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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Denk Mal! Was aber bleibet? Oder sehen wir es nur nicht? – Erinnerungskultur – eine Serie

Erinnerungskultur 1 – Dokumentarischer Audio-Walk im Stadtraum Frankfurt

von Walter H. Krämer

Erinnerungen haben die Angewohnheit, nach einer Weile zu verblassen. Plötzlich verschwinden Bilder und Kunstwerke, prägende Persönlichkeiten, dann das ganze Lebensgefühl einer Aufbruchzeit von der Bildfläche. Das kann politische Hintergründe, bisweilen familiäre haben, manchmal auch einen Wechsel der Moden oder Wahrnehmungsweisen von neuen Generationen… Und doch gibt es Spuren im Verborgenen, die wir uns immer wieder zurück ins Bewusstsein holen.

Start des Audiowalks: Doppelanlage von Oper und Schauspiel seit  1963,  Foto Walter H. Krämer

Die Doppelanlage der Städtischen Bühnen von Schauspiel und Oper Frankfurt mitten im Herzen der Stadt ist ein geschichtsträchtiger Ort und gleichzeitig ein Ort der Erinnerung. Dem trägt der Audio-Walk des Kollektivs Widerhall (Loriana Casagrande, Marlene-Sophie Haagen, Marie Schwesinger) unter Mitwirkung von Louisa Beck, Jan Deck und Dennis Hoss, der von dieser Stelle aus seinem Anfang nimmt, Rechnung. „Der Rache nicht“ verknüpft historisches Material mit fiktiven Textpassagen und geht auf die Suche nach Spuren von den Fotografinnen Nini und Carry Hess, dem Sänger Hans Erl und der Sängerin Magda Spiegel – beide gehörten zu den Stars der Frankfurter Oper – und dem Schauspieler Joachim Gottschalk.

Hör dir die Audiotour jetzt an oder nutze die App, um den Audiowalk vor Ort zu hören:

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Vor Ort loslegen!

https://de.guidemate.com/guide/Der-Rache-nicht-628c11a2cd56090bdd465375

„Wir wollten uns mit Künstlerinnen und Künstlern beschäftigen, die in der NS-Zeit in Frankfurt aus den Institutionen gedrängt wurden“, erzählt die Regisseurin Marie Schwesinger. Ausgangspunkt ihrer Recherchen war eine Gedenktafel am Gebäude der Städtischen Bühnen am Willy-Brandt-Platz für jene Schauspielerinnen und Schauspieler, die Opfer der Nazis wurden.

Für ihre künstlerische Laufbahn spielte es in der Weimarer Republik keine Rolle, dass sie jüdischer Herkunft oder jüdischen Glaubens waren. Oder, wie Joachim Gottschalk, mit einer Jüdin verheiratet waren. Ab 1933 änderte sich das gravierend. Zunächst war ihre Karriere unter der nationalsozialistischen Herrschaft beendet, dann wurden sie ermordet, in Auschwitz, Majdanek oder Sobibor. Nur Carry Hess überlebte im Exil in Frankreich.

Wenn hier vom Schauspielhaus geredet wird, ist das alte klassizistische Schauspielhaus gemeint, von dem Teile noch in der Oper als Teil der Doppelanlage vorhanden sind. Und wenn von Oper die Rede ist, ist das Haus gemeint, das lange nach dem Krieg – zumindest äußerlich – originalgetreu wieder aufgebaut wurde und das heute den Namen Alte Oper trägt und als Veranstaltungs- und Konzerthaus genutzt wird.

Oper und Schauspielhaus vor dem Krieg und der Zerstörung

Mit der fortschreitenden NS-Diktatur verlieren sich Eindrücke und Spuren und das Kollektiv Widerhall begibt sich auf die Suche und findet diese nach aufwendigen und ausführlichen Recherchearbeiten auch auf den Straßen und Orten dieser Stadt.

