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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

„Holbein und die Renaissance im Norden“ im Frankfurter Städel (1)

Wiedersehen mit der Holbein-Madonna, und das in bester Gesellschaft

Man gehe über den Holbein-Steg in Richtung Städel Museum, das nun nach aufwendiger Restaurierung ohne Gerüst wieder in voller Pracht am Schaumainkai steht. Im Inneren des Frankfurter Schatzkästchens Städel ist ab dem 2. November 2023  und bis zum 18. Februar 2024 nach mehr als 10 Jahren das berühmte Gemälde Die Madonna des Bürgermeisters Jacob Meyer zum Hasen (1526–1528) von Hans Holbein dem Jüngeren wieder zu sehen und zwar in einer großartigen Ausstellung „Holbein und die Renaissance im Norden“. Eine faszinierende Schau, für die man sich etwas Zeit nehmen sollte. Man kommt auf der künstlerischen Reise zwischen Augsburg, Antwerpen und Venedig aus dem Staunen nicht heraus …

Die berühmte „Madonna des Bürgermeisters Jacob Meyer zum Hasen“ Hans Holbeins d. J. – eine Leihgabe aus der Sammlung Würth – ist nach mehr als zehn Jahren wieder in Frankfurt zu sehen. Ausstellungsansicht „Holbein und die Renaissance im Norden“, Foto: Städel Museum – Norbert Miguletz

Einer der  Höhepunkt der Ausstellung ist das Zusammentreffen von Holbeins Madonna aus der Sammlung Würth mit der Solothurner Madonna (1522, Kunstmuseum Solothurn), die ebenfalls von Holbein dem Jüngeren gemalt wurde. Die Städel Schau „Holbein und die Renaissance im Norden“ zeigt mit Blick auf die bedeutende Reichsstadt und Handelsmetropole Augsburg einen Überblick über die Entwicklung der Kunst zwischen Spätgotik und beginnender Neuzeit.

Allen voran waren es die Maler Hans Holbein der Ältere und Hans Burgkmair der Ältere, die in Augsburg neue Möglichkeiten der Malerei erprobten. Nicht umsonst gelten sie neben Albrecht Dürer als Wegbereiter der deutschen Renaissance, die Holbein der Jüngere endgültig europaweit bekannt machte. 

Ausstellungsansicht „Holbein und die Renaissance im Norden“: Gegenüberstellung der „Holbein-Madonna“ und der „Solothurner Madonna“ von 1522, (Kunstmuseum Solothurn), Foto: Städel Museum – Norbert Miguletz

Die Ausstellung des Städel Museums, Frankfurt am Main entstand in der großartigen Kooperation mit dem Kunsthistorischen Museum Wien  und enthält etliche Überraschungen.

HOLBEIN UND DIE RENAISSANCE IM NORDEN 

Kurator Städel Museum: Prof. Dr. Jochen Sander (Städel Museum, Stellvertretender Direktor und Sammlungsleiter Deutsche, Holländische und Flämische Malerei vor 1800) 

Ort: Städel Museum, Schaumainkai 63, 60596 Frankfurt am Main

Information: staedelmuseum.de 

Besucherservice und Führungen: +49(0)69-605098-200, info@staedelmuseum.de 

Tickets: Di–Fr, Sa, So + Feiertage 18 Euro, ermäßigt 16 Euro; Dienstags-Special: jeden Dienstag 15.00–18.00 Uhr 9 Euro; freier Eintritt für Kinder unter 12 Jahren. Gruppen ab 10 regulär zahlenden Personen: 16 Euro pro Person. Für alle Gruppen ist generell eine Anmeldung unter Telefon +49(0)69-605098-200 oder info@staedelmuseum.de erforderlich. 

Digitorial®: Das kostenfreie Digitorial führt mit interaktiven Modulen und informativen Kurztexten in die Themen der Ausstellung ein. Anschaulich lassen sich die wegweisenden Neuerungen in Malerei, Skulptur und Druckgrafik der Renaissancekünstler des Nordens entdecken. Als ideale Vorbereitung für den Ausstellungsbesuch kann die Anwendung von zu Hause aus oder unterwegs in deutscher und englischer Sprache unter holbein.staedelmuseum.de abgerufen werden. Das Digitorial ist eine Marke von SCHIRN, Städel und Liebieghaus und wurde als digitales Vermittlungsangebot von den drei Frankfurter Häusern konzipiert und vielfach realisiert. Das Digitorial zu „Holbein und die Renaissance im Norden“ wird gefördert durch die Deutsche Börse Group. 

Audioguide-App: Mit spannenden Erläuterungen des Kino- und TV-Schauspielers Sebastian Bezzel liefert der Audioguide Einblicke in die Lebenswelt des Renaissancekünstlers Hans Holbeins d. Ä. und seiner Zeitgenossen, und nimmt mit auf eine Reise in die Kunst- und Wirtschaftsmetropole Augsburg. Die App beinhaltet Audiotracks und Abbildungen zu zahlreichen Kunstwerken der Ausstellung und dauert rund 60 Minuten. Die Tour ist als kostenlose App für die Betriebssysteme iOS und Android im App Store und Google Play Store zum Ausstellungsbeginn erhältlich und kann entweder bequem zu Hause oder im Städel WiFi auf das Smartphone geladen werden. Vor Ort im Museum kann man den Audioguide zu einem Preis von 5 Euro (8 Euro für zwei Audioguides) ausleihen.

Digitale Anwendung: Ausgehend von der detaillierten Ansicht von Augsburg im berühmten „Vogelflugplan“ von Georg Seld aus dem Jahr 1521 kann in fünf digitalen Spaziergängen Holbeins Stadt erkundet werden. In Bild, Text und Ton präsentiert Hans Holbein d. Ä. die Stadt aus seiner Sicht. Ebenso können die Themen „Künstler in Augsburg“, „Augsburger Frauen“, „Musik in Augsburg“ und „Kaiser Maximilian in Augsburg“ entdeckt werden. Diese erstmals zur Verfügung gestellte Anwendung in deutscher Sprache ist in der Ausstellung zu erleben sowie mit Beginn der Ausstellung auch auf der Städel Website abrufbar.

Katalog: Zur Ausstellung erscheint im Hirmer-Verlag, ein von Guido Messling und Jochen Sander herausgegebener Katalog: „Renaissance im Norden. Holbein, Burgkmair und die Zeit der Fugger“. Mit einem Grußwort von Helmut Schleweis und einem Vorwort von Philipp Demandt und Sabine Haag sowie mit Beiträgen von Wolfgang Augustyn, Andreas Tacke, Guido Messling, Manuel Teget-Welz, Ulrich Söding, Friederike Schütt, Bodo Brinkmann, Jochen Sander, Armin Kunz, Heidrun Lange-Krach. Deutsche und englische Ausgabe, 360 Seiten, 44,90 Euro (Museumsausgabe). 

Begleitheft: Zur Ausstellung erscheint ein Begleitheft in deutscher Sprache, 9,50 Euro. 

Gefördert durch: Sparkassen-Finanzgruppe mit Deutsche Leasing AG, Frankfurter Sparkasse & Sparkassen-Kulturfonds des Deutschen Sparkassen- & Giroverbandes; Städelscher Museums-Verein e.V., Dagmar-Westberg-Stiftung 

Mit zusätzlicher Unterstützung durch: Fontana Stiftung, Ernst von Siemens Kunststiftung, Christa Verhein Stiftung 

 

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