„Ersehnte Freiheit. Abstraktion in den 1950er Jahren“ im Museum Giersch
2017, März 19.Wirtschaftswunder, Kalter Krieg und Aufbruchstimmung in der Adenauer-Ära („Keine Experimente“), da wächst der Wunsch der Kreativen, sprich der Künstler, die Grenzen des Realen zu überschreiten. Eine Ausstellung im Museum Giersch zeigt die befreiende Rolle der abstrakten Malerei im Nachkriegsdeutschland, die an die Avantgarde der 1920er Jahre anknüpft und schon bald den Rahmen des Regionalen sprengt. Die Sehnsuchtsblicke der Künstler gingen nach Westen, in die USA und nach Frankreich … Die Künstler entwickelten einen eigenständigen Stil – sowohl in der Auseinandersetzung mit den internationalen Strömungen als auch mit den Konservativen. Eine Schau im Museum Giersch zeigt bis zum 9. Juli 2017, wie sich in den 50er Jahren verschiedene Künstlergruppen formierten. Die Schau präsentiert drei Zentren der Avantgarde im Westen Deutschlands: München, Recklinghausen und Frankfurt. Ausgestellt wurde zunächst in kleinen Galerien, debattiert wurde in Darmstadt. Mit der documenta 2 in Kassel hat sich 1959 die abstrakte Malerei entgültig etabliert und internationalisiert.
Von Petra Kammann
Ausstellungskonzeption und Forschung gehen im Museum Giersch seit Kurzem Hand in Hand: Die Präsidentin der Goethe-Universität, Professor Birgitta Wolff, schlug in ihrer Einführungsrede einen Bogen zum Ausstellungsthema, indem sie die zunehmende Bedeutung der Freiheit heute erörterte, die sie als Beleg für die Aktualität der Ausstellung hervorhob.
Die Kuratoren: Stellvertretende Museumsleiterin des Museum Giersch, Brigitte Sander und Christian Spies, Professor der Kunstgeschichte an der Goethe-Universität Frankfurt am Main bei der Ausstellungseröffnung, Foto: Petra Kammann
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