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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

40 JAHRE FOTOGRAFIE FORUM FRANKFURT- Ein bedeutender Vermittlungsort für eine universelle visuelle Sprache

Fotografie lehrt, die Welt anders zu sehen und Perspektiven zu öffnen

Von Petra Kammann

40 Jahre Fotografie Forum Frankfurt (FFF) – davon 23 Jahre lang im Leinwandhaus, danach sieben Jahre ohne festen Ort und seit 10 Jahren mit einem Ausstellungsraum im ersten Stock der Braubachstraße in einem denkmalgeschützten Haus mitten im Herzen Frankfurts – zählt das FFF zu einem der führenden unabhängigen Zentren für Fotografie in Europa. Mutig waren die Anfänge dieser gemeinnützigen Organisation, die vor allem durch ihre Mitglieder, durch viel ehrenamtlichem Einsatz, durch Eintrittspreise, sowie durch den Verkauf von Büchern und Fotografien finanziert wurde. Gleich bei der ersten Ausstellung wurde mit der Frankfurter Fotografin Barbara Klemm die Messlatte hoch gehängt. Im anderen, internationalen Teil der Schau waren 1984 da auch Vintage-Abzüge von Walker Evans zu sehen. Und seither wurden rund 270 sehr verschiedene Ausstellungen im FFF gezeigt. Einen spannenden Rückblick vermittelten Kenner der ersten Stunde wie Mitgründer Manfred Heiting, Fotografieexpertin Martina Mettner sowie Autor und Fotografiekenner Freddy Langer, der ein Gespräch mit ihnen und der heutigen Direktorin Celina Lunsford führte.

Barbara Klemm bei der Eröffnung ihrer ersten großen Ausstellung im Leinwandhaus 1984, Foto: Petra Kammann

Seit Mitte September schon hängen im FFF-Ausstellungsraum an der Braubachstraße die frühen Schwarz-Weiß-Fotografien des britischen MAGNUM-Fotografen, Festival-Machers und Autors Martin Parr, der für seinen ironischen und zugleich sozialkritischen Blick bekannt ist. Von der Ausstellung selbst einmal abgesehen, bildete diese hervorragende Ausstellung auch atmosphärisch einen gelungenen „Hintergrund“ für den Gesprächsabend zum 40jährigen Jubiläum. Davor drängelten sich Fotografenkollegen, Zeitzeugen und Fotografieinteressierte und versuchten gleichzeitig, noch einen freien Sitzplatz zu ergattern.

Stargast war an diesem Abend der Sammler Manfred Heiting, der 1984 das FFF mitbegründet hatte und von den unkonventionellen Anfängen berichtete. Heiting hatte Anfang der 80er Jahre schon eine umfangreiche Foto-Sammlung sowie eine Kollektion seltener Fotobücher und hat selbst in der Zwischenzeit über 50 Bände zum Thema Fotografie veröffentlicht. Der Fotografie-Sammler von internationalem Rang, der schon vor mehr als 40 Jahren in die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) berufen wurde, war eigens für die Veranstaltung von weither angereist. Hier konnte er in jeder Hinsicht aus dem Vollen seiner Erfahrungen schöpfen und anschaulich die Atmosphäre der frühen 80er Jahre als unbeackertes Feld der Fotografie schildern, auf dem noch vieles möglich war, vorausgesetzt, man war motiviert genug und scheute sich nicht, selbst mit anzupacken.

Manfred Heiting, einer der bedeutendsten zeitgenössischen Sammler von Fotobüchern und Fotografien, Foto: Petra Kammann

Der Autor, Kritiker und Fotograf Freddy Langer – der das FFF von Anfang an ebenso begleitet hat wie auch Dr. Martina Mettner (heute: DGph-Präsidentin) – moderierte das Gespräch mit Heiting, mit Mettner und mit der heutigen langjährigen künstlerischen Leiterin des FotografieForums, Prof. Celia Lunsford. Im Publikum saß neben Weggefährten wie Werner Kolligs, der damals der „große“ Fotograf bei Neckermann war, ganz selbstverständlich auch die bekannte Frankfurter Fotografin Barbara Klemm, der 1984 die erste große Retrospektive im Leinwandhaus galt. Sie fühlt sich bis heute dem FFF verbunden.

