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FeuilletonFrankfurt

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PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Internationales Freundschaftsfest 2021 des International Women’s Club (IWC) Frankfurt zugunsten der Stiftung Scheuern

Von Erhard Metz

Zum Abschluß eines Clubjahrs Ende Juni begeht der International Women’s Club of Frankfurt (IWC) mit einem festlichen Rahmenprogramm sein Internationales Freundschaftsfest. Mit ihm beendet er gleichzeitig die Spendensammlung des laufenden Jahres, deren Erlös einer karitativen oder kulturellen Organisation zugutekommt. Bereits im Sommer 2020 mußten – bedingt durch die Corona-Pandemie – dieses festliche Ereignis abgesagt und die Jahresspende dem Frankfurter Verein zur Unterstützung von psychisch kranken Kindern und Jugendlichen e.V. unter Verzicht auf einen festlichen Akt übergeben werden. Und auch in diesem Jahr sagte der Club aus dem gleichen Grund eine persönliche Zusammenkunft der Spendenempfänger mit den Damen ab, jedoch organisierte der Vorstand unter Leitung der Präsidentin Sabine LangHeinrich-Bartsch gemeinsam mit dem Special Events-Committee (Béatrice Portoff und die designierte Präsidentin 2021/2022 Yong-Hi Yim-Siegels, verstärkt um Heidi Henschel) eine Feierstunde als Zoom-Konferenz, in der sich über 70 der rund 500 Mitglieder per Zuwinken begrüßten.

IWC-Präsidentin Dr. Sabine LangHeinrich-Bartsch und Pfarrer Gerd Biesgen, Theologischer Vorstand und Vorstandsvorsitzender der Stiftung Scheuern, begrüßen die Teilnehmerinnen der Zoom-Konferenz, Screenshot Zoom-Konferenz

Dieses Clubjahr kam der Erlös der jeweils „Spendenmarathon“ genannten Sammelaktion der 1850 gegründeten Stiftung Scheuern zugute, einer der größten und traditionsreichsten Einrichtungen für Menschen mit Behinderung in Rheinland-Pfalz mit Hauptsitz in Nassau, Mitglied der Diakonie Hessen und des Bundesverbands evangelische Behindertenhilfe. Die Stiftung setzt sich dafür ein, dass die rund 650 von ihr betreuten Personen – Menschen mit geistiger Behinderung, erworbener Hirnschädigung oder psychischer Erkrankung – am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Wohnen, Arbeiten und eigenständiges Leben: Mit einem ganzheitlichen Konzept aus vielfältigen Angeboten von therapeutischer Betreuung und Freizeitgestaltung begleitet sie die Bewohnerinnen und Bewohner in allen Lebensbereichen. Aktuell verfolgt die Stiftung im Rahmen ihres Projekts „Im Leben leben“ auf eine Initiative von Petra Blitgen, Teamleitung des Wohnheims Schloß Laurenburg, hin die Einrichtung eines Bewegungsraums für Menschen mit schwerer Behinderung. Unter dem Motto „Fit im Leben“ sollen diesen die nötigen Bewegungsmöglichkeiten angeboten werden, um deren physisches und psychisches Wohlbefinden zu verbessern. Dazu soll ein spezieller Raum im Schloß mit den benötigten Geräten und Materialien, individuell angepasst an die motorischen und kognitiven Fähigkeiten der Bewohnerinnen und Bewohner, ausgerüstet werden.

Eine Unterstützung des Vorhabens „Fit im Leben“ fand sofort das Interesse der amtierenden IWC-Präsidentin Sabine LangHeinrich-Bartsch, die sich seit langem für das Thema Inklusion engagiert und als Betreuerin und Integrationshelferin an der Frankfurter Mosaikschule tätig ist. So war es ihr ein Anliegen, „eine Organisation zu unterstützen, die dort anfängt, wo die Arbeit der Mosaikschule endet, die also Menschen mit geistiger Behinderung ein Zuhause bietet, und dies ein Leben lang. Das ist das Besondere an unserem Club“, so die Präsidentin, „wir überreichen nicht nur Schecks, sondern engagieren uns, investieren Zeit.“ Mit der IWC- Spendenaktion, die die stattliche Summe von 15.100 Euro erbrachte, kann nun die erwünschte Ausstattung des Bewegungsraums finanziert werden mit an die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner angepaßten speziellen Mobilitätstrainings- und Kräftigungsgeräten wie Schaukelbrett, Balance Beam, Theraband und Box-Zylinder sowie Spielkonsolen für ein interaktives Bewegen.

IWC-Präsidentin Dr. Sabine LangHeinrich-Bartsch und Pfarrer Gerd Biesgen bei der Übergabe des symbolischen Spendenschecks, Screenshot Zoom-Konferenz

Wie erwähnt sollte die Übergabe der Spende – wenn auch pandemiebedingt als Zoom-Veranstaltung – durchaus etwas feierlich gestaltet werden mit der Übergabe eines symbolischen Schecks an den Theologischen Vorstand und Vorstandsvorsitzenden der Stiftung Scheuern, Pfarrer Gerd Biesgen, der sich dazu zum Wohnsitz der Präsidentin begeben hatte, ferner mit einem Video des IWC, das zuvor im Wohnhaus Schloß Laurenburg aufgenommen wurde, und einem Film über die Arbeit der Stiftung, der Schaltung zu einer Dankesveranstaltung im Schloß und nicht zuletzt der Ausgestaltung der Konferenz mit einer anspruchsvollen musikalischen Untermalung durch die renommierte Pianistin Mona Asuka.

