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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Wahlprüfsteine „Bildende Künstlerinnen und Künstler“ im Ausstellungsraum Eulengasse

Von Erhard Metz

Das ist doch keine Kunst, oder? – das könnte sich ein Kunstsuchender in der Tat so manches Mal fragen, aber das ist ein anderes Thema und rechtfertigte eine eigene Artikelserie. Zur in Frankfurt am Main im Februar bzw. März 2018 (Stichwahl) anstehenden Oberbürgermeisterwahl hat sich der agile „EULENGASSE Verein zur Förderung zeitgenössischer Kunst und Kultur e.V.“ etwas besonderes einfallen lassen und sich dabei sehr viel – hoffentlich nicht zu viel – vorgenommen. Am kommenden Sonntag, 28. Januar 2018, 16.00 Uhr, veranstaltet er in seinem „Ausstellungsraum Eulengasse“ ein wahrliches Wahlkampfspektakel: Unter dem Motto „Das ist doch keine Kunst, oder?“ rollen Frankfurter bildende Künstlerinnen und Künstler Wahlprüfsteine vor die Füße einiger OB-Kandidatinnen und -Kandidaten. Es verspricht höchst spannend zu werden!

Bildnachweis: © Eulengasse e.V.

Nach derzeitigem Stand haben sich angesagt: der Amtsinhaber, Peter Feldmann, sowie die Kandidatinnen Nargess Eskandari-Grünberg, Felicia Herrschaft und Janine Wissler, angefragt ist weiter Bernadette Weyland; von den Kunstschaffenden Eugen El (Künstler, Freier Journalist), Cornelia F. Ch. Heier (Künstlerin), Haike Rausch (Künstlerin, Deutscher Künstlerbund), Max Pauer (Künstler und Ausstellungsmacher, 1822-Forum), Leonore Poth (Künstlerin) und Philipp Alexander Schäfer (Künstler); aus dem Kreis der Kuratorinnen Brigitta Amalia Gonser (Kunstwissenschaftlerin) und Ana Karaminova (Kunsthistorikerin); als Galeristin Heike Strelow (angefragt). Die Veranstaltung moderieren werden die Kunsthistorikerin Hanneke Heinemann und das Vorstandsmitglied Eulengasse e.V. Harald Etzemüller.

Die Markenzeichen der „Eulengasse“: der weise Vogel und das rot-weiße „E“; Fotos: Erhard Metz und Eulengasse e.V.

Die Kunstschaffenden der „bildenden“ Sparte werden vor der versammelten OB-Kandidatenschaft sicherlich die Sorgen, Nöte und Bedürfnisse der Protagonisten und Akteure derjenigen Frankfurter Kunstszene ausbreiten, die sich außerhalb des institutionellen Kunst- und Museumsbetriebs wie auch eines wirtschaftlich attraktiven zeitgeistigen Mainstreams ihr kreatives Dasein erkämpft und behauptet. Der Mangel an bezahlbaren Arbeitsräumen – also Ateliers und Studios – und ebenso der Mangel an Ausstellungsmöglichkeiten werden dabei im Vordergrund stehen, denn wie anders soll, was letzteren betrifft, der Kunstschaffende mit einer potentiellen Käuferschaft in Verbindung treten. Hinter diesen Problemen steht letztlich die grundsätzliche Frage, welchen Stellenwert die Kommunalpolitik in einer „extrem ökonomisch orientierten Stadt“ (Eulengasse) der Entfaltung und Weiterentwicklung einer freien, kreativen Kunstszene beimißt. Es ist ein altes, aber immer wieder aktuelles Thema.

Impressionen aus dem Ausstellungsraum Eulengasse: (li.) das übliche Vernissage-Gedränge, (re.) Deckengemälde von Jörg Eibelshäuser, Städel-Meisterschüler von Professor Thomas Bayrle; Fotos: Erhard Metz

Da die Initiatoren mit ihrer Veranstaltung sicherlich auf ein reges Interesse stoßen werden, verspricht es in der „Eulengasse“ am Sonntag sowohl lebhaft als auch „gemütlich eng“ zu werden. Sie verweisen deshalb vorsorglich auf die begrenzten räumlichen Kapazitäten ihrer Location, und wer zu spät kommt, den bestraft auch in diesem Fall das Leben, das er dann in einer Traube von Einlaß Suchenden auf dem Gehsteig fristen müßte. Aber den „Eulengässlern“ ist bislang stets noch eine praktikable Lösung logistischer Probleme eingefallen, und so wird es auch am Sonntag wieder sein, und sei es, dass auf einem Stuhl eben zwei Personen aufeinandersitzen.

Seckbacher Landstraße 16; Foto: © Eulengasse e.V.

Von weitem prangt in der Seckbacher Landstraße 16 in Frankfurt-Bornheim das Eulengasse-„E“: In hoc signo vinces – was einst für Kaiser Konstantin vor der berühmten Schlacht bei der Milvischen Brücke galt, gilt allerdings nur für einen einzigen der zwölf Kandidatinnen und Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Frankfurt am Main. Je nach Besucherandrang werden 50, 100 oder auch das Doppelte an Wählerstimmen am Tag des Urnengangs an diejenigen zu vergeben sein, die jetzt am Sonntag in der „Eulengasse“ die „Wahlprüfsteine Bildende Künstlerinnen und Künstler“ am besten und „bravissime“ meistern werden!

→ Wahlprüfsteine „Bildende Künstlerinnen und Künstler“ im Ausstellungsraum Eulengasse (2)

→ 10 Jahre „EULENGASSE“
Adventskalender 2014: 1. Dezember

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