BERLINALE 2011 (2)
Impressionen von der 61. BERLINALE (Teil 2)
Text und Fotos: Renate Feyerbacher
Ein Höhepunkt des BERLINALE-Wettbewerbs – allerdings ausser Konkurrenz – war Wim Wenders Tanzfilm „Pina“, eine deutsch-englisch-französische Produktion. Unglaubliche Schlangen fanden sich vor den Verkaufskassen. Meist warteten die Interessenten jedoch vergeblich.
Dieser Film ist eine Hommage an Pina Bausch, die internationale Tanzkünstlerin, Tanzpädagogin, Choreografin, und an das Ensemble des Wuppertaler Tanztheaters, dem sie ihren Namen gab.
Wim Wenders, 1945 geboren, wurde weltberühmt durch die Spielfilme „Paris, Texas“ (1984), für den er die Goldene Palme in Cannes erhielt, durch „Der Himmel über Berlin“ (1987) mit Bruno Ganz und Otto Sander, durch den Musikfilm „Buena Vista Social Club“ (1999) mit Omara Portuondo und Rubén Gonzàlez, und „The Million Dollar Hotel“ (2000). Lang ist die Liste seiner Filmprojekte und seiner Auszeichnungen.
Pina Bausch anlässlich der Verleihung des Goethe-Preises am 28. August 2008 in der Frankfurter Paulskirche
Wim Wenders war viele Jahre mit Pina Bausch (1940 bis 2009), die 2008 den Goethe-Preis der Stadt Frankfurt am Main erhielt, eng befreundet. Sie war die dritte Frau, der nach dem Krieg die Ehre dieses Preises zuteil wurde. (Hier müsste wohl eine Vergabe-Quote für Frauen eingeführt werden.) Wim Wenders hielt damals die Laudatio.
Die beiden planten schon seit längerem diesen Tanzfilm. Wim Wenders wusste lange Zeit nicht, mit welcher Aufnahmetechnik er die Dokumentation über Pina Bausch realisieren sollte. Sie hatte ihn immer wieder gedrängt. Aber der Filmemacher hatte eine Blockade, wie er später sagte. 2007 sah er dann einen Film in digitaler 3D-Technologie, und er entschied sich, die Tanzszenen in dieser Technik drehen zu lassen. Die Kameras und weiteres Equipment waren im Juni 2009 schon auf Laster verladen, da starb Pina Bausch überraschend, wenige Tage nach ihrer Krebsdiagnose. Zwei Monate Trauerarbeit folgten.
Wim Wenders am 28. August 2008 in der Frankfurter Paulskirche
Wim Wenders wurde vom Ensemble des Wuppertaler Tanztheaters ermutigt weiterzumachen. Im September 2009 begannen die Dreharbeiten.
Die 3D-Technik vermittelt dem Zuschauer eine neue Raumerfahrung. Manchmal hatte ich das Gefühl, die Tänzerin kommt auf mich zu, ist geradezu greifbar für mich, manchmal glaubte ich, mich zwischen den Tanzenden aufzuhalten. Die psychische Präsenz der Tänzer ist stärker als in einer Bühnenaufführung. Eine spezielle Brille, die es in den Kinos für 1 Euro zu kaufen gibt, macht dieses Erlebnis möglich.
Faszinierend, was entstanden ist. Mit Igor Strawinskis „Le Sacre du printemps“ beginnt die Dokumentation. Die heidnische Feier schildert den Todestanz eines jungen Mädchens, das dem Gott des Frühlings geweiht werden soll. Männer wählen aus und treffen die Entscheidung. Wie Pina Bausch diese Geschichte tanzen lässt, geht an die Substanz. Die Angst der Mädchen und Frauen erfasst den Zuschauer. Geschlechterkrieg par excellence.
Weitere Ausschnitte werden aus dem Stück Café Müller festgehalten. Diese Choreographie hat Pina Bausch 1978 kreiert. Es ist zum Lieblingsstück von Wim Wenders geworden. Eigenwillig, eigenartig, sich immer wiederholend ist die Bewegung, die Aktion der beiden Männer. Komik wechselt sich mit Melancholie ab. Kontaktlosigkeit liegt über allem. Pina Bausch ist kurz dabei: filigran, zerbrechlich.
