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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Alle Artikel zu Schauspiel

50 Jahre „Autorenstiftung“

2023, Juli 15.

14. Verleihung des Preises der Autorenstiftung

von Renate Feyerbacher

Seit 50 Jahren besteht die „Autorenstiftung“, der Verlag der Autoren schon länger. Die Stiftung, 1973 von dem Hamburger Kaufmann Wolf Boehlich, Zwillingsbruder von Literaturkritiker, Verlagslektor und Übersetzer Walter Boehlich, habe nur wachsen können, so die Stiftungs-Vorsitzende Annette Reschke, weil die Autorinnen und Autoren einen Teil ihres im Verlag erwirtschafteten Gewinnes spendeten.

Preisverleihung – in der Mitte Ulrich Hub, Mitglied des Stiftungs-Vorstandes Schriftsteller und Kinderbuchautor, Foto: Renate Feyerbacher

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„Rage und Respekt“ bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen

2023, Juni 6.

Flammende Phädra, spöttischer Richter, fliegende Artisten

von Simone Hamm

Im eisigen Nachkriegswinter 1946/47 standen die Hamburger Theater vor der Schließung, denn es gab keine Kohle zum Heizen. Sie baten die Zechen im Ruhrgebiet um Hilfe. Die Bergarbeiter luden Kohle auf LKWs, umgingen schlau die Kontrollen durch die Besatzungsmächte. In Hamburg wurde Theater gespielt. Im Sommer 1947 dankten es 150 Schauspieler der Hamburger Bühnen den Recklinghausern. Sie gaben kostenlose Gastspiele „Kunst für Kohle“. Die Ruhrfestspiele waren geboren. Jahr für Jahr kommen Schauspieler, Tänzer, Akrobaten, Schriftsteller und bildende Künstler aus aller Welt nach Recklinghausen. Sechs Wochen lang. Jedes Jahr haben die Ruhrfestspiele ein Motto. In diesem Jahr ist es: „Rage und Respekt“.

„Tempest Project”, Peter Brook und Marie-Hélène Estienne, Théâtre des Bouffes du Nord /Ruhrfestspiele, Foto: Marc Brenner

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Johan Simons inszeniert „Macbeth“ in Bochum

2023, Mai 22.

Der König mit der roten Pappnase

von Simone Hamm

Drei Hexen weissagen Macbeth, dass er König von Schottland werden wird. Angetrieben von Lady Macbeth und seiner Liebe zu ihr wird Macbeth zum Mörder, Schlächter und Tyrannen, um ans vorausgesagte Ziel zu kommen…

Marina Galic, Stefan Hunstein, Jens Harzer (v. li.), Foto: © Armin Smailovic

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Geschichtlich Bedeutsames für Frankfurt im und mit dem Institut für Stadtgeschichte um die „Nacht der Museen“

2023, Mai 8.

AUSSTELLUNGEN, HISTORISCHE FILME UND KURZFÜHRUNGEN

Tipps zur Frankfurter Geschichte von Petra Kammann

Mitte Mai feiert Frankfurt nicht nur das 175. Jubiläum der Frankfurter Nationalversammlung, wozu im Institut für Stadtgeschichte gerade die passende Hintergrundausstellung läuft:„Paulskirchenparlament und Revolution 1848/49 in Frankfurt“. Sie vermittelt einen Begriff von der Bedeutung dieser Umbruchszeit und beteiligt sich mit einem facettenreichen Programm zu den Revolutionsjahren zwischen 1848 und 1850. Die Besucherinnen und Besucher der Nacht der Museen 2023 erhalten am Samstag, 13. Mai, von 19 bis 24 Uhr weitere Einblicke in drei Ausstellungen des Hauses, wo es exklusive Führungen zu verschiedenen Phasen der Geschichte Frankfurts gibt. So führt eine Erkundung mit der Taschenlampe hinter die Kulissen der Alten Brücke in die ehemaligen Fischergewölbe und fördert Überraschendes aus dem Jahr 1914 zutage, während die bewegte Zeit der Weimarer Republik der 1920er Jahre in historischen Filmschätzen wieder lebendig wird.

Von links: Die Kuratoren Dr. Thomas Bauer und Dr. Markus Häfner, Franziska Kiermeier, kommissarische Leiterin des Instituts für Stadtgeschichte, David Dilmaghani, Leiter des Dezernatsbüros für Kultur und Wissenschaft, Dr. Alexander Jehn, Direktor der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung. Foto: Petra Kammann

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 „Der Bus nach Dachau“ in einer Theater-Adoption

2023, April 1.

