„Zwischen den Kulturen“: Türkisches Filmfestival in der 23. Ausgabe
Das Filmfestival hat in den vergangenen Jahren ein erfolgreiches, auf mehreren Säulen ruhendes Programm aufgebaut. Neben den türkischen Filmen präsentiert es das Filmschaffen von Migrantinnen und Migranten in Deutschland und hat die Reihe „Europäisches Kino“ ins Programm aufgenommen. Sie setzt jedes Jahr einen neuen thematischen Schwerpunkt und zeigt die vielfältigen europäischen Koproduktionen mit der Türkei – zum Beispiel aus Italien, Frankreich oder den Niederlanden. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst fördert die aktuelle Ausgabe des Türkischen Filmfestivals über die HessenFilm und Medien GmbH mit 20.000 Euro.
TREFFER von Dominik Graf. D: Maximilian Wigger, Tayfun Bademsoy, Dietmar Bär, Barbara Rudnik. 110 Min. 35mm, BRD 1984
In Kooperation mit dem Türkischen Filmfestival Frankfurt/M. | International präsentiert das Kino des DFF im Juni einen Abend mit Tayfun Bademsoy (13.06.2023 um 18:00 Uhr) zu Dominik Grafs Film „Treffer“ sowie eine Hommage an den Regisseur Emin Alper, der sich seit seinem Langfilmdebüt im Jahr 2012 zu einer der prägnanten Stimmen im gegenwärtigen Weltkino etabliert hat.
Der Plot: Albi, Tayfun und Franz sind beste Freunde und teilen ihre Leidenschaft für Motorräder. Doch die sind ein teures Hobby, und die Bank drängt auf die Rückzahlung der Raten. Die Arbeit in einer Autowerkstatt hält sie eine Weile über Wasser, doch als sie nach dem Tod des Chefs entlassen werden, geraten sie an einen Kredithai und die Geldnot führt zu einem gewagten Plan. Einen „Treffer“ landete Dominik Graf mit dieser realistisch inszenierten Studie einer Jugendfreundschaft (1984), die an den Widrigkeiten des Erwachsenwerdens zerbricht. Seine präzise Milieu- und Charakterstudie macht die Alltagsprobleme und Abenteuer der Freunde auf unterhaltsame und unverkrampfte Weise lebendig. Für Tayfun Bademsoy war der Durchbruch, auf den zahlreiche Auftritte vor allem in Fernsehserien folgten.
Ein weiteres Beispiel: Alper wurde 1974 in Zentralanatolien geboren, studierte zunächst Wirtschaft und Geschichte interessierte sich in dieser Zeit zunehmend für das Theater, die Literatur und das Kino. Seine Einflüsse sind vielseitig und reichen von Tschechow und Tolstoi über R. W. Fassbinder, Emir Kusturica und Michael Haneke bis zu aktuellen Regisseuren wie Nuri Bilge Ceylan.
„Das Festival bietet ein hochwertiges internationales Filmprogramm und lädt uns dazu ein, türkische Filmkunst und türkisches Filmschaffen in Frankfurt zu erleben und zu feiern. Auch zu seiner 23. Ausgabe können wir uns wieder auf Produktionen freuen, die sich unterhaltsam und kritisch mit den Lebenswelten in Deutschland und der Türkei befassen“, sagt Staatssekretärin Ayse Asar, und weiter: „Das Türkische Filmfestival garantiert seinem Publikum Filmgenuss und Gelegenheit zum Austausch, vor allem ist es aber zu einer cineastischen Chronistin der Einwanderungsgesellschaft geworden. Es zeigt einmal mehr das Potenzial von Kunst und Kultur, Inklusion, Interkulturalität und Integration zu fördern. Wir möchten allen den Zugang zur Kultur ermöglichen und allen die Möglichkeit bieten, ihre Kunst zu leben. Denn wo kluge und kreative Köpfe sich entfalten können, tragen sie dazu bei, dass unsere Gesellschaft zukunftsfähig wird.“
Eröffnungsveranstaltung mit Staatssekretärin Ayse Saar:
Montag, 12. Juni 2023, um 18.15 Uhr,
Cinestar Metropolis,
Eschenheimer Anlage 40, 60318 Frankfurt am Main
Preisverleihung:
Freitag, 16. Juni 2023 von 18.00 Uhr bis 23.00 Uhr
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