Aufbewahrt wissen wollte Pina Bausch auch Ausschnitte aus den Stücken Kontakthof und Vollmond.
„Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren“, Pinas Aussage ist das Motto des Films, der Tanz, Theater, aber vor allem Leben ist. Der „Liebe, Freiheit, Kampf, Sehnsucht, Freude, Verzweiflung, Versöhnung, Schönheit und Kraft“ ist. Die Beobachtungsgabe der Prinzipalin war herausragend, und sie verstand die Körpersprache. Diese Fähigkeit hat sie vielleicht als Mädchen entwickelt, als sie in der elterlichen Solinger Gastwirtschaft mit ihren Geschwistern bedienen musste.
Es wird im Theater getanzt, unter der Wuppertaler Schwebebahn, auf Terrassen, in der Natur, auf einem Bergplateau, im Wasser. Dazwischen Aussagen der Tänzerinnen und Tänzer über sie, über ihren Einfluss, da schimmert auch hin und wieder durch, dass es auch „Furcht“ ihr gegenüber gab, da sind Aussagen über Verlust und Trauer, aber auch Aussagen über Hoffnung und Zukunft. Ein grosses Filmkunstwerk.
Soeben wurde Wim Wenders Tanzfilm „Pina“ *, der bereits in den Kinos läuft, für den Deutschen Filmpreis 2011 in der Kategorie „Programmfüllende Dokumentarfilme“ und für „Beste Regie“ nominiert. Die 61. Veranstaltung mit der Verleihung der „Lola“ findet am heutigen 8. April im Berliner Friedrichstadt Palast statt.
Am „Roten Teppich“
Für den Deutschen Filmpreis 2011 sind zwei weitere Spielfilme nominiert: „Wer wenn nicht wir“ **, aus dem Wettbewerb der BERLINALE. Es ist der erste Spielfilm von Andres Veiel, der bisher als preisgekrönter Dokumentarfilmer hervortrat. In „Black Box BRD“, ausgezeichnet mit dem Europäischen Filmpreis 2001, war er der Geschichte der RAF, der Roten Armee Fraktion, nachgegangen. „Wer wenn nicht wir“ erzählt die Liebesgeschichte zwischen dem Schriftsteller Bernward Vesper, Sohn des Nazi-Dichters Will Vesper, und Gudrun Ensslin, der Pfarrerstochter. Sie beteiligten sich an der Studentenrevolte und probten den Aufstand gegen die gesellschaftlichen Verhältnisse. Dann tauchte Andreas Baader auf, und die Zeit des Terrorismus begann.
„Almanya – Willkommen in Deutschland“ ***, ist ein weiterer BERLINALE Wettbewerbsfilm, der auf der Liste für den Deutschen Filmpreis steht. Das Berliner Festivalpublikum jedenfalls war begeistert.
Nominiert ist der Streifen auch für das „Beste Drehbuch“. Geschrieben haben es die 1973 bzw. 1979 geborenen Yasemin und Nesrin Samdereli. Regie führte Yasemin, die schon seit einiger Zeit auf sich aufmerksam machte. Den beiden deutschen filmschaffenden Schwestern ist in dieser durch Thilo Sarrazin angeheizten Migrationsdebatte eine wunderbare Komödie gelungen.
„Almanya“ erzählt die Geschichte von Hüseyin Yilmaz und seiner Familie, die Mitte der 1960erJahre als Gastarbeiter nach Deutschland kam. So angenehm, wie diese erste Zeit der Migranten geschildert wird, war es allerdings nicht.
