Alle Artikel zu Satire & Un-Sinn
Alltägliche und seltsame Geschichten und Begebenheiten (19)
2013, Oktober 21.Auf nach Schraubendorf!
von Juanito Carnivora
(mit freundlicher Genehmigung der Chefredaktion und Verlagsleitung von “Plözin – Die tapfere kleine Zeitschrift”, Text © -habust- )
Warum fährst Du eigentlich nicht mal nach Schraubendorf?
Weil es dort keine Schanze gibt und Du Deinem von Dir so innig geliebten Sport nicht nachgehen kannst?
Ach geh! Das ist doch eine Ausrede. Du kannst doch nicht im Ernst verlangen, daß es in jedem Urlaubsort eine Schanze gibt, nur damit Du springen kannst! Weiterlesen
Alltägliche und seltsame Geschichten und Begebenheiten (13)
2013, Februar 7.Ach, es ist Karneval, Fasching, Fastnacht, Narretei, was auch immer, da machen die schönen Künste einmal eine kleine Pause. Umso glücklicher schätzt sich FeuilletonFrankfurt, in Professor Norbert Neidich einen kongenialen Autor gefunden zu haben, der uns so trefflich und detailreich die sympathische wie lebensnahe Geschichte erzählen wird, die seinem Kollegen Professor Kronkorck widerfahren ist. Eine Geschichte angesiedelt zwischen hehrer Wissenschaftlichkeit, fürsorglicher Kulturpolitik und dem allerorten anzutreffenden Büroalltag. Und das alles ist natürlich wie immer in Fällen wie diesen
von © -habust-
Kronenkorken
von Professer Norbert Neidich
Wie ein balzender Birkhahn scharwenzelte Professer Kronkorck um seine neue, aufregende Assistentin herum. Fräulein Blök. Bertha Blök. Die ganze Nacht wollte ihm der entzückende Name der atemberaubenden Blondine, die ihm der Fachbereich unverhofft ins Dienstzimmer gespült hatte, nicht aus dem Sinn schwinden, so daß Frau Professer Kronkorck sich schon wundern mußte, warum ihr Ehegespons stundenlang im Schlaf blökte. Aber sie kam nicht dahinter.
“Käffchen, Herr Professer?”, frug Bertha Kronkorcken mit schelmischem Augenaufschlag. Spätestens jetzt hätte sie ihn dahingeschmolzen, wäre er nicht schon zuvor Wachs in ihren Händen gewesen. “Oh gern!”, raunte er und fühlte sich als der große Verführer, der er seiner Lebtag gern gewesen wäre. Sie entschwebte mit verheißungsvollem Lächeln. Weiterlesen
Alltägliche und seltsame Geschichten und Begebenheiten (12)
2013, Januar 27.Der Kolbenfresser
von © -habust-
Muntani hiess er, der baumlange Mohr aus dem westfriesischen Hochmoor „Sülzlager“ bei Leer.
Nun wirst Du alter Besserwisser sogleich einwenden, Leer liege, das wisse doch nun wirklich jedes Kind, bekanntlich in Ostfriesland. Und schon hast Du mich beim ersten Fehler ertappt. Ich verspreche nur eins: Es wird nicht der letzte sein.
Manfred Muntani war Richter und Schlichter in einer Person. Wie geht das, frägst Du. Es geht schon, wenn man in einer Kolbenfabrik arbeitet. Und das tat unser Manni. Nicht ungern und nicht ohne Erfolg. Schliesslich verdiente er mit seiner Kolbenfabrik dermassen unmenschlich Kohle, dass er die Produktpalette auf Wälzlager erweitern konnte. So gelang es ihm, „Wälzlager vom Sülzlager vom Mohr vom Moor“ zum weltweit bekannten Slogan zu machen. Auch Du hast ihn schon gelesen. Spätestens jetzt. Weiterlesen
Ein europäisches Märchen
2013, Januar 9.10 Männer, ein Grieche, ein Italiener, ein Franzose, ein Portugiese, ein Spanier, ein Zypriot, ein Finne, ein Österreicher, ein Holländer und ein Deutscher, treffen sich regelmässig zum Essen.
So war es auch wieder neulich. Die Rechnung für alle zusammen betrug stets genau 500 Euro, denn man speiste schon gern auf hohem Niveau.
Die Gäste bezahlten die Rechnung, so wie wir unsere Steuern, und das sah so aus:
Vier Gäste, der Grieche, der Portugiese, der Spanier und der Italiener, zahlten nichts.
