FAT – Frankfurter Ateliertage 2014 (10)
Die WEST Ateliers:
Niklas Klotz
Ruth Luxenhofer
Stefan Reiling
Im Frankfurter Stadtteil Gallus, in der Hellerhof-Siedlung, konkret den in den 1930er Jahren errichteten, heute unter Denkmalschutz stehenden Häuserreihen des niederländischen Architekten Mart Stamm (1899-1986) haben Ende 2013 Künstlerinnen und Künstler in seit längerem leerstehenden Lädchen ihre Ateliers eingerichtet, im Mai dieses Jahres wurden diese Quartiere offiziell eröffnet und bringen seither Kreativität und „neues Leben“ in die Idsteiner Strasse beziehungsweise die Frankenallee. Wer mag, kann dort sozusagen im „Schaufenster“ arbeiten oder auch hinter geschlossenen Gardinen, ganz nach persönlichem Gefallen. Arbeiten von drei der zehn Kunstschaffenden stellen wir kurz vor:
Stefan Reiling, Jahrgang 1969, studierte Kunst und Kunstgeschichte an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe und an der Frankfurter Goethe-Universität und anschliessend an der Hochschule für Gestaltung HfG Visuelle Kommunikation mit den Schwerpunkten Malerei (bei Professor Adam Jankowski) und Zeichnen (bei Professor Manfred Stumpf).
Landschaften 1 und 2, Mischtechnik, Fotos auf Kapa line-Platten, Öl, Lack, jeweils 60 x 80 cm
Reiling geht bei seinen Werken von Fotografien aus, die er nach dem Aufziehen auf Kapa line mit Ölfarbe und abschliessender Lackschicht bearbeitet. Bei seinen Landschaftsbildern entstehen auf diesem Wege spezifische Tiefenwirkungen und einzigartige Effekte. Auch der Faszination der unbetitelten, unten abgebildeten Arbeit wird man sich schwerlich entziehen können!
o.T., Mischtechnik, Foto auf Kapa line-Platte, Öl, Lack, 70 x 100 cm
Niklas Klotz trafen wir bereits im „alten“ ATELIERFRANKFURT in der Hohenstaufenstrasse an; ein Atelier in der Hellerhofsiedlung zog er einem Umzug in die Schwedlerstrasse vor. Klotz ist vor allem bekannt durch seine meisterlich ausgeführten hyperrealistischen Figuren aus Marmor und Wachs, zumeist mit Glasaugen versehen. Er entwirft sie am Computer und führt sie in klassischen bildhauerischen Materialien wie Marmor oder Holz aus. Seine Arbeit „Frühgeboren“ schockiert und berührt den Betrachter im ersten Moment ob der hilflosen Nacktheit des Säuglings. Erst das nähere Studium dieser Skulptur vermag die Emotion zugunsten der Würdigung des Artifiziellen zu überwinden.
Niklas Klotz, Frühgeboren, 2013, Marmor, Pigmente, Wachs
Die Malerin Ruth Luxenhofer, mit ihrem Atelier früher in der Offenbacher Mato-Fabrik beheimatet, schätzt die neuen Raum- und Lichtverhältnisse in der Idsteiner Strasse. 1977 in Frankfurt am Main geboren, studierte sie an der Alanus Hochschule in Alfter bei Bonn Malerei und Grafik. Seit 2003 ist sie als freischaffende Künstlerin in ihrer Heimatstadt tätig. In den neuen Räumen kommen bei „Licht und Luft“ ihre Arbeiten, die uns bereits bei unseren Rundgängen in Offenbach auffielen, hervorragend zur Geltung. Die Natur ist der Gegenstand ihrer künstlerischen, in Malerei umgesetzten Reflexion, Vögel aller Arten sind eines ihrer bevorzugten Motive.
↑ O.T., 2014, Acryl auf Leinen, 100 x 160 cm
↓ Aus der Serie Vogel/Busch, 2013, Acryl auf Leinen, 140 x 180 cm
Abgebildete Werke © jeweilige Künstlerinnen/Künstler;
Fotos: FeuilletonFrankfurt
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→ FAT – Frankfurter Ateliertage 2014 (1)
→ Die „West-Ateliers“ in Frankfurt am Main