Unscheinbar und leicht zu übersehen ist an der Außenwand der Doppelanlage zwischen Schauspiel und Oper eine Gedenktafel angebracht – fotografiert von Walter H. Krämer

„Unmittelbar nach Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft am 30. Januar 1933 wurden die Städtischen Bühnen Frankfurt zur Zielscheibe des politischen, vor allem des antisemitischen Terrors. Zahlreiche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wurden entlassen, das kulturelle Leben der Stadt erlitt einen unersetzbaren Verlust. Im Laufe der folgenden Jahre wuchs die Unterdrückung und endete für viele mit Deportation und Ermordung. Stellvertretend für alle Angehörige der Städtischen Bühnen, die unter dem Unrechtsregime zu leiden hatten, sind hier die Namen derer genannt, die in Konzentrationslagern ermordet. wurden, durch Misshandlungen umkamen oder die unter den Bedingungen der Verfolgung den Freitod wählten.“

Es folgen 24 Namen u. a. Franziska Becker, Otto Bernstein, Hans Erl, Adolf Grünheut, Nini,Hess, Hedwig Salomon, Arthur von Weinberg und Magda Spiegel.

Nach dem Start der Audiotour geht der Blick zunächst zurück auf die Goldwolken des ungarischen Künstlers Zoltán Kemény (1907-1965) der sich zu seinem Werk wie folgt äußerte: „Diese Deckenplastik soll explosiv wirken. Sie soll die Fantasie der Besucher anregen und sie soll sie in die Welt des Theaters führen, sie verzaubern, als wenn sie Wolken am Himmel betrachten“ und wir erfahren, dass in den Foyers von Oper und Schauspiel die Büsten von Joachim Gottschalk, Hans Erl und Magda Schneider zu finden sind.

Der Audiowalk führt vom Willy-Brandt-Platz über die Grünanlage zur Kaiserstraße, dann über den Kaiserplatz zum Roßmarkt. Vorbei am Goethedenkmal, mit Blick auf das Siegmund- Strauss-Haus, zur Alten Oper. Rechts an der Alten Oper vorbei in die Liesel-Christ-Anlage. Am dortigen Albert-Mangelsdorff-Weiher vorbei. An dessen Ende links abbiegen in die Straße „Im Trutz Frankfurt“. Weiter zur Körnerwiese um letztlich an der letzten Station des Audiowalks „Der Rache nicht“ anzukommen: Hansaallee 7 – dem letzten Wohnort der Sängerin Magda Spiegel.

Goethedenkmal – fotografiert von Walter H. Krämer

Ganz nebenbei – wenn wir schon an seiner Statue verweilen – kein anderer Künstler wurde während der NS-Zeit so gefeiert wie Goethe: man feierte Goethes Geburtstag, es gab Goethe-Festwochen und Inszenierungen seiner Stücke auf dem Römerberg. Sollte uns das zu denken geben?

Mit dem Goethedenkmal im Rücken blicken wir auf das Geschäftshaus Börsenstraße 2–4 (auch Siegmund-Strauss-Haus) am Rathenauplatz in der Innenstadt von Frankfurt am Main.

Siegmund-Strauss-Haus – fotografiert von Walter H. Krämer

Nini (Stefanie) Hess und ihre jüngere Schwester Carry (Cornelia) wuchsen in Frankfurt am Main in einer gut situierten, liberalen jüdischen Kaufmannsfamilie auf. 1914 eröffneten Nini und Carry Hess im 5. Stock des eleganten Geschäftshauses „Siegmund -Strauss-Haus“ in der Börsenstraße 2-4 ein Studio für Porträtfotografie.

Kontakte zur Frankfurter Kunst- und Theaterszene führten nach Kriegsende zu einem festen Anstellungsvertrag mit dem Frankfurter Theater, das zu einem der ersten Häuser Deutschlands avancierten sollte. Nini und Carry Hess wurden für ihre Fotografien am Frankfurter Theater, für ihre Porträts und Reportagen berühmt. In ihrem Atelier ließen sich prominente Künstlerinnen und Künstler, unter anderem die Schauspielerin Elisabeth Bergner, der Regisseur Fritz Kortner und die Tänzerin Anna Pawlowna porträtieren. Vor ihre Kamera traten auch der Maler Max Beckmann, die Tänzerin Mary Wigman, der Schriftsteller Thomas Mann mit seiner Frau Katja und viele andere. Ihre Aufnahmen erschienen in führenden Illustrierten und in Bildbänden.

