Gerald Domenigs Dom-Fotografien, Notate und Zeichnungen
Fotografie als „Poesie und ernstzunehmendes Medium”
Ein kurzer Blick in eine geheimnisvoll raffinierte Installation
Fotos von Petra Kammann
Die Medien des österreichischen, in Frankfurt lebenden Künstlers Gerald Domenig sind die Fotografie, die Zeichnung und das Schreiben. Subtil und diskret seine fotografischen Interventionen in der Sonderausstellung GD Dom im Dommuseum Frankfurt.
Dommuseum Ausstellung von Gerald Domenig; Fotos von der Ausstellung: Petra Kammann
Domenig ist seit vielen Jahren fast täglich mit der Kamera in Frankfurt unterwegs und hat auf diese Weise auch den Frankfurter Dom und den Domturm und viele verborgene Ecken darin ins Visier genommen.
Den seit den 1980er Jahren entstandenen Aufnahmen des Frankfurter Doms sind Kirchen und Kapellen gegenübergestellt, wie beispielsweise das „Kapellele“ seines Heimatortes Hermagor in Kärnten, die Gerald Domenig bei verschiedenen Anlässen fotografiert hat.
Bisweilen sind seine Fotografien abstrakt, von hintergründigem Humor und geprägt von einem liebevollen Blick für scheinbar Beiläufiges und Zufälliges.
„Wenn ich fotografiere, will ich ein in der Dreidimensionalität verstecktes Bild, eine latente Zweidimensionalität in ein konkretes Bild übersetzen”, sagt Domenig.
Fotografieren ist für den Künstler ein stetiges Nachdenken über das Entstehen von Bildern, das er zugleich auch in Texten reflektiert und kritisch begleitet.
„Alles, was wir sehen, könnte auch anders sein“, lautet Domenigs Lieblingszitat aus dem Tractatus logico-philosophicus von Ludwig Wittgenstein aus dem Jahr 1922. „Alternativlos“ gilt für ihn nicht.
Der Künstler hat seine Ausbildung an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Rolf Sackenheim und von 1974 bis 1978 an der Städelschule bei Raimer Jochims, Thomas Bayrle und Herbert Schwöbel gemacht. Selbst unterrichtet hat er als Gastprofessor an der Städelschule und der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg.
Die Ausstellung im Dommuseum Frankfurt ist noch bis zum 5. Oktober zu sehen. Nehmen Sie sich Zeit, um die interessanten Details auf den besonderen Licht und Schatten ausspielenden Schwarz-Weiß-Fotografien auf Barytpapier zu entdecken…