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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Der Deutsche Hörbuchpreis 2023 wurde in sieben Kategorien vergeben

In einer Live-Radiosendung wurden am Dienstagabend (28.2.2023) die Gewinnerinnen und Gewinner des Deutschen Hörbuchpreises 2023 gekürt. Die dazugehörige Sendung  ist ein Jahr lang in der ARD-Audiothek nachzuhören. Aus insgesamt rund 350 Einreichungen hatte der Verein Deutscher Hörbuchpreis mit seinen drei Jurys, die nach der Pandemie erstmals wieder in Präsenz tagen konnten, in einem mehrstufigen Verfahren die nachfolgenden Preisträgerinnen und Preisträger in 7 Kategorien ausgewählt. So gewinnt zum Beispiel der Schauspieler Max von Pufendorf  für seine Lesung des Romans „Ich ist ein anderer. Heptalogie III-V“des norwegischen Autors Jon Fosse (Hörkultur Verlag) den Deutschen Hörbuchpreises 2023 in der Kategorie „Bester Interpret“.

Max von Pufendorf © Olaf Kosinsky

Bester Interpret: Max von Pufendorf

Max von Pufendorf, geboren 1976 in Hilden / NRW, aufgewachsen in Grevenbroich, Fulda und Berlin. Als Absolvent der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ hat er seine ersten Engagements am Münchner Residenztheater und am Deutschen Theater Berlin, arbeitet dort u.a. mit Bob Wilson, Hans Neuenfels und Jürgen Gosch. Danach folgen Auftritte auch in zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen. So spielt er ein schwer depressives Kind in Jo Baiers Film „Das letzte Stück Himmel“ (2007), einen Kriegsreporter in dem preisgekrönten Drama „Waffenstillstand“ (2009), einen überforderten Verlobten in der Komödie „Offroad“ (2012), einen schwulen Galeristen in der Culture-Clash Komödie „Familie verpflichtet“ (2015) oder den Widerstandskämpfer Hans von Dohnanyi in der Drama-Serie „Charité II“ (2018). Er ist auch immer wieder als Sprecher und Erzähler bei Hörbuch- und Hörspielproduktionen tätig. Max von Pufendorf lebt in Berlin. „Ich ist ein anderer“ ist das dritte Hörbuch für Hörkultur, an dem Max von Pufendorf als Sprecher mitwirkt.

Ich ist ein anderer – Heptalogie III-V
Jon Fosse / Hinrich Schmidt-Henkel (Übers.)
Hörkultur Verlag

 Interpret: Max von Pufendorf

 

Kurzbeschreibung:

In den Teilen drei bis fünf seiner Heptalogie erzählt Jon Fosse die Vorgeschichte der Protagonisten. Der erfolgreiche Maler Asle lebt seit dem Tod seiner Frau zurückgezogen an einem Fjord in Norwegen. Sein gleichnamiger Doppelgänger, ebenfalls Maler, verfällt zusehends dem Alkohol. Im Sinne des Rimbaud-Zitates spielt „Ich ist ein anderer“ mit den Möglichkeiten alternativer Lebensläufe. Dabei verwischen die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit, aber auch zwischen Leben und Tod.

Begründung der Preisträgerjury:

Wer sich einen Band von Jon Fosses großem Romanwerk als Lektüre vornimmt, kann beim ersten Anblick der Bandwurmsätze – ohne einen einzigen Punkt, dafür mit unzähligen Kommata – durchaus ins Zweifeln kommen: Fosse lesen kostet zunächst Überwindung. Und wird dann mit kolossalem, fast schon meditativem Sog entschädigt. Fosse hören wiederum funktioniert ohne jegliche Hürde – und das ist das Verdienst von Max von Pufendorf. Dank seiner packenden Sprachmelodie gleitet man hinein in die Erzählung und ist noch längst nicht satt, wenn sie einen am Ende wieder ausspuckt. Mit seiner klaren, warmen Stimme kleidet von Pufendorf trotz der kargen Erzählweise jeden Charakter in eindringliche Farben und gibt dem Text Struktur, ohne den Sog zu stoppen. Wir konnten unsere Ohren nicht von ihm lassen. Ein Hörbuch mit Mehrwert – ein Interpret mit Auszeichnung!

Begründung der Nominierungsjury:

Jon Fosses minimalistische Bandwurmsätze ohne Punkte, seine wiederholungsdrängende karge Sprache verleiten zum atemlosen Lesen. Die ruhige, wunderschöne Interpretation Max von Pufendorfs lässt all das vergessen. Eine packende Sprachmelodie zieht uns hinein in die norwegische Landschaft, die „Buchstaben“ verschwinden, der Text wird zum Lied, und wie Musik zuweilen durch winzige Verschiebungen entsteht, lässt des Sprechers klare und warme Stimme aus wenigen Worten die sich immer wieder verändernden Künstlerfiguren für uns wachsen.

Beste Interpretin: Nina Hoss

Als „Beste Interpretin“ wird die Schauspielerin Nina Hoss geehrt für ihre „souveräne Lesung“ von Dörte Hansens Bestseller „Zur See“ (Random House Audio).