Freddy Langer moderierte das Gespräch, Foto: Petra Kammann

Diese Veranstaltung bot FFF-Mitgliedern und Besuchern die Gelegenheit, von Manfred Heiting und Dr. Martina Mettner Details und Einblicke zur Gründung des FFF im Jahre 1984, in die Gegenwart und einen Ausblick in die Zukunft der Fotografie zu erhalten. Die heutige künstlerische Leiterin Prof. Celina Lunsford thematisierte zudem, wie sich Ausstellungskonzepte für Fotografie entwickelt haben, und am Ende ganze Kontinente durch die Fotografie fotografisch neu entdeckt werden konnten.

Manfred Heitings Wiedersehensfreude mit Barbara Klemm, Foto: Petra Kammann

In den frühen 80er Jahren, als die Foto-Kunst gerade entdeckt wurde, in Köln (nicht zuletzt der dortigen Fotomesse photokina wegen), in Frankfurt, in Hamburg herrschte eine große Euphorie. Und es entstand im Gespräch so etwas wie ein Bild dieser Aufbruchzeit, in der das Büchermachen mit Fotografien es damals überhaupt erst möglich machte, große Fotografen kennenzulernen. Der Verleger Lothar Schirmer (Schirmer & Mosel) hatte mit den Fotografien von August Sander dazu den Auftakt gemacht. Und in Köln tat die legendäre Buchhandlung König ihr übriges, wie auch ein modernes Antiquariat aus Amerika, so dass die Fotobücher fortan „tonnenweise nach Frankfurt geschleppt werden mussten“, so Langer.

Klar kamen auch Barbara Klemm und Mitgründer Werner Kolligs, Foto: Petra Kammann

Von diesem Hunger auf Fotobücher berichtete nicht nur Freddy Langer, sondern auch Martina Mettner. Anders wiederum stellte sich die Situation für Manfred Heiting dar. Als er damals nach Frankfurt kam, sei diese Stadt für ihn zunächst einmal Neuland gewesen, wo er vor allem Räume gesucht habe. Er berichtete, dass er dankenswerterweise vom damaligen Kulturdezernenten, der selber Tauben fotografierte – den Namen Hilmar Hoffmann nannte er nicht – empfangen wurde und sich vom Medium Fotografie überzeugen ließ und ihm daher schließlich eine Etage des frisch renovierten Leinwand-Hauses als Ausstellungsraum für die Ausstellung seiner Fotografien in Aussicht stellte. Allerdings den Raum lediglich als Hülle und ohne jegliche finanzielle Zusage für das, was im Inneren stattfinden sollte. Darum hatten sich die Fotobegeisterten selbst zu kümmern. Schließlich hatten sie nicht das gleiche Renommee wie die zeitgenössische Bildende Kunst, die zu dieser Zeit schon „hoch“gehandelt wurden.

Das dichte Gedränge zeigt das große Interesse am Gespräch mit dem Sammler Manfred Heiting, mit Prof. Celina Lunsford und Freddy Langer, Foto: Petra Kammann

Für die noch mit einem Bein im Studium stehende Martina Mettner war damals vor allem die Verbindung von Kunst, Soziologie und Fotografie im Zentrum ihres Interesses. Sie wollte noch promovieren. Sie stand in dieser Zeit der inzwischen verstorbenen Galeristin Karin Steins als Aushilfe zur Seite. Steins hatte die Fotografie in die Nähe der Kunstfotografie gerückt und wurde selbst auch Mitgründerin des Fotografieforums. Mettner lernte in dieser Phase vieles von der Pieke auf. So wurde sie schon, als sie einen Photokina-Katalog betreute, in die Druckereien geschickt und lernte kontinuierlich etwas über Drucktechnik. Und so wuchs nach und nach in ihr der Wunsch heran, ein eigenständiges Foto-Magazin auf die Beine zu stellen.