Aber das ist auch nicht der Schwerpunkt der Erzählung; die Klischees, sowohl auf deutscher wie auf türkischer Seite, werden überspitzt und unterhaltsam präsentiert. Allein die Szene im Büro des deutschen Beamten bei der Einbürgerung: toll, fein vollgepackt mit Vorurteilen. Axel Milberg als deutscher Beamter schockt mit der Aufzählung, was denn nun alles im Einwanderungsland von den neuen Deutschen „mit Migrationshintergrund“ erwartet wird, zum Beispiel „jedes Jahr Urlaub auf Mallorca machen“. Grossmutter Yilmaz ist glücklich, nun Deutsche zu sein, Grossvater Yilmaz nicht. Bei der Einbürgerungsfeier zuhause fragt der sechsjährige Enkel Cenk, ob er nun deutsch oder türkisch sei. Aus dieser Frage entwickelt sich die Geschichte des Films, der zwischen Rückblick und Jetztzeit geschickt hin- und herpendelt. Dann überrascht der Grossvater seine zwischenzeitlich mit Deutschen durchwachsene Familie mit der Mitteilung, er habe in der Türkei ein Haus gekauft. Entsetzen. Alle werden verpflichtet, den Ausflug in die „Heimat“ mitzumachen. Und sie machen mit und lernen verstehen, was Heimat bedeuten kann.
Manche Szene, die in der Türkei zum Beispiel in Izmir gedreht wurde, erinnerte mich an meine Reise 1970 mit einem VW-Käfer, die uns bis weit hinter Ankara führte, oder an die Reise 1986 bereits mit meinen Kindern, als wir die Gastfreundschaft der Türken kennenlernen konnten. 1986 wohnten wir im Haus unseres Freundes, des berühmten Zahnheilkundlers Professor Lem‘i Belger. Ihn, Ehrenmitglied der deutschen Zahnärzteschaft, hatte ich in den 1960er Jahren auf dem Internationalen Zahnärztekongress in Köln durch meinen Vater – auch Zahnarzt – kennengelernt. Wir nannten Lem‘i den türkischen Opa. Grossvater Yilmaz aus dem Film erinnerte mich an ihn. Hinter seinem Haus am Bosporus hatte Lem’i, ein hochgebildeter Mann, einen Hühnerstall, aus dem er jeden Morgen die frischen Eier holte. Ich erinnere mich an die grosse Hilfsbereitschaft der Menschen nicht nur in der Türkei, sondern auch hier in Deutschland, an ihre Fröhlichkeit, die dieser Film treffend wiedergibt. Für mich ein schönes Eintauchen in Erinnerung.
Der 37jährigen Regisseurin Yasemin Samdereli, die in Berlin wohnt, ist ein witziger, leichter, dennoch nachdenklicher Film gelungen, der sich nicht lustig macht und nicht beleidigt.
Festivaldirektor Dieter Kosslick
Der französisch-spanische Wettbewerbsbeitrag – ausser Konkurrenz – „Les femmes du 6ème étage“ („Die Frauen von der 6. Etage“) des Regisseur Philippe Le Guay, der 2001 mit „Nachtschicht“ auf der BERLINALE war, hat auch eine Migrations-Geschichte zum Inhalt. Börsenmakler Jean-Louis wohnt mit seiner Familie in der Bel Etage eines vornehmen Miethauses in Paris. Als die langjährige französische Hausgehilfin nach einem Streit gehen muss, wird Maria, eine junge Spanierin, eingestellt. Sie haust in kleiner Dachkammer wie die anderen Spanierinnen, die Anfang der 1960er Jahre nach Frankreich kamen. Es ist die 6. Etage des feinen Wohnhauses noch mit damals üblichem Stehklo. Als Jean-Louis diesen Zustand entdeckt, hilft er nach und nach, die Etage menschenwürdiger zu gestalten. Die Herzlichkeit und Fröhlichkeit der gestandenen Spanierinnen stecken an, und allmählich empfindet Jean-Louis sein bourgeoises Leben freudlos. Ein Märchen, dessen Erfüllung man sich wünscht, ist mit Klischees voll gespickt. Eine amüsante, aber nicht tief gehende Komödie. Kein Vergleich mit dem Film „Almanya“.
Kann eine Begebenheit aus der Nazi-Zeit so verfilmt werden, wie es in „Mein bester Freund“ geschah? Ich denke ja, und ich erinnere mich an den italienischen Film „Das Leben ist schön“.
Die Wege der beiden Kindheitsfreunde Victor Kaufmann, Sohn eines betuchten jüdischen Kunsthändlers, der wie seine Mutter im KZ interniert wird, und Rudi Smekal, SS-Hauptsturmführer, haben sich wieder gekreuzt. Die Story um einen kostbaren Michelangelo, der dem Duce geschenkt werden soll, ist sehr verzwickt. Kleider und somit Rollen werden getauscht. Es wird getrickst, um zu überleben.