Nina Hoss © Kienzle Oberhammer

Nina Hoss wurde in Stuttgart geboren. Im Alter von sieben Jahren begann sie in Hörspielen mitzuwirken und stand mit vierzehn Jahren zum ersten Mal auf der Bühne. 1997 schloss sie ihr Studium an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin ab. Seitdem arbeitete sie unter anderem am Deutschen Theater Berlin, am Berliner Ensemble und an der Schaubühne Berlin. Mit ihrem ersten großen Kino-Erfolg „Das Mädchen Rosemarie“ im Jahr 1996 begann ihre Zusammenarbeit mit dem Regisseur Christian Petzold. Sie brachte ihr u.a. den Deutschen Filmpreis und den Silbernen Bären der Internationalen Filmfestspiele Berlin als beste Darstellerin für ihre Hauptrolle in „Yella“ ein. Auch mit den Filmen „Jerichow“, „Barbara“ und „Phoenix“ wurde sie zu mehreren internationalen Filmfestivals eingeladen. In „A most wanted man“ (Regie: Anton Corbijn) spielte sie neben Philip Seymour Hoffmann. Im Fernsehen war sie u.a. in „Homeland“ und „Schatten der Mörder – Shadowplay“ zu sehen. Für den Hörverlag und Random House Audio hat sie bereits mehrere Hörbücher eingelesen, u.a. „Gehe hin, stelle einen Wächter“ von Harper Lee (nominiert für den Deutschen Hörbuchpreis 2016) und „Jenseits von Afrika“ von Tania Blixen.

Zur See
Dörte Hansen
Random House Audio

Kurzbeschreibung:

Eine Stunde vom Festland entfernt liegt die idyllische kleine Nordseeinsel, auf der Familie Sander lebt. Drei Kinder hat Hanne großgezogen, ihr Mann hat die Familie und die Seefahrt aufgegeben. Ihren Ältesten quälen Flutstatistiken, er erwartet den schwersten Sturm aller Zeiten. Tochter Eske fürchtet den Touristenandrang. Nur Henrik, der Jüngste, ist mit sich im Reinen. Im Laufe eines Jahres verändert sich das Leben der Familie Sander von Grund auf – erst kaum spürbar, dann mit voller Wucht.

Begründung der Preisträgerjury:

So vieles könnte schiefgehen, wenn der Roman einer Bestsellerautorin zum Hörbuch wird und das Meer, jene unzählbar oft beschriebene Sehnsuchtsfolie und Naturgewalt, darin eine Hauptrolle spielt. Nina Hoss aber hat mit ihrer souveränen Lesung von Dörte Hansens „Zur See“ unbeeindruckt von möglichen Erwartungen und naheliegenden Gefälligkeiten ein ganz eigenes Kunstwerk geschaffen. Selbstbewusst und ruhig, hellwach und pointiert gestaltet sie die Tiefe und Breite des Textes mit der jeweils angemessenen Schroffheit oder Milde und einer nahezu greifbaren Empathie für die beschriebenen Figuren, die so zu Personen werden. Im Meer der Stimmen ist Nina Hoss eine Insel: Herausragend und mit klaren Konturen, substanziell stark und elegant zugleich; Orientierungsmarke und Zuflucht, eine verlässliche Konstante.

Begründung der Nominierungsjury:

Nina Hoss verleiht in ihrer Lesung der fiktiven Insel, ihren Bewohnern und dem Meer einen ganz eigenen Klang und stellt eine ungeheuer intensive Atmosphäre her, ohne die Distanz der Erzählerin zu verlieren. Sie lässt für die Hörer:innen eine komplette Welt entstehen und wird den vielen Nuancen des Textes in Ton und Betonung gerecht, von rau über zart, ironisch und melancholisch bis wütend. Wer sich auf die Lesung einlässt, hört den Wind wehen, die See rauschen und fühlt mit den Protagonisten der Geschichte.

Bestes Hörspiel: Regisseur Ulrich Lampen


Ulrich Lampen © Stefanie Ramb

Der Regisseur Ulrich Lampen erhält den Preis in der Kategorie „Bestes Hörspiel“ für seine Adaption des Klassikers „Bonjour tristesse“ von Françoise Sagan für den Hessischen Rundfunk (Der Audio Verlag).

Ulrich Lampen wurde 1963 in Werl (Westfalen) geboren, studierte Germanistik, Philosophie und Psychologie in Freiburg im Breisgau. Nach seiner Ausbildung zum Hörspielregisseur beim SWF in Baden-Baden war er von 1992 bis 1999 fester freier Mitarbeiter in der Hörspielabteilung des SWR als Regisseur und Produktionsleiter. Seit 1999 arbeitet er als freier Regisseur für die Feature- und Hörspielabteilungen der ARD und für DKultur Berlin. Sein Schaffen umfasst insgesamt ca. 400 Hörspielproduktionen und jeweils mehr als 60 Feature- und Essayproduktionen. Ulrich Lampen lebt in Straßburg.

Bonjour tristesse
Ulrich Lampen (Bearb. und Regie)
Françoise Sagan / Rainer Moritz (Übers.)
Jörg Achim Keller mit der hr Bigband (Musik)
Der Audio Verlag/ Hessischer Rundfunk

Kurzbeschreibung:

Die siebzehnjährige Cécile verbringt den Sommer zusammen mit ihrem verwitweten Vater Raymond und seiner jungen Geliebten Elsa an der Côte d’Azur. Unbeschwert leben sie in den Tag hinein, bis Anne erscheint, eine alte Freundin der Familie. Als Raymond sich in Anne verliebt und sie zu heiraten beschließt, fürchtet Cécile um ihr leichtes, freies Leben. Mit ihrem Freund Cyril und Elsa plant sie eine Intrige, die fatale Folgen hat.

