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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Das Gedächtnis der Welt – Ein besonderes Gemälde von André Masson

2025, Januar 27.

„La mémoire du Monde“

In diesen besorgniserregenden Zeiten und anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung von Auschwitz am 27. Januar 1945 möchten wir die Erinnerung an die vorausgegangenen grausamen Gewalttaten der Vergangenheit wachhalten und lassen uns dabei von der Aussagekraft der Kunst unterstützen. Das Gemälde Oradour von André Masson (1896- 1987) hält die Erinnerung an die Gräueltaten wach. Sein Meisterwerk Oradour dient gleichsam als Mahnmal für die nachfolgenden Generationen. Dieses Gemälde wie auch weitere Meisterstücke des französischen Malers, Grafikers und Bildhauers, der in Paris zunächst von den Kubisten beeinflusst war und sich später in Marseille den Surrealisten um André Breton angeschlossen hatte, sind derzeit noch bis zum 20. Februar 2025 in einer Werkschau DIE GALERIE in Frankfurt zu erleben. 

„Oradour“ von André Masson

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Frauen-Power am Frankfurter Museumsufer

2025, Januar 24.

Gleich vier Häuser mit neuer Leitung – alles promovierte Wissenschaftlerinnen

Von Hans-Bernd Heier

Es gibt frischen Wind am Frankfurter Museumsufer: Gleich vier Häuser erhalten Anfang des Jahres eine neue weibliche Spitze: das Historische Museum, das Institut für Stadtgeschichte, das Museum für Kommunikation sowie das Weltkulturen Museum. Bereits zum 1. Januar hat die Archäologin und Historikerin Dr. Doreen Mölders die Leitung des Historischen Museums Frankfurts übernommen. Auch die Ethnologin Prof. Dr. Larissa Förster, Spezialistin für Raubkunst, startete zum Jahresanfang im Weltkulturen Museum wie auch die Germanistin und Kunsthistorikerin Dr. Annabelle Hornung im Museum für Kommunikation Frankfurt. Nur die Archivarin und Historikerin Dr. Mirjam Sprau wird das Institut für Stadtgeschichte, das als kommunales Archiv den großen Fundus der Frankfurter Geschichte bewahrt und diesen regelmäßig in Ausstellungen präsentiert, erst ab März 2025 leiten.

Annabelle Hornung (Mitte) gibt zusammen mit ihrer Stellvertreterin Corina Engel (links) und Pressesprecherin Regina Hock (rechts) einen Ausblick auf das vielseitige Ausstellungsprogramm 2025; Foto: Hans-Bernd Heier

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Jean Muller – ein großer Pianist im kleinen, feinen Bad Homburg

2025, Januar 23.

Von Erhard Metz

Wir werden nachdenklich: Was bewegt einen der großen Pianisten unserer Zeit, im kleinen Kulturzentrum Englische Kirche in Bad Homburg aufzutreten – schließlich begeisterte er das Publikum im Berliner Konzerthaus und in der Alten Oper Frankfurt, in der Münchner Philharmonie und der Liederhalle Stuttgart, im Konzerthaus und im Musikverein Wien, in der Londoner Cardegan Hall und in der Carnegie Hall New York, im Athener Megaron und in der Salle Cortot in Paris, in großen Sälen in Peking und Shanghai, um nur die wichtigsten zu nennen? Ist es innerer Größe zu verdankende Bescheidenheit, vielleicht Dankbarkeit für das ihm geschenkte musikalische Genie, dass sich der Professor für Klavier am Conservatoire de la Ville de Luxembourg und Steinway-Künstler mit seiner überragenden Kunst auch einer in einem kleinen Haus wie diesem fast greifbar vor ihm lauschenden Konzertgemeinde zuwendet?

Freundschaftlich verbunden: Pianistin Viviane Goergen und Pianist Jean Muller Weiterlesen »

Notwendige Erinnerungskultur: 80 Jahre Auschwitz-Befreiung – Gedenktag in der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt

2025, Januar 22.

