Ach, es ist Karneval, Fasching, Fastnacht, Narretei, was auch immer, da machen die schönen Künste einmal eine kleine Pause. Umso glücklicher schätzt sich FeuilletonFrankfurt, in Professor Norbert Neidich einen kongenialen Autor gefunden zu haben, der uns so trefflich und detailreich die sympathische wie lebensnahe Geschichte erzählen wird, die seinem Kollegen Professor Kronkorck widerfahren ist. Eine Geschichte angesiedelt zwischen hehrer Wissenschaftlichkeit, fürsorglicher Kulturpolitik und dem allerorten anzutreffenden Büroalltag. Und das alles ist natürlich wie immer in Fällen wie diesen
von © -habust-
Kronenkorken
von Professer Norbert Neidich
Wie ein balzender Birkhahn scharwenzelte Professer Kronkorck um seine neue, aufregende Assistentin herum. Fräulein Blök. Bertha Blök. Die ganze Nacht wollte ihm der entzückende Name der atemberaubenden Blondine, die ihm der Fachbereich unverhofft ins Dienstzimmer gespült hatte, nicht aus dem Sinn schwinden, so daß Frau Professer Kronkorck sich schon wundern mußte, warum ihr Ehegespons stundenlang im Schlaf blökte. Aber sie kam nicht dahinter.
“Käffchen, Herr Professer?”, frug Bertha Kronkorcken mit schelmischem Augenaufschlag. Spätestens jetzt hätte sie ihn dahingeschmolzen, wäre er nicht schon zuvor Wachs in ihren Händen gewesen. “Oh gern!”, raunte er und fühlte sich als der große Verführer, der er seiner Lebtag gern gewesen wäre. Sie entschwebte mit verheißungsvollem Lächeln. Weiterlesen