Die Zusammenarbeit mit den Städtischen Bühnen endete 1933. Der Vertrag wurde aus „rassischen Gründen“ gelöst. Carry Hess emigrierte noch im gleichen Jahr nach Paris; Nini führte das Atelier bis 1938 alleine weiter. Während des Novemberpogroms am 10. November 1938 verwüstete die SA das Studio. Dabei wurden die technische Ausrüstung und das Fotoarchiv vollständig vernichtet.

 

Stolpersteine vor der
Privatwohnung
„Unter den Eichen“ 7
in Sachsenhausen, in der
Nini
Hess bis 1935
mit ihrer Mutter
Lina lebte

Fotos:←↓ Walter H. Krämer

Carry Hess emigrierte 1933 nach Frankreich und überlebte. Ihre Schwester Nini und die Mutter blieben in Frankfurt – beide starben in Auschwitz.

In den fünfziger Jahren kämpfte Carry Hess sieben Jahre um Wiedergutmachung. Nachdem sie ihr Ziel erreicht hatte, lebte sie nur noch ein halbes Jahr. An dieser Stelle – Goethedenkmal im Rücken mit Blick auf das Siegmund-Strauss-Haus – wird der Audiowalk be“swing“t! Man stelle sich die Hess Schwestern im 5. Stock ihres Ateliers im Siegmund-Strauss-Haus bei einer Party vor. Getanzt wird zu Charleston und Jazz. Die Frauen mit Zigarettenspitzen im Mundwinkel. Die moderne Frau der 20er Jahre war das Thema der beiden Schwestern und darin waren sie und ihre Fotografien wegweisend.

Im Manuskript zum Audiowalk liest sich das so und hört sich dann auch so an: “Die moderne Frau der zwanziger Jahre, das war das Thema von Nini und Carry Hess. Schockieren wollte man, vor allem die spießigen Männer mit Gehrock, Seitenscheitel und Zylinder, die von Frauenemanzipation nichts wissen wollten. Federboas, Stirnbänder, Perlenketten, glatte kurze Kleider und Schminke, so kleideten sich die jungen Frauen, die auf Partys ihre Unabhängigkeit zelebrierten.“

Das Atelier wird nach seiner Zerstörung zur NSDAP-Parteizentrale, aus dem Siegmund- Strauss-Haus wird das Adolf-Hitler-Haus, aus dem dahinter liegenden Börsenpatz wird der Platz der SA. Und dem Platz zwischen Goethedenkmal und Biebergasse geben die Nazis den Namen Horst-Wessel-Platz.

Eine grausame Umkehr der Geschichte und ein spürbarer Verlust kulturellen und gesellschaftlichen Lebens. Heute heißt das Haus wieder Siegmund-Strauss-Haus – aber nichts am Haus erinnert an die beiden Fotografinnen und die Verbrechen der Nationalsozialisten.

Umso wichtiger und notwendiger diese Recherchearbeit durch das Kollektiv Widerhall, das uns diese Zeit in Erinnerung ruft. Ausführlich dokumentiert der Audiowalk auch das langwierige Verfahren in der Wiedergutmachungssache von Carry Hess. Am 15. März 1950 reicht Carry Hess ihren Antrag bei der Wiesbadener Wiedergutmachungsbehörde ein. Das Verfahren zieht sich über Jahre hin – immer neue Beweise werden gefordert, erbracht. Protokolle, Listen, behördliche Briefe geschrieben. Ein trauriges Kapitel deutscher Nachkriegsbürokratie und erneuter Schikane.

Die Alte Oper Frankfurt – Bild von Walter H. Krämer

Dann geht es weiter in Richtung Alte Oper – damals das Opernhaus der Stadt und die Wirkungsstätte der Altistin Magda Spiegel. Sie singt Mozart, Verdi, immer wieder Wagner und fremdelt mit zeitgenössischen Opern. Und feiert doch einen Erfolg in der Rolle der Begbick in „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ von Bertolt Brecht und Kurt Weill.

