Ausstellung „Himmelstürmend“ im Deutschen Architekturmuseum (DAM)
2014, Dezember 30.Eine Stadt erfindet sich neu: Frankfurts Skyline
Von Petra Kammann
An einem Sonntagnachmittag im Frankfurter Architekturmuseum: Fasziniert stehen Jungens vor einem Bildschirm und schauen zu, wie in einer Endlosschleife durch die Sprengung der 116 Meter hohen AfE-Turm der Frankfurter Universität zunächst in einer gigantischen Rauchwolke – und dann im Nichts versinkt. Es war das bislang höchste Hochhaus in Europa, das da inmitten anderer Häuser dem Erdboden gleichgemacht wurde. Ein Glücksfall, dass in der bebauten Umgebung niemand zu Schaden kam. Aber Sprengungen, Baukräne, Ab- und Wiederaufbau gehören in Frankfurt seit 1945 förmlich zum Tagesgeschäft. Sie geben der Stadt die Energie und den Glauben an Erneuerung und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Sowohl die Sprengung des AfE-Turms als auch der Abriss des Henninger-Turms schufen jeweils neuen Raum für künftige Stadtentwicklungen, wie sie im Palais-Quartier, im Maintor-Quartier, entlang der Europa-Allee und demnächst auf der „Marieninsel“ zwischen Taunusanlage und Marienstraße sowie in „Gateway Gardens“ am Frankfurter Flughafen sichtbar werden.
Sprengung des AfE-Turms, 2. Februar 2014, Bildnachweis: DAM, Foto © Boris Zdravkovski, 2014
Dabei wurde die schwer kriegsgeschädigte Stadt am Main in den Sechziger und Siebzigern als „Krankfurt“ oder „Bankfurt“ gescholten, hatte sie doch nach dem Verlust der mittelalterlichen Struktur mit den im 19. Jahrhundert hinzugewonnenen Erweiterungsringen beim Wiederaufbau kein rechtes Gesicht mehr. Weiterlesen