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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

„Das Tagebuch der Anne Frank“ – ein Film von Alexandre Moix

2025, April 10.

Vom Verlieren der Unbekümmertheit und Finden der Freundschaft in Zeiten des Schreckens

Von Christian Weise

Vergebens klingelt Anne Franks Spielgefährtin Hanneli an der Haustür. „Weißt Du nicht, die Familie Frank ist in die Schweiz ausgewandert?“ Ihre anschließende Erkundung der verlassenen Wohnung zeigt: es fehlt Annes rotkariertes Tagebuch. Alexandre Moix‘ neuer Film, der am vergangenen Montagabend als Preview im Frankfurter Filmmuseum vor ausgewähltem Publikum vorgeführt wurde, widmet sich den Tagebüchern Anne Franks.

Vor und nach der Preview-Vorstellung unterhalten sich Zuschauer und Produzenten lebhaft über die junge Frau im Hintergrund: Anne Frank, Foto: Christian Weise

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„A Land Within“ – Die Dresden Frankfurt Dance Company „rockt“ das Bockenheimer Depot

2025, April 9.

Liebe, Konflikt und Vergebung: Alles in Bewegung

Von Walter H. Krämer

Das Bockenheimer Depot ist immer wieder für eine Überraschung gut, wenn es darum geht, das Haus neu zu bespielen und zu nutzen. Diesmal sind es auch die Nebenräume, die für die Performances der Tänzer*innen genutzt werden. Während des Stücks kann sich das Publikum frei bewegen, viele Türen öffnen und in verschiedene Welten eintauchen.

,High Peaks‘ mit Emanuele Co’ und Emanuele Pira, Photo: Dominik Mentzos

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„L’Invisible“ von Aribert Reimann an der Oper Frankfurt

2025, April 9.

Der Tod, der Unsichtbare – Zartheit und Brutalität 

von Renate Feyerbacher
Fotos:  Monika Rittershaus / Oper Frankfurt 

Düster beginnt die Musik der Trilogie lyrique des Komponisten Aribert Reimann (1936-2024), der als Freund und Künstler der Oper Frankfurt verbunden war. In Gedenken an ihn, an die Frankfurter Erstaufführung seines Werkes, die er nicht mehr erlebt hat. Wenige Tage nach seinem 88. Geburtstag im März 2024 starb der gebürtige Berliner in seiner Heimatstadt. Sein letztes Bühnenwerk L’invisible (Das Unischtbare), 2017 in der Deutschen Oper Berlin, die sein Komponistenleben mitprägte, uraufgeführt, wurde vom Frankfurter Premierenpublikum begeistert-ergriffen aufgenommen.

La mort de Tintagiles: v.l.n.r. Irina Simmes (Ygraine) und Johann Böhme (Tintagiles)

Reimann verfasste das Libretto, basierend auf den drei Theaterstücken der Trilogie lyrique des belgischen Schriftstellers und Dramatikers Maurice Maeterlinck (1862 *in Gent † 1949 in Nizza), der in französischer Sprache schrieb. Pelléas et Mélisande ist das berühmteste Werk des Literatur-Nobelpreisträgers, das mehrfach vertont wurde – so auch von Claude Debussy (1862-1918). Oft setzte sich Maeterlinck mit der Angst, mit der Hilflosigkeit und mit der Ratlosigkeit des Menschen gegenüber dem Tod auseinander. So auch in der Trilogie lyrique, die der Komponist in L’invisible zusammenfasste.

Was bewog Aribert Reimann, der mehrfach Ausgezeichnete, zu diesem Werk? Zwei Teile von Maurice Maeterlincks Geschichte sah er 1985 in der Berliner Schaubühne, den dritten viele Jahre später. Er war begeistert. Die Trilogie ließ ihn nicht los. Erst 2005 entschied er sich, L’invisible zu komponieren.