Der österreichische Regisseur Wolfgang Murnberger, dessen explosives Drama „Bauernopfer“ unlängst in der ARD lief, verharmlost das Nazi-Regime keineswegs. Allerdings ist Moritz Bleibtreu als Viktor auch nach Jahren des KZ-Aufenthalts immer noch gut aussehend. Ein feiner Humor zeichnet die intelligente Komödie mit ernstem Hintergrund aus.
Der Wettbewerb ist nur ein wichtiger Part des Festivals. Die meisten Filme laufen in anderen Kategorien: Da war „BERLINALE SPECIAL“ mit Dokumentar- und Spielfilmen wie „The King’s Speech“, der soeben die Oscars gewann, oder „Zhao Shi Gu Er“ („Sacrifice“) von Chen Kaige, dem weltweit gefeierten chinesischen Regisseur von „Lebewohl, meine Konkubine“ (1993). 2009 war er mit einem Künstlerportrait beim Festival vertreten.
Chen Kaige wurde von Festivaldirektor Dieter Kosslick in den Friedrichstadt Palast begleitet. An seiner Hand führte er dessen kleinen Sohn, der in dem Film mitspielt. Das gefiel dem Festivalpublikum.
Mord und Rache sind Inhalt dieses etwa zweistündigen chinesischen Geschichtsepos zweier verfeindeter Clans. Ein Kind überlebt das Massaker unerkannt und soll zum Rächer werden. Gewaltig sind die Kampfszenen, unerträglich oft die Mordszenen, die sich mit poetischen Einstellungen abwechseln. Grossartige Schauspieler.
Chen Kaige mit Familie im Berliner Friedrichstadt Palast
Eine Besonderheit sind die „BERLINALE Shorts“, die diesmal 26 Filme aus 22 Ländern zeigten, unter anderem den Film „Fragen an meinen Vater“, in dem Konrad Mühe seinem Vater, dem grossen, bereits verstorbenen Schauspieler Ulrich Mühe, Fragen stellt.
„Panorama“ nennt sich eine Rubrik mit Spiel- und Dokumentarfilmen politischer Prägung. Aus Belgien kam der Spielfilm „The Devil’s Double“. Er spielt Anfang der 1990er Jahre in Bagdad und erzählt die unglaubliche Story von Saddam Husseins Sohn Uday, der wie sein Vater einen Doppelgänger sucht. Nach Drohungen und Gewalt findet er ihn in seinem ehemaligen Schulfreund Latif. Bravourös gespielt von Dominic Cooper in einer Doppelrolle. Die vielen Orgien-Szenen nerven jedoch, und die politische Aussage geht unter.
Dominic Cooper (Mitte) mit dem „echten“ Latif und Ludivine Sagnier
Viel Wirbel gab es um Cyril Tuschis Dokumentarfilm „Khodorkovsky“, der sich mit dem Gerichtsprozess und der Verurteilung von Michail Chodorkowskij, einstmals des reichsten Russen, Besitzer von Yukos, beschäftigt. Er forderte Putin heraus. 2003 wurde er wegen Steuerhinterziehung, Geldwäsche und Betrug verurteilt. Später bezichtigt ihn Putin sogar des Mordes. Seit Jahren sitzt er in einem sibirischen Gefängnis. Im Dezember 2010 wurde er erneut für weitere Jahre weggesperrt. Ein politisches Urteil?
In Berlin gab es keine Chance, den Film zu sehen, so gross war der Andrang und der Wirbel. Nun war der in Frankfurt am Main geborene Regisseur inklusive Film kürzlich bei den regionalen Lichter Filmtagen in Frankfurt zu sehen, und Tuschi stellte sich den Fragen der vielen Besucher.
