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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für Oktober, 2024

Der zweite Liederabend der Spielzeit an der Oper Frankfurt: „Die schöne Magelone“ von Johannes Brahms

2024, Oktober 31.

Märchenhafte Geschichte, lyrische und dramatische Stimmungsbilder

Von Petra Kammann
Die romantische Geschichte von der schönen Königstochter Magelone und ihrem geliebten Grafen Peter von Provence von Ludwig Tieck ist zu schön, um wahr zu sein. Von der märchenhaften Erzählung und den darin enthaltenen Gedichten hat Johannes Brahms sich zu seinem einzigen Liedzyklus inspirieren lassen, den er in 15 abwechslungsreichen Romanzen vertonte. Der Liedzyklus erschließt sich jedoch erst durch das unmittelbare Wechselspiel von Rezitation und Gesang, vor allem, wenn die verbindenden Texte von einer so erfahrenen Sängerin, Regisseurin und Rezitatorin wie Brigitte Fassbaender mit warmer ausdrucksstarker Stimme gesprochen werden, bevor der  Gesang des jungen Nachwuchsbaritons Konstantin Krimmel einsetzt. Das einfühlsame Spiel des langjährigen Klavierbegleiters Wolfram Rieger tat ein Übriges zu dem besonderen Abend in der Oper Frankfurt.

Liederabend: Konstantin Krimmel (Bariton) / Brigitte Fassbaender (Rezitation) / Wolfram Rieger (Klavier) in der Oper Frankfurt, Foto: Barbara Aumüller

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Das Tanztheater Wuppertal zeigt Pina Bauschs Choreografie „Viktor“

2024, Oktober 30.

Tanz des Lebens – Tanz des Todes

von Simone Hamm

Auf dem meterhohen Erdwall, der die Bühne auf drei Seiten umgibt, geht jemand mit einer Schippe. Unermüdlich läßt er Sand auf die Bühne rieseln. Es wirkt, als sei es eine riesige Ausgrabungsstätte. Oder ein Grab. Eine glamouröse Tänzerin im roten Kleid (Julie Shanahan) betritt die Bühne. Ihre Lippen sind knallrot geschminkt. Es scheint, als habe sie keine Arme. Minutenlang steht sie da und lächelt ins Publikum. Dann legt ein Tänzer ihr einen Pelzmantel um und sie gehen. So beginnt „Viktor“ von Pina Bausch, entstanden 1986 in Rom.

 
Ensembleausschnitt: Frauen tragen Männer, Foto: Oliver Look

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40 JAHRE FOTOGRAFIE FORUM FRANKFURT- Ein bedeutender Vermittlungsort für eine universelle visuelle Sprache

2024, Oktober 29.

Fotografie lehrt, die Welt anders zu sehen und Perspektiven zu öffnen

Von Petra Kammann

40 Jahre Fotografie Forum Frankfurt (FFF) – davon 23 Jahre lang im Leinwandhaus, danach sieben Jahre ohne festen Ort und seit 10 Jahren mit einem Ausstellungsraum im ersten Stock der Braubachstraße in einem denkmalgeschützten Haus mitten im Herzen Frankfurts – zählt das FFF zu einem der führenden unabhängigen Zentren für Fotografie in Europa. Mutig waren die Anfänge dieser gemeinnützigen Organisation, die vor allem durch ihre Mitglieder, durch viel ehrenamtlichem Einsatz, durch Eintrittspreise, sowie durch den Verkauf von Büchern und Fotografien finanziert wurde. Gleich bei der ersten Ausstellung wurde mit der Frankfurter Fotografin Barbara Klemm die Messlatte hoch gehängt. Im anderen, internationalen Teil der Schau waren 1984 da auch Vintage-Abzüge von Walker Evans zu sehen. Und seither wurden rund 270 sehr verschiedene Ausstellungen im FFF gezeigt. Einen spannenden Rückblick vermittelten Kenner der ersten Stunde wie Mitgründer Manfred Heiting, Fotografieexpertin Martina Mettner sowie Autor und Fotografiekenner Freddy Langer, der ein Gespräch mit ihnen und der heutigen Direktorin Celina Lunsford führte.

Barbara Klemm bei der Eröffnung ihrer ersten großen Ausstellung im Leinwandhaus 1984, Foto: Petra Kammann

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Roberto Saviano auf der Frankfurter Buchmesse

2024, Oktober 29.

„Ich bin ein Weltmeister darin, verklagt zu werden.“

von Renate Feyerbacher

Dicht gedrängt steht das Publikum, als der italienische Autor und Journalist Roberto Saviano im Forum der Frankfurter Buchmesse mit Literaturkenner Denis Scheck über sein neues Buch „Falcone“ (Hanser Verlag München 2024) spricht. (Auftritt bei ARD, ZDF und 3sat). Saviano, der seit Jahren unter Polizeischutz lebt, zeigt darin anhand von Falcones Geschichte, wie demokratische Strukturen ausgehöhlt werden…

Roberto Saviano, ein Publikumsmagnet, Foto: Renate Feyerbacher

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Präsentation des Ilse-Schwepcke-Preises auf der Frankfurter Buchmesse

2024, Oktober 28.