Für ihn war es auch wichtig, einen Bezug zur Gegenwart zu haben. So sagte er am 8.10.2017 im Gespräch mit Udo Badelt vom Tagesspiegel: „Jeden Tag werden Menschen auf irgendeinen Befehl hin ermordet [..] Jemand fährt in eine Menschenmenge, und wir wissen nicht, wer die Auftraggeber sind. Sie sind unsichtbar, so wie hier.“ Die Oper hat er seinem Bruder gewidmet, der 1944 bei einem Bombenangriff umkam. Da war er acht Jahre alt.

(L’intruse): v.l.n.r. Irina Simmes (Ursule), Gerard Schneider (Der Onkel), Statisterie der Oper Frankfurt (Ursules Schwestern) und Erik van Heyningen (Der Großvater)

Alle Figuren sind mit der Macht des Todes konfrontiert. In L’intruse (Der Eindringling) ringt die Mutter im Kindbett mit dem Tod. Den Schrei des Neugeborenen hatte es noch nicht gegeben. Unbeeindruckt davon sitzt die Familie beim Festmahl und erwartet noch eine Verwandte. Nur der blinde Großvater spürt eine Veränderung im Haus, im Raum. Er nimmt einen Eindringling wahr: „Wer sitzt da, da in unserer Mitte?“ Die Familie weist die Wahrnehmung vehement zurück. Die Mutter stirbt, dann der erste Schrei des Neugeborenen.

Intérieur

Zwei Männer diskutieren, ob sie die Familie eines Mädchens über deren Suizid informieren sollen. Die bittere Wahrheit verschweigen oder mitteilen?

(Intérieur): von oben nach unten Erik van Heyningen (Der Alte), Gerard Schneider (Der Fremde) und Statisterie der Oper Frankfurt (Die Tote im Wasser)

La Mort de Tintagiles

Die alte herrschsüchtige Königin lässt ihren jungen Enkel Tintagiles, potentieller Thronfolger, zu sich kommen, um ihn töten zu lassen. Bereits sein Vater und dessen Brüder fanden durch sie den Tod. Tintagiles‘ Schwester Ygraine gelingt es, die andere Schwester Bellangère und den alten Aglovale zum gemeinsamen Widerstand zu gewinnen, um das Kind zu beschützen. Es gelingt ihnen zunächst, die Dienerinnen der Königin, gesungen von drei Countertenören, an der Entführung des Enkels zu hindern. Vergebens. Den Tod des Enkels kann Ygraine nicht mehr verhindern.

(La mort de Tintagiles): v.l.n.r. Irina Simmes (Ygraine), Victor Böhme (Tintagiles), Karolina Makuła (Bellangère) und Erik van Heyningen (Aglovale)

Dieser letzte Teil der Trilogie ist hoch dramatisch und wurde eindrucksvoll, mal einfühlsam, mal brutal, auf jeden Fall spannend von Regisseurin Daniela Löffner inszeniert.

Daniela Löffner, geboren in Freiburg im Breisgau, ist seit acht Jahren Hausregisseurin am Staatsschauspiel Dresden. Inszeniert hat sie bisher unter anderem in Düsseldorf, Braunschweig, Bochum, Berlin, Stuttgart, Zürich, München und sie hat mehrere Auszeichnungen erhalten. Viermal wurde sie in der Kritiker Zeitschrift Theater heute als beste Nachwuchskünstlerin gewürdigt. Und nun im Opernhaus in Frankfurt. L’invisible ist ihre erste Opernregie, die ihr meisterhaft gelungen ist.

Daniela Löffner am 16. März nach ,oper extra‘, Foto: Renate Feyerbacher

Dank des grandiosen Bühnenbildes von Fabian Wendling, das Joachim Klein einmal durch Schatten werfendes, dann beängstigendes, dunkles Licht immer wieder vertiefte, konnte sie differenziert gestalten, positionieren, ihre Ideen umsetzen.

Bei L’intruse saß die bald sterbende Mutter im Rollstuhl vor einer Staffelei und malte das Gesicht einer Königin, das sie mittels eines blutroten Farbstrichs durchkreuzte. Bereits ein Hinweis auf das Ende der Trilogie lyrique. Links die Mutter, ganz rechts die Wiege, in der Mitte die Festtafel.