Begründung der Preisträgerjury: 

Ein Hörspiel wie ein Urlaub am Meer, als Tage am Strand noch eine exklusive Verheißung waren. Sofort taucht man ein in diese Idylle an der Côte d’Azur, in der die siebzehnjährige Cécile und ihr Vater das leichte Leben zelebrieren. Draußen rauscht das Meer unter der prallen Sonne, in der Ferienvilla klirren die Eiswürfel im Glas. Und genau dazwischen, zwischen Hitze und Kälte, auch emotional, entfaltet Regisseur UIrich Lampen das Hörspiel „Bonjour tristesse“. Denn Cécile will sich nicht durch Konventionen einschränken lassen, andererseits strebt sie eventuell eine konventionelle Karriere an. Für dieses Einerseits, Andererseits findet Ulrich Lampen Dialoge, die alles in der Schwebe halten, kein Wort zu viel, ein Halbsatz ist oft mehr als genug. Auch dank der Stimmen von Elisa Schlott und Michael Rotschopf. Das Hörspiel wirkt nicht zuletzt deshalb so lebensnah und überzeugend, weil jede Figur mit ihren Sehnsüchten ernst genommen wird. Und weil ihm die Jazzklänge von Jörg-Achim Keller Schwung und Flair geben, wenn alles gesagt ist.

Begründung der Nominierungsjury:

Ulrich Lampen erweckt Sagans einstigen Skandal-Roman als sinnliches Hörspiel wieder zum Leben. Unmittelbar zieht er uns mit Jörg Achim Kellers Free-Jazz-Klängen und mit der sanften Stimme der heranwachsenden Cécile in die nonchalante Atmosphäre der Côte d’Azur der 1950er Jahre. Wir hören das Plätschern der Wellen, das Zwitschern der Vögel und sitzen mit im Auto, wenn Cécile mit ihrem Womanizer-Vater Raymond an der Küste cruist. Die messerscharfen Beobachtungen und hinzuerfundenen Dialoge machen uns auch mit den Geliebten Raymonds und mit der trügerischen Idylle vertraut.

Beste Unterhaltung: Sprecherin Luise Helm

In der Kategorie „Beste Unterhaltung“ wird Luise Helm als Sprecherin des Romans „Eine Frage der Chemie“ von Bonnie Garmus ausgezeichnet (Hörbuch Hamburg / Osterwoldaudio).


Luise Helm © Linda Rosa Saal

Luise Helm, 1983 in Berlin geboren, wurde als Schauspielerin durch die Komödie „Harte Jungs“ bekannt. Für ihre Darstellung in „Königskinder“ erhielt sie 2001 den Deutschen Fernsehpreis. Sie wirkte in zahlreichen Filmen mit und lieh als Synchronsprecherin Hollywoodstars wie Scarlett Johansson oder Megan Fox ihre Stimme. Ihre große emotionale Ausdruckskraft macht Luise Helm außerdem zu einer beliebten Hörbuchsprecherin. Sie las beispielsweise Romane von Jojo Moyes oder Cecelia Ahern. Für Hörbuch Hamburg inszenierte sie u.a. „Der Gesang der Flusskrebse“ von Delia Owens und „Eine Frage der Chemie“ von Bonnie Garmus (Deutscher Hörbuchpreis) – Titel, die monatelang auf den Bestsellerlisten zu finden waren und wichtige Bestandteile des Verlagsprogramms sind.

Eine Frage der Chemie
Bonnie Garmus / Ulrike Wasel und Klaus Timmermann (Übers.)
Hörbuch Hamburg / Osterwoldaudio

Kurzbeschreibung:

 Im Amerika der sechziger Jahre tragen Frauen Hemdblusenkleider und treten Gartenvereinen bei. Elizabeth Zott aber will Chemikerin werden. Nachdem ihre wissenschaftliche Karriere von Männern verhindert wurde und ihr Geliebter bei einem Unfall starb, startet die alleinerziehende Mutter eine Kochshow im Fernsehen, in der sie sich dem Kochen mit chemischem Blick widmet und zum Überraschungsstar wird. Ohne Rücksicht auf eigene Blessuren kämpft Elizabeth für die Rechte der Frauen.

Begründung der Preisträgerjury:

Luise Helm liest „Eine Frage der Chemie“ von Bonnie Garmus mit so viel Energie und Glaubwürdigkeit, dass wir die prüden 50er- und 60er-Jahre in den USA mit ihrer patriarchalen Ordnung und den Auswirkungen auf Frauen, die sich ihre Selbstbestimmung nicht nehmen lassen wollen,  miterleben können. Sprecherin und Romanfigur verschmelzen regelrecht. Luise Helm lässt die Welt der Protagonistin und ihr turbulentes Leben plastisch auferstehen, sie arbeitet die komödiantische Seite des Romans genauso aus wie die dramatische und bleibt doch auch immer hinter dem Text, dem sie hier gekonnt die Bühne bereitet. So entsteht ein Hörgenuss, der einen erfreut, selbst wenn man das Buch bereits gelesen haben sollte. Die Autorin hätte sich keine bessere Interpretin wünschen können, denn durch die Symbiose von Text und Stimme ist hier buchstäblich ein Stück „Bester Unterhaltung“ gelungen.

