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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Alle Artikel zu Installation · Performance · Objektkunst

Die Ausstellung PRIX PICTET FIRE zu Gast im Fotografie Forum Frankfurt (FFF)

2023, April 23.

Zünde(l)nd, lodernd, brennend und brandaktuell

von Petra Kammann

Der weltweit bedeutendste Preis für Fotografie und Nachhaltigkeit, der Prix Pictet, ist bis zum 7. Mai 2023 mit der Ausstellung PRIX PICTET FIRE  mit den 12 Finalisten zu Gast im Fotografie Forum Frankfurt (FFF). Das Thema Feuer ist angesichts verheerender Waldbrände weltweit, Kriegsbombardements oder gesellschaftspolitischer Konflikte, die sich zu Flächenbränden ausweiten, von aktueller Bedeutung. Mit ihren aufrüttelnden Bildern reagieren die Fotokünstler auf ihre je individuelle Weise darauf: in Form von Dokumentationen, Porträts, Landschaften, Collagen, auch in Studien über Licht und Prozesse. Ihre Bilder verdeutlichen, welche Ambivalenz vom Element Feuer ausgeht. Es kann zerstören, erhellen oder auch erwärmen. Der mit 100 000 Schweizer Franken hochdotierte Preis wird seit 2008 in 9. Folge vergeben und will auf existenzielle Nachhaltigkeitsfragen aufmerksam machen. FeuilletonFrankfurt hat ein paar Beispiele herausgepickt. 

Carla Rippey, Fire, 2010. Aus der Serie Immolation, 2009–19 © Carla Rippey, Prix Pictet

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Kultur live: Die Nacht der Museen 2023 im wunderschönen Monat Mai

2023, April 1.

„Die große Rückkehr“ und neue Impulse

Von Petra Kammann

Nach drei Jahren Zwangspause findet nun endlich wieder am 13. Mai 2023 die Nacht der Museen mit Führungen, Performances, Live-Musik, Filmprojektionen und Workshops statt. Über 40 Kulturinstitutionen bieten in Frankfurt, Offenbach und Eschborn ein reiches Kunstprogramm an, damit das Publikum von 19 Uhr bis 2 Uhr nachts ganz unbeschwert in die besonderen Ausstellungshäuser auf Kulturtour gehen kann. Außerdem gibt es Spezialführungen zu den laufenden Ausstellungen sowie interessante gastronomische Angebote.

Mit geschlossenen Augen und der Geheimschrift für Blinde (Braille) die Welt entdecken im DialogMuseum in der B-Ebene, Foto: DialogMuseum / Laura Beichte

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„Himmel – Die Entdeckung der Weltordnung“ – Eine besondere Ausstellung in der DZ-Bank-Kunststiftung

2023, März 1.

Kosmologische Entwürfe, himmlische Spuren, fasziniernde Ein- und Ausblicke

Foto-Kunst im Dialog mit realen Himmelsobjekten und naturwissenschaftlicher Forschung

Von Petra Kammann 

Über 30 Kunstwerke von insgesamt 20 Künstlerinnen und Künstlern und damit entsprechend verschiedene künstlerische Positionen präsentiert derzeit die seit nunmehr 30 Jahren auf Fotografie spezialisierte Kunststiftung DZ BANK in Frankfurt, darunter eine Filmskulptur von Rosa Barba sowie ein 16mm-Film „Set“ von Peter Miller aus dem Jahre 2016. Beide Arbeiten wurden eigens für die Ausstellung erworben. Eine weitere Besonderheit: die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung stellte der Sammlung leihweise fünf reale Meteoriten zur Verfügung, was den Blick für den Zusammenhang von Kunst und Naturwissenschaft schärft.

So kommt man an – Blick in die Ausstellung, Foto: Petra Kammann

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100 Jahre Frankfurter Künstler Weihnachtsmarkt 2022

2022, Dezember 10.

Für alle, die das Besondere lieben…

Fotografische Impressionen von Petra Kammann

Kurz vor Heiligabend suchen viele noch ein besonderes Geschenk für die Liebsten. Dafür braucht man schon ein wenig Ruhe. Und die hat man abseits des trubeligen Weihnachtsmarkt rund um den Römer und die Paulskirche. In den Gewölbehallen des Frankfurter Römers und im unteren Teil der Paulskirche zeigen bis zum 22. Dezember täglich von 12 bis 20 Uhr ( am 22.12. bis 18 Uhr) noch über 100 Künstler und Künstlerinnen aus der Region ihre hochwertigen Werke zu erschwinglichen Preisen, darunter: Kunsthandwerkliches, Bilder, Objekte, besondere Fotografien. Oft sind sie auch selbst am Stand, wo man mit ihnen ins Gespräch kommen kann.

