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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Das letzte Orchestergastspiel der Saison am Platz der Alten Oper

Openairkonzert für Alle im Schatten der Türme

Ein paar Foto-Impressionen von Petra Kammann

Zwischen Skyline und Belle Epoque gab’s beim Public Viewing und Listening Musik für Alle vom Feinsten. Und das im Herzen der Mainmetropole, am Platz der Alten Oper: Mozart mit der georgischen Violinistin Lisa Batiashvili und Berlioz mit dem London Symphony Orchestra unter der Leitung von Sir Antonio Pappano. Für das Draußenhören brauchte man keine Eintrittskarten. Kenner, Paare und Passanten konnten dort einfach verweilen, zuhören, schauen und sich anregen lassen. Das Konzert wurde aus der Alten Oper in Echtzeit auf einen weithin sichtbaren Bildschirm übertragen und lockte rund 40 000 Zuschauer auf den Platz…

Zuhören mit Blick auf den Bildschirm, der das besondere Konzert in der Alten Oper auch mit Detailansichten nach außen überträgt 

Dafür ist man drinnen mit einem Ticket nahe bei den Live-Musikern… Ein Erlebnis der anderen Art. Bei dem Freiluftangebot muss man aber einfach auf dem Opernplatz innehalten, auch wenn man – wie ich selbst – erst kurz nach der Pause einsteigt…

Unaufgeregtes Publikum, das sich frei auf dem Opernplatz bewegen konnte

Als ich während der Konzertpause auf dem Opernplatz eintreffe, kann ich mich flanierend noch ein wenig umschauen und die besondere Atmosphäre eines lauen Vorsommerabends, bei dem es durchaus plötzlich Schauer hätte geben können, genießen und kurze Gespräche im Vorübergehen führen.

Nach der Konzertpause füllt sich der Platz wieder und lässt auch noch Raum für Passanten

Vorsitzender der Gesellschaft der Freunde der Alten Oper Klaus Albert Bauer (2.v.li) genießt die Musik im Freien und die damit verbundenen Gespräche 

Bei Thomas Manns Tochter Elisabeth Mann-Borgese, Meeresforscherin und Pianistin, spielten die Hunde Klavier. Hier hören sie zu…

Viele haben es sich auf den selbst mitgebrachten Tüchern und Decken bequem gemacht, Ess- und Trinkbares mitgebracht

Für etliche, auch für viele junge Digital Natives, war es die erste Begegnung mit großartiger klassischer Musik. Manche sagten, dass sie deswegen nicht gerne in ein Konzert gingen, weil es so lang dauere. Nun machten sie die Erfahrung, dass fünf Sätze lang auszuharren, auch bereichernder sein kann, als Dinge nur noch auf dem Handy wahrzunehmen.

Auf der Mauer, auf der Lauer…

Die Konzertübertragung lockt so manche von drinnen nach draußen

Für diejenigen, die sich nichts zu Trinken mitgebracht haben, ist auch gesorgt

Wie reizvoll, wenn sich der Abend über die Stadt legt, während drinnen und draußen auf dem Bildschirm Hector Berlioz’ dramatische „Symphonie Fantastique“ die Gemüter erregt

Immer wieder sieht man neben einzelnen Orchestermusikern auch dem fabelhaften Dirigenten Sir Antonio Pappano bei der Arbeit zu und kann ihm direkt ins Gesicht schauen

Magischer Abschluss am Lucae-Brunnen, der zum Spiegel der offenen Veranstaltung wird 

Als das Open-Air-Konzert nach der hochdramatischen „Symphonie fantastique op. 14“, von Berlioz , einem echten musikalisches Liebesdrama, mit der Zugabe von Gabriel Faurés „Pavane“ verklungen ist, löst sich die Menge schweigend erfüllt oder bewegt diskutierend langsam auf. Die meisten machen sich ganz unaufgeregt vom Platz.

Der rücksichtsvolle Umgang mit- und untereinander, nicht zuletzt mit dem freundlichen Sicherheitspersonal, das den Platz nicht vollends abgeriegelt hat, war wohltuend. Das zivile gemeinsame Hören von sogenannter klassischer Musik, das die Indivualität verschiedenster Persönlichkeiten und Vertreter verschiedener Alters- und Sozialklassen berücksichtigt, wird in bester Erinnerung bleiben.

Eine bestens geplante Aktion. Danke Markus Fein. Nicht nur für die Idee dazu, sondern auch für die damit verbundenen Anstrengungen im Vorfeld, während und nach dem akustischen Theater, bei dem sich das Publikum einfach entspannt der Musik hingeben konnte.  Sie waren es allemal wert.

 

Alle Fotos: ©Petra Kammann

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