Begründung der Nominierungsjury:

Mit beeindruckender Ausdruckskraft liest Luise Helm den Roman über die ungewöhnliche Protagonistin Elizabeth Zott. Mit logischem Kalkül, kratzbürstiger Souveränität und viel Humor wirbelt sie die scheinbaren Gegensätze von Hausfrau und Karrierefrau durcheinander. Sie stellt die bigotte und spießige Männergesellschaft der 50er und 60er Jahre bloß und begegnet mit messerscharfem Verstand allen Demütigungen, die sie als Frau und Wissenschaftlerin zu ertragen hat. Ein komödiantischer Unterhaltungsroman, schwungvoll erzählt. Am Ende sehen wir die hausfraulichen Tätigkeiten unserer Mütter und Großmütter mit anderen Augen…

Bestes Kinderhörbuch: Jona Mues

Die Entscheidung in der Kategorie „Bestes Kinderhörbuch“ traf eine fünfköpfige Kinderjury, diesmal ausgerichtet vom Literaturbüro Ostwestfalen-Lippe in Detmold. Sie kürte Schauspieler und Sprecher Jona Mues zum Preisträger für seine Lesung des Fantasyromans „Sansaria. Träume der Finsternis“ von Tania Messner (Oetinger audio).


Jona Mues © Matthias Baus

Jona Mues wurde 1981 in Hamburg geboren und stand schon als Kind vor der Kamera. Seit 1995 war er in verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen von „Adelheid und ihre Mörder“ über „Großstadtrevier“ und „Alarm für Cobra 11“ bis zum „Tatort“ zu sehen. Von 2004 bis 2008 absolvierte er seine Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Es folgten Theater-Engagements in Deutschland und der Schweiz und Rollen in den bekannten Filmen „Fleisch ist mein Gemüse“ und „Der Baader-Meinhof-Komplex“. Seit der Spielzeit 2009/2010 ist er festes Ensemble-Mitglied am Theater Koblenz. Neben seiner Leidenschaft für die Bühne wirkt er regelmäßig in Hörspielen und Hörbüchern mit und begeistert mit seiner besonderen Stimme zahlreiche kleine und große Hörerinnen und Hörer.

Sansaria. Träume der Finsternis
Tania Messner
Oetinger audio

Kurzbeschreibung:

Der elfjährige Leonard Federspiel fällt nachts aus seinem Bett und landet nicht etwa auf dem Teppich seines Zimmers, sondern in einer vollkommen fremden Welt mit seltsamen Erscheinungen: Dort gibt es gefährliche, alles fressende Kieferlinge, Prophezeiungen, Träumlinge und das Mädchen Philomena, das schon auf ihn gewartet hat. Bald hat Leonard Freunde, die ihm zur Seite stehen und ihm dabei helfen, die Träume der Menschen zu retten.

Begründung der Kinderjury:

Wir haben uns für „Sansaria. Träume der Finsternis“ entschieden, da wir es super finden, wie lebendig und liebevoll Jona Mues den Text liest. Man merkt, dass ihm das Einlesen richtig Spaß gemacht hat – auch wenn das bei so einem dicken Buch sicherlich lange gedauert hat. Er liest in einem tollen Tempo und hat sich für die vielen Figuren jeweils eine eigene Stimme ausgedacht, so dass man der Geschichte auch über fast elf Stunden mit Spannung zuhören kann. Durch die abwechslungsreiche Lesung hat man schnell das Gefühl, als wäre man selbst mitten drin in der fantastischen Traumwelt von Sansaria, und will unbedingt wissen, wie es ausgeht. Wir würden uns freuen, wenn Jona Mues auch den zweiten Band der Sansaria-Reihe als Hörbuch lesen würde!

Begründung der Nominierungsjury:

Hörbuchsprecher Jona Mues liest diese abenteuerliche Fantasy-Geschichte sehr lebendig und mitreißend. Die jungen Hörerinnen und Hörer folgen ihm in die fantastische Parallelwelt, in der sie an der Seite von Leonard Federspiel nicht nur um die Rettung von Sansaria bangen, sondern es plötzlich auch um die Träume der Menschheit geht. Jona Mues gelingt es dabei auf überzeugende Weise, Leonard und all den anderen Figuren eine eigene Stimme zu geben. Ein rasantes fantastisches Hörerlebnis für Kinder, an dem bestimmt auch Erwachsene ihren Spaß haben.

Bester Podcast: Mohamed Amjahid

Mohamed Amjahid © Antoine Midant

Autor Mohamed Amjahid bekommt den Preis in der Kategorie „Bester Podcast“ für „17 Tage Scheitern – wie Freiwillige in Afghanistan aushalfen“ (WDR). Mohamed Amjahid ist freier investigativer Journalist und Buchautor. Er ist in Frankfurt am Main geboren und hat die Schule in Marokko besucht. Danach hat er Politikwissenschaften in Berlin und Kairo studiert. Amjahid schreibt für mehrere große deutsche Medien wie Der Spiegel, Süddeutsche Zeitung und den WDR. Er ist Kolumnist für die taz und RBB Kultur.Inhaltlich fokussiert er sich auf rassistische Strukturen in Deutschland und Europa zum Beispiel beim Thema Polizeigewalt, Umbrüche in Nordafrika und Reportagen aus anderen Regionen. Für seine Recherche-Projekte nimmt er sich mehrere Monate Zeit und versucht sie cross-medial aufzubereiten. Zuletzt ist von ihm als Buch „Let’s Talk About Sex, Habibi. Liebe und Begehren von Casablanca bis Kairo“ (Piper-Verlag).