Drei große, mit Schild und Gras bewachsene Erdplateaus mit langen Wurzeln hat Bühnenbildner Wendling sich ausgedacht, die nach unten und oben bewegt werden können. Metapher für menschliches Leben einerseits, für Tod und Bestattung in der Erde andererseits. Wieder ein Lob für die großartige Ausführung von Bühnenbild und Kostümen, die Daniela Selig dank der Werkstätten der Städtischen Bühnen Frankfurt kreierte. Ihre Leistungen lassen immer wieder staunen.

(Intérieur): vorne v.l.n.r. Erik van Heyningen (Der Alte) und Gerard Schneider (Der Fremde) sowie im Hintergrund das Ensemble

Bei L’intérieur vergnügen sich die Eltern und ihr kleiner Sohn auf der mittleren Erdscholle, während sich der Alte und der Fremde darunter beraten, ob sie die familiäre Idylle durch die grausame Wahrheit des Suizids des Mädchens zerstören sollen. „Die Enkelinnen des Alten, Marie und Marthe, kommen und berichten, dass sich die Dorfbewohner der Toten nähern.“
Unheil ahnend, hängen die drei Erdschollen in La mort de Tintagiles. Das dichte Wurzelwerk nutzen die Dienerinnen der Königin für ihre Versuche, den Enkelsohn zu entführen. Ein irres Versteckspiel in den Wurzeln. Hochdramatisch gestaltet sich dieses Geschehen, das die drei Countertenöre Dmitry Egorov, Iurii Iushkevich, zwei von ihnen Ensemblemitglieder, und Tobias Hechler, Debüt an der Oper Frankfurt, mit ihren verführerisch engelsgleichen Stimmen zum Erlebnis machen.

Dmitry Egorov, Iurii Iushkevich, Tobias Hechler am 16. März nach oper extra, Foto: Renate Feyerbacher

Der gebürtige Schweizer Dirigent Titus Engel stand schon oft am Pult des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters. „Luizide Schönheit“ nennt Engel im Gespräch mit Dramaturg Maximilian Enderle das Werk von Aribert Reimann, den er zu den wichtigsten Komponisten der vergangenen Jahrzehnte zählt. (s. Programmheft S.17 ff.)

Das Orchester arbeitet die verschiedenen Klangfarben der einzelnen Werk-Teile deutlich heraus: starke Celli und Kontrabässe, dann beim Tod der Mutter wuchtig die Holzbläser „Todesakkord“(Reimann). Beim Intérieur gibt es kammermusikalische Momente, dann mehrmals ähnliche Akkorde. Zunächst Blechbläser, Schlagzeug – Pauken und Gongs in La mort de Tintagiles – dann Tutti des Orchsters, erst als Ygraine erkennt, dass Tintagiles entführt wurde. Was für eine grandiose Musik!

Aribert Reimann war auch Liedbegleiter und kannte sich mit menschlichen Stimmen aus. Schwierig, aber sängerisch zumutbar und angenehm zu hören, sind die Gesangspartien in L‘invisible.

In allen drei Teilen der Trilogie singt Erik van Heyningen als Großvater, als Der Alte, als Aglovale. Der US-Amerikaner gefällt durch seinen durchdringenden eindrucksvollen Bariton. Der österreichisch-australische Tenor Gerard Schneider ist der aufgeregte Onkel, dann der  zaudernde Fremde. Seine klare Stimm-Höhe ist makellos. Auch sein Spiel gefiel.

Erik van Heyningen, Gerard Schneider am 16. März nach oper extra,  Foto: Renate Feyerbacher

In drei Partien – Ursule, Marie, Ygraine – ist Irina Simmes dabei. Die deutsche Sopranistin, vielfach ausgezeichnet, fasziniert vor allem als Ygraine, die mit ihren Koloraturen vergebens die Dienerinnen abzuwimmeln versucht. Der zehnjährige Victor Böhme spricht sehr gut die Rolle des Tintagiles.

