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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

DAM-Architekturpreis 2018: An der Spitze geht es ums Mitmachen der Genossenschaftler

2018, Februar 7.

Das große Spektrum

DAM PREIS 2018 – Die 25 besten Bauten in/aus Deutschland Eine Ausstellung des Deutschen Arichtekturmuseums bis zum 6. Mai 2018

Von Uwe Kammann

WagnisART, München, Architektur bogevischs buero mit SHAG Schindler Hable Architekten, Fotograf: Julia Knop 

An Architekturpreisen mangelt es nicht, weder in Deutschland noch international. Wer die Liste durchgeht, sieht schnell: Nicht wenige dieser Auszeichnungen sind an spezielle Interessen gebunden. Seien es solche der einschlägigen Industrie, seien es solche des Berufsstandes selbst, der – ganz den föderalen Strukturen hierzulande folgend – in Verbänden und Kammern organisiert ist. Und der an der Spitze den großen BDA-Preis vergibt, sprich: Damit zeichnet der Bund Deutscher Architekten herausragende Persönlichkeiten für ihre Leistungen in Architektur und Städtebau aus.

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Tom Schoper. Ein Haus. Werk – Ding – Zeug?

2017, April 25.

Vom bloßen Bauen zum architektonischen Werk

Auf der Leipziger Buchmesse traf Petra Kammann den Autor und Architekten Tom Schoper zu einem Gespräch über die Wechselwirkung von Architektur und Philosophie. Was ist ein Werk in der Architektur und wie unterscheidet es sich vom alltäglichen Bauen? In persönlichen Gesprächen mit fünf international erfolgreichen und einflussreichen Architekten wie Gion A. Caminada, Hermann Czech, Tom Emerson, Hans Kollhoff und Valerio Olgiati wollte Tom Schoper herausfinden, welchen Stellenwert das architektonische Werk heute hat und weshalb die Architekten mit jeder neuen Aufgabe nach dem Werk streben. 

Der Architekt und Autor Tom Schoper bei einer Diskussion mit dem Verleger des Passagen Verlags Peter Engelmann

Petra Kammann: Sie haben mit sehr verschiedenen Architekten Gespräche geführt und ihnen dabei jeweils denselben philosophischen Fragenkatalog mit Begriffen des Philosophen Martin Heidegger vorgelegt. Fanden Sie das angemessen, um Aufschluss über ihren architektonischen Ansatz zu bekommen? Was hatten Sie dabei im Sinn? Weiterlesen

Bjarke Ingels Group im Deutschen Architekturmuseum Frankfurt am Main

2016, Dezember 3.

Spielerisch innovativ

HOT TO COLD: In der Ausstellung von BIG (Bjarke Ingels Group) im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt geht es um den Einfluss des Klimas auf die Architektur rund um den Globus. Die Architektengruppe agiert global und hat Niederlassungen in Kopenhagen, London und New York. Bei der Umsetzung ihrer Projekte erforscht ein Zusammenschluss von Architekten, Designern und Experten aus den Bereichen Architektur und Innen-Architektur, Städte- und Landschaftsplanung, Produktdesign, Forschung und Entwicklung die örtlichen Gegebenheiten und Interessen, um – orientiert an Klimazonen – zu neuartigen architektonischen Lösungen zu gelangen. Ein Bericht von

Petra Kammann

In der Regel sind heutige Großstädte gebaute und historisch gewachsene Gebilde mit geringen Freiflächen. Die Klimazonen, in denen sie liegen, haben sowohl die Baumaterialien als auch ihren Baustil bestimmt. Heute sind Architekten in den Städten von etlichen Vorgaben und Auflagen umstellt. Wo kann da die Aufgabe des Architekten beginnen? Und wie kann er dabei noch seinen ganz spezifischen Stil entwickeln? Für den dänischen 42-jährigen Architekten Bjarke Ingels und Gründer der Kopenhagener Architektengruppe BIG, der am liebsten alle glücklich machen möchte, lautet eine der Überzeugungen: „Architektur ist mehr als das Entwerfen hübscher Fassaden oder eindrucksvoller Skulpturen. Sie ist die Gestaltung von Menschen geschaffener Ökosysteme, in denen wir nicht nur die Wege der Menschen, sondern auch die der Ressourcen durch unsere Städte und Bauten lenken müssen.“ Der Architekt, der auch gerne Comiczeichner geworden wäre, erlegt sich keine Denktabus auf, empfindet Vorgaben nicht als Zwang, er sieht die Sache positiv und pragmatisch, weswegen er sich von einem Kürzel leiten lässt, das er selbst erfunden hat: YIM: „Yes Is More“.

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DAM-Direktor Peter Cachola Schmal im Gespräch mit Kai-Uwe Bergmann, Partner von BIG (Bjarke Ingels Group) Weiterlesen

Der Internationale Hochhaus-Preis 2016 und innovative Entwicklungen im Hochhausbau

2016, November 12.

