„Wir brauchen eine zweite Aufklärung.“ – Ein Gespräch mit der Frankfurter Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig
2018, Januar 29.Für das FeuilletonFrankfurt traf Petra Kammann die Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt Dr. Ina Hartwig zu einem Gespräch.
Petra Kammann: Sie waren in kurzer Zeit mit dem Fortgang starker Kulturpersönlichkeiten konfrontiert: Der erfolgreiche Städeldirektor Hollein ging nach Kalifornien, die renommierte Susanne Gaensheimer vom MMK verließ Frankfurt in Richtung Düsseldorf, Claudia Dillmann vom Deutschen Filmmuseum trat früher als erwartet in den Ruhestand, und Prof. Dr. Niekisch schied nach fast zehn Jahren an der Zoospitze aus seinem Amt aus – lauter Abgänge von Schwergewichten.
Ina Hartwig: Holleins Weggang fiel noch in die Amtszeit meines Vorgängers. Aber Sie haben recht, er war ein sehr starker Städel-Direktor. Über die Berufung seines Nachfolgers, des von mir sehr geschätzten Philipp Demandt, habe nicht ich befunden, sondern die Städel-Administration, denn das Städelsche Kunstinstitut ist nicht städtisch. Generell gesagt, ist es mir glücklicherweise gelungen, exzellente Neubesetzungen durchzuführen und Persönlichkeiten mit großer Expertise, Kraft und Ausstrahlung, die zudem weltweit vernetzt sind, nach Frankfurt zu holen. Ich habe mit Susanne Pfeffer für das MMK, Dr. Wolfgang David für das Archäologische Museum, Ellen M. Harrington aus Los Angeles für das Deutsche Filmmuseum und den Spanier Dr. Miguel Casares als neuen Leiter für den Zoo Frankfurt großartige Direktorinnen und Direktoren gewonnen. Damit haben wir einen Generationenwechsel eingeleitet, und ich bin nun sehr gespannt auf neue Ideen und Impulse.