Vorzüglich agieren Karolina Makula – die Krankenschwester, Marthe, Bellangère -, Sebastian Geyer als Vater, Cláudia Ribas (Opernstudio), Kaya Draganovic als Schwester, Tote im Wasser, sowie Greta Simon und Viola Probitschka als Mutter.

Ein bedrückender, dennoch Hoffnung machender Opernabend, den das Projektionsteam, das Orchester und die Sängerinnen und Sänger vorzüglich gestaltet haben.

Weitere Aufführungen:

am 13.,16.,18.,26. April und 2. Mai 2025.

Kartenverkauf:

069 213-49494 oder

www.oper-frankfurt.de/tickets

Trailer:

https://oper-frankfurt.de/de/oper-frankfurt-zuhause/?id_media=478

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         

Caricatura Museum zeigt „#3: RUDI HU. EUROPA“

2025, April 8.

In Brüssel verboten – in Frankfurt zu sehen

Von Hans-Bernd Heier

Im Auftrag des fraktionslosen EU-Abgeordneten Martin Sonneborn hat der Maler und Schriftsteller Rudi Hurzlmeier 19 Gemälde mit Blick auf die Europäische Union erstellt. Die Ausstellung war zur Präsentation in den Räumen der EU in Brüssel konzipiert. Doch dazu sollte es nicht kommen. Kurzerhand machte die Verwaltung des Parlaments von ihrem Hausrecht Gebrauch und verbot die Ausstellung. Lapidare Begründung: Die Bilder seien anstößig und stünden im Widerspruch zu europäischen Werten. Jetzt zeigt der „#3: Caricatura Salon“ in Frankfurt bis zum 21. September 2025 die von der Europäischen Union verbotene Ausstellung »RUDI HU. EUROPA«.

„Aliens in der EU-Ehrenloge“; © Rudi Hurzlmeier

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Frankfurt liest ein Buch – Dirk Kurbjuweit Roman „Nachbeben“

2025, April 8.

Ein vielfältiges Programm schon in den ersten Tagen

Zwei Wochen lang dreht sich in Frankfurt alles um den Roman Nachbeben von Dirk Kurbjuweit (Penguin), in dem es um die schicksalhafte Verstrickung zweier Liebender in den Neunzigerjahren geht. Der im Bankenmilieu angesiedelte Frankfurt- und Taunus-Roman ist zugleich eine reizvolle Parabel über unvorhersehbare Erschütterungen, die Macht des Zufalls und den zuweilen segensreichen Einfluss von Naturgewalten.

Hier eine Auswahl der vielen Veranstaltungen, die in der ersten Festivalwoche gleich nach Ostern stattfinden.

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Der unaufhörliche Wandel im Fokus des neuen Themenraums im Museum Wiesbaden

2025, April 7.

Erstmals wird der Maria Sibylla Merian-Preis ausgelobt

Von Hans-Bernd Heier

Das Museum Wiesbaden hat am 1. April 2025 den neuen Themenraum „Wandel“ eröffnet. Die Natur unterliegt ständiger Veränderung, dem Wechsel von Erneuerung, Umwandlung und Zerstörung. Vom kleinen Schmetterling, der in seinem Leben eine Verwandlung von der Raupe zum Falter durchläuft bis zu den gewaltigen geologischen Prozessen, die die Erde formen – alles unterliegt einem unaufhörlichen Wandel. Die Ausstellung lädt Besucherinnen und Besucher ein, die unterschiedlichen Aspekte dieser Veränderungen zu entdecken und ihre Triebkräfte und Dynamiken zu verstehen.

Ausstellungsansicht mit interaktivem Globus; Foto: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert

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Nach über 150 Jahren – Aufführung von Händels Oratorium „Alexander’s Feast“ mit dem Cäcilienchor und seinem neuen Leiter Christian Rohrbach

2025, April 6.

