Alle Artikel zu Bildung · Pisa von innen
2024, Februar 24.
Großherziger Nachlass für die Hölderlin-Forschung
Die Beziehung zwischen dem ehemaligen Direktor der Baden-Württembergischen Landesbibliothek, Prof. Dr. Hans-Peter Geh und Bad Homburg v. d. Höhe war eine ganz besondere. Hier hatte der hoch anerkannte Bibliotheksdirektor nach seinem Ruhestand Ende der 1990er Jahre gelebt, hier starb er am 21. September 2023. Geh war maßgeblich daran beteiligt, dass Mitte der 1970er Jahre die stadteigenen Hölderlin-Handschriften als Dauerleihgabe an die Baden-Württembergische Landesbibliothek in Stuttgart übergeben wurden. Wie sehr ihm das Thema Hölderlin am Herzen lag, zeigte sich ebenfalls in seinem Nachlass. Der 89-Jährige hinterließ ein Vermächtnis, von dem auch die Kurstadt in hohem Maße profitiert. Völlig überraschend erhielt das städtische Kulturamt im vergangenen November die stattliche Summe von 50.000 Euro, die Prof. Geh der Stadt vermacht hat. Der Verwendungszweck war unmissverständlich: „Verwendung und Ergänzung der Sammlung Hölderlin im Stadtarchiv“. Als Dankeschön richtete die Stadt Bad Homburg einen Empfang in der Villa Wertheimer, dem Ort der städtischen Hölderlin-Forschung, aus, zu dem sich das Who-is-who deutscher Hölderlin-Kapazitäten eingefunden hatte.
Villa Wertheimber, Heimstätte des Hölderlin-Archivs, Foto: Petra Kammann
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2024, Februar 20.
Grundverständnis als „Reallabor“ – 40. Geburtstag wieder im Haus am Main?
Von Uwe Kammann
Ziemlich zu Tode zitiert, aber manches Mal ein immer noch treffender Filmtitel: ‚Das Leben ist eine Baustelle’. Das Deutsche Architekturmuseum (DAM) kann ein (über-)langes Lied davon singen, macht aber immer wieder das Beste daraus im Ausweichquartier der Ostend-Zwischenresidenz, einem Bürohaus der 50er Jahre. Ein demnächst wohl in Wohnbauten umzuwandelnder Komplex, den die DAM-Verantwortlichen ziemlich fest in ihr Herz geschlossen haben und nur mit schwerem Herzen wieder in Richtung Schaumainkai verlassen werden, um in das angestammte Quartier, eine prächtige Stadtvilla, zurückzukehren; eine Villa, die Anfang der 80er Jahre von Oswald Mathias Ungers mit seinen obligatorischen Quadrateleien umgebaut wurde, mit einem ‚Haus im Haus’ als zentralen Element – was die umgebenden Räumlichkeiten insgesamt zu erheblicher Kleinteiligkeit verdammt.
DAM – Ausweichquartier im Ostend, Foto: Petra Kammann
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2024, Februar 20.
Bereits zum zweiten Mal seit Gründung des Vereins Cinema for Freedom e. V. im vergangenen Jahr findet im Zeitraum vom 21.- 27. März 2024 das Iranische Filmfestival im FilmForum Höchst statt.
Filmstill aus: Cause of death unknown, Foto: David Malek
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2024, Februar 17.
Großes Kino Indien – Alexander Paul Englerts Bilder vom Land aus 1001 Nacht
Von Petra Kammann
In Frankfurt ist er kein Unbekannter, wenn auch kein lauter Zeitgenosse: der Fotograf und Filmemacher Alexander Paul Englert. Manche kennen ihn, weil er sich bei Veranstaltungen im dunklen Raum mit schweren Fotogerät ruhig und diskret auf leisen Sohlen auf die Pirsch begibt, um die besondere Perspektive zu finden. Im Deutschen Romantik-Museum hat er die komplette Bauphase von 2015-2020 fotografisch dokumentiert. Zu sehen an den Wänden des dortigen Veranstaltungssaals. Die im Museum eingespielten Filme über heutige Romantik (s.Link) im Alltag stammen ebenfalls von ihm. Gerade hat sich der viel in der Welt Herumgekommene ein Bild, nein, viele Bilder von Indien gemacht, sensationelle und nachdenklich stille….
Der Frankfurter Fotograf und Filmemacher Alexander Paul Englert in seinem Studio, Foto: Petra Kammann
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2024, Februar 13.
Das Leben an fragilen Fäden schafft sich Raum
Von Petra Kammann
Im Kunstverein EULENGASSE werden derzeit bis zum 25. Februar unter dem Titel „Leben unter uns“/“Life among us“ Werke der türkischen Künstlerin Gözde Ju ausgestellt, die das kunstvolle Weben und Nähen feinster Spitzen, die in der Vergangenheit in ihrer Heimat Türkei von Frauen als Mitgift oder zur Verschönerung des Hauses hergestellt wurden, kunstvoll transformiert.
Hinter jedem Porträtfoto lauert eine ungeschriebene Geschichte, erläutert Gözde Ju der Besucherin Renate von Köller, Foto: Petra Kammann
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2024, Januar 30.