Neue Hochhausikone gegen die Langeweile

Der Preis bezieht sich auf Architekten und Bauherren, deren Gebäude mindestens 100 Meter hoch sind und die in den vergangenen zwei Jahren fertiggestellt wurden. Gewinner des diesjährigen Hochhauspreises ist das Wohnhochhaus „VIA 57 West“ in New York. Dessen dänischer Architekt Bjarke Ingels (BIG) und sein New Yorker Investor Douglas Durst nahmen den vom Deutschen Architekturmuseum, der DEKA-Bank und der Stadt Frankfurt am Main gestifteten Preis von 50.000 Euro in der Paulskirche entgegen. Er wird alle zwei Jahre verliehen, in diesem Jahr zum siebten Mal. Ein Beitrag von

Petra Kammann

Ein Hochhaus soll das sein? Schaut man sich im Frankfurter Architekturmuseum (DAM) das Modell des VIA 57 West von Bjarke Ingels an, so denkt man eigentlich nicht an ein Hochhaus, sondern eher an eine Pyramide, die aus der Symmetrie gerutscht ist, oder an ein Segelschiff, das am westlichen Rand von Midtown Manhattan vorbeisegelt. Man reibt sich die Augen. Fast schwebend und so poetisch wie utopisch wirkt dieses unwirklich helle Gebilde vor der New Yorker Skyline. Das eher quer als hoch liegende Gebäude hat in diesem Jahr doch tatsächlich den Internationalen Hochhaus-Preis gewonnen!

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Im Gespräch: Matthias Danne, Deka-Bank, Architekt Bjarke Ingels (BIG) und Douglas Durst (Durst Organization) Weiterlesen

Flämische und niederländische Architektur im Deutschen Architekturmuseum (DAM)

2016, Oktober 20.

Maatwerk oder auf Deutsch: Maßarbeit

Von Petra Kammann

Als kürzlich der künstlerische Leiter und bekannte belgische Kinderbuchautor Bart Moeyart das Schwerpunktthema „Flandern & die Niederlande“, welche vor 25 Jahren schon einmal Ehrengastland der Frankfurter Buchmesse waren, vorstellte, sagte er: „Es gibt neue Namen, neue Menschen, eine neue Dynamik. Es ist wie das Meer, das Flandern und die Niederlande teilen: Alles ist in Bewegung, es liegen neue Schätze am Strand“. Und dies trifft nicht allein auf das Motto „Das ist, was wir teilen“ zu, sondern auch auf die jüngste Architekturentwicklung in den nordwestlichen Nachbarländern. Sie verbindet die Horizontalität der Landschaft am Meer, die gemeinsame Sprache und in manchem eben auch die Formensprache miteinander.

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Maßarbeit“ für die „Neuen Schätze am Strand“ – Blick in die Ausstellung „Maatwerk“ im Frankfurter Architekturmuseum, inszeniert von Marius Grootveld und Jantje Engels von Veldwer Architecten, Antwerpen (s.u.)

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(li.) Kuratorin Sofie de Caigny vom Centrum Vlaamse Architectuur archieven/Vlaams Architectuurinstituut (VAi) Weiterlesen

Ausstellung „Himmelstürmend“ im Deutschen Architekturmuseum (DAM)

2014, Dezember 30.

Eine Stadt erfindet sich neu: Frankfurts Skyline

Von Petra Kammann

An einem Sonntagnachmittag im Frankfurter Architekturmuseum: Fasziniert stehen Jungens vor einem Bildschirm und schauen zu, wie in einer Endlosschleife durch die Sprengung der 116 Meter hohen AfE-Turm der Frankfurter Universität zunächst in einer gigantischen Rauchwolke – und dann im Nichts versinkt. Es war das bislang höchste Hochhaus in Europa, das da inmitten anderer Häuser dem Erdboden gleichgemacht wurde. Ein Glücksfall, dass in der bebauten Umgebung niemand zu Schaden kam. Aber Sprengungen, Baukräne, Ab- und Wiederaufbau gehören in Frankfurt seit 1945 förmlich zum Tagesgeschäft. Sie geben der Stadt die Energie und den Glauben an Erneuerung und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Sowohl die Sprengung des AfE-Turms als auch der Abriss des Henninger-Turms schufen jeweils neuen Raum für künftige Stadtentwicklungen, wie sie im Palais-Quartier, im Maintor-Quartier, entlang der Europa-Allee und demnächst auf der „Marieninsel“ zwischen Taunusanlage und Marienstraße sowie in „Gateway Gardens“ am Frankfurter Flughafen sichtbar werden.

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Sprengung des AfE-Turms, 2. Februar 2014, Bildnachweis: DAM, Foto © Boris Zdravkovski, 2014

Dabei wurde die schwer kriegsgeschädigte Stadt am Main in den Sechziger und Siebzigern als „Krankfurt“ oder „Bankfurt“ gescholten, hatte sie doch nach dem Verlust der mittelalterlichen Struktur mit den im 19. Jahrhundert hinzugewonnenen Erweiterungsringen beim Wiederaufbau kein rechtes Gesicht mehr. Weiterlesen