Mitgründerin des Fotografie Forums war die inzwischen verstorbene Galeristin Karin Steins, Foto: Petra Kammann

Gedacht. Gemacht. „Album“ lautete zwar harmlos der Titel, das Magazin war aber alles andere als ein schlichtes Album. Man erfuhr etwas über die zeitgenössischen Strömungen der Fotografie wie etwa über Evans und Klemm. Und so arbeitete Mettner plötzlich im Umschau Verlag, wo die Zeitschrift auch bei Brönner gedruckt wurde. Von „Album“ erschienen allerdings nur ganze drei qualitativ hochwertige Hefte, wurde der Druck schon bald zu teuer, weil der Eintritt in das neue Ausstellungshaus mit einem symbolischen Preis von 5 Mark nur wenig zur Finanzierung der Institution beitrug. Für Mettner das Signal, an der Doktorarbeit weiterzumachen. Angestellte gab es keine. So mussten Freunde und Freundinnen ran und ehrenamtlich mitarbeiten. Am Wochenende machte Heiting selbst abwechselnd mit einer Freundin Dienst. Eigentlich war ursprünglich das FFF auch nie als eine kommerzielle Fotogalerie gedacht, sondern wollte stets dem Publikum zeigen, „was Fotografie sein kann: Dokumentation, Dekoration, Information und auch Kunst“, so hatte es Manfred Heiting 1984 jedenfalls formuliert. Und dann mussten die Fotofreunde auch noch einen gemeinnützigen, von seinen Mitgliedern getragenen Verein gründen und sich erst einmal das Einmaleins deutscher Vereinsgründungen erarbeiten. Aber auch diese Hürde, allein schon sieben Personen dafür zu verpflichten, wurde überwunden.

Martina Mettner und Prof. Fritz Gruber, Mitbegründer der Photokina, der auch zur Klemm-Vernissage 1984 kam, Foto: Petra Kammann

Ja, und wie kam es schließlich zur Klemm-Ausstellung? Manfred Heiting, der sich schon als Initiator und Promoter der International Polaroid Collection in Fotokreisen einen Namen gemacht hatte und bereits die schon erwähnte beeindruckende private Fotosammlung besaß, wandte sich nach seinem beruflichen Wechsel von Amsterdam nach Frankfurt an Karin Steins, die Frankfurts erste Fotogalerie gegründet hatte, während er damals Räume für American express-Ausstellungen suchte.

Kleines Detail am Rande: Damals fuhr er noch mit dem ersten Porsche Carrera vor. Auf der Suche nach einem entsprechenden Service in Frankfurt stieß er schließlich auf den Porsche-Entwickler Rainer Buchmann. Auf dessen Schreibtisch wiederum hatte er die FAZ Wochen-Beilagen mit den wunderbaren Fotostrecken entdeckt und war auf die Fotografin Barbara Klemm, die er bis dahin noch nicht kannte, aufmerksam geworden. Sie wollte er als Frankfurter Fotografin für die erste Ausstellung gewinnen, überzeugte davon auch die Galeristin Steins, die ihm schließlich Klemms Adresse vermittelte, so dass bald eine Ausstellung daraus werden konnte.

