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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Alle Artikel zu Städelschule

„After Rubens“: Absolventenausstellung der Städelschule 2018 (4)

2018, August 3.

Skulptur – oft in Verwandtschaft zur Installation

Von Erhard Metz

Skulptur oder skulpturale Installation – das ist nicht selten die Frage. Nun, man muss ja nicht gleich alles in definitorische Kästchen einordnen wollen, zumal Künstlerinnen und Künstler seit langem interdisziplinär und medienübergreifend arbeiten.

Laxlan Petras, fear not ma knell, for the second is not last, 2018, lem, soil, hessian, metal, wood, cement, polypropylene, string, glue, plaster, hay, 185 x 137 x 137 cm Weiterlesen

„After Rubens“: Absolventenausstellung der Städelschule 2018 (3)

2018, August 1.

Malerei – stets eine Königsdisziplin

Von Erhard Metz

Auch in der diesjährigen Absolventenausstellung der Städelschule kommen Freunde der Malerei – und wir bekennen uns zu diesen – wieder auf ihre Kosten. Schon beim Hinabsteigen in das Erdgeschoß des Ausstellungshauses wirft Aileen Murphy (geboren 1984 in Sligo, Irland) mit ihrer großformatigen, herrlich feministischen Arbeit jedem Macho, der sich in die Werkschau der jungen Künstlerinnen und Künstler verirren sollte, den Fehdehandschuh (Gountlet) entgegen. Es ist zum Empfang das richtige Bild am richtigen Platz!

Aileen Murphy, Gountlet, 2018, oil on canvas, 240 x 200 cm Weiterlesen

„After Rubens“: Absolventenausstellung der Städelschule 2018 (2)

2018, Juli 23.

Künstler(in) sein – Künstlerdasein
Nancy Halt, Ryan Karlsson, Guy Gormley, Bob Constance Van Der Wal

Von Erhard Metz

Bereits draußen im Städelgarten, vor dem Hauptaufgang ins berühmte Museum, empfängt uns die Absolventin Nancy Halt mit ihrem Wohnwagen. Ob sie auch darin wohnt? Ein Elektroanschluss in das Gefährt ist jedenfalls vorhanden. Und von der freundlich dreinblickenden Eule – dem Vogel der Weisheit – fühlen wir uns eingeladen. Aber dann: Der Hinweis auf den Kopf der Hydra im Fenster des Mobils läßt uns zurückscheuen…

↑↓ Nancy Halt, „Constellation Hydra Head“, 2018, caravan, 500 x 210 x 230 cm; video on screen 6:30 min

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„After Rubens“: Absolventenausstellung der Städelschule 2018 – Absolventenpreis an J. M. Heard

2018, Juli 18.

Von Erhard Metz

Da hat jemand eine Rubens-Reproduktion zerrissen – viel nackte Körperhaut ist nicht mehr übrig geblieben. Komisch: Geben die Risse nicht in etwa die Grenzkonturen der Bundesrepublik Deutschland wieder? Der das europäische Kunstschaffen wie nur wenige andere beeinflussende flämische Künstler läßt sich doch gewiss nicht national einhegen. Überhaupt der Titel „After Rubens“: Kann da nach diesem „Malerfürsten“ überhaupt noch irgend etwas kommen? Oder sollen wir es ganz anders lesen: Nach Rubens, da kommen wir, die Absolventen der weltweit renommierten Staatlichen Hochschule für bildende Künste, eben jener „Städelschule“?

Plakat zur Ausstellung 2018; Bildnachweis: Städelschule

Die Studierenden sehen sich zumeist durchaus in einer Tradition internationalen künstlerischen Schaffens, aber nein, so wie Rubens und seine Zeitgenossen wollen sie nicht mehr malen und werkeln (wobei, Hand aufs Herz und seien wir ehrlich, zu bemerken wäre, die meisten könnten es allein schon von ihren handwerklichen Möglichkeiten her auch gar nicht).

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Die Bilderwelt der Miriam Brandl – an einem unscheinbaren Ort in Offenbach

2018, Juli 17.

Ein eigenes Universum in der „Rebell(i)schen Studiobühne“

Miriam Brandl

Text: Uwe Kammann / Fotos: Petra Kammann

Offenbach – für viele Frankfurter früher nur das belächelte oder bespottete OF – ist ‚in’. Es tut sich viel in der Stadt, vor allem die Verwandlung des früheren Industriehafens in ein attraktives Wohngebiet beweist augenfällig: Die Stadt ist jung, zieht ein ganz neues Publikum an.

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Before, With und After Rubens: „Antwerpen Barock 2018“

2018, Juli 14.

Von Rubens inspiriert  – Barocke Fülle und Vanitas

Ein Besuch in Antwerpen, der Stadt an der Schelde, lohnt die Reise gleich mehrfach…
Für Afficionados zeitgenössischer Kunst und Liebhaber des Barock ein paar ausgewählte Tipps und Ansichten

von Petra Kammann

↑ „Baroque Murals“ – Graffiti des jungen Streetartkünstlers  Yvon Trottoir auf  Antwerpener Hauswänden wie hier am Meir

↓ Im AMUZ, in der Sankt Augustinkirche, wird barock getafelt und geschlemmt (alle Fotos: Petra Kammann)

Barock geht es nicht nur am Main zu, wie zuletzt komisch mit Michael Quast als „Horribilis von Huckevoll“ in Höchst. Das barocke Lebensgefühl scheint im blutleeren Zeitalter virtueller Erfahrungen wegen der Betonung auf der starken Sinnlichkeit besonders ausgeprägt zu sein. Und Peter Paul Rubens ist nun mal die Verkörperung des Barocks schlechthin.

