„Boom for Real“ – Große Basquiat-Retrospektive in der Schirn
2018, Februar 22.Basquiat: Downtown Manhattans wilder Maler, Dichter, Musiker, DJ und Performer
Von Petra Kammann
Der einstige Jungstar der New Yorker Kunstszene, Jean-Michel Basquiat, 1960 als Sohn eines haitianischen Vaters und einer puertoricanischen Mutter in Brooklyn geboren, wuchs inmitten der Post-Punk-Szene in Lower Manhattan auf und starb mit 27 Jahren an einer Überdosis Heroin. Die Ausstellung in der Frankfurter Schirn „Basquiat. Boom for Real“ zu seinem dreißigsten Todestag einen umfassenden Einblick in sein Gesamtwerk mit um die 100 Gemälden, Objekten, seltenen Filmen und Fotografien, mit Musik und Archivmaterial aus privaten und öffentlichen Sammlungen. Voller Verve malte der ruhelose Basquiat auf Postkarten, Kühlschränke, Wände, Leinwände oder Türen seine Bilder: eine wilde Mischung aus comicähnlichen Figuren, Satzfetzen, Chiffren und Piktogrammen. Die Abgründe des hinterlassenen Werks mit geheimnisvollen Chiffren des afroamerikanischen Künstlers spiegeln das raue Leben auf den Straßen New Yorks der 70er und 80er wider – eine Welt voller Lärm, Gewalt, Rassismus, Kapitalismus und ständiger Reizüberflutung. Bis heute wirken seine getaggten, remixten und gesampelten Arbeiten so brisant und frisch wie einst.
Roland Hagenberg, Basquiat, Painting with cigarette, New York 1983, Pigment Print, 100 x 70 cm Ed.12 + 4 AP, Foto von der Galerie – Peter – Sillem zur Verfügung gestellt