Rainer Buchmann (bb auto), Weggefährte und Porsche-Designer mit Manfred Heiting, Foto: Petra Kammann

Neben der ersten erfolgreich realisierten Retrospektive von Barbara Klemm im frisch renovierten und eröffneten Leinwandhaus ging es im anderen, international ausgerichteten Teil der Ausstellung dann um einen der bedeutendsten amerikanischen dokumentarischen Fotografen des 20. Jahrhunderts, um Walker Evans. Daran war auch Mettner ganz praktisch beteiligt, wofür sie Heiting bis heute dankbar ist, dass er sie einfach machen ließ. Das Stöbern in den Originalprints – heute im Museumsbetrieb unvorstellbar – des von ihr hochgeschätzten Fotografen geriet für sie zu einer Art „Erweckungserlebnis“. Mit Herzklopfen nahm sie ein signiertes Print von Evans in die Hand, gewissermaßen somit einen „Fingerabdruck“ des Fotografen-Künstlers persönlich, den sie so sehr bewunderte. Das sollte sie prägen, denn so etwas habe es damals hier so gut wie gar nicht zu sehen gegeben. Nicht zuletzt seien deswegen auch damals die Fotobücher so wichtig für sie gewesen, die es ihr erlaubten, sich einen Überblick über das Werk verschiedener Fotografen zu machen. Fortan bestellte sie in Köln oder New York entsprechende Bände. „Und das war natürlich großartig, dass es hier dann plötzlich einen Ort gab, wo man die Fotos im Original sehen konnte.“ Außerdem konnte man damals noch für wenig Geld sehr gute Bilder kaufen. Doch diese Zeiten sind nun endgültig vorbei.

Dr. Martina Mettner (heute: Vorstand DGph) hält die Zeitschrift „Album“ hoch, Foto: Petra Kammann

Gleichzeitig entstanden auf der anderen Mainseite an der Uferpromenade die vielen schönen neuen Museen, in die das Geld der Stadt floss. Für Heiting war es damals überhaupt nur deshalb überhaupt möglich, so besondere Ausstellungen unkompliziert zu organisieren, weil er eben schon eine Sammlung besaß und darüber verfügen konnte. Und man vertraute ihm auch Leihgaben an. Heute ginge das gar nicht mehr, schon allein wegen der immensen Versicherungssummen, in die man erst einmal investieren müsste. „Ich konnte zum Beispiel noch einen kompletten Satz der Werke von Robert Frank in Köln besorgen und nach Frankfurt holen selbst, wenn mir nicht alle Bilder gehörten. Das ging nach der Ausstellung einfach wieder zurück“, ergänzte er. Schließlich habe er auch seine eigenen Bilder bei anderen Händlern gelassen. Das war damals kein Problem. Sie kamen einfach wieder zurück. Heute braucht man für solche Leihgaben Rechtsanwälte, eine Versicherung, ein Transportunternehmen, Kistenmacher undundund. Und schon sind 90% des Budgets weg. So bekennt Heiting heute:„Ich kam aus einer anderen Perspektive, die mich schon dreißig Jahre beschäftigt hatte. Ich kannte die großen Fotografen aus Amerika, konnte sie treffen und mit ihnen arbeiten. Das Wichtigste war für mich damals, in Deutschland zu zeigen, was Fotografie ist.“ (und wohl auch sein kann). Kurzum:„Meine Sache kannte ich. Die Zukunft kenne ich nicht“. Und mit dieser Erfahrung und dem daraus gewonnenen Besitz hat er natürlich eine phantastische Grundlage für das FFF geschaffen, auch wenn er den Begriff  Kunst im Zusammenhang mit Fotografie nur ungern verwendet.

Prof. Celina Lunsford und FFF-Geschäftsführerin Sabine Seitz haben den Jubiläumsband herausgegeben, Foto: Petra Kammann

Hinzukommt, dass 90% aller Fotografen damals für einen bestimmten Stil standen. Das seien aber keine freien Autoren oder Künstler gewesen, die davon leben mussten. Sie machten schlicht Auftragsfotografie. Es gab eben nichts anderes. Auch von August Sander und selbst von dem „Botanik“-Fotografen Karl Blossfeldt könne man das sagen. So haben etwa Robert Frank, Walker Evans grundsätzlich für Projekte und Zeitschriften gearbeitet. Daneben machten sie dann die Dinge, die sie speziell interessierten. Und im Leinwandhaus wurde der sogenannte „Print Room“ einer der ersten Orte in Deutschland, wo man Fotografien auch noch günstig als Sammlungsobjekte kaufen konnte. „Bei den meisten Sachen können Sie heute übrigens zwei Nullen dranhängen, mindestens!“, kommentiert Celina Lindsford die aktuelle Lage.

