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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Fulminantes Konzert im Gedenken an Emil Mangelsdorff

2023, März 27.

Beste Tradition: Frühlingsbeschwingter Jazz im Holzhausenschlösschen

Von Uwe Kammann

Beschwingt in den Frühling – ja, wer wollte nicht dabei sein und mitfeiern? Aber könnte die Frankfurter Bürgerstiftung das helle saisonale Versprechen mit ihrem nun ins vierte Jahr gehenden Festival „Swing Spring“ auch halten, wenn der Vormittag nur dunkle Wolken und Regen bereithält? Ja, und wie. Denn als die Besucher am Abend über die kleine Brücke über den Graben zum Holzhausenschlösschen überqueren, werden sie in der Spätsonne begleitet vom frühlingstollen Geschnatter der vielen dort heimischen Wasservögel; und mit einem Glas Wein empfangen im warm-fröhlich erleuchteten noblen Haus.

Der Frankfurter Jazz-Musiker Emil Mangelsdorff war ganz präsent, als seine Freunde für ihn spielten; Foto: Petra Kammann

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„Mit Jazz in den Frühling“ hieß das Motto im Holzhausenschlösschen

2022, April 3.

Intensiv und unvergesslich: zwei Frankfurter Jazzkonzerte

„Unforgettable“ – Spielen für Emil Mangelsdorff

Von Uwe Kammann

Ein Aprilscherz? Ach, nur eine Wetterlaune. „Mit Jazz in den Frühling. Swing Spring“, so hatte es die Frankfurter Bürgerstiftung weiß auf grün gedruckt, um das Holzhausenschlösschen an fünf Tagen in einen veritablen Jazzclub zu verwandeln. Doch zum Auftakt des bekannt wetterwendischen Monats kam es jäh zu einem kleinen Wintereinbruch mit Schnee, Anlass für launige Bemerkungen des Pianisten Thilo Wagner, dem die künstlerische Leitung anvertraut war – wenn man so will, in der Nachfolge des Anfang des Jahres verstorbenen Emil Mangelsdorff, mit dem eine weltweit legendäre Jazzreihe an diesem so intimen Frankfurter Ort verbunden war und ist: „Emil und seine Freunde“.

v.l.n.r.: Thilo Wagner, Wilson de Oliveira, Tony Lakatos, Jean-Philippe Wadle, Peter Weniger und  Axel Papa – Video: Klaus Radke / Auftaktfoto: Petra Kammann

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Emil Mangelsdorff: ein großer Musiker, ein vorbildlicher Mensch – Ein Nachruf

2022, Januar 23.

Pionier des deutschen Jazz und ein Frankfurter Urgestein

Von Uwe Kammann

Der lichte Saal im Holzhausen-Schlösschen, auf der Bühne vier Musiker. Aber im Mittelpunkt nicht, wie sonst an jedem ersten Montag des Monats, der weiße wehende Haarschopf von Emil Mangelsdorff. Vielmehr greift der Pianist Thilo Wagner zum Mikrophon, erläutert: Emil habe am Telefon kurzfristig absagen müssen: „Ihm war die ganze Woche nicht so besonders“. Da, an diesem Abend des 6. Dezember, angekündigt als 214. Konzert in der Reihe „Emil und seine Freunde“, fürchteten viele Freunde des Frankfurter Musikers bereits mit Sorge und Beklommenheit: Vielleicht würde er nie mehr auf diese Bühne der Frankfurter Bürgerstiftung zurückkehren, eine Bühne, die ihm so viel bedeutete wie sonst nichts in den letzten drei Jahrzehnten seines professionellen Lebens. Die Lebenskraft und die Spielenergie des 96-Jährigen schienen sich erschöpft zu haben. Jetzt, am 21. Januar, wurde die Ahnung bestätigt, mit der traurigen Nachricht: Emil Mangelsdorff ist tot.

Der Saxofonist Emil Mangelsdorff im Holzhausenschlösschen; Foto: Uwe Kammann

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Herzlichen Glückwunsch, lieber Emil! FeuilletonFrankfurt gratuliert dem Frankfurter Jazz-Musiker Emil Mangelsdorff zu seinem 96. Geburtstag

2021, April 11.

Emil Mangelsdorff und die Freiheit der Jazz-Improvisation

Das Geburtstagsgeschenk vom Holzhausenschlösschen kommt wegen der Pandemie nun ein paar Tage später, wenn der Frühling schon weiter fortgeschritten ist, und die Besucherinnen und Besucher des Parks unter Einhaltung der Hygieneregeln ein Live-Jazz-Konzert vom Park aus erleben können und das bei freiem Eintritt. Mit den Fensterkonzerten greift die Frankfurter Bürgerstiftung unter dem Motto „Türen zu? – FENSTER AUF!“ die Idee der Balkonkonzerte des ersten Lockdowns auf. Am Montag, 3. Mai 2021 – 19.30 Uhr  spielt das Emil Mangelsdorff-Quartett & his Friends aus den beleuchteten Fenstern des Holzhausenschlösschens heraus und bringt den Holzhausenpark zum Swingen.