Cyril Tuschi wollte zunächst einen Spielfilm realisieren, entschloss sich dann aber zu einer Dokumentation, für die er fünf Jahre brauchte. Wirbel im Vorfeld der Uraufführung gab es auch, weil in Tuschis Berliner Produktionsräume kurz vor Beginn der BERLINALE eingebrochen worden war und Laptops und PCs gestohlen worden waren. Auf ihnen war das Projekt, genauer die Endfassung gespeichert. Zum Glück lag schon eine Kopie beim Festival. Der Einbruch: Zufall oder Einschüchterungsmanöver russischer Politkräfte? Bei den Dreharbeiten habe es schon Momente gegeben, wo er Angst gehabt habe, zum Beispiel als er im sibirischen Zug von drei jungen KGB-Männern bedroht worden sei. Aber: „Ich möchte mich nicht von Angst diktieren lassen“.
Cyril Tuschi
In „Khodorkovsky“ kommen ehemalige Yukos-Manager zu Wort, die alle nach Israel oder England geflohen sind und nie mehr nach Russland zurückkehren wollen, ferner Politiker und heutige, einflussreiche Regierungsberater. Die Aussagen reihen sich aneinander. Leider gibt es keine Zwischenfragen. Das resultiert vielleicht daher, dass der Regisseur, der russische Vorfahren hat, zunächst kein Russisch sprach. Auch die Ex-Ehefrau und der in den USA lebende Sohn beteiligen sich. Sehr interessant ist das russische Originalfilmmaterial des Fernsehens, das Putin mit den Oligarchen, unter ihnen Chodorkowskij, zeigt. An anderer Stelle beschuldigt Putin ihn des Mordes.
Tuschi ist es gelungen, ein Gespräch mit Chodorkowskij im Panzerglas-Käfig des Gerichtssaals zu führen. Gefragt, wie es dazu kam? Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger sei bei der Gerichtsverhandlung dabei gewesen, und eine Möglichkeit zu dem Gespräch habe sich ad hoc ergeben. Es sind keine brisanten Aussagen, die der Angeklagte preisgibt, sondern eher Banalitäten. Ein „glattes“ Gespräch, das aber einen Mann zeigt, der keineswegs gebrochen ist.
Das Verdienst des Filmes liegt vor allem darin, dass der Zuschauer Einblick und Überblick über einen komplizierten Sachverhalt erhält. Filmisch beeindruckend so manche Naturszene, wie der allererste Schwenk über die sibrische Landschaft.
Im September soll der Film, der jetzt noch in Originalsprache mit englischen Untertiteln gezeigt wird, in deutscher Sprache synchronisiert sein.
Berlinale Palast
Weitere Projekte der BERLINALE waren das „Forum„, das es zum 41. Mal gab. Es kreist um Familie, Beziehungen und Identität, das „Forum Expanded“ um künstlerische Experimente und politisches Engagement.
Bei der „Perspektive Deutsches Kino“ konkurrierten sechs Spiel- und fünf Dokumentarfilme um den Dialogue en Perspective, den Preis des deutsch-französischen Jugendwerks. Regisseur Dirk Lütter, ursprünglich als Kameramann ausgebildet, erhielt ihn für seinen Debütfilm „Die Ausbildung“, der den Einfluss von Arbeits- und Firmenstrukturen auf das persönliche Leben eines jungen Mannes beobachtet.
Filme bei „Generation Kplus“ erzählten von Kindern und Heranwachsenden, und „Generation 14plus“ beschäftigte sich mit Themen junger Leute.
Äusserst begehrt war auch dieses Mal die Sonderreihe „Das Kulinarische Kino“. Gezeigt wurden im Martin Gropius-Bau Filme zum Thema Essen und Umwelt. Wer früh genug Karten ergattert hatte, konnte auch noch dinieren. Last not least trafen sich im Hebbel-Theater am Ufer (HAU) Filmemacher zum „berlinale talent campus„.
Die „Retrospektive“ war dem schwedischen Regisseur Ingmar Bergman gewidmet und die „Hommage“ Armin Mueller-Stahl. Der grosse Schauspieler erhielt den Goldenen Ehrenbär.
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Anmerkungen:
* Deutscher Filmpreis 2011: Bester Dokumentarfilm
** Deutscher Filmpreis 2011: Bronzene Lola
*** Deutscher Filmpreis 2011: Silberne Lola und Bestes Drehbuch