Preis für Reiseschriftstellerinnen deutscher und englischer Sprache ab 2025

„Literaturpreise gibt es nicht wenige – immer noch zu wenige, meinen Andere. Für Reiseliteratur gibt es jedenfalls kaum Auszeichnungen, erst recht nicht für Frauen. Das machen wir jetzt! Frauen brauchen Schutz vor Sexismus, Lächerlichmachung und Grobheiten, wie man sie täglich auf den Straßen und in den Medien beobachten kann“, lautete das Credo der Londoner Verlegerin Dr. Barbara Schwepcke und des Frankfurter Publizisten Karl-Burkhard Haus auf der Leseinsel der Unabhängigen Verlage. Sie wollen ab 2025 jährlich die besten Neuerscheinungen weiblicher Reiseliteratur mit den beiden Ilse-Schwepcke-Preisen in englischer wie in deutscher Sprache würdigen. Damit erinnern die beiden an die engagierte Verlegerin und enge Verwandte Ilse Schwepcke (1929-2023).

Der Frankfurter Publizist Karl-Burkhard Haus und die Londoner Verlegerin Dr. Barbara Schwepcke auf der Frankfurter Buchmesse, Foto: Petra Kammann

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Marvin E. Newman und sein US-Reich der Farb-Fotografie

2024, Oktober 27.

Außergewöhnlicher Blick auf the american way of life – Ein opulenter Bildband

Von Uwe Kammann

Jeder Liebhaber kennt sie, die großen Namen der amerikanischen Fotogeschichte, seien es Anselm Adams, Alfred Stieglitz, Robert Frank oder Edward Steichen. Sie alle haben ihre eigenen Legenden, ja, ihre Mythen, begründet. Und nicht nur fundamental den künstlerischen Rang eines in den Anfangsjahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts noch immer neuen Mediums begründet und geprägt, sondern – wie Walker Evans – auch tief in die Gesellschaft hineingewirkt. Das Gesamtbild, das sich in unseren Augen aus den Abertausenden von Fotos in immer neuen Facetten zusammensetzt, hat dabei vornehmlich eine Konstante: Es ist eine Komposition aus den Grundfarben schwarz und weiß – mit allen (oft dramatisierenden) Stufen dazwischen.

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Buchmesse und Filmbranche wieder in der Alten Oper vereint beim Hessischen Film- und Kinopreis 2024

2024, Oktober 25.

Das Land Hessen feierte die Filmbranche

Ein Kurzüberblick von Petra Kammann

Fehlten auf der Buchmesse die Teppiche, so wurden die roten Teppiche vor just einer Woche vor dem Eingang zur Alten Oper ausgerollt und brachten wieder ein wenig Glamour in die Mainmetropole. Da nämlich wurde der 35. Hessische Film- und Kinopreises verliehen, wozu Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels als Gastgeber zahlreiche Gäste aus Politik, Gesellschaft und vor allem aus der Film- und Kinobranche begrüßte, so auch nach zehn Jahren wieder parallel zur Buchmesse den Direktor der Frankfurter Buchmesse Juergen Boos, sind Bücher doch häufig doch die Grundlage für Filmadoptionen. Der international renommierten Schauspielerin und Sängerin Barbara Sukowa wurde in der Alten Oper der Ehrenpreis des Hessischen Ministerpräsidenten zugesprochen. Neu war auch in diesem Jahr der Newcomer-Preis.

Gewinner und Gewinnerinnen, Laudatoren und Laudatorinnen mit Kulturminister Gremmels und Barbara Sukowa, Foto: HMWK

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Haydns „Schöpfung“ und die „Elektra“ von Strauss in der Kölner Oper

2024, Oktober 24.

Adlerschwingen und grenzenlose Raserei

Gleich mit zwei Neuinszenierungen eröffnete die Kölner Oper ihre Spielzeit.

Von Simone Hamm

Eigentlich sollten die „Schöpfung“ und „Elektra“ an der renovierten Oper Köln, dem eindrucksvollen Ripahn Gebäude aufgeführt werden. Doch wie jedes Jahr aufs Neue verzögert sich die Fertigstellung des Opernhauses. So zeigte man die beiden Opern im Ausweichquartier Staatenhaus.

Sebastian Kohlhepp (Uriel), Francesca Merolla (Satan), Alex Rosen (Rafael), Tänzer*innen, Foto:  © Sandra Then

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„Apropos Sex“ im Museum für Kommunikation Frankfurt

2024, Oktober 23.

Omnipräsent in der Öffentlichkeit – schwierig in der intimen Kommunikation

Von Hans-Bernd Heier

Die Sexualmoral unserer Kultur prägt, wie wir über intime Themen sprechen. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Sexualmoral stark verändert. Beigetragen dazu haben neue Verhütungsmethoden, umfassende sexuelle Bildung und Fortschritte bei der Gleichberechtigung der Geschlechter. Allem voran steht der Wunsch vieler Menschen, die eigene Sexualität selbstbestimmt und offen auszuleben. In der spannenden Ausstellung „Apropos Sex“ greift das Museum für Kommunikation Frankfurt diese essenziellen Themen auf – unterstützt von Hör- und Video-Stationen sowie interaktiven Exponaten.

Ausstellungsansicht; Foto: Museumsstiftung

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Nachgeklappert: Subjektive Szenen einer Buchmesse

2024, Oktober 22.

Splitter zwischen Buchpreis, Filmpreis und Friedenspreis

Petra Kammanns persönliche Foto-Impressionen

Honoré de Balzacs Hinweis auf die unbekannten Freunde, die wir beim Lesen entdecken, sollten wir auf der Buchmesse nicht vergessen, Alle Fotos: Petra Kammann

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