Neue Wegmarken für Zusammenhalt und Menschlichkeit

Von Petra Kammann

Am vergangenen Sonntag gedachte die Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main des 80. Jahrestages der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz durch die Soldaten der Roten Armee. Der von der Jüdischen Gemeinde Frankfurt organisierte Gedenktag, der für sie in der Regel ein Tag der Trauer und Besinnung ist, bot erstmals ganztägig und in größerem Rahmen Raum für vielfältige Reflexionen über die Bedeutung des Erinnerns für unsere heutige Gesellschaft – mit Ansprachen, Keynotes sowie Diskussionsformaten zur Zukunft jüdischen Lebens in Deutschland, zu jungen jüdischen Perspektiven sowie zum Stellenwert des Jahrestages. Neben den 700 Gemeindemitgliedern waren geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kirche, Kultur und Stadtgesellschaft ins Ignatz Bubis-Gemeindezentrum gekommen, u.a. auch Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland und Bundeskanzler Olaf Scholz, der sich mit einer Rede an die Anwesenden richtete, und im Anschluss diskutierte.

Die lichtdurchflutete, aufklärerisch wirkende Architektur des Jüdischen Gemeindezentrums, wurde vom ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Salomon Korn entworfen, Foto: Petra Kammann

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Zum 12. Mal: festliche Operngala in Bonn für die deutsche AIDS Stiftung

2025, Januar 21.

Große Stimmen – wichtiger Anlass

von Simone Hamm

Mit Rossinis „Sinfonia“ aus dem „Barbier von Sevilla“ stimmt das Bonner Beethovenorchester mit Dirk Kaftan das Bonner Publikum auf einen Abend voller beliebter Arien ein.

Hinreißend, wenn Monica Consea eine Arie aus der „Norma“ singt, Foto: Bettina Stöß

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Sir András Schiff interpretiert Klassik-Klassiker mit der Cappella Andrea Barca in Kronberg

2025, Januar 20.

Wohlklang pur – Enge Verbindung zwischen Solist und Kammermusikensemble

Von Uwe Kammann

Matinee, das hat einen besonderen Klang. Ganz anders als der schlichte deutsche Vormittag. Tatsächlich aber bezeichnet die französische Vokabel dieselbe Tageszeit, hier aber in der Regel aufgeladen mit zusätzlicher Bedeutung. Es geht bei der Matinee meist um ein Kulturereignis, aber eben nicht zur gewöhnlichen Stunde. Sozusagen eine feierliche Umwidmung, etwas Herausgehobenes. So war es auch an einem Samstagmorgen (besser: Sonnabendmorgen?), der zudem Mitte Januar noch Weiteres parat hatte: einen strahlend blauen Himmel. Wenn solches Licht das silbern schimmernde Helmdach des Casals Form noch leichter schweben lässt, wird sich niemand dem Zauber des Ortes entziehen können.

Das Casals Forum der Kronberg Academy in strahlendstem Winterlicht, Foto: Petra Kammann

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Haus, Hof, Bilder, Bücher und Atelier verbrannt – Das letzte Buch der Illustratorin Stephanie Lunkewitz in Los Angeles

2025, Januar 19.

„Ich war Eva Diamant“ –  Die Geschichte der Auschwitz-Überlebenden Eva Szepesi

Die deutsche Illustratorin und Gestalterin Stephanie Lunkewitz lebt seit rund zehn Jahren mit ihrem Mann Bernd F. Lunkewitz, dem früheren Verleger des Aufbau Verlags, ihren beiden Söhnen und ihrer Tochter in Los Angeles. Ihr  Haus, das sie sich dort aufgebaut hatten, wurde während der kalifornischen Brandkatastrophe restlos zerstört. Dabei fielen ihre Illustrationen wie auch die wertvolle Buchsammlung ihres Mannes – darunter kostbare Erstausgaben und signierte Exemplare – restlos den Flammen zum Opfer. Das Letzte, was ihr Mann noch aus den Trümmern retten konnte, waren die Illustrationen zu ihrem neuesten, gerade in Deutschland erschienenen Buch „Ich war Eva Diamant“ (Ariella Verlag). Darin wird die bewegende Geschichte der Auschwitzüberlebenden Eva Szepesi für Kinder nachvollziehbar geschildert. Eva Diamant war der Mädchenname des ungarisch-jüdischen 12 Jahre alten Mädchens, das sich brutal von den Eltern trennen und allein unter unwürdigen Bedingungen leben musste und 1945 durch die Sowjetarmee befreit wurde. Petra Kammann wollte mehr darüber erfahren.

