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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Artjom Chepovetskyy „Alabaster Blue“ – Ausstellung in der Galerie Heike Strelow

Tiefe, Transparenz, Farbe, Frische und Zartheit

von Petra Kammann

Unter dem Titel „Alabaster Blue“ werden die jüngsten Bilder des gebürtigen Ukrainers Artjom Chepovetskyyn auf Chiffon, Holz und Papier in der Galerie Heike Stresow präsentiert. Diese Werke sind geprägt durch Chepovetskyys medienübergreifende Auseinandersetzung mit den Grundsatzfragen der Malerei.

Die Galeristin Heike Strelow vor 2021 Mixed Media auf Chiffon, 14 von Artjom Chepovetskyy; Foto: Petra Kammann

Ein Hauch von Weite und Luftigkeit empfängt einen, wenn man nach dem schmalen Flur die helle Ausstellungshalle der Galerie betritt. Der Blick wird zunächst von der Präsenz und vom Aufeinanderstoßen der großformatigen kräftigen Farbflächen der Bilder bestimmt. Die Frische des kräftigen Pink, des grellen Neongelb und des starken Yves-Klein-Blau zieht zunächst die Blicke in den Bann.

Aber so, wie die Farben und Kompositionen variieren, so tun es auch die Materialien, die das Bild bestimmen. Der erste Eindruck lässt den „Fond“ optisch zurücktreten.

Nähert man sich den Bildern, vor allem auch den Kleinformaten, so entdeckt man nicht nur deren zarte Farbigkeit mit den sanften Blau-, Rosé- oder Rosttönen, sondern wird auch deren Transparenz gewahr, die sich hinter den verschiedenen übereinander geschichteten Materialien verbirgt. Daraus entsteht so etwas wie die Dreidimensionalität des Bildobjekts.

Blick in die Galerie: mit der Ausstellung ‚Alabaster Blue‘ von Artjom Chepovetskyy,Foto: Petra Kammann

Geht man auf die kleineren Formate zu, wird die Wahrnehmung besonders geschärft und der Titel der Ausstellung: ‚Alabasterblue‘ nimmt plötzlich Gestalt an, wurde doch die zarte und matte Farbe des Alabasters schon bei den alten Ägyptern verwendet. In der Barockzeit wiederum galt die alabasterfarben durchscheinende Haut – häufig bei den Porträts von adeligen Damen – als besonders edel. So scheint bei genauerer Betrachtung das Kreuz des Keilrahmens durch das weiche fließende und ephemere Chiffongewebe, das eine Art Fond für die kühne abstrakte Komposition aus fester bemalter Pappe bietet und der jeweiligen unsymmetrischen Komposition Halt gibt.

Muster und Formen von Objekten des urbanen Raums – wie Durchblicke und Verschachtelungen – sind die Inspirationsquellen in den Arbeiten von Chepovetskyy. Spielerisch und experimentell geht der aus Odessa stammende Künstler mit diesen gegensätzlichen Farben und Formen um und lotet auf diese Art und Weise die Grenzen der Malerei aus, bei der die scharfen Kanten oder das Aufeinanderstoßen von Farbflächen bewusst das Moment der Illusion durchbrechen. Es verdeutlicht das Ringen eines Künstlers, der seine konkreten Erfahrungen und Gefühle nonchalant in die Abstraktion überführt. Zentrale Ausgangspunkte seiner künstlerischen Auseinandersetzung bestimmen zudem die Fragen von Tiefe und Transparenz.

Artjom Chepovetskyy 06, 2021, Mixed Media auf Chiffon, 25 x 20 cm, Foto: Wolfgang Günzel

Dabei wird das Bild zum Objekt, das in einer experimentellen Übertragung der Farbform eine spezifische Formensprache entwickelt, indem es aus dem Bereich der zweidimensionalen Malerei allmählich in eine weite Ausdehnung der Fragen der Malerei überführt wird und eine neue dreidimensionale Ausdrucksform annimmt. Die Bildobjekte strahlen eine heitere Leichtigkeit und Gelassenheit aus, was in diesen Zeiten besonders erholsam ist.

Im Rahmen der Ausstellung ist ein Video entstanden, welches uns visuell durch die Ausstellung führt und interessante Eindrücke vermittelt. Die Kuratorin Lea Schäfer gibt zusätzliche Informationen zu der Arbeitsweise und den Kunstwerken des Künstlers Artjom Chepovetskyy.

Hier gelangen Sie zu dem Video:

Video-Führung mit Lea Schäfer und Heike Strelow-Meister

GALERIE HEIKE STRELOW

Lange Straße 31

D-60311 Frankfurt am Main

+49 (0) 69-48 00 544-0

info@galerieheikestrelow.de

www.galerieheikestrelow.de

Besuch nach Vereinbarung

Artjom Chepovetskyy

*1984 in Odessa, Ukraine, lebt und arbeitet in Frankfurt am Main.  von 2007 bis 2016 studierte Chepovetskyy Philosophie an der Johannes Gutenberg-Universität und Bildende Kunst an der Kunsthochschule Mainz, u.a. bei Prof. Klaus Vogelsang, Prof. Andrea Büttner und Prof. Anne Berning.

 

AUSSTELLUNGEN / AUSZEICHNUNGEN / PROJEKTE

2018 Zwischen Nähe und Distanz 

kuratiert von Artjom Chepovetskyy, NASPA, Wiesbaden

2018 KULT-Kunst 2018 

Mittelschwäbisches Heimatmuseum, Krumbach

2018 Eb-Dietzsch-Kunstpreis für Malerei 

Volksbank Gera

2018 This will be our little secret 

Ausstellungsraum BAART, Mainz

2017 Preis Kunstverein Ebersberg 
2017 GOPEA 55 

Kunstverein Villa de Bank, Enschede, Niederlande

2017 MOMENTUM 

Galerie 21, Bonn

2017 Ja 

Galerie Alte Brennerei, Kunstverein Ebersberg

2016 start 55 

Galerie hase 29, Osnabrück

2016 ready to rumble 

Galerie Kunst2, Heidelberg

2015 GOPEA Förderung 
2015 cosmic latte 

Nassauischer Kunstverein, Wiesbaden

2014 Leipzig & Mainz 

Werkschauhalle Alte Spinnerei, Leipzig

2013 Öffentliche Sammlung, Naspa 

 

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