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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

„Schwarz und Weiß“ – Teile der Collection Pinault in Rennes im Jakobiner-Kloster

2021, August 14.

Jenseits der Farbe – Weniger ist mehr

„Le Noir et le blanc dans la collection Pinault“ „Über die Farbe hinaus – Schwarz und Weiß in der Sammlung Pinault“ lautet der Titel der Ausstellung, die im renovierten Jakobinerkloster, dem Kongresszentrum und Veranstaltungsort der bretonischen Hauptstadt Rennes, noch bis zum 29. August 2021 stattfindet. Mehr als 100 zeitgenössische Kunstwerke verschiedenster Gattung in Schwarz und Weiß von insgesamt 57 Künstlern der Pinault-Sammlung werden dort erstmalig in Frankreich gezeigt: Minimalistisch – puristisch und asketisch streng sind dort die Skulpturen, Gemälde, Zeichnungen, Photographien, Modekreationen und Videos präsentiert. So beeindruckend wie ergreifend! Petra Kammann hat die Schau für FeuilletonFrankfurt besucht.

Erster Blick in die Ausstellung im Couvent des Jacobins in Rennes; Foto: Petra Kammann 

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Triennalen 2018 an der Küste (1): Kunst- und Architektur in Brügge

2018, Mai 14.

Brügge: Liquid City, eine flüchtige Stadt, die Zukunft erfahrbar macht

Von Petra Kammann

Bereits zum zweiten Mal wird 2018 von Anfang Mai bis Mitte September die Brügger Innenstadt, Heimat altflämischer Meister wie Jan van Eyck, Hans Memling und Rogier von der Weyden, von einem zeitgenössischen Kunstparcours durchzogen. In der Altstadt der Weltkulturerbestadt werden auf der Triennale Brügge 2018 unter dem Thema „liquid city – Flüchtige Stadt“ 15 Installationen von Kunstschaffenden und Architekten aus verschiedenen Teilen der Welt im öffentlichen Stadtraum präsentiert. Themen wie die Zukunft der Städte und ihr kreatives Potenzial, Klimawandel und Migration, zeitgemäße Formen des Zusammenlebens stellen theoretische, praktische sowie ästhetische Herausforderungen dar. Die Triennale nimmt die Stadt zum Ausgangspunkt und lässt anerkannte Künstler und Architekten auf die historischen Voraussetzungen Antworten geben, gewissermaßen als Motor für die Erneuerung der Stadt.

Frischer Blick auf Brügge in Nähe der Coupure – eine Installation des spanischen Architekturbüros selgascano, Foto: Petra Kammann

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Schätze im Musée d‘ Arts in Nantes (2)

2017, Juli 29.

Einladung zu einer Zeitreise durch das Museum

Text und Fotos: Petra Kammann

Einladend die bewegliche Lichtplastik von Dominique Blais vor dem Museum ©D.Blais, „Sans titre“

Text und Fotos: Petra Kammann

Ende Juni eröffnete das ehemalige Musée des Beaux-Arts in Nantes, eines der größten französischen Kunstmuseen, nach einer mehrere Jahre andauernden Renovierung und Erweiterung unter dem neuen Namen Musée d’arts de Nantes seine Türen. Der im Herzen von Nantes gelegene typische Beaux-Arts-Palais aus dem 19. Jahrhundert und eine bereits im 17. Jahrhundert erbaute Kapelle, die nun miteinander verbunden wurden –, repräsentieren den tradierten Bürgerstolz der Stadtbewohner. Die wertvolle und erweiterte Sammlung ist nun sowohl  für die Bewohner wie für die Besucher der Stadt ein neuer Anziehungspunkt. Die auf das Gebäude fein abgestimmte Museografie der Sammlung wie auch das umfangreiche Educationprogramm sollen fortan auch für die demokratische Öffnung des Museums stehen.