Was da kreucht und fleucht, besonders fein gemalt auf Spangen und Schachteln von Maike Kraichgauer 

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Wie geht es jetzt weiter? Zwölf Erzählungen aktueller Kunst aus Spanien im Kunstverein

2022, Oktober 13.

Die Ausstellung „Wie geht es weiter? im Frankfurter Kunstverein (14. Oktober 2022 — 29. Januar 2023)  umfasst zwölf Werke, zwölf visuelle Erzählungen spanischer Künstler:innen, die sich mit der(n) überlieferten Geschichte(n) befassen, die uns aus vergangenen Zeiten bis in die heutige ungewisse Gegenwart begleiten und bestimmen. Im Rahmen des Ehrengastlands Spanien der Frankfurter Buchmesse unter dem Motto: Sprühende Kreativität nehmen folgende Künstler:innen an der Ausstellung teil: María Alcaide, Noa und Lara Castro, Fito Conesa, Regina de Miguel, El Palomar, Antoni Hervàs, Momu & No Es, Andrea Muniáin, Paloma Polo, Juan Pérez Agirregoikoa, Putochinomaricón, Petrit Halilaj und Álvaro Urbano, kuratiert von Rosa Ferré und Ana Ara.

Vorhang zu und alle Fragen offen? Dahinter „Carne de mi carne“  (Das Fleisch meines Fleisches) von María Alcaide (*1992, Aracena, ES) , die als weiblicher und feministischer Körper in ihrem besonderen familiären und kulturellen Umfeld aufwuchs: Ihre Eltern sind Metzger in einem kleinen Dorf wenige Kilometer von Jabugo (Huelva) entfernt, bekannt als Wiege des iberischen Schweins und des besten Schinkens, Foto: Petra Kammann

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Nachklapp zur Documenta 15

2022, September 23.

Was aber bleibet… und wie provokativ darf Kunst sein?

Simone Hamm hat sich kurz vor Ende der hoch umstrittenen Documenta 15 umgesehen

Das indonesische Kollektiv Ruangrupa hat die künstlerische der Dociumenta 15 kuratiert. Ruangrupa, will neue Perspektiven schaffen, sich vom den eingefahrenen Strukturen des Kunstmarktes lösen, Kunst aus ehemals kolonialisierten Ländern zeigen. Es wurden kaum Stars, kaum große Galerien eingeladen. An über 32 Orten in Kassel wird Kunst gezeigt. Gesprochen und geschrieben aber wird vor allem über ein Wimmelbild, auf dem ein Mann mit Davidstern und Hakennase zu sehen ist, über palästinensische Agitpropfilme, ein libanesisches Archivbuch und über eine Bilderserie mit dem Namen: „Guernica Gaza“. Gestritten wird darüber, ob das antisemitisch ist. Die Kunst selbst gerät in den Hintergrund.

documenta fifiteen: Black Quantum Futurism, Clepsydra Stage, 2022, Installationsansicht, Rondell, Kassel, 10. Juni 2022, Foto: Nicolas Wefers

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Heiner Goebbels Erstaufführung von „A House of Call“ in der Alten Oper Frankfurt. Utopische und unerhörte Klänge mit „echoes from the past“

2022, September 20.

Ein vielstimmiges Haus mit einer Sprache jenseits der Sprache

von Petra Kammann

Dialoge, Beschwörungen, Gebete, Anrufungen, Aufrufe, Sprechakte oder Lieder geben den Ton an in Heiner Goebbels neuester Komposition A House of Call. My Imaginary Notebook. Stimmen, auf die er teils zufällig gestoßen ist, gefunden auf Reisen oder in Tonarchiven und aufbewahrt in einem imaginären Notizbuch. Auf jeden Fall unverwechselbare Stimmen, die uns nachgehen und zu Protagonisten eines gesamten Konzertes werden: eigentümliche Stimmen von Zeitgenossen und ungehörte Stimmen von den Wachsmatrizen der einstigen Phonographen, die ein neues Licht auf die verstrickte Geschichte werfen. Die fabelhaften Musikerinnen und Musiker des Ensembles antworten individuell oder kollektiv, kommentierend, unterbrechend, unterstützend oder widersprechend darauf. Musikalisch, versteht sich. Den abendfüllenden 4-teiligen Orchesterzyklus hat der Komponist u.a. auf Initiative des Ensemble Modern Orchestra geschrieben. Aber bevor es an die Frankfurter Erstaufführung in der Alten Oper im Rahmen des Festivals FRATOPIA ging, gab Heiner Goebbels im Clara Schumann Foyer vorab Einblicke in sein Schaffen.

