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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Alle Artikel zu Oper

Ein Fest für Ohren und Augen. Georg Friedrich Händels Oper „Alcina“ an der Bonner Oper

2024, November 27.

Die Macht und der Untergang der Verführerin

Von Simone Hamm

Alcina (Marie Heeschen) ist die uneingeschränkte Herrscherin. Sie nimmt sich, was und wen sie will. Sie ist stark und unglaublich verführerisch. Und wenn ihr ein Liebhaber nicht mehr passt, dann verwandelt sie ihn schon einmal in eine Welle, einen Felsen oder ein wildes Tier. Ihr derzeitiger Liebhaber ist Ruggiero. Seine Verlobte Bradamante (Anna Alás i Jove) kommt mit einem Vertrauten auf die Insel, über die Alcina herrscht. Sie hat sich als Mann verkleidet, gibt vor, ihr eigener Bruder zu sein. Sie möchte ihren Geliebten Ruggerio zurückgewinnen. Da sind dann noch Oberto (herausragend: Nicole Wacker), der seinen Vater sucht. Er weiß nicht, dass Alcina schon lange seines Vaters überdrüssig geworden ist, ihn in einen Löwen verwandelt hat. Die Schwester Alcinas ist Morgana (Gloria Rehm), die ihren Geliebten Oronte (Stefan Sbonnik) eifersüchtig machen will, indem sie so tut, als habe sie sich in die als Mann verkleidete Bramante verliebt.

Charlotte Quadt, Marie Heeschen  in „Alcina“, Foto: © Bettina Stöß

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„Partenope“ von Georg Friedrich Händel im Bockenheimer Depot

2024, November 21.

Erbitterter Liebes-Wettkampf um die Hand der Königin

 von Renate Feyerbacher

Fotos: Barbara Aumüller / Oper Frankfurt

Die Oper „Partenope“, die erstmals in Frankfurt gespielt wird, ist anders als die meisten seiner Werke. Komödienhaftes ist stark vertreten. Parthenope ist nicht die Sirene, von der Homer in der Odyssee erzählt. Sie und andere Sirenen stürzten sich ins Meer vor Neapel, weil sie es nicht geschafft hatten, Odysseus zu sich zu locken. Partenopolis – das heutige Neapel – wurde dort gegründet, wo die tote Parthenope angeschwemmt wurde. Als Stadtgöttin von Neapel wurde sie verehrt. Die römische Mythologie hatte noch eine andere Version. In der Oper Partenope von Georg Friedrich Händel (Halle an der Saale1685-London, 1759) ist sie die Königin und Kriegerin von Neapel.

v.l.n.r.: Magnus Dietrich (Emilio), Jessica Niles (Partenope), Kelsey Lauritano (Rosmira), Franco Klisovic (Arsace) und Cláudia Ribas (Armindo)

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 „100 Jahre Maria Callas“ in der Alten Oper Frankfurt

2024, November 18.

Eine Veranstaltung der „Stiftung Griechisches Haus“ und vom „Verein Griechischer Akademiker Frankfurt“ 

Von Renate Feyerbacher

Eingeladen waren die griechischen Künstler Artemis Bogri und Yannis Tsanakaliotis. Viele Arien, die die Mezzosopranistin Artemis Bogri sang, hatte Maria Callas (Dezember 1923 in New York – September 1977 in Paris) in den ersten Jahren ihrer Karriere von 1937-1945 interpretiert. Begrüßt wurden die Sängerin und der Pianist sowie das zahlreich erschienene griechische Publikum von Dr. Ioannis Flokos, dem Vorsitzenden des Vereins Griechischer Akademiker e.V.

Collage von CD- Aufnahmen mit Maria Callas, Foto:Renate Feyerbacher

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„Lulu“ Alban Bergs Oper in Frankfurt

2024, November 12.

Missbraucht ein Leben lang

Von Renate Feyerbacher

Fotos: Barbara Aumüller / Oper Frankfurt

Der Wiener Komponist Alban Berg (1885-1935) konnte seine Oper, an der er viele Jahre gearbeitet hatte, nicht vollenden, dennoch wurde sie 1937 unvollendet in Zürich uraufgeführt. Der österreichische Komponist Friedrich Cerha (1926-2023) machte sich nach Notizen Alban Bergs daran, den 3. Akt zu vollenden. Diese neue Fassung brachte der französische Komponist und Dirigent Pierre Boulez (1925-2016) in der Regie von Patrice Chéreau 1979 in Paris zur Uraufführung. Diese vervollständigte Fassung hatte nun an der Oper Frankfurt am 3. November ihre Premiere, die gefeiert wurde.

v.l.n.r. Brenda Rae (Lulu), Simon Neal (Dr. Schön) und Theo Lebow (Maler), Foto: Barbara Aumüller

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Der zweite Liederabend der Spielzeit an der Oper Frankfurt: „Die schöne Magelone“ von Johannes Brahms

2024, Oktober 31.

