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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Alle Artikel zu Bildende Künste

„Flesh for Fantasy“ – Miron Schmückles phantastische Pflanzenwelt im Städel

2024, Januar 3.

Wundersames Wuchern und „eine dritte Natur“

Still und beunruhigend zugleich wirkt der Kosmos aus fließenden Linien, pflanzlichen Mustern und sich auflösend geschwungenen Formen auf den hyperrealistischen Zeichnungen und Aquarellen des rumänien-deutschen Künstlers Miron Schmückle. Gebannt fällt der Blick auf die saftigen, fleischigen Blüten und Blätter in der Säulenhalle vor dem Metzler-Saal des Städel-Museums. Schlicht atemberaubend! Irritiert fragt man sich: Handelt es sich hier um Blumenstillleben oder Florilegien alter Meister à la Maria Sybilla Merian oder mehr noch um die feingliedrigen Illuminationen des flämischen Minaturen- und Buchmalers Joris Hofnagel vom ausgehenden 16. Jahrhundert? Aber – in dieser Größe? Ist das Fotorealismus? Und überhaupt, sind die dargestellten phantastischen Gebilde reine Blüten?

Ausstellungsansicht mit dem rumänien-deutschen Künstler Miron Schmückle, Foto: Petra Kammann

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Blick in den Rückspiegel – Eine kleine subjektive Jahresrevue 2023

2023, Dezember 29.

Was mir im Gedächtnis blieb

„Die Erinnerung ist das einzige Paradies, woraus wir nicht vertrieben werden können.“ Jean Paul 

Über mangelnd gute und auch erfolgreiche Ausstellungen im zurückliegenden Jahr können sich die Frankfurter und Bewohner des Rhein-Main-Gebiets wahrlich nicht beschweren.

Petra Kammann hat es nicht geschafft, alles wirklich Sehenswerte zu besichtigen und zu besprechen. Nun hat sie eine subjektive Auswahl getroffen, erinnert an das, was sie besonders angesprochen hat. Beginnen wir also mit den in Frankfurt herausragenden, die Schönen Künste und die Fotografie betreffenden Ausstellungen, die sich bei ihr festgesetzt haben…

Blick ins Treppenhaus der Schirn, Foto: Petra Kammann

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Eine kleine Weihnachtspause

2023, Dezember 23.

Wie war das Jahr? Persönliche Entdeckungen aus dem Autoren-Team von FeuilletonFrankfurt

2023, Dezember 21.

Mein persönliches Highlight

Anregungen unserer Autoren und Autorinnen,  die ein oder andere Veranstaltung, Ausstellung, Fragestellung, Reise oder auch ein Gebäude noch einmal unter die Lupe zu nehmen

Petra Kammann 

Unerwartet in einem Kabinett inmitten der Sammlung Alter Meister in meinem geliebten Städel Museum, wo im Peichl-Bau gerade die fantastische Holbein-Ausstellung läuft, haben mich die intimen geheimnisvoll-dunklen Gemälde des rumänischen Künstlers Viktor Man (*1974) ähnlich fasziniert wie seit langem schon das Licht auf den Bildern Caspar David Friedrichs. Was haben diese Gemälde gemein? Auf den ersten Blick nichts, abgesehen von der Einsamkeit der dargestellten Person. Ist es vielleicht die  – eine unbestimmte Melancholie erzeugende – farbliche Delikatesse, die neue Imaginationsräume eröffnet und uns beim Sinnieren über das Wesentliche unweigerlich in die Tiefe der Wahrnehmung führt, die niemals eindeutig ist? Viktor Man nennt seine Porträt-Werkserie frei nach Hölderlin: „Die Linien des Lebens“. Unter dem Titel „The Chandler“ nimmt er diese Linien wieder auf, trennt Kopf und Körper voneinander und verschränkt Vergangenheit und Gegenwart wie in einem eigentümlichen „Selbstbildnis mit Vater“. Geradezu altermeisterlich gemalt sind sie allemal! Und man könnte mit Goyas „Capricho“ 72 ergänzen:„Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer“.

Ausstellungsansicht Victor Man. Die Linien des Lebens, Foto: Norbert Migueletz Städel Museum

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Jubiläumsprogramm – Gauthier dance mit „15 Years Alive“ im Leverkusener Forum

2023, Dezember 19.

Ansteckende Lebensfreude pur

von Simone Hamm

Als Eric Gauthier vor fünfzehn Jahren ausgerechnet in Stuttgart „Gauthier Dance“  gründete, glaubte keiner, dass hier neben dem großen Stuttgarter Ballett eine zweite Ballettkompanie bestehen könnte. Gauthier wollte sowohl dem neoklassischen Ballett als auch dem von ihm als zu ernst empfundenen Tanztheater etwas entgegensetzen, wollte ein Publikum gewinnen, dass nicht ballettaffin war. Er ging aus dem Theatersaal raus in Schulen, Krankenhäuser, Pflegestätten. Er rief zu Flashmobs auf und hunderte tanzten auf Stuttgarts Straßen. „Gauthier Dance“ ist Kult.