Heiner Goebbels während seines Vortrags vor der Frankfurter Erstaufführung, Foto: Petra Kammann

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Zum Tod von Fritz Pleitgen

2022, September 16.

Fritz Pleitgen – ein journalistisches Urgestein. Der langjährige WDR-Intendant war nicht nur ARD-Korrespondent in den den USA und in der Sowjetunion, sondern neben vielem anderen auch ein erfolgreicher Kulturmanager der Ruhr.2010. Gestern Abend starb er im Alter von 84 Jahren. Eine kleine persönliche Erinnerung  an den so weitsichtigen wie unerschütterlich standfesten Manager der Ruhr.2010 von Petra Kammann, die ihn für die damalige Zeitschrift …IN RHEINKULTUR mehrfach zu Gesprächen und Reportagen traf.

Fritz Pleitgen wollte zusammenbinden, was zusammengehört und die 53 Städte des Ruhrgebiets zur Kulturhauptstadt machen, Foto: Petra Kammann.

Welche Herausforderung das war, die Partikularinteressen der verschiedenen Kommunen zu vereinen, zeigte die Karte in seinem Arbeitszimmer in Essen im Jahre 2009. Ganz früh schon sagte er: „Wir wollen massenattraktiv sein und gleichzeitig hoch anspruchsvoll“. Voller Elan verfolgte er die spektakuläre Idee, die A 40 zu sperren, um alle Leute im Revier an einen Tisch zu setzen und das an der viel befahrenen West-Ost-Schlagader. Wie visionär für den handfesten Pragmatiker. Er war eben ein Medienprofi! Eine andere Begebenheit war die unkonventionelle „Rote Sofa“-Aktion, wo Petra Kammann ihn journalistisch begleitete (S. Anlage).

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„Nature On Off“- Eine Ausstellung in der EULENGASSE in Zusammenarbeit mit dem Bureau d’Art et de Recherche Roubaix

2022, August 23.

Hybride Form, die lebend sich entwickelt…

Von Petra Kammann

Austausch nach der Pandemie tut not. Die Idee zu dem Kooperationsprojekt der Ausstellung „NATURE ON OFF“ des Künstlervereins EULENGASSE mit dem Bureau d’Art et de Recherche Roubaix (FR) sowie das Netzwerk der Künstler und Künstlerinnen waren entstanden durch die Begegnungen auf der digitalen Plattform der Independent Art Fair Athen sowie auf der Supermarket – Stockholm Independent Art Fair in Schweden. Künstlerische Arbeiten zwischen Science fiction, degenerierter Natur und organischer Archaik, verbunden mit einem Artist Talk in Frankfurt.

Gegensätzliche Dimensionen: Die skulpturale, anderthalbmeterhohe Arbeit des Künstlerduos Julie Villard und  Simon Brossard Megamix Delight II, 2019 aus Resin, Metall, bemaltem Polyurethane Plastik sowie die am unteren Rande versteckten Blumen von Régis Perray und Arbeit „After Frize, Be“von Guillaume Krick, Foto: Courtesy Guillaume Krick

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Fluxus – „fließende“ Kunstform auch nach 60 Jahren faszinierend

2022, Juli 27.

Im Fokus des Jubiläumsprogramms „Fluxus Sex Ties“ künstlerische Positionen von Frauen

 Von Hans-Bernd Heier 

1962 fanden im Vortragssaal des Museums Wiesbaden, dem jetzigen Hessischen Landesmuseum für Kunst und Natur, die „Fluxus Internationale Festspiele Neuester Musik“ statt. Diese kulminierten in der legendären Zerstörung eines Steinway-Konzertflügels mit Axt und Säge und sorgten weltweit für Schlagzeilen. Diese spektakuläre öffentliche Zertrümmerung eines Pianos wurde als brutaler Affront gegen bürgerliche Traditionen und als regelrechter Skandal wahrgenommen. Die gewaltsame Klavier-Zerstörung ging in die Kunstgeschichtsschreibung ein und wurde als Geburtsstunde der neuen, damals noch revolutionären Kunstform angesehen.

Dorothy Iannone: „A Souvenir for Ajaxander“, 1989/90, Foto: Giorgia Palmisano, Courtesy: Archivio Conz, Berlin

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