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Publikumsmagnet für Nachtschwärmer – Die lange Nacht der Museen 2018 in Frankfurt und Offenbach

2018, April 30.

Atemberaubender Kunstgenuss für alle Sinne

Alle Jahre wieder…

Wenn sich am 5. Mai die Nacht über die Stadt senkt, öffnen sich in über 40 Kulturstätten in Frankfurt und Offenbach die Tore zur NACHT DER MUSEEN 2018. Ein paar Tipps fürs nächste Wochenende

50 Jahre 68er: Happenings, Jazz & Minirock im Museum Giersch der Goethe-Universität – Die Schau „Freiraum der Kunst“ erinnert an die legendäre Studiogalerie auf dem Campus Bockenheim

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Städelschule: Rundgang 2018 (6)

2018, Februar 28.

Haupthaus Dürerstraße: Zum Abschluß noch einmal Malerei, Skulptur, Objekt, Installation

Von Erhard Metz

Es ist erfreulich zu sehen, welches nach unserem Eindruck stetig weiter wachsendes Interesse die jährliche Rundgangveranstaltung der Hochschule für Bildende Künste – Städelschule – beim Publikum findet. Als Schmiede künstlerischer Kreativität sowie als Hort und Raum zur Entfaltung künstlerischer Gestaltungsfreiheit hat sie sich bekanntlich bereits seit langem einen hervorragenden internationalen Ruf erworben. Mit dieser Folge schließen wir unseren sehr persönlichen Rundgang mit einer weiteren „bunten“ Reihe von Arbeiten, sie sich sehen lassen können und dem Betrachter zum Verweilen und zum „Sich-darauf-einlassen“ auffordern – ohne Anspruch auf Vollständigkeit, dem wir in diesem Rahmen selbstverständlich nicht gerecht werden können.

Laura Schusinski, Galeria Kaufhof, acrylic, oil, plastic on canvas Weiterlesen

Städelschule: Rundgang 2018 (5)

2018, Februar 22.

Ateliers Daimlerstraße

Von Erhard Metz

Klar – in der Rundgangausstellung einer Kunsthochschule, bei der die Studierenden vom ersten bis zum zehnten Semester ihre Arbeiten zeigen, wird man noch kaum vollkommen Gereiftes oder gar Meisterliches antreffen können. Umso interessanter ist es, den Studentinnen und Studenten bei ihrem Prozeß des Suchens und Erforschens, beim medienübergreifenden Experimentieren, beim Formen und Ausbilden einer eigenen individuellen künstlerischen Sprache und Persönlichkeit über die Schulter zu schauen. Die Arbeitsergebnisse in den großräumigen Ateliers der Akademie in der Daimlerstraße im oft unwirtlich erscheinenden, industriell geprägten Osten der Stadt scheinen dazu unter mancherlei Aspekten in besonderer Weise geeignet zu sein. Schauen wir uns einfach mal um:

Eugen Wist, let down bouquet, steel, plastic, textile, magnets Weiterlesen

Städelschule: Rundgang 2018 (4)

2018, Februar 15.

Künstlerdasein im Prekariat –
Sehnsuchtsblick aufs Städel

Von Erhard Metz

Vier wunderbare Arbeiten, denen wir unseren eigenen Preis zugesprochen hätten, greifen wir aus dem diesjährigen Rundgang durch die Städelschule heraus.

Unlängst, Ende Januar, diskutierten der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann und drei Mitbewerberinnen um dieses Amt im Ausstellungsraum Eulengasse mit Künstlerinnen und Künstlern über deren existentielle Situation in Frankfurt am Main. Ganz im Vordergrund standen dabei die für die meisten kaum mehr erschwinglich hohe Mieten für Ateliers und Wohnungen, ferner die notwendige Künstlerförderung wie auch eine Gründerhilfe beim Aufbau einer künstlerischen Existenz. Vier Studierende der Städelschule gaben in der jüngsten Rundgangsveranstaltung, so meinen wir, je nach Temperament und Inspiration ungewollt eine künstlerische Antwort darauf – mal deftig-sarkastisch, mal romantisch-poetisch.

Janusch Ertler, Kiste 1

Janusch Ertler baut im Zentrum der Lichthalle ein geniales Künstler-Einraum-Wohnschlaf-Atelier, ein fünf bis sechs Quadratmeter kleines „Zimmer“ (in Frankfurt für wieviel hundert Euro Miete monatlich?) sollte dafür reichen. Das – nicht ohne Ironie – fein säuberlich bezogene Bett fährt in den All-in-one-Atelierarbeitstisch ein, in den Bettschubladen lagern die fertigen wie unfertigen Arbeiten. Wenn er im Herbst sein Studium beendet haben werde, sagt der Künstlerstudent, werde er zunächst in solchen Umständen leben und arbeiten müssen. Und wiederum von feiner Ironie: Das Kunstwerk ist aus wertvollen Materialien handwerklich meisterhaft gearbeitet: aus afrikanischem Mahagonie und sibirischer Lärche.

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