Absolut sehenswert, tiefgründig und leicht zugleich
Ein Stewart und eine Stewardess (Carl Rumstadt und Tina Jäger), die sich in dunkle Ecke und enge Toiletten drücken, um sich miteinander zu vergnügen, ein junges Paar, Bill und Tina (Samuel Levine und Ava Gesell), die ihre müde Ehe mit Hilfe von Tagebüchern und einer Reise in die Sonne wieder aufpeppen wollen. Eine 52jährige Frau, die sehnsüchtig auf die Ankunft eines dreißig Jahre jüngeren Mannes, einer Ferienbekanntschaft aus Mallorca, wartet (Susanne Blattert). Ein Diplomat, der nach Minsk reisen will (Mark Marouse) und seine hochschwangere Frau (Sarah Mehnert), die lieber bleiben möchte. Eine Controllerin thront über allen, herrscht über den Flughafen.
Benno Schachtner (Refugee), Susanne Blattert (Older Woman), Statisterie des Theater Bonn. Foto: © Sandra Then
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2024, Januar 29.
Der Ton macht die Musik: „Ich wand’re durch Theresienstadt …“
Von Petra Kammann
Erstaunlich, wie sich ein so sachlicher Vortragsraum wie der Sonnemann-Saal im Historischen Museum Frankfurt plötzlich in einen Theatersaal verwandeln kann, wenn er von exzellenten Performern eingenommen wird wie dem Bläserquintett OPUS 45 und dem Schauspieler Roman Knižka. In der feingetunten Dramaturgie von Kathrin Liebhäuser stimmt in der musikalischen Lesung einfach alles. Die Erinnerung an das unfassbare Leid, die Hoffnungen und die künstlerische Selbstbehauptung der in Theresienstadt inhaftierten Jüdinnen und Juden ist ebenso präsent wie es die wenigen glücklichen Momente waren, wenn dort etwas zur Aufführung kam. Dazu tragen passend ausgewählte Texte von dort inhaftierten Kindern und Jugendlichen bei ebenso wie solche von Schriftstellern wie Ruth Klüger. Dass eine reale Zeitzeugin aus Theresienstadt wie Edith Erbrich (*1937) dazu im Publikum des Sonnemann-Saals saß, war am Samstag das Tüpfelchen auf dem i.
Roman Knižka, ein echter Performer und das OPUS45-Bläserquintett, Foto: Petra Kammann
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2024, Januar 28.
Bildnerische Überlagerungen – Umgang mit dem Erbe
Von Petra Kammann
Die amerikanische, seit vielen Jahren in Frankfurt lebende Künstlerin Laura J. Padgett hat das vom Architekten Hans Poelzig (1869-1936) konzipierte und zwischen 1928 und 1931 errichtete I.G. Farben-Haus in seiner historischen Vielschichtigkeit in großen Detailaufnahmen fotografisch erkundet. Das auf den ersten Blick monumental wirkende lang gestreckte, leicht geschwungene Gebäude war zunächst Zentralverwaltung des I.G. Farben-Konzerns, nach Kriegsende Sitz der amerikanischen Militärverwaltung. Seit 2001 ist es Teil des neu entwickelten Campus Westend der Goethe-Universität. In der Ausstellung „Strata“ werden Padgetts Detailaufnahmen, die dort zwischen 2021 und 2022 entstanden, in der Galerie-Peter-Sillem gezeigt.
Blick durch das Fenster der Galerie in die Ausstellung „Strata“ von Laura J. Padgett, Foto: Petra Kammann
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2024, Januar 27.
Generöses Jubiläumsgeschenk des Mäzens Hans-Jürgen Hellwig an den Städelschen Museums-Verein
Von Hans-Bernd Heier
Anlässlich des 125-jährigen Jubiläums des Städelschen Museums-Vereins präsentiert das Städel Museum ab dem 24. Januar 2024 eine Ausstellung mit beeindruckenden Werken des französischen Künstlers Honoré Daumier. Sie sind Teil der herausragenden privaten Sammlung des Frankfurter Mäzens Hans-Jürgen Hellwig, die zu den bedeutendsten Daumier-Sammlungen außerhalb Frankreichs gehört: Das Städel Museum stellt eine Auswahl von rund 120 Werken aus Hellwigs Sammlung vor und macht sie erstmals einer breiten Öffentlichkeit zugänglich – viele von ihnen wurden noch nie ausgestellt. Als Jubiläumsschenkung geht die Kollektion vollständig im Juni 2024 an den Städelschen Museums-Verein und von diesem als Dauerleihgabe an das Städel Museum, das sie zukünftig bewahrt, erforscht und vermittelt.
Honoré Daumier „Le Passé – le présent – l’avenir“ (Die Vergangenheit – die Gegenwart – die Zukunft), 1834
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2024, Januar 26.
Großes Kino für Französischlernende im Kaisersaal
Von Petra Kammann
Anlässlich des Jahrestages des Elysée-Vertrags verlieh die Deutsch-Französische Gesellschaft (DFG) am 22. Januar 2024 feierlich im Kaisersaal des Römers den mit 1.500,– EUR dotierten DFG-Schülerpreis an die besten Französisch-Schüler- und Schülerinnen der Region Rhein-Main. Vier Finalisten waren gekommen, verliehen wurde ein Erster und ein Zweiter Preis an Schüler im Leistungskurs und im Grundkurs Französisch aus Frankfurt und Umgebung. Mit musikalischer Umrahmung und in bester Stimmung gab es auf dem anschließendem Empfang noch die Möglichkeit zum persönlichen Austausch.
Für Stimmung sorgte das junge Ensemble der Frankfurter Bläserschule „Vive la brasserie“ unter der Leitung von Simon Schuhmann, Foto: Petra Kammann
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