Archiv für November, 2024
2024, November 30.
Kampagnen und Aktionen gegen Sexualisierte Gewalt als Kriegswaffe
Von Renate Feyerbacher
Festlich war die Preisverleihung der Ingrid zu Solms-Stiftung an drei hervorragende, außergewöhnliche Frauen, die im Hölderlin Zentrum Villa Wertheimber in Bad Homburg verliehen wurden. Friedrich Hölderlin (1770 – 1843) lebte einige Jahre in der Stadt.
von links: Katharina Stüber, Gräfin zu Solms-Wildenfels, Anne-Sophie Bertrand, Beate Vinke, Heike Allgayer
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2024, November 29.
Ehrung im Frankfurter Kaisersaal für Paul Ronzheimer, Friederike Böge und Bojan Panjevski
Von Uwe Kammann
„Was hätte wohl Werner Holzer dazu gesagt?“ Melanie Amann, stellvertretende Chefredakteurin des Spiegel, konnte sich die kleine mediale Spitze nicht verkneifen, als sie ihre Laudatio auf Paul Ronzheimer anstimmte, der mit dem nun zum dritten Mal vergebenen Preis für Auslandsjournalismus ausgezeichnet wurde. Werner Holzer, Namenspatron dieses Preises, war lange Jahre hochrenommierter Kopf der linkspositionierten Frankfurter Rundschau – als Auslandskorrespondent und dann legendärer Chefredakteur. Paul Ronzheimer wiederum ist Reporter und Vizechef der Bild-Zeitung, im Vorurteils-Pressespektrum also eher ganz anders verortet.
Auslandsjournalismus-Hauptpreisträger Paul Ronzheimer (Bild, Die Welt), alle Fotos: Uwe Kammann Weiterlesen
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2024, November 29.
„Heute Abend: Lola Blau“ im Holzhausenschlösschen
von Renate Feyerbacher
In der Woche „Gegen das Vergessen“ wurde an die Verfolgung jüdischer Menschen gedacht. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten in Deutschland die Synagogen…
Sabine Fischmann – Markus Neumeyer am 9. November 2024 im Holzhausenschlösschen, Foto:Renate Feyerbacher
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2024, November 28.
„Near het leven“- „Wie im wahren Leben“. Rembrandt und seine Malerkollegen schauen genau hin
Von Petra Kammann
Amsterdam in Frankfurt – Eine kleine Sensation nach der Ausstellung „Nennt mich Rembrandt!“ vor drei Jahren. Diesmal präsentiert das Städel Museum die Bildniskunst der Rembrandt-Zeit mit herausragenden Gruppenbildnissen des Amsterdam Museums, die in diesem Umfang erstmals in Deutschland zu sehen sind, ergänzt durch herausragende Werke Rembrandts und seiner Zeitgenossen aus dem eigenen Sammlungsschatz. Rund 100 Gemälde, Skulpturen und Druckgrafiken, darunter angereiste Meisterwerke aus dem Rijksmuseum in Amsterdam, dem Metropolitan Museum of Art in New York, dem Koninklijk Museum voor Schone Kunsten in Antwerpen oder dem Muzeum Narodowe in Warschau sind in Frankfurt zu sehen. Dabei erfahren wir etwas über den Alltag im sogenannten „Goldenen Zeitalter“, dem 17. Jahrhundert, in der „Boomtown“ Amsterdam.
Wegführung in die untere Etage des Museums in Schwarz-weiß, Gegenüberstellung des Verlegers und Regenten Isaac Comelin mit dem Aktmodell Marie de la Motte, Foto: Petra Kammann
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Bildende Künste, Bildung · Pisa von innen, Kultur Frankfurt, Kultur Reisen, Kultur und Gesellschaft, Kunstszene überregional, Malerei, Skulptur, Städel Museum, Zeichnung · Druckgrafik | Kommentare deaktiviert für „Rembrandts Amsterdam. Goldene Zeiten?“ Zwei Seiten einer Medaille. Eine umfassend vielgesichtige Schau im Städelmuseum
2024, November 27.
Die Macht und der Untergang der Verführerin
Von Simone Hamm
Alcina (Marie Heeschen) ist die uneingeschränkte Herrscherin. Sie nimmt sich, was und wen sie will. Sie ist stark und unglaublich verführerisch. Und wenn ihr ein Liebhaber nicht mehr passt, dann verwandelt sie ihn schon einmal in eine Welle, einen Felsen oder ein wildes Tier. Ihr derzeitiger Liebhaber ist Ruggiero. Seine Verlobte Bradamante (Anna Alás i Jove) kommt mit einem Vertrauten auf die Insel, über die Alcina herrscht. Sie hat sich als Mann verkleidet, gibt vor, ihr eigener Bruder zu sein. Sie möchte ihren Geliebten Ruggerio zurückgewinnen. Da sind dann noch Oberto (herausragend: Nicole Wacker), der seinen Vater sucht. Er weiß nicht, dass Alcina schon lange seines Vaters überdrüssig geworden ist, ihn in einen Löwen verwandelt hat. Die Schwester Alcinas ist Morgana (Gloria Rehm), die ihren Geliebten Oronte (Stefan Sbonnik) eifersüchtig machen will, indem sie so tut, als habe sie sich in die als Mann verkleidete Bramante verliebt.
Charlotte Quadt, Marie Heeschen in „Alcina“, Foto: © Bettina Stöß
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Oper | Kommentare deaktiviert für Ein Fest für Ohren und Augen. Georg Friedrich Händels Oper „Alcina“ an der Bonner Oper
2024, November 26.
