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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Alle Artikel zu Bildende Künste

Buchmesse 2024 Ehrengastland Italien: Das Städel präsentiert große Meister der Zeichenkunst des italienischen Barock

2024, Oktober 15.

Faszinierende Zeichnungen der Graphischen Sammlung von Carracci bis Bernini

Von Hans-Bernd Heier

„Radici nel Futuro“ – „Verwurzelt in der Zukunft“ lautet das Motto des diesjährigen Gastland Italien. Parallel dazu zeigt das Städel Museum unter dem Titel „Fantasie und Leidenschaft: Zeichnen von Carracci bis Bernini“ die 90 schönsten italienischen Barockzeichnungen aus dem eigenen kostbaren Bestand. Die mit Feder und Pinsel, schwarzer Kreide oder Rötel ausgeführten Blätter der großen Meister der Zeichenkunst des italienischen Barocks sind Skizzen, Studien oder präzise Einzelwerke. Sie beeindrucken durch ihre schwungvolle Linienführung, ihr dramatisches Hell-Dunkel und ihre außergewöhnliche Ausdruckskraft. Die Hälfte der Blätter wird erstmals öffentlich ausgestellt.

Ferdinando Galli da Bibiena, Werkstatt Säulenhalle, links ein Portal, frühes 18. Jh., Feder, braun und blau laviert; Städel Museum

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Burgund: Kunst und Kultur im Herzen Frankreichs (2)

2024, Oktober 10.

Amphitheater, romanische Kapitelle und Designikonen inmitten der Weinberge

von Petra Kammann

Über die Route des Grands crus  – vorbei an den Weinfeldern der edelsten Burgunderweine und berühmtesten Appellationen, die das Ergebnis einer tausendjährigen Weinbaukultur sind – geht es quer durch die satten Weiden mit grasenden CharolaisRindern hinein in die historisch interessanten Städte voller Geschichte und Geschichten, wie zum Beispiel Autun, Beaune und Dijon. Auf der Fahrt durch die hügelige Landschaft möchte man überall anhalten und einfach nur die sanfte Natur genießen, wäre  in diesem begnadeten Landstrich in der Mitte Frankreichs nicht auch noch die reiche Kultur und Kunst zu entdecken. An den Knotenpunkten der mittelalterlichen Pilger- und Kaufmannswege in den burgundischen Städten gediehen auch Lebensphilosophie und -kunst wie zum Beispiel in Autun. Doch viel früher schon hatten sich Römer und Kelten dort niedergelassen. Die kreative Energie der Stadt ist bis heute spürbar. Mit dem Museum „Panoptique“ wird schon an der Zukunft gearbeitet.

Die „Versuchung Evas“ eigentlich im Musée Rolin, temporär jedoch im Musée d’histoire naturelle von Autun zu erleben, Foto: Petra Kammann

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Preisverleihung des 9. ZAC Zonta Art Contemporary Förderpreises an Yun Heo im Museum Moderne Kunst (MMK)

2024, Oktober 5.

Yun Heo und ihre beweglichen und „aufgeladenen“ Random-Installationen

Von Petra Kammann

Alle zwei Jahre verleiht der Zonta Club II Frankfurt Rhein Main den 2008 von Jutta Heun ins Leben gerufenen und mit 5000 Euro dotierten ZAC-Förderpreis an eine Künstlerin aus der Region, die meist am Beginn ihrer künstlerischen Karriere steht. Damit wollen die Zontians einerseits Künstlerinnen in ihrer kreativen Arbeit fördern und andererseits das Wissen über aktuelle Positionen in der Kunst vermitteln und vertiefen. In diesem Jahr ging der von einer unabhängigen Jury gewählte Preis an die koreanische Künstlerin Yun Heo. Anlässlich der Preisverleihung im MMK hielt Tamara Grcic, Bildhauerin und Professorin an der Kunsthochschule Mainz, die Laudatio auf die 34-jährige, in Seoul geborene Künstlerin.

Uta Friedlein, Präsidentin des Zonta Clubs Frankfurt II Rhein-Main, überreichte den ZAC-Preis an Yun Heo, Foto: Petra Kammann

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Museum Wiesbaden ehrt Alison Knowles mit Retrospektive

2024, Oktober 4.