Der Zypriot zahlte 1 Euro,
der Franzose 5 Euro,
der Österreicher 50 Euro,
der Finne 80 Euro,
der Holländer 100 Euro und
der Deutsche 264 Euro. Weiterlesen
Salzburg, Verkehrszeichen
2012, November 10.Eine Handvoll Kilometer jenseits der Grenze: Verkehrsschilder, angetroffen in Salzburg …
(Ups … hoffentlich kein Schmuddelonkel …)
Ach ja: Ein Salzburger bewirbt sich als Stadtbusfahrer. „Sie müssen den Bus fahren und das Fahrgeld kassieren“, instruiert ihn der Chef, und stellt ihn ein.
Am Tag darauf kommt der neue Busfahrer zum Chef: „Ich hatte einen Unfall, der Bus hat Totalschaden.“ „Wie ist das passiert?“ schnauzt ihn der Chef an. „Weiss nicht“, sagt der Fahrer, „ich war gerade hinten beim Kassieren“.
(Ok, alter Hut, gibt es in verschiedenen Versionen, warum nicht auch zu Salzburg …)
Fotos: FeuilletonFrankfurt
Alles über das grosse und wahnsinnig gefährliche Offenbach
2012, Oktober 26.(mit freundlicher Genehmigung der Chefredaktion und Verlagsleitung von “Plözin – Die tapfere kleine Zeitschrift”, Text © -habust- )
An dieser Stelle sollte einklich ein unheimlich spannender und aufregender Enthüllungsbericht über Offenbach stehen. Steht aber nicht. Warum? Das solln Sie gleich erfahren:
In einer verschwiegenen Kaschemme in Bieber treffen wir erstmals unseren geheimen Impformanten. Nennen wir ihn Ismael. Der Einfachheit halber.
Das Bier taugt nichts, die Impformazionen dafür umso mehr. Nach wenigen Minuten ist uns klar: Das schäbige Äussere dieses hageren, langhaarigen und in einen abgetragenen grauen Kammgarnsakko gehüllten ehemaligen Vortragenden Legationsrats Erster Klasse täuscht. Was der Mann zu sagen hat, ist Sprengstoff. Erstklassiger Sprengstoff. Pures Dynamit. Wenn das die Offenbach Öffentlichkeit erfährt, dann bleibt kein politischer und auch kein kultureller Stein mehr auf dem anderen. Die Honderich-Debatte wäre ein Klacks dagegen. Hat ja auch nix mit Offenbach zu tun. Weiterlesen
Alltägliche und seltsame Geschichten und Begebenheiten (11)
2012, September 27.Holunder und die einsame Insel
von © -habust-
Sanft wiegte die Dünung die Motorbarkasse “Kurtchen” in den wohlverdienten Schlaf. Ächzend und todmüde sank die Sonne nach anstrengendem Tagwerk hinter den Horizont in ihr warmes, gemütliches Bett. Scheinen, scheinen, scheinen, dachte sie undeutlich vor sich hin. Und morgen dieselbe Tretmühle. Doch da war sie schon eingeschlummert und träumte von ihrer goldenen Jugendzeit, als sie gespannt auf die neuesten Ergebnisse der Schlagerbörse lauerte und ihrem liebsten Freund, dem guten Mond, den Triumph gönnte, wenn dessen Favorit wieder mal den ihren hinter sich gelassen hatte.
Kapitänleutnant Schoflich nahm das Besteck. “Sechzehn Grad Nordoost, zwanzig Minuten vor Acht”, notierte er ins Logbuch Weiterlesen
Alltägliche und seltsame Geschichten und Begebenheiten (10)
2012, August 31.Am Ende der Welt
von Roald Graf Amundsen
© -habust-
Anno 2017 war es endlich soweit, ich packte meine Siebensachen zusammen und fuhr ans Ende der Welt.
Dort angekommen, packte ich meine Siebensachen wieder aus und sortierte Leibwäsche, Kniestrümpfe, Lodenhemden, Hosenträger, Ärmelschoner, meine geliebte Ziehharmonika und die Zähne in die dafür vorgesehenen Behältnisse der von mir um ein bescheidenes Entgelt angemieteten Dachkammer der kleinen, aber blitzsauberen Pension. Weiterlesen
Alltägliche und seltsame Geschichten und Begebenheiten (9)
2012, August 30.Wandertage mit Conny
von © -habust-
Scheppernd reißt mich der gute, alte Küchenwecker aus seligen Träumen. Ich glaube zu träumen. Welcher Kackvogel hat den auf halb vier gestellt? Doch da hämmert es schon an meine Stubentür, und ein silberhelles Stimmchen ruft: “Aufstehn! Losgehn! Nicht nochmal im Bett rumdrehn!! Heut ist Wandertag!”
Später, als wir auf 2.437 müM zum ersten Male währschaft brotzeiten, kommen wir ins Gespräch. Conny heißt sie, meine Bergführerin. Ich bin ihr erster Kunde Weiterlesen