Märchenhafte Geschichte, lyrische und dramatische Stimmungsbilder

Von Petra Kammann
Die romantische Geschichte von der schönen Königstochter Magelone und ihrem geliebten Grafen Peter von Provence von Ludwig Tieck ist zu schön, um wahr zu sein. Von der märchenhaften Erzählung und den darin enthaltenen Gedichten hat Johannes Brahms sich zu seinem einzigen Liedzyklus inspirieren lassen, den er in 15 abwechslungsreichen Romanzen vertonte. Der Liedzyklus erschließt sich jedoch erst durch das unmittelbare Wechselspiel von Rezitation und Gesang, vor allem, wenn die verbindenden Texte von einer so erfahrenen Sängerin, Regisseurin und Rezitatorin wie Brigitte Fassbaender mit warmer ausdrucksstarker Stimme gesprochen werden, bevor der  Gesang des jungen Nachwuchsbaritons Konstantin Krimmel einsetzt. Das einfühlsame Spiel des langjährigen Klavierbegleiters Wolfram Rieger tat ein Übriges zu dem besonderen Abend in der Oper Frankfurt.

Liederabend: Konstantin Krimmel (Bariton) / Brigitte Fassbaender (Rezitation) / Wolfram Rieger (Klavier) in der Oper Frankfurt, Foto: Barbara Aumüller

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Haydns „Schöpfung“ und die „Elektra“ von Strauss in der Kölner Oper

2024, Oktober 24.

Adlerschwingen und grenzenlose Raserei

Gleich mit zwei Neuinszenierungen eröffnete die Kölner Oper ihre Spielzeit.

Von Simone Hamm

Eigentlich sollten die „Schöpfung“ und „Elektra“ an der renovierten Oper Köln, dem eindrucksvollen Ripahn Gebäude aufgeführt werden. Doch wie jedes Jahr aufs Neue verzögert sich die Fertigstellung des Opernhauses. So zeigte man die beiden Opern im Ausweichquartier Staatenhaus.

Sebastian Kohlhepp (Uriel), Francesca Merolla (Satan), Alex Rosen (Rafael), Tänzer*innen, Foto:  © Sandra Then

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Richard Wagners Meistersinger als Karnevalsverein in der Bonner Oper

2024, Oktober 20.

Ein berauschender Abend

Von Simone Hamm

Auf einer Leinwand ist das goldene Hakenkreuz über der Haupttribüne des Zeppelinfeldes in Nürnberg zu sehen. Noch bevor der erste Klang ertönt, wird es gesprengt. Eine neue Zeit hat begonnen. Ob der grausame Spuk vorüber ist, wird sich zeigen.

Ensemble; Chor, Extrachor und Statisterie des Theater Bonn, Foto: © Bettina Stoess

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Frankfurter Theaterzukunft: Hilfestellung aus dem Deutschen Architekturmuseum (DAM)

2024, Oktober 14.

Das Architekturmuseum zeigt neue Ausstellung mit Europa-Bühnenvergleich

Von Uwe Kammann

Ist München ein Menetekel für Frankfurt? Dort wurde vor kurzem ein Kulturprojekt nicht nur auf Eis gelegt, sondern komplett beerdigt: ein neues Konzerthaus im Entwicklungsquartier Werksviertel. 1,3 Milliarden, das war selbst im reichen Bayern nicht mehr zu vermitteln. Genau diese Summe steht auch in Frankfurt zur Debatte, egal, um welche der drei noch verbliebenen Varianten für den Neubau von Oper und Schauspiel es geht. Wobei in einem Fall mindestens noch gut 200 Millionen dazukämen, um über das erforderliche Grundstück der Sparkasse verfügen zu können.

Einsichten im sachlichen Ostend-Rahmen, Alle Fotos: Uwe Kammann

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„Der Prinz von Homburg“ – Eine Oper von Hans Werner Henze in Frankfurt

2024, Oktober 13.

Vom Militärischen zum Humanen – Liebe und Empfindung statt Pflicht und Gehorsam

von Renate Feyerbacher
Fotos: Barbara Aumüller / Oper Frankfurt

Die Oper, die 1960 an der Hamburgischen Staatsoper uraufgeführt wurde, hatte nun in der revidierten Fassung von 1991 in der Frankfurter Oper Premiere. Sie wurde vom Publikum begeistert gefeiert.

Yves Saelens (Kurfürst von Brandenburg; sitzend) und Ensemble Weiterlesen

„Die Kunst, Erlebnisse zu erfinden. HOFMANNSTHAL. SZENEN“ im Deutschen Deutschen Romantik-Museum

2024, Oktober 10.

Fäden spinnen und Imaginationsräume inszenieren

Von Walter H. Krämer

Noch bis zum 12. Januar 2025 ist die Ausstellung „Die Kunst, Erlebnisse zu erfinden. HOFMNNSTHAL. SZENEN“ – kuratiert von Katja Kaluga und Konrad Haumann – im Deutschen Romantik Museum Frankfurt zu sehen. Sie beschließt das 150jährige Jubiläumsjahr von Hugo von Hoffmannsthal (1874-1929). In 14 Szenen wird Hofmannsthals poetisches Verfahren in der Frankfurter Ausstellung vorgestellt. Dabei steht seine Arbeitsweise – das Verweben von Texten, Motiven und Gattungen – im Zentrum. Hoffmannsthal entwirft keine geschlossenen Werke, sondern Szenen, die auf unterschiedliche Weise Gestalt annehmen können: als durchgeplanter Theater- oder Opernabend, als Essay in einer bestimmten Zeitschrift, als Pantomime, als Film oder als Festival.

Ausstellungseröffnung: Begrüßung durch die Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts, Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken, Foto: Alexander P. Englert

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