Die Poesie des Alltäglichen im Werk der Pionierin von Fluxus

von Hans-Bernd Heier

Alison Knowles nahm bereits 1962 an den „Fluxus Internationalen Festspiele Neuester Musik“ im Museum Wiesbaden teil. Diese kulminierten in der legendären Zerstörung eines Konzertflügels mit Axt und Säge und sorgten international für Schlagzeilen. Jetzt bringt eine Überblicksausstellung das Werk der Künstlerin zurück nach Wiesbaden. Erstmals wird im deutschsprachigen Raum in einer großen Schau das bis heute über 60 Jahre umfassende Schaffen der US-Amerikanerin präsentiert. Nach der Premiere im „Berkeley Art Museum and Pacific Film Archive“ ist Wiesbaden die zweite Station der Ausstellungstournee.

Besucherin vor Alison Knowles „The Identical Lunch“, ©Alison Knowles; Foto Museum Wiesbaden Bernd Fickert

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„Masala“ – Fotografie-Ausstellung von Alexander Paul Englert in Offenbach

2024, Oktober 4.

Englerts emphatische Alltagsszenen aus Rajasthan

Von Brigitta Amalia Gonser

Unter dem Titel „Masala“ – in Hindi die Bezeichnung für verschiedene Gewürzzubereitungen der indischen Küche, in übertragenem Sinne eine Mixtur verschiedener Elemente – präsentiert der Frankfurter Künstler Alexander Paul Englert eine reiche und pikante Original-Mischung authentischer Menschenbildnisse und spontan eingefangener Alltagsszenen indischen Lebens aus dem Bundesstaat Rajasthan im Goldenen Dreieck zwischen Delhi, Jaipur und Agra.

Der Frankfurter Fotokünstler und Filmemacher Alexander P. Englert, Foto: Manfred Kötter 

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„Frösche, Feuer, Finsternis – Aktuelle Positionen zu Jan Luyken“ in Ingelheim

2024, September 29.

Die Internationalen Tage erstmals mit Herbst-Schau in neuem Format

Von Hans-Bernd Heier

Anlässlich des 65. Geburtstags der Internationalen Tage Ingelheim zeigt sich die neue Leitung besonders experimentierfreudig: Erstmals wird im Kunstforum – Altes Rathaus auch im Herbst eine Präsentation gezeigt, zudem in völlig neuem Format. Zehn zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler wurden eingeladen, sich mit der Radierfolge „De Plaag van Egipt“ („Die zehn Plagen von Ägypten“) des Niederländers Jan Luyken auseinanderzusetzen. Die Ergebnisse des künstlerischen Dialogs sind bis zum 10. November 2024 im Kunstforum Ingelheim zu bewundern.

Jan Luyken „Die zweite Plage in Ägypten. Die Frösche kommen über Ägypten“, Detail, 1708, Radierung; © Wallraf-Richartz-Museum &Fondation Corboud Köln; Foto: Stanislaw Rusch

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Ausstellung „Siegfried Unseld, der Verleger – Ein Porträt in Briefen“ im Holzhausenschlösschen zu seinem Hundertsten

2024, September 28.

Der charismatisch vorwärtsstürmende Verleger Siegfried Unseld (1924-2002)

Von Petra Kammann

Für Siegfried Unseld waren Briefe nicht nur eine Arbeits-, sondern auch eine Lebensform, in der er seine Gedanken ordnete und Freundschaften festschrieb. Gemeinsam mit Jan Bürger, Leiter des Siegfried Unseld Archivs am Deutschen Literaturarchiv Marbach, Jonathan Landgrebe, Verleger der Suhrkamp Verlag AG, Clemens Greve, Geschäftsführer der Frankfurter Bürgerstiftung, sowie Kulturdezernentin Ina Hartwig wurde die Ausstellung „Siegfried Unseld, der Verleger – Ein Porträt in Briefen“ am 26. September, kurz vor dem 100. Geburtstag, im Holzhausenschlösschen eröffnet. Dafür wurden 60 seiner weit über 50.000 Briefe ausgewählt, in der sich nicht nur Unselds Karriere spiegelt, seine Ideen, sein kaufmännisches Geschick und seine verlegerischen Ziele, sondern auch die Literatur- und Kulturgeschichte der Bundesrepublik bis zu seinem Tod 2002…