 Fifteen Years alive / Gauthier dance, hier: Minus 16 von Ohad Nahrain, Foto: Jeanette Bak 

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101. Frankfurter Künstler Weihnachtsmarkt 2023 im Römer und in der Paulskirche

2023, Dezember 16.

Für Kunst- und Kunsthandwerkbegeisterte

Das Publikum erwartet beim 101. Frankfurter Künstler Weihnachtsmarkt wieder ein breites Spektrum von Öl- und Acryl-Malerei, Grafik, Radierung, Fotografie, Bildhauerei, Objekten bis hin zu Schmuck und Kunsthandwerk. Nach dem 100-jährigen Jubiläum im vergangenen Jahr zeigen wieder 100 Kunstschaffende aus dem Großraum Rhein-Main ihre Werke bis kurz vor Weihnachten (22. Dezember, täglich von 12 bis 20 Uhr , am 22. bis 18 Uhr) in der Paulskirche und in den Römerhallen. An beiden Orten bietet sich ein  Einblick in das kreative Potenzial der Frankfurter Kunstszene und die Möglichkeit, die Arbeiten zu erwerben.

Keramikobjekte mit besonderen Glasuren von Rosemarie Barthelme, Foto: Petra Kammann

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“Mensch Recht Kunst“ in der BBK-Galerie an der Hanauer Landstraße 89 in Frankfurt

2023, Dezember 15.

Und am Ende küssten sich fast alle…

Eine Ausstellung zum 75. sten Jahrestag der Allgemeinen Menschenrechte. BBK und Pro Asyl machen in „Mensch Recht Kunst“ darauf aufmerksam.

Von Paulina Heiligenthal

Die nebelgehüllte Main-Metropole mutet mysteriös an. Lässt wundersame Geschichten zu. Wäre da nicht die überdimensionale Plakatreihe MENSCHENRECHTE SIND UNBEZAHLBAR in der Unterführung der Hanauer Landstraße, die eindringlich um Aufmerksamkeit bittet. Justament in Sachen Menschenrechte sind wir unterwegs.

Auch in Gärten kann man Geräusche eingefangen, Foto: Paulina Heiligenthal

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Ein Lob auf Isolde Ohlbaum und Michael Krüger: „Männer, die Rosen schneiden…“

2023, Dezember 7.

Gelebte Literaturgeschichte in Fotografien und Anekdoten

Von Petra Kammann

Der 80. Geburtstag des Verlegers und Literaten Michael Krüger am 9. Dezember 2023 war Anlass für den Bildband „Männer, die Rosen schneiden und andere Literaturgeschichten zu Fotografien“ von Isolde Ohlbaum (Schirmer Mosel). Die renommierte Münchner Foto-Künstlerin hat fast ein halbes Jahrhundert lang Krügers Betreuung der Dichter und Dichterinnen sowohl bei literarischen Veranstaltungen und Preisverleihungen wie auch im privaten Kreis fotografisch festgehalten. Rund 140 Aufnahmen von Isolde Ohlbaum bringen uns in dem gelungen gestalteten Band spezielle Züge der Autoren und Autorinnen näher. Die dafür eigens geschriebenen literarischen Miniaturen lieferte Michael Krüger selbst.

Bazon Brock und Michael Krüger auf dem Mont Ventoux beim ersten Petrarca-Preis © 2023 Isolde Ohlbaum / courtesy Schirmer/Mosel

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Lichterkette am 10. Dezember – Aufruf der Frankfurter Kulturverantwortlichen

2023, Dezember 7.

Licht in das Dunkel bringen

In Zeiten gesellschaftlicher Herausforderungen setzt die Kulturszene in Frankfurt ein Zeichen gegen Antisemitismus. 85 Jahre nach den November-Pogromen 1938 sind Jüdinnen und Juden in Frankfurt wieder in Sorge um ihr Leben. Entsetzt sehen wir, dass das Massaker am 7. Oktober und der Terrorangriff von Hamas weltweit, auch in Deutschland, zum Auslöser für andauernde antisemitische Propaganda und Gewalt wurde.

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„Holbein und die Renaissance im Norden“ im Städel (Teil 3)

2023, Dezember 4.

Porträts als wirkstarke Mittel der Selbstinszenierung

Von Hans-Bernd Heier

Die Malerei der Renaissance ist eine Zeitwende in der Geschichte der Kunst. Eine Kunstrichtung, die in Italien ihren Anfang nahm, entwickelte sich im Norden Europas mit den Wegbereitern Hans Holbein dem Älteren und Hans Burgkmair dem Älteren zu etwas völlig Neuem. Das Städel Museum bietet in der grandiosen Schau „Holbein und die Renaissance im Norden“ einen hervorragenden Überblick über die Anfänge der Renaissancemalerei nördlich der Alpen.

Ausstellungsansicht mit Meeresgott Neptun, Städel Museum

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