Mohamed Amjahid, 17 Tage Scheitern – wie Freiwillige
in Afghanistan aushalfen / Westdeutscher Rundfunk

 

Kurzbeschreibung

„17 Tage Scheitern“ ist eine Dokureihe über die Rettung einer afghanischen Polizistin aus Kabul. Nachdem 2021 die US-Truppen und ihre Verbündeten aus Afghanistan abzogen und die Taliban die Macht in Kabul übernommen hatten, sahen sich plötzlich viele Afghaninnen und Afghanen in Lebensgefahr. Während die damalige Bundesregierung wertvolle Zeit verlor und sich in Kabul dramatische Szenen abspielten, half ein Netzwerk aus Freiwilligen, Afghaninnen und Afghanen bei der Ausreise – und rettete somit ihr Leben.  

Begründung der Preisträgerjury:

Der Podcast „17 Tage Scheitern” ist ein Zeitdokument im besten Sinne. Die Dramaturgie rund um das Engagement der freiwilligen Helfer und die Rettung der afghanischen Polizistin Najiba-Noor Dilawari ist packend, ohne sich in den Vordergrund zu spielen. So bleibt Raum für die journalistische Einordnung des Geschehens. Die Inszenierung und das Sounddesign unterstützen die Dokumentation der Geschehnisse aus dem Herbst 2021 und lassen auch Raum für die Sprachlosigkeit, die sich angesichts der dramatischen Ereignisse und der gebrochenen Versprechen der westlichen Regierungen einstellt. Wir erleben „Weltgeschichte im Kleinformat” – und lernen dabei mehr über die Zusammenhänge, als die Nachrichten allein erzählen können.

Begründung der Nominierungsjury:

Mohamed Amjahid zeichnet ein eindrückliches Porträt der damaligen dramatischen Situation. Sensible Chat-Nachrichten, O-Töne, passendes Sounddesign und journalistische Einordnung machen den Podcast zu einem besonderen, bewegenden Hörerlebnis. Er zeigt politisches Versagen und gleichzeitig das Gelingen zwischenmenschlichen Engagements. Der Abzug der Truppen aus Afghanistan war nicht nur eines der einschneidendsten Ereignisse 2021, sondern spiegelt das Scheitern langjähriger westlicher Politik. Das Thema des Podcasts ist brisanter denn je und stellt die Gesellschaft vor die entscheidende Frage: Wie frei und in Frieden können wir heute leben?

Das besondere Hörbuch: Ring des Nibelungen


Regine Ahrem  © privat

Das besondere Hörbuch“ des Jahres 2022 ging an den vierteiligen Hörspielzyklus „Der Ring des Nibelungen“ nach den Opernlibretti von Richard Wagner (Rundfunk Berlin-Brandenburg / Der Audio Verlag). In ihrer Abschiedsinszenierung für den rbb hat Regisseurin Regine Ahrem das 16-stündige Opernwerk zu einem fünfstündigen Fantasyhörspiel verdichtet.

Der Audio Verlag bietet Hörspiele, Lesungen, Features und Tondokumente zu sämtlichen Genres – Literatur, Klassiker, Krimi, Unterhaltung, Ratgeber, Sachbücher, Hörbücher für Kinder und Jugendliche. 1999 gegründet, sind bisher mehr als 3.000 Hörbuchtitel bei Der Audio Verlag (DAV) erschienen. Jährlich werden ca. 100 neue Hörbücher produziert. Neben mehrfach ausgezeichneten Eigenproduktionen veröffentlicht der DAV auch Lesungen und Hörspielproduktionen von Rundfunksendern. Im Rahmen einer Koproduktion mit dem Rundfunk Berlin-Brandenburg und in enger Zusammenarbeit mit der Hörspielredakteurin Regina Ahrem ist so auch der vierteilige Hörspielzyklus „Der Ring des Nibelungen“ entstanden.

Regine Ahrem studierte Literatur- und Theaterwissenschaft in Berlin und München. Von 1988 bis 2022 war sie Hörspielredakteurin beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (vormals SFB). In dieser Funktion produzierte sie eine große Anzahl auch preisgekrönter Hörspiele. Außerdem ist sie Autorin von mittlerweile über 30 eigenen Hörspielen, hauptsächlich nach literarischen Vorlagen. Zudem führt sie Regie bei eigenen und fremden Hörspielen.

