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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Städelschule: Rundgang 2015 (3)

Gebäude Dürerstrasse: Malerei – eine Auswahl

Von Erhard Metz

Auch beim diesjährigen Rundgang durch die Städelschule – offiziell heisst die Veranstaltung „Jahresausstellung der Studierenden der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste“ – registrierten wir erneut ein grosses Interesse der Studentinnen und Studenten an Malerei. Traditionelle Techniken – Öl oder Acryl auf Leinwand – werden ebenso gepflegt wie Arbeiten auf Papier, als Malmittel sehen wir Kohle oder Sprühfarbe oder es gibt Mischformen, etwa Malerei kombiniert mit Prints.

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Tatjana Danneberg, not yet titled # 7, 2015, gouache, paint primer, inkjet print, glue on canvas, 95 x 135 cm

Gleich am Haupteingang begegnete uns eine ansprechende Arbeit von Tatjana Danneberg, in der Lichthalle dann eine ideenreiche Kombination von Elif Saydam aus Schafgarbe-Tee (wir haben ihn bislang weder angetroffen noch gar getrunken), Pyrit (dem mühsam hervorgekramten Schulwissen zufolge also Schwefelkies) und natürlich Ölfarbe, das Ganze serviert auf einem sich leicht wellenden, von der Rauputzwand abhebenden Tintenstrahl-Druck (das obere Fünftel blieb tatsächlich weiss).

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Elif Saydam, Dear John, 2015, Yarrow tea, pyrite and oil on canvas, Painting on Inkjet print, 110 x 150 cm

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Mads Egeberg Hvidtfeldt, The Extraordinary, 2015, Oil on canvas, 135 x 145 cm

Hätten wir einen „Gefällt mir“-Button zur Hand, so drückten wir ihn auch bei Mads Egeberg Hvidtfeldt und ebenso bei Rundgangpreisträger Guo-Liang Tan – aber wir haben nun mal keinen, und das ist auch gut so.

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Guo-Liang Tan (Rundgangpreis 2015), Fathom Phase, 2015, Acrylic on fabric, 76 x 68 cm

Grossformatig – wie zumeist – die Arbeiten des fleissig-tüftelnden wie umtriebigen Künstler-Studenten Il-Jin Atem Choi: ein ungleiches und doch irgendwie zwillingshaftes Pärchen. Wieder dominieren geometrische Muster, denen man trefflich nachsinnen kann, und die losgelassene Fantasie macht vor Konzerthaus-Saalplänen ebenso wenig halt wie vor – eine Quadratstrassen-Stadt durchkreuzenden – vielspurigen Autobahnen. Aber Form ist Kunst und Kunst ist Form.

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Il-Jin Atem Choi, Untitled (one of them appears to be more flamboyant than the other), 2015, Spraypaint on wall and canvas

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In einem zweiten Leben würden wir, wir outen uns: Städelschüler – bei der wundervollen Professorin Judith Hopf. Ob wir dann auch so etwas unkonventionell Heiter-Ernstes malen dürften – besser könnten – wie ihr Schüler Magnus Andersen?

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Eine Malerei von Magnus Andersen

Feine Leinwand-Arbeiten von Jiwon Lee sahen wir, die uns faszinierten – unsere Leserinnen und Leser vielleicht auch, deshalb hier ausnahmsweise gleich zwei: Ein Totentanz, dann eine im Grunde, wie wir meinen, heiter-verträumte Szene, ein Seevogel reitet auf einem Krokodil über das unendliche Meer, aber sein Schnabel ähnelt einem Krokodilsgebiss … was für eine Idee!

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Jiwon Lee, jeweils: Untitled, 2015, Acrylic on canvas

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Martin Kozlowski, Space Painting # 9, 2015, Oil on canvas, 400 x 250 cm

Vom „unendlichen“ Meer ins unendliche All: Martin Kozlowski ent- und verführt uns in das Universum der Milliarden an Galaxien. Eine mit vier Metern an Breite riesige, einteilige Leinwand, eine akribische Arbeit vom Lichtjahre Grossen bis hinein ins mikroskopisch Kleine.

Wer, liebe Leserinnen und Leser, wollte noch sagen, die Malerei sei tot und „alles“ sei bereits gemalt: ein Schelm wäre er, nein – ein Ignorant!

Abgebildete Arbeiten © jeweilige Studierende;
Fotos: Erhard Metz

→ Städelschule: Rundgang 2015 (4)
→ Städelschule: Rundgang 2015 (1)

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