Der Vollblut-Musiker Emil Mangelsdorff

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Die Frankfurter Jazzlegende Emil Mangelsdorff wird 95

2020, April 11.

Herzlichen Glückwunsch, lieber Emil!

Emil Mangelsorff bei seinem 205. Montagskonzert am 5. März 2020 im Holzhausenschlösschen, Foto: Petra Kammann

Er ist ein Urgestein des Frankfurter Jazz, der Praunheimer Bubb‘. Man kann es einfach nicht fassen, wie lebendig und mit wieviel Spaß Emil auch mit 95 immer noch musiziert und sogar täglich drei Stunden übt. Aber wer unter den Nazis als 14-Jähriger zu einer Combo zählte, die im „Rokoko“ an der Frankfurter Kaiserstraße tatsächlich Jazz spielte; wen die Gestapo verhörte und unter Druck setzte; wer als blutjunger Mann, der nicht in den Krieg ziehen wollte, nach Russland verschleppt wurde; wer 1949 dann endlich aus der Gefangenschaft wieder nach Frankfurt zurückkam und bei Null anfangen musste; wer verschiedene Blasinstrumente dazulernte, weil er den Jazz über alles liebte und ihn über Bebop und Cool Jazz, Jazz & Lyrik weiterentwickelte: der wird nicht nur 95, sondern mindestens 195…

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Emil Mangelsdorff und Corinna Danzer: eine Jazz-Beziehung

2019, November 12.

Zum 202. Mal ein Konzert der Jazz-Legende im Holzhausenschlösschen

Von Uwe Kammann

v.l.n.r.: Bob Degen, Emil Mangelsdorff, Jean-Philippe Wadle, Corinna Danzer, Axel Pape, Fotos: Petra Kammann

Und wieder: one two, one two three … Und wieder, das heißt: Zum nun unglaublichen 202. Mal leitet diese kleine Formel mit dem kaum intonierten four zum ersten Takt, mit klarer Geste gegeben von einem, der nun schon weit im neunten Lebensjahrzehnt steht – Emil Mangelsdorff. Eine Frankfurter Jazzlegende, hochdekoriert von der Wilhelm-Leuschner-Medaille des Landes Hessen über die Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt bis zum Bundesverdienstkreuz. Eigentlich könnte er sich darauf ausruhen, voller Stolz, voller Genugtuung darüber, dass er schon in den Nachkriegsjahren zu den Pionieren des deutschen Jazz gehörte und seither die Entwicklung immer wieder vorangetrieben hat, nie als radikaler Rebell, sondern auch mit liebevollem Respekt vor Traditionslinien.

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Jeden ersten Mittwoch im Monat: Christof Lauer in der Alten Nikolaukirche

2019, Februar 12.

Der erste Mittwoch-Auftritt des Jazzsaxofonisten Christof Lauer in der Nikolaikirche

Ein Beitrag von Uwe Kammann

Eine fast atemlose Stille in der Nikolaikirche. Dabei ist das mittelalterliche Kleinod am südlichen Rand des Römerbergs nicht nur bis auf den letzten Sitzplatz voll, nein, es ist auch kein Stehplatz mehr zu ergattern. Und das mitten in der Woche, am Mittwoch, am späteren Nachmittag um 17 Uhr. Ein besonderer Gottesdienst, eine spezielle Andacht? Nein und ja. Denn was nach wenigen einführenden Worten der Pfarrerin folgt, ist eine Meditation der speziellen Art. Keineswegs ruhig und schwebend, keineswegs in ein andächtig wahrzunehmendes Nichts führend. Sondern in Teilen wild, vorwärtsdrängend, dynamisch. Es ist eine Meditation in Tönen, gespielt auf dem Saxophon. Von Christof Lauer, einem Jazzmusiker, der in Frankfurt verwurzelt ist, obwohl er lange Zeit bei einem Ensemble in Hamburg engagiert war, bei der Bigband des Norddeutschen Rundfunks. Was natürlich viele Gastkonzerte nicht ausschloss, auch nicht das Spiel im Jazzensemble des Hessischen Rundfunks.

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Emil Mangelsdorff gastierte zum 195. Mal im Holzhausenschlösschen

2018, November 12.

Ein Wunder an Kontinuität und Frische

Von Uwe Kammann

 

Das Emil Mangelsdorff-Quartett mit Gast Michael Lutzeier, Bariton Saxophonist, Fotos: Petra Kammann

Emil Mangelsdorff  – traumwandlerischer Beginn

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