Stephanie Lunkewitz in ihrem –  inzwischen durch das L.A.- Feuer vernichteten Atelier – bei der Illustration ihres Buches über Eva Szepesis Auschwitz-Geschichte

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„Orpheus und Eurydike“ (Orphée et Eurydice) von Christoph Willibald Gluck am Staatstheater Darmstadt

2025, Januar 17.

Neuinterpretation des faszinierenden Orpheus-Mythos

Von Margarete Berghoff

Wen wundert es, dass Orpheus als Sohn der Calliope, Muse der Dichtkunst und des Gesangs, und des Apollon, Gott der Künste, eine wunderbare Stimme hatte, die mit seinem Instrument, der Lyra, zu einem Gesang von himmlischen Klängen verschmolz. Mensch, Tier, Pflanzen, Steine und sogar Meere konnte Orpheus damit berühren und beruhigen. Die Geschichte des die Zuhörer betörenden Sängers, der den Tod seiner Frau nicht akzeptieren und sie ins Reich der Lebenden zurückholen will, bietet immer wieder neuen Interpretations- und Projektionsspielraum wie zuletzt im Staatstheater in Darmstadt unter der Regie  von Søren Schuhmacher.

Orpheus und Eurydike: Lena Sutor-Wernich als Orpheus, Foto: Bettina Stöß

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Exemplarisch. Die Ausstellung „Bewegung! Frankfurt und die Mobilität“ im Historischen Museum Frankfurt

2025, Januar 16.

Reizvolle Reminiszenzen und programmatische Zukunftsperspektiven

Von Uwe Kammann (Text und Fotos)

Frankfurtkundige werden zumindest zwei Objekte vermissen, wenn sie ihre Blicke über die niedrigen Insel-Plattformen der Ausstellung schweifen lassen, welche das Historische Museum unter einem Titel mit Ausrufezeichen präsentiert: „Bewegung!“. Was ist mit dem Fehlenden gemeint – nicht zuletzt, wenn man den neutraleren Untertitel ernst nimmt, nämlich „Frankfurt und die Mobilität“ –: Nun, einmal ein Exemplar der die Stadt zu Abertausenden überziehenden Fahrradbügel; und zum anderen ein Bewegungsmittel, das seit langem ebenfalls unübersehbar ist: das Auto.

Das war mal State of the Art beim Design der Straßenbahn-Haltestellen

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Alexander Zemlinksys selten gespielte Oper „Der Kreidekreis“ an der Oper am Rhein in Düsseldorf

2025, Januar 15.

Strichmännchen aus Kreide, Käfige voller Frauen, Schnee und Eis

Von Simone Hamm

Ein schmutziges Saxophon. Jazz. Alexander Zemlinskys letzte vollendete Oper beginnt, als spielte sie in einem Ballhaus im Berlin der Zwanziger Jahre. Doch „Der Kreidekreis“, 1933 Zürich uraufgeführt, spielt in China. Die Oper basiert auf einem Text von Klabund aus dem 14. Jahrhundert, wie das zehn Jahre später entstandene Stück Bert Brechts. Zemlinsky, der jüdische Komponist, hatte aus Berlin fliehen müssen.

„Der Kreidekreis“ von Alexander Zemlinsky. hier: Elisabeth Freyhoff (Ein Mädchen), Cornel Frey (Tong, ein Kuppler), Foto: Sandra Then

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