Mit 66 in die Zukunft
Auszeichnung für den belgischen Radiomacher Lucas Derycke für „Screener“ – Preisverleihung im Deutschlandfunk in Köln
Von Petra Kammann
Die 66. Verleihung des Hörspielpreises der Kriegsblinden, die am 17. Mai im Deutschlandfunk stattfand, war in verschiedener Hinsicht eine besondere Veranstaltung. Drei Stücke waren nominiert worden, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Alle miteinander waren sie aber absolut preiswürdig: „Evangelium Pasolini“ aus der Hörspielabteilung des HR, ein erzähltes Hörspiel über das Matthäus-Evangelium von Arnold Stadler und Oliver Sturm, „Mein Herz ist leer“ von Werner Fritsch (Deutschlandradio Kultur und Radio Bremen) über japanische Haikus, das von der Wiederentdeckung der Langsamkeit und der intensiven Wahrnehmung der Natur handelt sowie „Screener“ (WDR), das Hörstück über Gewaltvideos im Internet und die damit einhergehende Verschiebung von digitalen und tatsächlichen Realitäten von Lucas Derycke. Das vom Thema her aktuell Drängendste machte dann am Ende auch das Rennen und wurde mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet.
v.l.n.r.: Juryvorsitzende Gaby Hartel, Finalisten Oliver Sturm und Werner Fritsch, Angelika Zimmermann, Stellvertr. Leiter des des Bundes der Kriegsblinden Reinhard Zimmermann, Preisträger Lucas Derycke, Film- und Medienstiftungsdirektorin Petra Müller, WDR-Hörfunkdirektorin Valerie Weber, Deutschlandradio-Kulturchef Mathias Gierth
Die Veranstaltung
Musikalisch eingestimmt wurde die Präsentation der von der Jury nominierten Hörspiele und ihrer Macher mit den variationsreichen Free Jazz Sounds nach der Musik von John Zorn durch das Jazztrio Vinograd Express, die virtuos von der Klarinettistin Annette Maye improvisiert wurde. Weiterlesen