Begründung der Preisträgerjury:
Was passiert, wenn man das wagnersche Wagalaweia, jene wuchtigen Wortmöbel, die die Haltlosigkeit des Handlungsgerüstes verstellen, einfach weglässt und die stabgereimten Stolpersteine streicht? Wenn man auf die leckende Lohe lockender Lust verzichtet und stattdessen das Libretto in ein modernes Hochdeutsch übersetzt? Dann wird aus Wagners 16-stündigem Opernzyklus „Der Ring des Nibelungen“ ein fünfstündiges Fantasy-Hörspiel, wie in der Abschiedsinszenierung der Dramaturgin und Regisseurin Regine Ahrem für den Rundfunk Berlin Brandenburg. Spielfreudig besetzt mit Lars Rudolph als Zwergenkönig Alberich, Bernhard Schütz als Wotan, dem „Herrn der Verträge“, und Dimitrij Schaad als Siegfried geht die Sache für die wechselnden Herren des Ringes eher schlecht aus, während die naturverbundenen Frauen Bibiana Beglau als Brünhilde, Martina Gedeck als Fricka, Kathrin Angerer als Freia und Regina Lemnitz als Erda die Welten im Gleichgewicht halten müssen. Leitmotive aus dem „Ring“ wurden durch die Kompositionen von Felix Raffel ebenso ins akustische Breitwandformat versetzt, wie die Inszenierung in Kunstkopfstereofonie eine räumliche Erfahrung in 3D-Audio ermöglicht. Das hebt das Hörspiel formal wie inhaltlich auf die Höhe der Zeit.

Begründung der Nominierungsjury:
Ein Hörvergnügen für alle „Ring“-Freunde: Sprachgewaltig und opulent ist Wagners Opernlibretto mit einem herausragenden Sprecherensemble ins Hörspiel gesetzt. Ein Fantasie-Spektakel auch für Wagnerunkundige und -kritische Zuhörer. Da wird gefoppt, gemobbt, genölt, geschnauft, gekeckert und gequiekt – die Intrigen und Machtspiele des Stoffes sind meisterhaft akustisch umgesetzt. Und wenn möglich, bitte über Kopfhörer genießen, denn dann ist man inmitten des Geschehens dank des akustischen 3-D-Effektes.

Mit Ausnahme der undotierten Kategorie „Das besondere Hörbuch“ ist der Deutsche Hörbuchpreis mit 3.333 € dotiert.

Die Live-Radiosendung auf WDR 5 war auch im Deutschlandradio / Kanal „Dokumente und Debatten“, als Stream unter bayern2.de sowie auf den Kultursendern hr2-kultur, NDR Kultur, rbbKultur, SR 2 und SWR2 zu hören. Einer langjährigen Tradition entsprechend eröffnete die Verleihung des Deutschen Hörbuchpreises das internationale Literaturfest Lit.COLOGNE, das vom 1. bis 11. März 2023 stattfindet.

Die Sendung „Deutscher Hörbuchpreis 2023“ ist ein Jahr lang in der ARD-Audiothek nachzuhören:

www.ardaudiothek.de
Moderation: Rebecca Link
Musik: WDR Big Band Small Group
Redaktion: Tobias Habig, WDR 5Deutscher Hörbuchpreis 2023 zu Beginn der Lit.CologneDeutscher Hörbuchpreis 2023

DIE JURYS

Die Nominierungsjury

Rohita Nadia Bruckmann

ist Texterin und Dozentin. Ihre Fachgebiete sind Storytelling und authentische Kommunikation. Das Texten unterrichtet sie seit 2015: früher an der Akademie Deutsche POP, heute mit deutschlandweiten Seminaren, Webinaren und Workshops, u. a. für die Akademie des Texterclubs sowie ihr eigenes Label Wortezauber. Als Onlinerin mit Magister (Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, Germanistik und Philosophie) sind starke Inhalte und Geschichten ihre Kernkompetenz. Für den WDR ist sie seit 2000 in unterschiedlichen Funktionen tätig: Zurzeit unterstützt  sie in freier Mitarbeit das Audioteam im Kompetenzzentrum Audio & Voice und berät u. a. Redaktionen zum Thema Podcast. Audiofan ist sie, seit sie mit ca. fünf Jahren die ersten Hörspielkassetten bekommen hat.

Christine Härle

ist ausgebildete Sortimentsbuchhändlerin mit den Schwerpunkten Literatur, Unterhaltung sowie Kinder- und Jugendbuch und arbeitet als Literaturagentin.1998 wechselte sie vom Buchhandel in die Verlagsbranche. Im Anschluss an ein Volontariat im Eichborn Verlag übernahm sie dort die Verkaufs- und kurz darauf die Programmleitung Hörbuch. Sieben Jahre lang war sie aktives Mitglied im Sprechergremium des Arbeitskreises Hörbuch im Börsenverein des deutschen Buchhandels und unterstützt ihn nach wie vor bei diversen Projekten.

Ursula Hager

durchquerte als Verlagskauffrau, Fach- und Betriebswirtin etliche Stationen des Buchhandels sowie die halbe Republik, von München über Köln und Frankfurt bis nach Niedersachsen, wo sie heute lebt. Als ihre Sehkraft sukzessive abnahm und die Berufstätigkeit endete, besuchte sie als Gasthörerin Seminare der Leibniz-Universität. Das Hörbuch wurde zu einem wichtigen Bestandteil des Lernens, aber auch Quell literarischer Entdeckungen für die Vielleserin, die sie von Kindesbeinen an ist. Stimmen sind für ihren geschärften Hörsinn Instrumente geworden, die sich mit dem Inhalt des Buches verbinden und ihn im besten Fall auch emotional näherbringen.

