Zum 7. Oktober 2024
Für alle Fälle…
Heute nur eine Erinnerung an „Die drei seltsamsten Worte“ der polnischen Dichterin Wisława Szymborska (1923–2012), die zu den wichtigsten Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts zählt und spätestens mit dem Nobelpreis 1996 internationale Bekanntheit erlangte. „Sie ist ein Kosmos für sich. Jedes ihrer Gedichte ist auch mit keinem ihrer anderen Gedichte zu vergleichen. Szymborska ist ein Phänomen der Unwiederholbarkeit, ganz gleich, ob wir die Trauer, den Tiefsinn oder den wunderbaren Humor ihrer Gedichte auf uns wirken lassen“, sagte Karl Dedecius (1921 – 2016), der frühere Leiter des Polen-Instituts über sie. Er hatte Szymborska im deutschsprachigen Raum bekannt gemacht, indem er ihre Werke ab 1957 aus dem Polnischen übersetzte. Ihr Gedicht ist so aktuell wie nie. pk
Nach dem 7. Oktober 2023 an der Westend-Synagoge, Foto: Petra Kammann
Die drei seltsamsten Worte
Sag ich das Wort Zukunft,
ist seine erste Silbe bereits Vergangenheit.
Sag ich das Wort Stille,
vernichte ich sie.
Sag ich das Wort Nichts,
schaffe ich etwas, das in keinem Nichtsein Raum hat.
Wisława Szymborska
aus:
Wisława Szymborska
Der Augenblick/Chwila – Gedichte.
Herausgegeben und übertragen von Karl Dedecius.
Suhrkamp, 2005, S. 21.
Und wer sich über die aktuelle Lage sachlich informieren möchte, der lese das gerade erschienene Buch „Israel im Krieg. Ein Tagebuch“ von Saul Friedländer aus dem Verlag C.H. Beck.
Im Herbst 2023 erschien unter dem Titel „Blick in den Abgrund“ das Tagebuch des Historikers Saul Friedländer über den Kampf in Israel um die Zukunft seiner Demokratie.
Es fand große Beachtung und erhielt einen Platz auf der Liste der besten Sachbücher. Friedländer, inzwischen 91 Jahre alt, hatte sein Tagebuch schon zur Seite gelegt. Doch dann kam der 7. Oktober…
Beide Bücher erschienen im Verlag C.H. Beck.