Stéphane Crémer – Der französische Wort-Schrift-Künstler
2017, September 27.Buchstaben, Bildern und dem Klang der Dinge auf der Spur
Von Petra Kammann
Stéphane Crémer in seinem Atelier in Le Bono, Fotos: Petra Kammann
Stéphane Crémer: sein Name hat in Frankreich einen besonderen Klang. Ist doch Stéphane der Sohn des berühmten französischen Schauspielers Bruno Crémer, der hierzulande vor allem als Hauptdarsteller Jules Maigret aus der 19-teiligen „Maigret“-Fernsehserie der frühen 90er Jahre (nach Georges Simenons Romanen) vertraut ist. Den Franzosen ist aber Crémer aber auch aufgrund seiner großen Theaterkarriere präsent, da er schon Anfang der 50er Jahre in Stücken von Oscar Wilde, Shakespeare oder Jean Anouilh große Rollen spielte… So hatte Vater Bruno schon Anfang der 50er Jahre die Schauspielschule in Paris mit späteren Filmgrößen wie Jean-Paul Belmondo besucht und in Dutzenden von Filmen an der Seite von Stars wie Alain Delon, Jean-Paul Belmondo und Romy Schneider mitgewirkt.
Für den belesenen Stéphane Crémer bilden Schrift und Bild eine Einheit
In die Anfangsphase von Brunos aufstrebender Schauspielerkarriere hinein wurde 1954 dann auch Sohn Stéphane geboren, den seine „Familiengeschichte“ nachhaltig beeinflussen sollte. In seiner Erzählung „Comme un charme“ (etwa: „Alles bestens“) wird die Geschichte eines einsamen, auf sich gestellten Kindes und Einzelgängers geschildert, das zwischen Großeltern und österreichischen Kindermädchen hin- und her pendelnd aufwächst und unter der baldigen Scheidung seiner Eltern leidet. Erzählt wird alles aus der Perspektive des Kindes mit dem Ton der Melancholie wie auch mit einem hintergründigen Humor und vor allem mit absoluter Diskretion.