Gegen Gleichgültigkeit – für Streitkultur
„Ein Bürger, ein Demokrat, ein Humanist, der für uns aufbegehrt“
Von Renate Feyerbacher
Mit einem Jahr Verspätung erhielt Michel Friedman, deutsch-französischer Publizist, Talkmaster, Jurist, Philosoph und ehemaliger Politiker, die Goethe Plakette der Stadt Frankfurt, einstimmig beschlossen. Dazu Friedman scherzhaft: „Was habe ich falsch gemacht?“
Urkunde zur Goetheplakette für Michel Friedmann, Foto: Renate Feyerbacher
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2024, November 25.
Hafenstadt zwischen Faszination, Widerstand, Bangen und Hoffnung
Petra Kammann auf den Spuren der Exil-Literaten (2)
Im Laufe seiner wechselhaften Geschichte, angefangen von der griechischen Siedlung Massalia bis in die Gegenwart, war die südliche Hafenstadt am Mittelmeer immer auch ein Knoten- und Kreuzungspunkt verschiedenster Nationalitäten und Kulturen. Marseille ist in jeglicher Hinsicht atemberaubend, gleichzeitig alt und neu, bisweilen bizarr, verschwenderisch und schön. „Marseille ist das strahlende gewürfelte Wappen, das die Provence dem Mittelmeer entgegenhält. Hinter ihr liegt die alte Landschaft der Troubadoure und der Félibres. Bei Aix beginnt sie – steckt schon mitten drinnen in diesem Irrgarten bemooster Steinfontänen. Wasserzauber zieht sich durch die ganze Provence“, schreibt Walter Benjamin noch 1926 für die „Cahiers du Sud“, einer Literaturzeitschrift von offenem europäischem Geist. Da wusste der vielfach gebildete Kulturkritiker noch nicht, was ihm später zustoßen würde. 1940 flanierte er durch die engen Gassen und über die Boulevards, beobachtete das Treiben in den Hafenkneipen. Marseille war der letzte französische „freie“ Überseehafen, aus dem Schiffe mit Flüchtlingen erst ab 1941 in Richtung Karibik auslaufen konnten, er wurde für ihn und andere Exilanten bestimmend, Sprungbrett ins Exil, zur letzten Hoffnung auf Flucht und Überleben oder auch nicht…..
Marseille, die alte griechisch-phönizische Hafenstadt heute, Foto: Petra Kammann
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2024, November 25.
Die Welt als Wille und Spiegel
Die Bühne ist ein riesiger Spiegel, in dem sich die Zuschauer sehen können. Den ganzen Abend lang. „Spiegelneuronen“ hat Stefan Kaegi von Rimini-Protokoll diesen Abend betitelt, zu dem tanz.köln ans Kölner Schauspiel eingeladen hat. Spiegelneuronen, das sind Nervenzellen, die bei der Ausführung, ja schon bei der Planung einer Handlung aktiv werden. Sie lassen uns die Handlungen, die Bewegungen und sogar die Gefühle anderer kognitiv nachempfinden.
Stefan Kaegi / Rimini Protokoll, „Spiegelneuronen“ bei den Salzburger Festspielen, Foto: Bernd Uhlig
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2024, November 23.
Puppenspieler Tobias Weishaupt – bester Darsteller für die Titelrolle in der Inszenierung „Mein ziemlich seltsamer Freund Walter“
von Walter H. Krämer
Alle Jahre wieder und das seit 19 Jahren wird er verliehen – der Deutsche Theaterpreis DER FAUST – ein Preis von Theaterschaffenden für Theaterschaffende und – so formulierte es der Hamburger Kultursenator und Präsident des Deutschen Bühnenvereins: Dr. Carsten Brosda, „DER FAUST ist ein Fest für das Theater und ein Dank an die vielen Künstler*innen, die Abend für Abend die Bühnen mit Leben füllen.“Im Jahr 2024 wurde der Geraer Puppenspieler Tobias Weishaupt für die Titelrolle in der Inszenierung Mein ziemlich seltsamer Freund Walter nach einem Theaterstück von Sibylle Berg mit dem deutschen Theaterpreis DER FAUST als bester Darsteller Theater für junges Publikum (eine von insgesamt 12 Kategorien) ausgezeichnet. Es ist das erste Mal, dass ein Puppenspieler und damit auch das Puppenspiel als besondere Kunstform diesen bedeutsamen Theaterpreis verliehen bekam.
Es spielen: Steffi König, Annika Schaper, Martin Vogel, Tobias Weishaupt, Foto: Ronny Ristok
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2024, November 22.
Magnet der Sehnsucht und Paradies wider Willen
Petra Kammann auf den Spuren der Exil-Literaten
Frankreichs Süden mit seiner blauen mittelmeerischen Küste und dem strahlenden Licht lockte nicht nur die Maler an, in den 1930er Jahren wurde er zur Zufluchtsstätte für Literaten, die Deutschland verlassen mussten oder wollten. Als nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten mit der „Aktion wider den undeutschen Geist“ die systematische Verfolgung von Schriftstellern einsetzte, Autoren als für „das deutsche Ansehen“ schädigend stigmatisiert und ihre Bücher öffentlich verbrannt wurden, war den Betroffenen klar, dass sie in Deutschland keinen Raum mehr finden würden, weder für sich noch für die Entfaltung ihrer freien Gedanken. Notgedrungen wählten etliche von ihnen den Gang ins Exil – einige von ihnen ins malerische südfranzösische Fischerdorf Sanary-sur-Mer zwischen Bandol und Toulon.
Sanary, heute ein schmucker Seeort. In den 30er Jahren trafen sich hier die Exilanten, Foto: Petra Kammann
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