Frauke Jäger

war nach dem Studium der Geschichte, Islamwissenschaft und Volkswirtschaftslehre bis 2019 bei Thalia in Hamburg beschäftigt und betreute dort eine große Hörbuchabteilung. Außerdem war sie Mitglied des Radaktionsausschusses des Hörbuchmagazins der Buchwerbung der 9.
2019 wechselte sie in den Ellert & Richter Verlag in Hamburg und ist dort für den Vertrieb zuständig. Dem Hörbuch ist sie privat treu geblieben, denn sie blickt  auf eine lange „Karriere“ als Hörerin zurück, angefangen mit zu Hause ausgiebig vorgelesenen Grimms, Hauffs und Märchen aus 1001 Nacht und Europa-Hörspielen.

Petra Kammann

studierte Romanistik, Germanistik und Philosophie in Düsseldorf, Aix-en-Provence und Perugia (Kunstgeschichte). 15 Jahre lang war sie Chefredakteurin des Magazins „BuchJournal“ und dort auch redaktionell am Aufbau der hr2-Hörbuch-Bestenliste beteiligt. Danach war sie Chefredakteurin des zweisprachigen Magazins „Frankfurt International“ und von 2006 bis 2014 Chefredakteurin der Kulturzeitschrift „IN RHEINKULTUR“. Mehrfach war sie Mitglied der Jury des „Hörspielpreises der Kriegsblinden“. Sie ist ständiges Mitglied der Jury „Sachbücher des Monats“ (Die Welt/NZZ/ORF Radio 1/WDR 5). Seit 2017 ist sie Herausgeberin und Chefredakteurin des Kulturportals „FeuilletonFrankfurt“.

Ute Romeike

ist ausgebildete Jugend- und Heimerzieherin. Nach drei Jahren Aufenthalt in Dänemark folgte ein Jurastudium in Kiel und Köln bis zum I. Staatsexamen. Nach der Geburt des Sohnes hat sie ihr Hobby zum Beruf gemacht und 2002 in Düsseldorf eine Hörbuchhandlung eröffnet. Es werden regelmäßig Veranstaltungen rund um das Hörbuch organisiert und konzipiert. Seit 2009 führt Frau Romeike in Kooperation mit der Frankfurter Buchmesse eine Hörbuchhandlung auf dem Gemeinschaftsstand der Hörbuchverlage in Frankfurt.

Michael Zimmermann

war langjähriger Mitarbeiter des Westdeutschen Rundfunks: als wissenschaftlicher Dokumentar, Hörfunkfeature-Autor, Musikredakteur und von 1996 bis 2016 – mit einer dreijährigen Pause – als Musikchef von WDR 2. Von 2001 bis 2004 war er als Leiter Artist & Repertoire für die WDR mediagroup tätig. In diese Zeit fällt auch der Start des Deutschen Hörbuchpreises, an dessen Entstehung Michael Zimmermann maßgeblich mitgearbeitet hat. Er war zudem beratendes Mitglied der Verwertungskommission des WDR-Hörfunks. 2016 wechselte er als Musikchef zu WDR 4. Seit April 2020 ist er im Ruhestand und widmet sich u.a. als Gasthörer dem Studium der Psychologie.

Die Preisträgerjury

Alexander Bartl,

geboren 1976 in Wien, absolvierte dort neben dem Gymnasium eine Ausbildung an der Ballettschule der Wiener Staatsoper. Dabei lernte er zwar klassische Musik zu schätzen, nicht aber die körperlichen Strapazen des Jobs.
Deshalb entschied er sich danach lieber für ein Studium der Film-, Theaterwissenschaft und Publizistik. Als Journalist schrieb er auch für die Frankfurter Allgemeine Zeitung und das österreichische Nachrichtenmagazin Profil. Heute arbeitet er als Textchef für Focus in Berlin. Sein Sachbuch „Walzer in Zeiten der Cholera“ stand 2021 auf der Shortlist für die Auszeichnung „Wissenschaftsbuch des Jahres“.

Jörg Hopfgarten

studierte Politikwissenschaft, Kommunikationswissenschaft und Komparatistik in Münster. Stationen im Buchhandel und verschiedenen Buchverlagen führten ihn schließlich zur Zebralution GmbH, wo er zahlreiche Hörbuchverlage im digitalen Vertrieb und Marketing unterstützt. Seine Leidenschaft gilt Büchern, die die richtige Balance zwischen Unterhaltung und intellektueller Herausforderung halten, und Hörbüchern, die einen Text nicht nur vortragen, sondern mit eigenem Leben füllen.

Ann-Kathrin Kramer

porträtierte in ihrer Jugend Touristen und kokettierte mit der Modeschule, entschied sich dann aber glücklicherweise für eine Schauspielkarriere. Sie verzaubert das Publikum mit einem Balanceakt aus wahrhaftigem Tiefgang und entwaffnend sympathischer Offenheit. Nebenher hat die erfolgreiche Schauspielerin diverse Drehbücher und liebevolle Kindergeschichten verfasst („Matilda – Das Mädchen aus dem Haus ohne Fenster“) und kürzlich im Duett mit Thorsten Wingenfelder die Ballade „Nicht für immer jung“ eingesungen. Sie war Jurymitglied u.a. des deutschen Fernsehpreises und des deutschen Schauspielerpreises und engagiert sich seit Langem für den Verein Dunkelziffer, der sich gegen sexuellen Missbrauch einsetzt.

