Ein Reisebericht
3. Teil: Cádiz
Text und Fotos: Renate Feyerbacher
Durch wunderschöne Landschaft, vorbei an „Weissen Dörfern“ führt uns die Busfahrt von Ronda nach Cádiz. Nur von Weitem sehen wir Arcos de la Frontera auf einem steilen Felsen thronen. Wir hätten die Reise unterbrechen müssen, aber zu spät erfuhr ich von der Schönheit dieses „Weissen Dorfes“ mit malerischen Gassen und Häusern mit Stützbögen. Seine maurische Festung galt als uneinnehmbar, fiel aber dann doch bereits 1264 in christliche Hände.
Auf dem Weg nach Cádiz begleiten uns riesige Sonnenblumenfelder. Kurz vor Jerez de la Frontera, Spaniens Stadt des Sherrys, wo der Bus Station macht, beherrschen grosse Pferde- und Stierzuchtfarmen die Region.
Diese etwa 210.000 Einwohner zählende Stadt wird die „kleine Schwester von Sevilla“ genannt. Hier gibt es eine Königlich-Andalusische Schule der Reitkunst, Pferdeballett, das Andalusische Zentrum des Flamenco sowie zahlreiche Museen wie ein Pferdemuseum, ein Archäologisches Museum, ein Uhrenmuseum und ein Weinmuseum. Allen Bahn- und Busreisenden bietet der Jugendstilbahnhof ein zauberhaftes Entrée. 700 Bodegas soll es in der Stadt geben.
Nicht allzu weit nordwestlich von Jerez de la Frontera liegt der National- und Naturpark Doñana, der 1994 zum UNESCO Naturerbe ernannt wurde. Er ist Refugium unter anderem für Raubvögel, Kraniche, Flamingos. Vor allem kümmert man sich hier um bedrohte Luchse.
Doñana ist das grösste Feuchtgebiet Spaniens. Der Fluss Gualdaquivir, der in der Nähe von Jaén, im östlichen Andalusien entspringt, die Städte Córdoba und Sevilla berührt, nördlich von Cádiz ins Meer mündet, ist Teil dieses Parks.
Die Fahrt von Jerez de la Frontera nach Cádiz führt durch eine Marschen-und Wasserlandschaft. Ein Wall und Brücken verbinden die Stadt, die etwa 127.000 Einwohner hat, mit dem Festland. Das Wasser des Atlantiks umspült quasi die Altstadt von Cádiz. Das neue Cádiz ist von architektonisch lieblos gestalteten Wohnhäusern geprägt.
Wir verlassen den Bus am Bahnhof und begeben uns ins Hotel, das in der engen, belebten Einkaufsstrasse San Francisco liegt. Nur wenige Schritte haben wir zur Plaza de Mina. Hier, dem Ort des Museo de Cádiz, pulsiert das Leben. Es wimmelt von spielenden Kindern und älteren Gaditanos. So werden die Bewohner der Stadt genannt. Gades nannten die Römer sie, von wo aus Silber, Kupfer, Wein und Wolle nach Rom verschifft wurde. Eingerahmt ist der Platz von schönen, aber renovierungsbedürftigen Kolonialhäusern.
Majolika im Hotel Weiterlesen