Am Premierenabend, dem 16. Oktober 1930, formiert sich auf den Straßen Widerstand. Kampfgruppen der SA skandieren „Deutschland erwache! Nieder mit Mahagonny!“ Und SA Kämpfer werfen Stinkbomben und Feuerwerkskörper in den Zuschauersaal. Die Premiere wird dennoch unter großem Beifall der Zuschauer*innen zu Ende gesungen. Die NSDAP fordert die Streichung der Zuschüsse für die die Städtischen Bühnen und die Umbenennung der Aufschrift an der Fassade des Opernhauses Dem Wahren, Schönen, Guten in: Der Halbwelt, dem Untermenschentum und der Kloake.

Der Titel des Audiowalks „Der Rache nicht“ ist von Hans Erls Schicksal inspiriert. Erl war von 1918 bis 1933 an der Oper Frankfurt engagiert, sein Frankfurter Repertoire umfasste rund 100 Rollen. „In diesen heiligen Hallen / Kennt man die Rache nicht …“, heißt es in der Arie des Sarastro aus Mozarts „Zauberflöte“. „Nachdem Hans Erl 1938 in Frankfurt verhaftet worden war, forderte ein SS-Mann ihn auf, diese Arie zu singen“, erzählt Marie Schwesinger.

Erl sang und wurde zunächst freigelassen, aber später erneut verhaftet und in Majdanek oder Sobibor getötet. Wo genau, ist nicht bekannt.

Liesel-Christ-Anlage in der Nähe der Alten Oper – Foto von Walter H. Krämer

Albert-Mangelsdorff-Weiher in der Liesel-Christ-Anlage – Foto von Walter H. Krämer

Magda Spiegel ist zunehmend starken Anfeindungen ausgesetzt, wird nicht mehr in Hauptrollen besetzt und letztlich wird ihr Vertrag nicht mehr verlängert. All das dokumentiert der Audiowalk in anschaulicher und gut recherchierter Weise.

Haus Hansaallee 7 – Foto von Walter H. Krämer

Hier – in der Hansaallee 7 – dem letzten Wohnort von Magda Spiegel – endet der Audiowalk nach gut 70 Minuten und eine Länge von 2,41 km.

Ich empfehle den gut recherchierten und dokumentierten Audiowalk „Der Rache nicht“. Entweder Sie laufen die Strecke ab oder Sie hören ihn nur – vielleicht mithilfe eines Stadtplanes oder einfach nur so und stellen sich die Strecke und Orte in Gedanken vor.

Der Audiowalk ist ein Gewinn an Erkenntnis und Erinnerung. Begeben wir uns also auf Spurensuche und hoffen, dass beim Abriss der Doppelanlage nicht wieder Spuren verwischt, vergessen oder in dunklen Ecken verschwinden.

Diese Büste von dem Schauspieler Joachim Gottschalk mit Tafel befindet sich im Foyer des Schauspiehauses kurz vor dem Chagallsaal. Die Büste ist gut sichtbar und die ergänzende Texttafel gut leserlich in Augenhöhe angebracht. Fotografiert von Margarete Berghoff

Der Text der Tafel lautet:

JOACHIM GOTTSCHALK

10. April 1904   6. November 1941

„Joachim Gottschalk war von 1934 bis 1938 als Schauspieler an den Städtischen Bühnen Frankfurt am Main engagiert. Aufgrund wachsender Repressionen der Nationalsozialisten gegen seine jüdische Ehefrau Meta Wolff ging er gemeinsam mit ihr und Sohn Michael in den Freitod.“

Die Büsten mit Inschrifttafeln von Magda Spiegel und Hans Erl befinden sich im Foyer der Oper. Die Texte sind kaum lesbar und man muss sich weit nach unten bücken, um eine Ahnung zu bekommen, was da geschrieben steht. Die Gedenktafeln gut gemeint – aber nicht gut gedacht und für die Besucher*innen der Oper auch kein Anreiz, sich damit auseinanderzusetzen. So kann man Erinnerung und Erinnerungskultur behindern. Schade.