Die „Power of Musick“ als Quell göttlicher Harmonie

Von Petra Kammann

Die siebenstrophige Dichtung „Alexander’s Feast“ von John Dryden aus dem Jahr 1692 wurde durch Georg Friedrich Händel vertont und 1736 im Londoner Covent Garden Theatre vor 1300 Zuhörern in englischer Sprache uraufgeführt. Darin wird eine Geschichte aus dem Leben Alexander des Großen erzählt. Der traditionsreiche Frankfurter Cäcilienchor führte „Das Alexanderfest“ zuletzt in den Anfangsjahren seiner über 200 Jahre alten Historie auf. In dem ebenso dramatischen wie farbenreichen und die Zuhörer emotional bewegenden Werk Händels werden zarteste Liebe, tiefes Mitleid, Rache und überirdische Freude heraufbeschworen. Ein gelungener Auftakt des Cäcilienchors und der Neuen Hofcapelle Frankfurt unter dem neuen Leiter Christian Rohrbach mit so exzellenten Solisten wie Julia Kirchner, Sopran, Zachry Wilder, Tenor und Uwe Schenker-Primus, Bass.

Viel Applaus gab es für den Cäcilienchor, den neuen Leiter Christian Rohrbach und die Neue Hofkapelle Frankfurt, Foto: Petra Kammann

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Christine Kopf  – Die neue Künstlerische Direktorin des DFF 

2025, April 5.

„Eine Cineastin und leidenschaftliche Filmvermittlerin“

Christine Kopf, seit Juli 2024 kommissarisch als Direktorin des DFF eingesetzt, ist künftig die neue Künstlerische Direktorin des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum e.V.,  teilte der Verwaltungsrat des DFF mit. FeuilletonFrankfurt gratuliert.

Die neue künstlerische Leiterin des DFF Christine Kopf

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Bracha Lichtenberg Ettinger: „Engel des Fürtragens“ im K 21 in Düsseldorf

2025, April 4.

Erinnerung, Grauen, Trauer und Heilung?

Von Simone Hamm

 Sie ist Psychoanalytikern und Philosophin: Bracha Lichtenberg Ettinger. Ihre Eltern überlebten den Holocaust, viele ihrer Verwandten starben. Diese Gewalt und die daraus resultierenden Traumata der Überlebenden sind die Wurzel von BRACHAS Kunst. BRACHA ist ihr Künstlername. Er bedeutet im Hebräischen Lobpreis und Segen. So hieß ihre Großmutter, die in Auschwitz starb. BRACHA stellt sich die Frage, wie es möglich sein konnte, dass Frauen und Kindern solche Gewalt angetan werden kann. Die Tatsache, so betont sie, kann sie nicht ändern, aber sie kann sie transformieren und ihr eine Bedeutung geben.

Bracha Lichtenberg Ettinger, Eurydice n.4, 1992-1994, Öl und Mischtechnik auf Papier auf Leinwand, 36,8 x 27 cm, Courtesy the Artist, © BRACHA

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Die neue Spielzeit der Frankfurter Bachkonzerte unter dem Motto: Mehr Passion. Mehr Freude. Mehr Bach

2025, April 2.

Bach live in verschiedenen Variationen und Formaten – Neue Zeiten für den Meister des Barock

Eine kleine Auswahl von Petra Kammann

Natürlich ist es eine liebgewonnene Tradition, eine der Bach’schen Passionen zur Osterzeit zu hören. Die Vorfreude ist daher schon groß, wenn am 12. April 2025 unter der Leitung von Raphaël Pichon die so dramatische wie bewegende Johannes-Passion mit seinem Ensemble Pygmalion in der Alten Oper aufgeführt wird und zudem Julian Prégardien die Rolle des Evangelisten übernimmt. Es ist nur eines der Top-Ten-Konzerte, die traditionsgemäß alljährlich von den Frankfurter Bachkonzerten organisiert werden. Ab sofort steht auch schon das neue Programm für die Spielzeit 2025-2026 fest. Tickets können gebucht werden. In einem lockeren Hintergrundgespräch in der Alten Oper stellte Dr. Nikolas Reinhuber das vielfältige Programm der kommenden Spielzeit vor.

Raphaël Pichon wird am 12. April 25 die Johannes-Passion dirigieren, Foto: Piergab

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