Der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, Müller-BBM und Fraunhofer IDMT sei Dank
Von Petra Kammann
Der Chef der Alten Oper Markus Fein hat einen ausgewählten Kreis zu einem Expertengespräch, einer Pressekonferenz, zu einem zwischen Bach und Liszt schillernden, nicht öffentlichen Konzert und einer ersten Testaufzeichnung in den Mozart-Saal, außerdem passend zum Ort Kit Armstrong als engagierten Botschafter für eine maßgeschneiderte innovative Raumakustik eingeladen. Für den brillanten Pianisten steht die Beschäftigung mit der Musik nicht allein in enger Beziehung zu anderen Künsten, sondern ebenso zu Naturwissenschaften und Mathematik. Auch ist er mit den Potenzialen neuer Technologien und Künstlicher Intelligenz so vertraut, so dass er im Mozart-Saal mit den gestandenen Akustikerexperten neben den Kostproben seiner Klavierkunst auch ein kompetentes Gespräch führen konnte.
Der experimentierfreudige Pianist Kit Armstrong und Christoph Sladeczek, Gruppenleiter Smart Acoustic Solutions am Fraunhofer IDMT, beim ersten öffentlichen akustischen Test im Mozart-Saal, Foto: Petra Kammann
Faszinierende Formensprache des beliebtesten Tierbildhauers
Von Hans-Bernd Heier
Die Liebieghaus Skulpturensammlung widmet dem Bildhauer August Gaul eine große Sonderausstellung, die den Künstler als einen der ersten modernen Bildhauer Deutschlands in seiner ganzen Bandbreite präsentiert. Unter dem Titel „Tiere sind auch nur Menschen. Skulpturen von August Gaul“ zeigt das Museum rund hundert Tierplastiken Gauls im Dialog mit Skulpturen aus drei Jahrtausenden. Die Themen reichen von der Tierverehrung im Alten Ägypten und den Mischwesen der griechischen Mythologie über Haustiere im Alten Rom bis hin zum Tier in der christlichen Ikonografie. Erstmals und fast vollständig zeigt die Ausstellung die bedeutende Frankfurter Privatsammlung von Carlo Giersch und wird durch exzellente Leihgaben aus Berlin, Hamburg, Hanau und Leipzig ergänzt.
Adler mit seinen Schwingen derzeit am Liebieghaus, Foto: Petra Kammann
Anne Teresa De Keersmaeker und Redouan Mriziga zeigen am Tanzhaus nrw ihre sehr eigenwillige Interpretationen von Vivaldis „Vier Jahreszeiten“. Sie unterlaufen die Erwartungen des Publikums an die getanzte Version dieses Barockjuwels von der ersten Minute an.
Nassim Baddag, José Paulo dos Santos, Bostjan Antoncic, Foto Anne Van Aerschot
Vom 20. bis 26. November 2025 findet in diesem Jahr die 25. FRANZÖSISCHE FILMWOCHE im Arthouse-Kino Cinémastatt, erstmalig auch mit einem Kinderfilm am Nachmittag. Möglich wurde dies durch die gute Zusammenarbeit der Deutsch-Französischen Gesellschaft Frankfurt mit dem Institut Français Deutschland und der Kooperation mitUnifrance für die deutschlandweite Organisation sowie mit demInstitut Français Frankfurt für die lokale Umsetzung. Im Cinéma werden vor ihrem offiziellen Deutschlandstart alle acht ausgewählten, aktuellen und vielversprechendsten Filme des französischen und frankophonen Kinos Filme präsentiert: Natürlich im französischen Original, für die nicht frankophonen Filmliebhaber auch mit Untertiteln. Zusätzlich gibt es eine Vorpremiere mit einem besonderen Ehrengast: den 31-jährigen französisch-georgischen Regisseur Akaki Popkhadze…
Heute möchte ich Sie auf eine inspirierende Bilderreise in die Lagunenstadt einladen. Eine Reise in die grünen Gärten Venedigs. In die Giardini, 1807 von Bonaparte angelegt. Zur Architekturbiennale 2025. In diesem Jahr unter dem Thema „Intelligenz. Natürlich. Künstlich. Kollektiv.“ Und ins Arsenale, den historischen Komplex ehemaliger Schiffswerften. Seine restaurierten Hallen bieten spektakuläre Räumlichkeiten für abwechslungsreiche Ausstellungsprojekte. Herzlich willkommen!