Der Verleger Siegfried Unseld 1983 im Verlag in der Lindenstraße. Im Hintergrund die Säulen des Verlags: Hermann Hesse, Peter Suhrkamp, Bertolt Brecht, Samuel Beckett, Foto: Petra Kammann 

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Ausstellung „Deep Distance Tender Touch“ in den Opelvillen – Einmalige Einblicke in die ursprünglichen Räumlichkeiten der Rüsselsheimer Villenresidenz

2024, September 27.

Umgewandelt als einstiges Herrenhaus oder eher in einen Pavillon der Biennale?

Von Paulina Heiligenthal

Fenster wurden entblößt, Stellwände wurden entfernt, um das ursprüngliche Erscheinungsbild neu zu kreieren. Die Opelvillen in Rüsselsheim sind zu ihren Anfängen zurückgekehrt. Sie haben ihre ehemalige architektonische Bestimmung als Herrenhaus für die Dauer der Ausstellung „Deep Distance Tender Touch“, d.h. bis zum 19. Januar 2025, wiedererhalten.

Die repräsentative Opel-Villa wurde einst als Herrenhaus konzipiert. Ein Vierteljahr lang sind die ursprünglichen Umrisse und die Räumlichkeiten wahrnehmbar, Alle Fotos: Paulina Heiligenthal

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Starsky Brines: „Luna Park – Shadow of Amusement“ in der Galerie Heike Strelow

2024, September 25.

Von Erhard Metz

Nach erfrischender Kunst Hungrige werden die renommierte Frankfurter Galerie Heike Strelow in diesen Wochen entweder Ihres Hungers gestillt oder mit einem Kaufvertrag in der Tasche verlassen: der Galeriekünstler Starsky Brines lädt auf eine Reise ein, in seinen Luna Park. Lustig und bunt, hoppig und poppig geht es dort zu, und wir werden jede Menge Spaß haben – doch Vorsicht ist geboten: die gute Laune könnte sich als trügerisch erweisen, bereits im Titel der Ausstellung hat der Künstler einen Schatten auf die fröhliche Szenerie geworfen.

Starsky Brines, 2024:
HIDE AND SEEK, Industrial paint, spray paint, grease pencil, and oil pastel on canvas, 122 x 97 cm

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Die 76. Frankfurter Buchmesse (16.-20. Oktober 2024) läuft sich warm…

2024, September 25.

„Frankfurt Calling“- „Frankfurt Reading“

„Frankfurt Calling“ als Anspielung auf „London Calling“ sind nur zwei der englischen Schlagworte der in knapp drei Wochen eröffnenden 76. Frankfurter Buchmesse. Was treibt die Buchmesse um? Jede Menge neue und innovative Formate. Aber. Ist die Buchmesse auch streitbar? Das war eine der Fragen auf der Pressekonferenz gestern in der Evangelischen Akademie, als das dichte, auch zukunftsweisende Programm vorstellt wurde. Nun ja, als die Plattform der Verlagsbranche kann die Buchmesse Podien und Panels bereitstellen, auf denen gerungen und gestritten wird. Und darin hat sie im Laufe der vergangenen 75 Jahre immerhin eine gewisse Übung. Cool bleiben lautet die Devise, auch beim diesjährigen Schwerpunkt des Meloni-Landes Italien. Buchmessechef Juergen Boos findet in dem Zusammenhang zu einem hilfreichen deutschen Antidot: „Lesen. Denken. Reden“. Als internationale Plattform für die drängenden gesellschaftspolitischen Debatten der Zeit kuratiert die Frankfurter Buchmesse 2024 schließlich ein umfangreiches Programm mit internationalen Namen aus Wissenschaft, Kultur und Politik.

Buchmessedirektor Juergen Boos, Foto: Petra Kammann

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