Ein Erinnerungsstück für das 21. Jahrhundert

Eine Aufführung von „De Warme Winkel“ im Bochumer Schauspielhaus

von Simone Hamm

Ein nie verfilmtes Drehbuch aus den 1990er Jahren ist Startpunkt für diesen überraschenden Theaterabend über das Konzentrationslager Dachau. Die Bühne ist ein Filmset im Jahr 1993, in dem ein Regisseur und seine Schauspieler und Schauspielerinnen Szenen probieren: Der Film soll die Geschichte einer Busreise erzählen, die ehemalige niederländische KZ-Häftlinge unternehmen, um die Gedenkstätte Dachau zu besuchen. Sie alle waren als Widerstandskämpfer zwischen 1940 und 1945 dort inhaftiert…

Vincent Rietveld, Lieve Fikkers, Mercy Dorcas Otieno, Risto Kübar (v. li.), Foto: © Isabel Machado Rios 

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Zukunft von Theater und Oper: Schneckentempo als Normalfall?

2023, Februar 26.

Anmerkungen zu vorgestellten Bauplänen mit einer Vorzugsvariante: ‚gespiegelten’ Häusern

Von Uwe Kammann

Kunstwolken im gemeinsamen Glasfoyer von Oper und Schauspiel, Foto: Petra Kammann

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Maxim Gorkis „Kinder der Sonne“ am Vorabend der Revolution

2023, Februar 21.

Der Reigen der „Kinder der Sonne“

Von Simone Hamm

Mateja Koležniks Inszenierung von Maxim Gorkis „Kinder der Sonne“ für das Schauspielhaus Bochum wird im Mai nach Berlin zum Theatertreffen eingeladen, als eine der zehn bemerkenswertesten deutschsprachigen In-szenierungen.

Guy Clemens, Victor IJdens, Anna Blomeier (v. li.), Foto: © Matthias Horn

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Starke Stücke im Schauspiel Frankfurt (22)

2023, Januar 17.

Tschechow, Ibsen, Sartre & Co

von Renate Feyerbacher
Fotos: Schauspiel Frankfurt – Onkel Wanja“ von Anton Tschechow –Thomas Aurin, „Ein Volksfeind“ von Henrik Ibsen, „Die Schmutzigen Hände“ von Jean-Paul Sartre 

Das Schauspiel Frankfurt sieht nach zwei Jahren coronabedingter Schließungen und Vorstellungsabsagen wieder zuversichtlich in die Zukunft. Von 80 Prozent Auslastung zwischen September bis Dezember ist die Rede. Schmerzhaft ist natürlich die Kündigung von 3.000 Abonnements, die Intendant Anselm Weber wieder zu gewinnen hofft. Es wird mühsam sein.

Das Ensemble des Schauspiel Frankfurt . Fotowand in der U-Bahn Station am Willy Brandt Platz, Foto:Renate Feyerbacher

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Theater und Tanz: Premieren in Köln

2022, Oktober 27.

„Der eingebildete Kranke“ von Molière in einer Überschreibung von Barbara Sommer & Plinio Bachmann, Regie: Stefan Bachmann, Foto: Thomas Aurin

Der eingebildete Kranke am Kölner Schauspiel

Anale Köln-Kolonisation und Wokeness

Von Simone Hamm

Sein Nachthemd ist schmutzig, die Chaiselongue, auf der er sich vor Schmerzen krümmt, hat Wasserflecken. Aber eine Louis XIV. Perücke trägt er noch: der eingebildete Kranke, Molières Argan. Auf der ansonsten leeren Bühne sitzen die anderen Schauspieler auf Stühlen um Argan herum, halten sich die Nase zu, wenn er sich auf einen Eimer hockt und – nach langen Einläufen – endlich Stuhlgang hat.

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Dorian – Ein magischer Abend von Bob Wilson

2022, Oktober 12.

Makellose Schönheit und tiefe Verzweiflung

von Simone Hamm

Robert Wilson inszeniert „Dorian“ mit Christian Friedel. Im November und Dezember ist diese grandiose Aufführung wieder zu sehen: Ein Mann bleibt ewig jung, stattdessen altert sein gemaltes Porträt: „Das Bildnis des Dorian Gray“ von Oscar Wilde. Äußerlich bleibt der Porträtierte makellos schön, innerlich verrottet er, wird grausam, wird brutal. Darryl Pinckney hat Wilde’s Roman für Bob Wilsons Theater adaptiert, hat den Ausschnitten aus „Dorian Gray“, den Briefwechsel zwischen Oscar Wilde und seinem Geliebten Alfred Douglas Momente aus der Biografie des Malers Francis Bacon hinzugefügt. Letzterer verliebte sich in einen Mann, der bei ihm einbrechen wollte. Pinckney erzählt keine lineare Geschichte, er arbeitet assoziativ. Eine Produktion des Düsseldorfer Schauspielhauses in Koproduktion mit dem National Kaunas Drama Theater und dem Staatsschauspiel Dresden

Christian Friedel in „Dorian“ von Darryl Pinckney nach Motiven von Oscar Wilde und der Regie von Robert Wilson, Foto: Lucie Jansch

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