Das Historische Museum Frankfurt, als Geschichts- und Stadtmuseum einer international agierenden freien Bürgerstadt
Ausstellungstipps für das erste Halbjahr
Das Historische Museum Frankfurt (HMF) erkläre als Museum die Stadt Frankfurt und ihre Geschichte, lautet das Credo des scheidenden Museumsdirektors Jan Gerchow, der im Juli nach über 19 Jahren in den Ruhestand geht. Gleichzeitig verbinde es als Geschichtsmuseum Stadtthemen mit der allgemeinen Gesellschaftsgeschichte. So spiegele sich die Stadtgesellschaft in den aktuellen Ausstellungen, in der Vermittlung und in der Sammlung wider. Es sei ebenso spannend für Touristen wie für junge Menschen, Familien und Schulen, denen das Junge Museum besondere Angebote macht. Genauso lädt es bildungsferne Menschen ein, am Kulturort Museum teilzuhaben und ihn mitzugestalten. Das ist dem scheidenden Direktor wichtig, wie er auf seiner letzten Jahrespressekonferenz verkündete, als er das Programm für 2024 vorstellte. Seine Bilanz kann sich sehen lassen.
HMF-Direktor Jan Gerchow bei seiner letzten Jahrespressekonferenz, Foto: Petra Kammann
Nach der Ausstellung „Barbara Klemm – Frankfurt Bilder“ (noch bis 1. April 2024), die Gerchow gemeinsam mit der Fotografin kuratiert , und die inzwischen mehr als 50 000 Besucher und Besucherinnen ins Museum gelockt hat, vermachte die seit rund 50 Jahr in Frankfurt lebende Fotografin dem Museum 200 Originalabzüge. Ein echter Gewinn für das Museum.
Barbara Klemm, Porträt von Barbara Klemm vor und neben Fotografien und Magazinen, 1966 – 1980, Foto: Calle Hesslefors
Das Jahr 2024 im Historischen Museum steht abermals im Zeichen der Fotografie wie auch in dem der kreativen Frauen, denn Frankfurt sei wie kaum eine andere deutsche Großstadt immer schon für Fotografinnen attraktiv gewesen, national wie international. So führe die nächste Sonderausstellung „Stadt der Fotografinnen. Frankfurt 1844–2024“ (29. Mai – 22. September 2024) durch die Werke von rund 40 Fotografinnen mit nationalem und internationalem Wirken.
Dazu zählen so renommierte Fotografinnen wie Ella Bergmann-Michel, Gisèle Freund, Ilse Bing, Nini und Carry Hess, Abisag Tüllmann, die Theaterfotografin Mara Eggert, Barbara Klemm eben, oder auch Digne Meller-Markovic.
Leben und Werk dieser fotografierenden Frauen bilden 180 Jahre Entwicklung der Fotografie ab, angefangen von der Frühzeit, den Fotoateliers des Kaiserreichs über die ersten Anfänge der Studiofotografie bis in die Gegenwart und hin zur zeitgenössischen Kunsthochschule. Wie auch immer, sichtbar werden weibliche Perspektiven auf die Stadt ebenso wie Frankfurter Perspektiven auf die Welt. Da darf mn sehr gespannt sein, es klingt sehr vielversprechend.
Ilse Bing, Selbstporträt der Fotografin Ilse Bing mit Leica im Spiegel, 1931
In der ersten Jahreshälfte zeigt das HMF außerdem vom 8. März – 23. Juni 2024 aus Anlass des 350-jährigen Jubiläums des Bankhauses Metzler im Sammlermuseum eine Kabinett-Ausstellung „Metzler 1974-2024. Bankiers in Frankfurt“ mit Dokumenten, Bildern und Textilien aus Bankbesitz.
Gerchow erläutert die 350-jährige Geschichte der privaten Notenbank, des Bankhauses Metzler, Foto: Petra Kammann
Denn die Geschichte beider, der Stadt Frankfurt als Finanzplatz sowie der Privatbank, sind eng miteinander verknüpft. Gezeigt werden dabei u.a. private Schenkungen der Familie Metzler an die Stadt Frankfurt, symbolisiert vom goldenen Prunkbecher des Ratssilbers, aus dem 1903 Kaiser Wilhelm II. trank. Ergänzt wird die Ausstellung durch eine Thementour zu 30 Exponaten in der stadtgeschichtlichen Dauerausstellung „Frankfurt Einst?“
Was die 2. Jahreshälfte anbelangt, so werden wir später darüber berichten, auch über die zahlreichen Aktivitäten jenseits der Ausstellungen. pk
Historisches Museum Frankfurt
Saalhof 1, 60311 Frankfurt am Main
Tel. +49 69 212-35599
info@historisches-museum-frankfurt.de
www.historisches-museum-frankfurt.de
Information und Anmeldung
Mo – Fr 10 – 16 Uhr
Tel. +49 69 212-35154
E-Mail: besucherservice@historisches-museum-frankfurt.de
Öffnungszeiten
Montag geschlossen Dienstag bis Sonntag: 11 bis 18 Uhr (Schulklassen können – mit Anmeldung und in Begleitung von Lehrpersonal – von Dienstag bis Freitag ab 9 Uhr das HMF und das JuM besuchen)
Eintrittspreise
Dauerausstellung: 8 €/4 € ermäßigt Wechselausstellung: 10 €/5 € ermäßigt