Das Arsenale empfängt und begrüßt die Besucher mit fröhlichen handbestickten Leinenflaggen – Naturmaterialien sind angesagt
Eine kleine Freude über das, was wir Demokratie nennen…
Gerade fand ich in meinen noch nicht digitalisierten Schätzen diesen Beitrag, den ich für meine frühere Zeitschrift …IN R(H)EINKULTUR 2011 in Düsseldorf über ihn geschrieben habe… (hier leider nicht als Doppelseite, sondern nur nacheinander abbildbar). Und ich freue mich für den freiheitsliebenden und liebenswürdigen Boualem Sansal, der aus politischen Gründen nach fast einem Jahr Haft in einem algerischen Gefängnis endlich freigelassen und durch die Intervention unseres Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier begnadigt wurde (s.u.). Ich wünsche dem schwerkranken 81jährigen Autor, dass er bald genesen und die wiedergewonnene Freiheit noch genießen kann. Petra Kammann
Auf der Suche nach dem Leben – weiterer Höhepunkt im Jubiläumsprogramm
Von Hans-Bernd Heier
Louise Nevelson zählt zu den bedeutendsten Bildhauerinnen der US-amerikanischen Kunst des 20. Jahrhunderts. Mit ihren monumentalen Assemblagen prägte sie ab Mitte der 1950er-Jahre maßgeblich die US-Kunstszene und gilt als Pionierin der Installationskunst. Das Museum Wiesbaden rückt in der faszinierenden Ausstellung „Louise Nevelson. Die Poesie des Suchens“ jetzt erstmals ihr weniger bekanntes Collagenwerk in den Fokus. Arbeiten der vielseitigen Bildhauerin und Malerin, die durch ihre Teilnahme an der Biennale in Venedig (1962) sowie der Documenta in Kassel (1964 und 1968) internationale Anerkennung erlangte, waren bereits früher im Landesmuseum zu sehen.
Am 9. November 2025 fand in der Frankfurter Paulskirche eine zentrale Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Pogromnacht von 1938 statt. Die Stadt Frankfurt gedachte damit der nationalsozialistischen Gewalt gegen jüdische Bürgerinnen und Bürger, die sich in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 entlud. Damals wurden Synagogen in Brand gesetzt, jüdische Geschäfte zerstört und über 10.000 Menschen verhaftet und in Konzentrationslager deportiert. Im Namen der Stadt Frankfurt eröffnete OB Mike Josef (SPD) die Veranstaltung. Rachel Heuberger, Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, sprach ein bewegendes Grußwort. Und unter dem Titel „Erinnerungskultur heute und Erinnerungsarbeit in der digitalen Welt“ diskutierten junge Vertreter:innen der Projektgruppen „Synagoge Unterlindau“ und „Jüdischer Friedhof Bockenheim“, moderiert von Pola Sarah Nathusius. Einfühlsam wurde die Veranstaltung musikalisch vom Trio Delyriabegleitet.
Die Max-Beckmann-Schule in Frankfurt-Bockenheim hat sich intensiv mit dem 9. November befasst, Foto: Max-Beckmann-Schule
Frieda Günzel mag es, Geschichten zu erzählen. Und das auf verschiedene Weise. Beobachten, schreiben und das Umsetzen innerer Prozesse in bewegte Bilder sind ihre Leidenschaft. Im Laufe der Zeit hat sie dazu mehrere Techniken erworben wie zunächst das Herstellen von Printmagazinen im Rahmen ihrer medienwissenschaftlichen Ausbildung an der Universität Siegen. An der Universität Hannover wiederum schloss sie in der Klasse Fernsehjournalismus und Dokumentarfilm ihr Studium mit dem Master of Arts ab. Heute liebt die freischaffende Videografin, die auch als TV-Redakteurin bei der Kindernachrichtensendung logo! (KiKA) praktizierte, vor allem Projekte, die ein intermediales Arbeiten und verschiedene Herangehensweisen erlauben. Und wer würde sich besser dazu eignen als Künstler und Künstlerinnen, die im Film manchmal nur durch eine Geste, einen Halbsatz oder einen Blick offenbaren, was das Geheimnis des Kreativen ist? Für FeuilletonFrankfurt stellt Frieda Günzel Kunstschaffende verschiedener Generationen aus Frankfurt und RheinMain vor. Zum Auftakt einer Reihe hier ein filmisches Porträt der Frankfurter Künstlerin Rachel von Morgenstern. Film ab!
Licht und Schatten. Jubel und Abgrund: Der 9. November ist der Schicksalstag der Deutschen. Bundespräsident Steinmeier hat anlässlich des 9. Novembers zu einer Matinee ins Schloss Bellevue eingeladen, um an die Ausrufung der Republik 1918, die Novemberpogrome 1938 und den Mauerfall 1989 zu erinnern.
Matinée im Schloss Bellevue mit Marina Galic, Jens Harzer und der Cellistin Nora Krahl, Foto: Bundespräsidialamt