Jochen Meißner

ist seit 1996 ständiger Hörfunkkritiker für den Medienfachdienst Funkkorrespondenz. Er arbeitet als Feature-Autor und Herausgeber von Radiosendungen und Texten zu Geschichte und Ästhetik des Hörspiels. Außerdem betreibt er die Website www.hoerspielkritik.de. 2006 bis 2010 war Jochen Meißner künstlerischer Leiter des  Hörspielsymposions an der Eider am Nordkolleg Rendsburg. Seit 2008 ist er Mitveranstalter des Berliner Hörspielfestivals. Im Lauf der Zeit gehörte er verschiedenen Hörspieljurys an, unter anderem für den Hörspielpreis der Kriegsblinden und den Deutschen Kinderhörspielpreis.

Katty Salié

ist Moderatorin und Journalistin. Nach ihrem Studium und drei Jahren als „Fritz“-Reporterin und -Moderatorin in Berlin (rbb) wechselte sie nach Köln zu WDR1Live, absolvierte eine Ausbildung zur TV-Redakteurin an der RTL Journalistenschule und moderierte „Guten Abend RTL“. Für die Deutsche Welle („Hin und weg“, seit 2007) und den WDR („Wunderschön“, 2011-2013) präsentiert(e) sie Reisemagazine. Sechs Jahre lang moderierte sie „West ART“ (ab 2006). Seit 2012 präsentiert sie im ZDF gemeinsam mit Jo Schück und Tobi Schlegl das Kulturmagazin „Aspekte“. Zu den vielen von ihr moderierten Veranstaltungen und Galas gehört auch die Verleihung des Deutschen Hörbuchpreises (2011 bis 2014, mit Max Moor).

Lothar Sand

studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Kulturwissenschaften, war lange journalistisch tätig und ist beim Börsenverein des Deutschen Buchhandels als Referent verantwortlich für das Marketing des unabhängigen Buchhandels. Er hat im Verband u.a. den Bereich „Zuhörförderung“ aufgebaut und das mehrfach ausgezeichnete Projekt „Ohr liest mit“ initiiert, bei dem Kinder und Jugendliche eigene Hörstücke produzieren.

Annemarie Stoltenberg

studierte Sprachwissenschaften und Literaturgeschichte in Hamburg, arbeitete viele Jahre als Literaturkritikerin für den NDR-Hörfunk, anschließend als TV-Reporterin für das NDR-Fernsehen. Außerdem schreibt sie für Zeitungen und Zeitschriften, veröffentlichte Bücher als Autorin und Herausgeberin und präsentiert Profis und Buchfreunden ihre Favoriten der aktuellen Buchproduktionen. Sie ist Geschäftsführerin der Medienstiftung Hamburg/Schleswig-Holstein.

Die Kinderjury

Seit 2012 wählt eine Kinderjury das „Beste Kinderhörbuch“ aus. Die Gewinner empfinden das als einen echten „Ritterschlag“, denn hier entscheiden nicht nur (junge) Fachleute, sondern auch diejenigen, für die diese Hörbücher gedacht sind!


Kinderjury für den Deutschen Hörbuchpreis 2023

v.l.n.r.: Sofie, Sophie, Niria, Leonard und Ben @ Marlen Dettmer, Literaturbüro OWL

Mit der Kinderjury für den DHP 2023 kehren wir nach Nordrhein-Westfalen zurück: Das Literaturbüro OWL in Detmold hat sich bereit erklärt, die Kinderjury in diesem Wettbewerbsjahr auszurichten. Wir freuen uns sehr und danken Marlen Dettmer sowie ihren Kolleg:innen vom Literaturbüro sehr herzlich für die spontane Zusage und das große Engagement!

Für Literatur begeistern – das möchte das Literaturbüro OWL. 1990 als viertes von fünf Literaturbüros in Nordrhein-Westfalen gegründet, gehört es heute zu den wichtigen literarischen Institutionen in NRW. Es hat seinen Sitz im denkmalgeschützten Haus Münsterberg in Detmold. Mit seinen literarischen Projekten, digitalen Sprachexperimenten, der Nachwuchsförderung sowie der Beratung und Weiterbildung für Autor:innen trägt es dazu bei, der Literatur in Ostwestfalen-Lippe Aufmerksamkeit zu verschaffen. Mit seinen Veranstaltungen möchte das Literaturbüro OWL inhaltliche und formale Impulse in der literarischen Landschaft im Nord-Osten Nordrhein-Westfalens setzen.

Ben (13 Jahre), Leonard (12 Jahre), Niria (12 Jahre), Sofie (12 Jahre) und Sophie (11 Jahre) bilden die Kinderjury für den Deutschen Hörbuchpreis 2023. Wir freuen uns sehr, dass sie diese verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen, und sind gespannt, für welches „Beste Kinderhörbuch“ des Jahres sie sich am Ende entschieden haben. Wie alle anderen Gewinner:innen wird auch die Preisträgerin oder der Preisträger in der Kategorie Kinderhörbuch in der Verleihungssendung auf WDR 5 am 28.02.2023 ab 20.04 Uhr bekannt gegeben.

 

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