Und wie kam es zur heutigen Situation? Als Heiting aus beruflichen Gründen nach Brüssel umziehen musste, war Etliches nicht mehr so leicht möglich. Glücklicherweise hatte er die  US-amerikanische Kunsthistorikerin Celina Lunsford, die zuvor bei einem Fotografen in Stuttgart gearbeitet und schon eine Rodtschenko-Ausstellung gemacht hatte, kennengelernt und sie überredet, als künstlerische Leiterin nach Frankfurt zukommen. Sie kam. Der Rest ist für ihn Geschichte, welche die lebendige Celina Lunsford später auch gemeinsam mit der ausgebildeten Fotografin Sabine Seitz als Geschäftsführerin und ihrem engagierten Team weiterschrieb. Sie legte den Schwerpunkt auf fotografische Arbeiten internationaler oder nationaler Bildgestalter, auf Einzelausstellungen historischer und zeitgenössischer Ikonen bis hin zu Gruppenausstellungen von international aufsteigenden Talenten.

Nicole Matschoss, freischaffende Fotografin und Künstlerin, kam aus Genf, Foto: Petra Kammann

„Wir haben früher acht bis zehn Ausstellungen pro Jahr gezeigt“, erinnert sich Lunsford heute. „So viel könnten wir allerdings heute gar nicht mehr leisten, drei bis fünf sind es inzwischen pro Jahr. Die Kosten sind so stark gestiegen, gleich ob für die Vorbereitung oder den Transport, so dass man eine Schau viel länger laufen lassen muss.“ Unter den FFF-Ausstellungen der vergangenen 40 Jahre gab es eine Vielzahl von Deutschland-Debüts – Künstler/innen, die erstmals vom Fotografie Forum Frankfurt in Deutschland oder Europa vorgestellt wurden. Dazu gehören so renommierte Fotografen wie Sebastião Salgado, Roger Ballen, Sarah Moon, Jacques Henri Lartigue, Shoji Ueda, Alberto Garcia Alix, Graciela Iturbide, Nhu Xuan Hua, Qiana Mestrich, David Meisel, Dennis Hopper, Elinor Carucci, Serge Clement, Carlos Pérez Siquier, Aïda Muluneh. Außerdem gab es regelmäßige Gruppenausstellungen zu den Ehrengastländern der Frankfurter Buchmesse wie Georgien, Finnland, Korea, Brasilien, Litauen, Indonesien oder Norwegen oder wie im vergangenen Jahr Slowenien.

Zwischenzeitlich wurde das FFF auch mal heimatlos. Hatte von 1984 bis 2007 das Fotografie Forum noch unmittelbar am Dom im Leinwandhaus residiert, so musste es dann erst einmal dem Caricatura Museum weichen, bis nach einer langen Wartezeit von sieben Jahren die Stadt Frankfurt neue Räume für den engagierten, sich selbst tragenden Verein zur Verfügung stellte. Not macht erfinderisch, gibt jedoch auch nur wenig Planungssicherheit.

FFF-Direktorin Prof. Celina Lunsford und Museumskollegin Dr. Beate Kemfert von den Opelvillen in Rüsselsheim, Foto: Petra Kammann

Seit seiner Gründung 1984 bemühte sich das FFF immer wieder darum, die zahlreichen Aspekte der Fotografie zu präsentieren und eine Plattform für einen kritischen Dialog zu sein. Durch ein breitgefächertes Programm der verschiedenen Ausstellungen, Publikationen sowie durch Workshops, Vorträge und Symposien innerhalb der Sommerakademie werden die kontinuierlich sich entwickelnden und klassischen Interpretationen des fotografischen Mediums immer wieder auf neue Art und durch geschickte Kooperationen ins Licht gerückt.