Die Büsten von Magda Spiegel und Hans Erl fotografiert von Walter H. Krämer

Die Inschriften hier nach mühevoller Arbeit meinerseits gut lesbar:

MAGDA SPIEGEL

ERSTE ALTISTIN

DES OPERNHAUSES FRANKURT A.M.

Von 1917 – 1935

„Magda Spiegel, 1887 in Prag geboren, kam 1916 als Erste Altistin in die Frankfurter Oper und gehörte hier dem Ensemble bis 1935 fest an. Sie zählte zu den berühmtesten deutschsprachigen Sängerinnen des 20. Jahrhunderts. Im September 1935 wurde Magda Spiegel wegen ihrer jüdischen Herkunft entlassen und am 1. September 1942 in das Durchgangs- und Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Von dort wurde sie 1945 in das Vernichtungslager Auschwitz verschleppt, wo sie ermordet wurde. Das genaue Todesdatum von Magda Spiegel ist unbekannt.“

HANS ERL

ERSTER SERIÖSER BASS

DES OPERNHAUSES FRANKFURT A.M.

Von 1919 – 1933

„Hans Erl, 1882 in Wien geboren, war Erster Bassist an der Frankfurter Oper. 1933 wurde er wegen seiner jüdischen Herkunft entlassen und am 11. Juni 1942 zusammen mit seiner Frau in das Vernichtungslager Majdanek deportiert. Dort wurden beide ermordet. Das genaue Todesdatum von Hans Erl ist unbekannt.“

Mit den Fotografinnen Nini und Carry Hess stellte das Museum Giersch der Goethe- Universität zwei herausragende Frankfurter Künstlerinnen der Weimarer Republik vor. Die Ausstellung gab mit rund 120 Originalfotografien und ergänzendem Archivmaterial erstmals einen Überblick über Biographie und Werk der Frankfurter Schwestern, deren Leben und Karriere von den Nationalsozialisten aufgrund ihrer jüdischen Herkunft zerstört wurde. Den Schwerpunkt bilden Porträt- und Theaterfotografien; daneben waren Arbeiten aus dem Bereich der Tanz-, Akt-, Mode- und Architekturfotografie zu sehen.

1913 gründeten die beiden Fotografinnen ihr Atelier, das schon bald zu den angesehensten in Deutschland gehörte. Sie spezialisierten sich auf Porträt-, Theater- und Tanzfotografien – Prominente und Bühnenstars wie der Maler Max Beckmann, die Schauspielrin Tilla Durieux, der Schriftsteller Thomas Mann oder die Tänzerin Mary Wigman ließen sich von ihnen fotografieren. Im Auftrag der Stadt Frankfurt begleiteten sie bis 1933 das innovative hiesige Bühnengeschehen mit ihren Szenen- und Rollenporträts. Darüber hinaus war das Fotostudio Hess vor allem im Bereich der Bildpublizistik tätig.

Ihre Porträtaufnahmen bestechen durch psychologisches Einfühlungsvermögen und nähern sich hierin der Bildsprache des Neuen Sehens an. Einen besonders sensiblen Blick widmeten Nini und Carry Hess dabei dem Bild der Neuen Frau, wovon eine Vielzahl an Frauenporträts zeugt, die weithin Beachtung fanden.

Das mit der Zerstörung des Ateliers durch die Nationalsozialisten in der Reichspogromnacht vernichtete Gesamtwerk der beiden Frauen wird in der Ausstellung erstmals umfassend rekonstruiert.

Der Katalog zur Ausstellung erschien im Hirmer-Verlag. Er erschließt damit ein wichtiges Kapitel der Fotografiegeschichte und bietet zugleich einen lebendigen Einblick in das Frankfurter Kulturleben der 1920er Jahre.

Zu Ehren des Dichters und Freiheitskämpfers Theodor Körner (1791–1813) schuf Carl Stock 1915 dieses Denkmal, das einen sitzenden Krieger mit Schwert im an Rken SRl darstellt. Das Körner-Denkmal wurde 1915 enthüllt und steht umrahmt von Büschen auf der Körnerwiese im Westend.

https://www.kunst-im-oeffentlichen-raum-frankfurt.de/de/page154.html?id=346

 

 

 

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