Bundesweite Paulskirchengedenkfeier zum 90. Geburtstag Anne Franks
Erinnerung an das Leben und Werk von Anne Frank
Bei der bundesweiten zentralen Gedenkfeier am 12. Juni erinnerten in der Frankfurter Paulskirche Oberbürgermeister Feldmann, Integrationsdezernentin Weber, der Anne Frank Fonds sowie rund 700 Gäste an das Leben und Werk Anne Franks, an die 1929 in Frankfurt geborene Tagebuchschreiberin, die 1934 als kanpp Fünfjährige schon nach Amsterdam fliehen musste und im Frühjahr 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen umgekommen war, . Veranstaltet wurde die Gedenkfeier von der Stadt Frankfurt gemeinsam mit dem Anne Frank Fonds Basel.
Bei der zentralen Gedenkfeier zum Gedenken an Anne Frank sprach John Goldsmith, Präsident des Anne Frank Fonds Basel, in der Frankfurter Paulskirche, Foto: Holger Menzel / Stadt Frankfurt
Oberbürgermeister Peter Feldmann sagte: „Anne Frank war Frankfurter Bürgerin, ein junges Mädchen, das die gleichen Träume und Wünsche hatte wie andere Teenager damals und heute auch. Das Motto des diesjährigen Anne Frank-Tags ‚Lasst mich ich selbst sein‘ rückt den Menschen Anne Frank ins Zentrum des Gedenkens. Als Frankfurter bekennen wir uns zu Anne Frank, zu ihrem Wirken, zu den Lehren und zu der Verantwortung, die wir aus ihrem Schicksal ableiten. Nie wieder dürfen wir wegsehen, wenn Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihres Aussehens, ihrer Religion oder eines anderen Merkmals Hass und Gewalt ausgesetzt sind.“
Michelle Müntefering, Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik, vertrat die Bundesregierung. Darüber hinaus sprach UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay in der Paulskirche.
Ob Peter Feldmann mit der Zeitzeugin und Philosophin Àgnes Heller
Die Zeitzeugin und Philosophin Agnes Heller, die am 12. Mai ihren 90. Geburtstag gefeiert hat, sagte bei der Gedenkfeier: „Anne Frank ist 15 Jahre alt geblieben. Ein Mädchen mit einer geraubten Zukunft.“ Ausgehend von ihrer beiden Biographien ordnete die ungarische Philosophin in der Paulskirche die aktuelle Situation im Post-Shoah Europa ein und appellierte an die liberale Gesellschaft.
Mitveranstalter John Goldsmith, Präsident des Anne Frank Fonds Basel, stellt den Tag in einen breiteren Kontext: „Mit Anne Frank erinnern wir an einem Geburts- und Erinnerungstage 1,5 Millionen ermordeter jüdischer Kinder in der Schoah“. Er erinnerte mit den Worten von Annes Vater, Otto Frank: „Jeder hat die Pflicht, Vorurteile zu bekämpfen“ und präsentierte die Sonderausgabe der Tagebücher von Anne Frank zum 90. Geburtstag der Autorin. Der international bekannte Cellist Raphael Wallfisch spielte die Musik.
Oberbürgermeister Feldmann dankte insbesondere der Dezernentin für Integration und Bildung, Stadträtin Sylvia Weber, für die Vorbereitung und die Durchführung des Anne Frank Tags 2019: „Der Anne Frank-Tag hat sich nicht nur fest im städtischen Kalender etabliert, die inhaltlich starke und zugleich empathische Umsetzung ist eine kulturelle Bereicherung für unsere Stadt und Teil der historischen Verantwortung, die wir alle als Frankfurterinnen und Frankfurter tragen. Dafür danke ich Stadträtin Sylvia Weber und allen Partnern des Anne Frank-Tags. Auch dem Anne Frank-Fonds Basel danke ich für die hervorragende Zusammenarbeit.“