Wie sich das in Zeiten mangelnder Druckmöglichkeiten, schwindender Etats und künftiger KI-Einflüsse auswirken und entwickeln wird, steht auf einem anderen Blatt. Wie auch immer: Fotografie spiegelt  – gleich in welcher Ausdrucksform und in den verschiedensten Variationen – ein Stückchen Welt, auf die wir unter gar keinen Umständen verzichten sollten, weil sie uns Sehen lehrt, und uns immer wieder neue Perspektiven eröffnet.

Jubiläumsband 40 Jahre Fotografie Forum Frankfurt 1984–2024″

Und ab sofort gibt es im FFF auch den Jubiläumsband CELEBRATION IMAGINATION40 Jahre Fotografie Forum Frankfurt 1984–2024″, wo man auf 352 Seiten einen Teil der Geschichte des FFF Revue passieren lassen kann. Neben den Fotos verströmen in der broschierten Ausgabe die abgebildeten Einladungskarten, Ausstellungsplakate und dokumentarischen Fotografien jeweils ein Quäntchen Zeitgeist, textlich begleitet von Dekaden-Höhepunkten sowie Gedanken zahlreicher Wegbegleitern des FFF. Die Publikation wurde vom Förderkreis Fotografie Forum Frankfurt e.V./ Celina Lunsford und Sabine Seitz herausgegeben.Gefördert wurde sie von der Hessischen Kulturstiftung sowie durch Spenden von FFF Mitgliedern.

Zur Person Manfred Heiting: 

Martin Heiting im FFF-Gespräch, Foto: Petra Kammann

Nach dem Besuch der Peter-Behrens-Werkkunstschule in Düsseldorf (1959–1961) und der renommierten Hochschule für Gestaltung in Ulm (1962) sowie einer Ausbildung zum Schriftsetzer beim Verlag August Bagel in Düsseldorf (1959–1962) arbeitete Heiting zunächst im Akzidenzbereich des Unternehmens. Es folgten weitere drei Jahre Tätigkeit in Produktion und Gestaltung bei deutschen und niederländischen Werbeagenturen. 1966 wechselte Heiting zu Polaroid International nach Amsterdam. 1966 war er als Design Director zu Polaroid International nach Amsterdam gegangen. In seiner dortigen Funktion  war er verantwortlich für die Bereiche Corporate Design, Verpackungen und Verkaufsförderung sowie für den Ausstellungs- und Messebereich. Während seiner Tätigkeit bei Polaroid konnte Heiting Bekanntschaft mit herausragenden Fotografen und Künstlern machen, darunter Ansel Adams, Henri Cartier-BressonWalker EvansGisèle FreundRalph GibsonAndré Kertész, Jürgen KlaukeRobert MapplethorpeHelmut Newton, Lucas Samaras, Ulay/Marina Abramovic und Andy Warhol. Nach Schließung der internationalen Zentrale des Unternehmens in Amsterdam zog Heiting nach Frankfurt am Main, wo er ab 1984 für American Express arbeitete, zunächst als Director of PR, ab 1988 als Vice President und Editorial Director für die Magzine Expression und Departure. Von 1989 bis zur Schließung 1994 war Heiting mit Aufbau und Leitung des damaligen Unternehmensbereiches für europäische Magazine in Brüssel betraut. Heiting gründete Redaktionsbüros und Anzeigenagenturen in zwölf Ländern. Heute lebt Manfred Heiting im Los Angeles County. 

Weitere Infos unter: https://www.fffrankfurt.org/

Samstag, 09.11.2024, 10 Uhr, Einlass: 09:30 Uhr

BENEFIZAUKTION: 40 WERKE – 40 JAHRE FFF

Vorbesichtigung am Freitag, 08.11.2024, 10–18 Uhr, ein Katalog ist vorab auf www.fffrankfurt.org einsehbar.

Ort: Auktionshaus Arnold, Bleichstraße 40, Frankfurt am Main

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