Die Architektur ist inspiriert vom Ort, den Materialien und vom Licht. Der historische Teil ist in dem für Nantes so charakteristischen  Tuffstein gehalten und strahlt nun Helligkeit und Frische aus. Aufgang in die erste Etage des durch das Londoner Büro Stanton Williams renovierten Museums

„Kultur ist kein Luxus, es ist eine dringende Notwendigkeit und die Basis für alles“. Als die neue französische Kulturministerin Françoise Nyssen das renovierte und erweiterte Kunstmuseum in Nantes mit diesen Worten  eröffnete, stand dahinter ein ganzes Programm. Ihre Aussage bezog sich zweifellos auf das vorbildliche Beispiel der kunstaffinen Stadt, die ihrer Meinung nach nicht nur Strahlkraft besitzt, sondern auch Zusammenhalt stiftet: das soll es sowohl für die Besucher wie auch für die Nantaiser,  welche schon lange nicht mehr die Kunstwerke des einstigen Musée des Beaux Arts gesehen hatten. Es sollte eine Art Renaissance und Wiedererweckung der Wahrnehmung werden und der Beginn eines Gesprächs darüber, was die Dinge im Innersten zusammenhält. Denn nicht allein der Bau ist frisch. Die Kunstwerke  – darunter auch einige restaurierte – sind in neue thematische Zusammenhänge gestellt worden, was auch einem größeren Publikum den Zugang zu neuen wie zu den älteren Kunstwerken erleichtern wird.

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Kunst privat – Die Kunst der EZB

2017, Juni 29.

„Vielfalt in der Einheit“

Bereits seit ihrer Gründung präsentiert die Europäische Zentralbank in einer Ausstellungsreihe zeitgenössische Kunst aus den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, in der einmal jährlich die aktuelle Kunstszene eines EU-Landes vorgestellt wird. Die meisten der in der Sammlung vertretenen Arbeiten wurden im Rahmen der Ausstellungsreihe zu zeitgenössischer Kunst aus den einzelnen EU-Mitgliedsstaaten angekauft, welche die EZB seit 1997 organisiert. Durch die Werke von Künstlern, die in diesen Ausstellungen präsentiert werden, erhält der Besucher eine Vorstellung von der künstlerischen Vielfalt Europas. Einen kleinen Einblick in die so entstandene Sammlung konnte man am vergangenen Wochenende erhalten. 

Von Petra Kammann

Giuseppe Penone, Gravity and Growth”, 2015 © ECB and the artist, Ausschnitt; Foto: Petra Kammann Weiterlesen

„SomeTime“ in Middelheim mit Richard Deacon

2017, Mai 30.

Einatmen und Ausatmen in freier Natur und sich inspirieren lassen. Das Middelheim Museum in Antwerpen ist ein Ort der Kultur und der Erholung. Hier kann man neben zahlreichen anderen Skulpturen der letzten 100 Jahre bis zum 24. September auch 31 bedeutende Arbeiten von Richard Deacon entdecken. Der britische Bildhauer nimmt schon seit den 80er Jahren einen Platz an der Spitze der europäischen Bildhauerei ein.

Von Petra Kammann

↑ Einer der 9 Zugänge zum Park. Ab dem 16. Jahrhundert hatten viele wohlhabende Antwerpener Familien ihre Sommerresidenz in Middelheim
↓ Das 2012 zuletzt restaurierte Schloss regt die Phantasie an und macht den Park komplett. Es wurde im 18. Jahrhundert im Stil Ludwigs XVI. gebaut

Das Middelheim Museum ist ein einzigartiges Refugium in der Natur in Nähe des quirligen Zentrums der Hafenstadt Antwerpen und ein Freiluftmuseum, das gegründet wurde, um dem Publikum das Zusammenspiel von Kunst und Natur nahezubringen. Bedeutende Beispiele klassisch-moderner und zeitgenössischer Kunst werden dort in einer herrlichen Parklandschaft präsentiert. Auf dem riesigen Gelände mit allein drei Haupteingängen verliert sich der Besucher nicht, weil sich dort Schaukästen mit einem übersichtlichen Grundriss des gesamten Museums befinden. Weiterlesen