Sichtlich berührt freute sich Pfarrer Gerd Biesgen bei der Scheckübergabe: „Heute ist ein besonderer Tag. Ich bin jetzt acht Jahre in der Stiftung tätig, aber so eine herzliche und auch großartige Zuwendung in der Form einer großen Spende haben wir in diesen Jahren noch nicht erlebt.“ Er erläuterte, dass mit der Spende Anschaffungen getätigt und Aktivitäten entwickelt werden könnten, die mit den regulären Kostensätzen nicht bestritten werden könnten.

Regelmäßige Bewegung im Alltag wirke sich, betont die Stiftung, positiv auf die Gesundheit aus. Sie trainiere Gleichgewicht und Koordination und beuge dem Muskelabbau vor. Mit der Verbesserung des physischen und psychischen Wohlbefindens diene sie maßgeblich der Prophylaxe vor Gangunsicherheiten und Gangstörungen sowie Gelenkversteifungen durch eine verkürzte Muskulatur. Mit der Etablierung eines Bewegungsraumes in den Räumlichkeiten der Wohngruppen von Schloß Laurenburg solle allen Bewohnerinnen und Bewohnern die Möglichkeit gegeben werden, im Rahmen ihrer Wünsche und Talente Körper und Geist aktiv zu halten, was eine individuelle Ausgestaltung der entsprechenden Gerätschaften voraussetze.

Dr. Sabine LangHeinrich-Bartsch während ihres Besuchs in der Stiftung Scheuern auf Schloß Laurenburg mit Carina Gräbke, Leitung INTHERA/Inklusive interaktive Therapien (0ben) und Petra Blitgen, Teamleitung Schloss Laurenburg, Ideengeberin des Projektes „Fit im Leben“ (unten), Screenshot Zoom-Konferenz

Im Vorfeld des „Spendenmarathons“ hatte IWC-Präsidentin LangHeinrich-Bartsch mit dem Special Events-Committee das Wohnheim Schloß Laurenburg besucht und die Situation vor Ort in ausführlichen Gesprächen mit Petra Blitgen – Teamleitung Schloß Laurenburg – und Carina Gräbke – Fachliche Leitung Physiotherapie – erörtert. Schließlich konnte Pfarrer Gerd Biesgen das Projekt im Februar 2021 in einer Zoom-Konferenz den Damen des Clubs im einzelnen vorstellen.

Besonders berührend war in der Zoom-Konferenz die Schaltung in den Speiseraum von Schloß Laurenburg, wo sich eine Gruppe von Bewohnerinnen und Bewohnern zu einer Dankeskundgebung für die Spende versammelt hatten. Entsprechend der Internationalität des Frankfurter IWC winkten sie mit Fähnchen verschiedener Nationen den Clubdamen an den heimischen Bildschirmen zu und formulierten neben einem entsprechend entfalteten Transparent ein lautstarkes Dankeschön!

Danksagung im Schloß Laurenburg mit Carina Gräbke (2.v.l.), Beate Kretschmann, Leitung Kommunikation und Fundraising (stehend hinten li.) und Petra Blitgen (stehend hinten re.), Screenshot Zoom-Konferenz

Pianistin Mona Asuka, Screenshot Zoom-Konferenz

Zum Gelingen der festlichen Spendenübergabe trug wesentlich auch die deutsch-japanische Pianistin Mona Asuka (mit bürgerlichem Namen Mona Asuka Ott) bei, die – ebenfalls per Zoom-Konferenz zugeschaltet – Wolfgang Amadeus Mozarts Rondo D-Dur KV485, von Frédéric Chopin das Nocturne Op.9 Nr.2 Es-Dur und zum Abschluß das berühmte „Ständchen“ von Franz Schubert/Franz Liszt vortrug. Die Künstlerin trat bereits im Alter von vier Jahren in der Münchner Residenz öffentlich auf und als Elfjährige mit Marcello Viotti und dem Münchner Rundfunkorchester. In der Folge gastierte sie auf Konzertreisen weltweit mit berühmten Orchestern und Dirigenten und gewann zahlreiche angesehene Wettbewerbe.

Pianistin Mona Asuka, Screenshot Zoom-Konferenz

Präsidentin LangHeinrich-Bartsch bedankte sich ihrerseits zum Abschluß gemeinsam mit Yong-Hi Yim-Siegels, der designierte IWC-Präsidentin für das Clubjahr 2021/2022, bei den Mitgliedern, die mit ihren einzelnen Spenden die stattliche Zuwendung an die Stiftung Scheuern ermöglicht hatten.

IWC-Präsidentin Dr. Sabine LangHeinrich-Bartsch und Yong-Hi Yim-Siegels, designierte Präsidentin 2021/2022, Screenshot Zoom-Konferenz

Fotos (Sreenshots der Zoom-Konferenz): Erhard Metz

→ Internationales Freundschaftsfest des IWC in der Orangerie im Bad Homburger Kurpark
→Internationales Freundschaftsfest des International Women’s Club (IWC)- zugunsten der „Lazarus Wohnsitzlosenhilfe e.V.“
→Live Music Now: Internationales Freundschaftsfest des International Women’s Club of Frankfurt (IWC) in der Orangerie Bad Homburg
→ Internationaler Freundschaftsball des IWC 2012 zugunsten der Stiftung Bärenherz
→IWC-Freundschaftsball 2010 zugunsten des Städel Museums Frankfurt
→Lucy und der International Women’s Club of Frankfurt

 

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