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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Impressionen von der Buchmesse

Umwerfend: Endlich wieder ein Besuch der Frankfurter Buchmesse

Von Marie Haberer

Bereits als Grundschülerin hatte Marie Haberer die Buchmesse besucht und Feuer gefangen. Seither lag sie ihren Eltern in den Ohren, dass sie unbedingt wieder hin muss. Inzwischen ist die Leseratte 15 und besucht das Gymnasium im Alfred-Grosser-Schulzentrum Bad Bergzabern. FeuilletonFrankfurt kam mit ihr zufällig ins Gespräch und bat sie, ihre Eindrücke niederzuschreiben.

Die begeisterte Leserin Marie Haberer, Foto: Petra Kammann

Die Frankfurter Buchmesse gilt als das größte Bücherevent Deutschlands und der Welt. Wer Bücher liebt, sollte es sich nicht entgehen lassen. Jährlich zieht die Buchmesse Büchermenschen aus den verschiedensten Teilen Deutschlands und der Welt an. Auch ich konnte dieses Jahr am 22.10. endlich wieder über das Messegelände streifen, meine liebsten Autorinnen und Autoren treffen und unzählige Bücher kaufen. Gemeinsam mit meiner Mutter hatte ich mich schon im Voraus mit dem Programm der diesjährigen Messe auseinandergesetzt. Es war für mich zunächst etwas Überwältigendes gewesen, die unglaubliche Vielfalt des Programmes in mich aufzunehmen, aber dann konnte ich die Buchmessen App für mich entdecken.

Diese App hat meiner Mutter und mir den Tag auf der Messe in so vielen Punkten erleichtert. Ich konnte Prioritäten für bestimmte Veranstaltungen setzen und mich von der App rechtzeitig an die von mir gewünschten Events erinnern lassen, um nichts zu verpassen. Außerdem fiel es uns mit dem in die App integrierten Lageplan deutlich leichter, uns auf dem weitläufigen Gelände zurechtzufinden. Die Buchmessen App hat uns somit vieles leichter gemacht und dazu beigetragen, uns einen schönen Messetag zu ermöglichen.

Dichtes Gedränge am Stand in der Jugendbuchhalle, Foto: Marie Haberer

Mein erster Programmpunkt war die Signierstunde bei Anna Benning. Diese fand in einem der Signierzelte im Innenhof statt. Beim Einreihen in die richtige Warteschlange kam es jedoch zu einem Missverständnis. Kurzfristig waren die Signierzelte getauscht worden. Anna Benning würde in Zelt zwei, und nicht in Zelt eins sein. Dieser Tausch hat für viel Verwirrung unter den Wartenden gesorgt. Das Buchmessenpersonal konnte dieses Problem aber rasch aus der Welt schaffen in dem es die Menschen ansprach, um sicherzugehen, dass auch alle für die richtige Autorin anstanden.

Das Treffen mit Anna Benning war für mich auch das wichtigste des Tages, da alle ihre Bücher Ehrenplätze in meinem Bücherregal haben und sie für mich mehr und mehr zu einem Idol geworden ist. Ich persönlich lese unfassbar gerne Fantasy-Geschichten. Ich finde es super spannend, in andere, völlig neue Welten abzutauchen und mich dort an der Seite der Protagonisten mit Drachen, Dämonen und mit Magie auseinanderzusetzen. 

Nach der Signierstunde im Innenhof betraten wir die Jugendbuchhalle. Diese war die vollste Halle, die wir an diesem Tag betreten würden. Ich muss sagen, ich war sehr erstaunt darüber, wie viele Menschen sich auch noch heute, in einer Zeit in der Instagram, Tiktok und YouTube Tag für Tag populärer werden, für Bücher interessieren. Die Atmosphäre war sehr angenehm, auch wenn es in den Fluren teilweise kaum noch ein Durchkommen gab.

Die ganze Situation sagte uns: Egal, wer du bist, wo du lebst, wie du lebst, heute verbindet uns einfach nur die Begeisterung für Bücher. Diese Erfahrung war unglaublich schön. In fast jeder Warteschlange war es einfach wunderbar, mit den Umstehenden ins Gespräch zu kommen, gleich ob über Bücher, oder einfach nur so. Es hat uns die Wartezeiten auf jeden Fall deutlich verkürzt.

Die Signierstunden waren, was die Organisation angeht, in der Regel sehr von den Verlagen abhängig. Die meisten von ihnen konnten den Ansturm an Literaturbegeisterten wirklich gut bändigen. Alle waren bemüht, jedem Wartenden eine Signatur zu ermöglichen, und in den meisten Fällen waren sie damit auch erfolgreich.

Drucker an der traditionellen Gutenberg-Presse, Foto: Petra Kammann

Später besuchten wir auch die Halle, in der Pferdebilder lettischer Illustratoren ausgestellt waren. Dort trafen wir auch auf den netten Herrn vom Mainzer Gutenberg Museum, der uns zeigte wie die altertümliche Druckpresse neben ihm zu bedienen war. Es war hochinteressant zu erfahren, dass eine solche Maschine zu Gutenbergs Zeiten teilweise von vier Leuten gleichzeitig bedient werden musste – in unserer modernen Zeit heute kaum noch vorstellbar.

Mit einer frisch bedruckten Seite in der Tasche und neuem Wissen im Kopf, machte ich mich anschließend auf den Weg zu meiner letzten Veranstaltung des Tages, dem „Meet&Greet“ mit Julia Dippel. Ich muss sagen, dass dies die am wenigsten gut organisierte Veranstaltung war, die ich an diesem Tag besucht hatte. Es gab keine Warteschlange, alle drängten nur irgendwie nach vorne und vielen war es nach einer Stunde Wartezeit zu viel.

Ich wartete zwei Stunden und erhielt dann endlich eine Signatur in mein Buch. Julia Dippel selbst war sehr bemüht, sich für jeden genug Zeit zu nehmen, kurze Gespräche zu führen und zu bleiben, wo sie war, bis alle dran gekommen waren.

Ich habe mir den ersten Band der „Izara“-Reihe signieren lassen, diesen hatte ich zuletzt gelesen und fand die Geschichte von vorne bis hinten sehr gut durchdacht und äußerst spannend. An dieser Stelle geht ein Gruß raus an alle, die sich mit sieben Büchern der selben Reihe in die Schlange eingereiht haben.

Um allen anderen die Wartezeit zu verkürzen, würde ich Euch einfach bitten, das nächste Mal zu überlegen, ob es nicht ausreicht, sich ein oder zwei Bücher einer Reihe signieren zu lassen, auch wenn es schwer fällt. Festhalten lässt sich jedoch, dass mein Tag auf der Buchmesse ein unglaublich schönes Erlebnis war. An vieles davon werde ich mich wohl mein Leben lang erinnern.

Es hat sich einfach gut angefühlt von anderen Büchermenschen umgeben zu sein. Ich habe viele neue Bücher gekauft, neues gelernt und meine Idole getroffen, was will man mehr?

Es steht auf jeden Fall fest, das dies nicht mein letzter Besuch auf der Frankfurter Buchmesse war. 

 

 

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