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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

50 Jahre „Autorenstiftung“

14. Verleihung des Preises der Autorenstiftung

von Renate Feyerbacher

Seit 50 Jahren besteht die „Autorenstiftung“, der Verlag der Autoren schon länger. Die Stiftung, 1973 von dem Hamburger Kaufmann Wolf Boehlich, Zwillingsbruder von Literaturkritiker, Verlagslektor und Übersetzer Walter Boehlich, habe nur wachsen können, so die Stiftungs-Vorsitzende Annette Reschke, weil die Autorinnen und Autoren einen Teil ihres im Verlag erwirtschafteten Gewinnes spendeten.

Preisverleihung – in der Mitte Ulrich Hub, Mitglied des Stiftungs-Vorstandes Schriftsteller und Kinderbuchautor, Foto: Renate Feyerbacher

Der Preis heißt so, weil die Stiftung von den Gesellschaftern des Verlags getragen wird, ihr Vorstand sich immer zu drei Vierteln aus dem Kreis der Autoren zusammensetzt und dieser Vorstand in gewählter Vertretung aller Gesellschafter des Verlags einen Preisträger bestimmt. Es ist also ein Preis aller Autoren. Eine kollegiale Auszeichnung, die einen Autor stolz machen kann.

Seit 2007 wird der Preis alljährlich verliehen, diesmal zum 14. mal. Corona hatte die Preisverleihung  unterbrochen. Unter den bisher Ausgezeichneten waren Autorinnen und Autoren von Drehbüchern, Dokumentarfilmen, Theatertücken, Hörspielen, Übersetzungen und Opernlibretti – Klaus Händl war ein Preisträger, dessen Libretti an der Oper Frankfurt „Der Mieter“ (2017) und Anfang 2023 „Blühen“ Furore machten.

Bislang kamen sämtliche Ausgezeichneten aus dem deutschsprachigen Raum. Nun, anlässlich des 50. Geburtstags der Stiftung, gab es einen Perspektivwechsel. Der Stiftungs-Vorstand hat sich gefragt, wer macht sich denn in anderen Ländern um die deutsche Literatur der Darstellenden Künste verdient?

Und der Vorstand wurde fündig: Die Ausgezeichneten wurden Ebru Tartici Borchers, sie überträgt deutsche Texte ins Türkische, Laurent Muhleisen ins Französische, David Tushingham ins Englische. Die drei zusammen haben insgesamt 150 deutschsprachige Theaterstücke übersetzt.

Ebru Tartici Borchers, Foto: Renate Feyerbacher

Ebru Tartici Borchers ließ sich als Schauspielerin in der Türkei ausbilden. In Salzburg machte sie ihren Master in Regie und inszenierte in Deutschland und Österreich. Erst vor wenigen Jahren begann sie mit dem Übersetzen, und sie arbeitet bereits eng mit der Autorin Caren Jeß zusammen, die gerade den Mülheimer Dramatikerpreis erhielt.

Laurent Muhleisen, Foto: Renate Feyerbacher

Laurent Muhleisen war in den neunziger Jahren Redakteur der französischen Zeitschrift für europäisches Theater und seit vielen Jahren künstlerischer Leiter des interdisziplinären Maison Antoine Vitez, centre international de la traduction théatrale, und er ist Dramaturg an der Comédie Française.

Foto: David Tushingham

David Tushingham ist ebenfalls Dramaturg. Immer wieder war er für die Salzburger Festspiele und Wiener Festwochen aktiv, für das Staatstheater Stutttgart, das Deutsche Schauspielhaus Hamburg, für Theater der Welt und die Ruhrtriennale. „Seine Bühnenbearbeitung von Salman Rushdies Harun und das Meer der Geschichten wurde am National Theatre in London uraufgeführt und wird seither weltweit gespielt.“ (Wikipedia)

Die deutschsprachige Dramatik verdankt euren Übersetzungen und eurem Engagement ihre Sichtbarkeit auf den Bühnen der englisch-, französisch- und türkischsprachigen Welt“. Mit diesen Worten würdigte Annette Reschke die Leistungen der drei der darstellenden Kunst verpflichteten Übersetzer.

www.verlagderautoren.de

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