Archiv für Oktober, 2024
2024, Oktober 7.
Für alle Fälle…
Heute nur eine Erinnerung an „Die drei seltsamsten Worte“ der polnischen Dichterin Wisława Szymborska (1923–2012), die zu den wichtigsten Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts zählt und spätestens mit dem Nobelpreis 1996 internationale Bekanntheit erlangte. „Sie ist ein Kosmos für sich. Jedes ihrer Gedichte ist auch mit keinem ihrer anderen Gedichte zu vergleichen. Szymborska ist ein Phänomen der Unwiederholbarkeit, ganz gleich, ob wir die Trauer, den Tiefsinn oder den wunderbaren Humor ihrer Gedichte auf uns wirken lassen“, sagte Karl Dedecius (1921 – 2016), der frühere Leiter des Polen-Instituts über sie. Er hatte Szymborska im deutschsprachigen Raum bekannt gemacht, indem er ihre Werke ab 1957 aus dem Polnischen übersetzte. Ihr Gedicht ist so aktuell wie nie. pk
Nach dem 7. Oktober 2023 an der Westend-Synagoge, Foto: Petra Kammann
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2024, Oktober 6.
Funkelnde Kiesel: Humorvoll kuriose und tiefgründige Miniaturen
Von rumänischem Blumenkohl, von Sehnsucht, Fusel und Anrichten
Von Petra Kammann
„Ich kann in der Welt kaum etwas bewegen, aber ich kann zwei Schritte zur Seite gehen“, heißt es in einer der Momenterfahrungen im Alltag des Autors Eldad Stobezki. Die respektvolle Begegnung mit einer Fahrradfahrerin, welcher der täglich in der Stadt umherstreifende Fußgänger Eldad den Vortritt gewährt, lässt aufhorchen. Er ist rücksichtsvoll und gibt damit indirekt ein Vorbild ab. Haben wir es etwa vergessen, die schlichten Regeln der Höflichkeit, die immer auch Respekt dem anderen gegenüber bedeutet, zu befolgen? Nur einer der facettenreichen Splitter aus der gerade in der Edition W erschienenen Erzählungssammlung des neugierigen Flaneurs Stobezki „Rutschfeste Badematten und koschere Mangos“…
Eldad Stobezki bei den Frankfurter Premieren, links: Sonja Vandenrath, Foto: Petra Kammann
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2024, Oktober 5.
Yun Heo und ihre beweglichen und „aufgeladenen“ Random-Installationen
Von Petra Kammann
Alle zwei Jahre verleiht der Zonta Club II Frankfurt Rhein Main den 2008 von Jutta Heun ins Leben gerufenen und mit 5000 Euro dotierten ZAC-Förderpreis an eine Künstlerin aus der Region, die meist am Beginn ihrer künstlerischen Karriere steht. Damit wollen die Zontians einerseits Künstlerinnen in ihrer kreativen Arbeit fördern und andererseits das Wissen über aktuelle Positionen in der Kunst vermitteln und vertiefen. In diesem Jahr ging der von einer unabhängigen Jury gewählte Preis an die koreanische Künstlerin Yun Heo. Anlässlich der Preisverleihung im MMK hielt Tamara Grcic, Bildhauerin und Professorin an der Kunsthochschule Mainz, die Laudatio auf die 34-jährige, in Seoul geborene Künstlerin.
Uta Friedlein, Präsidentin des Zonta Clubs Frankfurt II Rhein-Main, überreichte den ZAC-Preis an Yun Heo, Foto: Petra Kammann
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Bildende Künste, Bildung · Pisa von innen, Installation · Performance · Objektkunst, Kultur Frankfurt, Kultur regional / Rhein Main, Kultur und Gesellschaft | Kommentare deaktiviert für Preisverleihung des 9. ZAC Zonta Art Contemporary Förderpreises an Yun Heo im Museum Moderne Kunst (MMK)
2024, Oktober 5.
Ein zerstörtes Haus, vier zerstörte Leben
Ein geiziger Vater, eine morphiumabhängige Mutter, ein trunksüchtiger Sohn und dessen Bruder, der die Schwindsucht hat. Und jeder gibt dem jeweils anderen die Schuld an seinem Verhalten, seiner Krankheit, seinem Unglück. Das ist Eugene O’Neills „Eines lange Tages Reise durch die Nacht“, das Johan Simons am Schauspiel Bochum in Szene setzt.
Pierre Bokba als Vater James Tyrone und Elsie de Brauw als Mutter, Foto: Armin Smailovic
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2024, Oktober 4.
Die Poesie des Alltäglichen im Werk der Pionierin von Fluxus
von Hans-Bernd Heier
Alison Knowles nahm bereits 1962 an den „Fluxus Internationalen Festspiele Neuester Musik“ im Museum Wiesbaden teil. Diese kulminierten in der legendären Zerstörung eines Konzertflügels mit Axt und Säge und sorgten international für Schlagzeilen. Jetzt bringt eine Überblicksausstellung das Werk der Künstlerin zurück nach Wiesbaden. Erstmals wird im deutschsprachigen Raum in einer großen Schau das bis heute über 60 Jahre umfassende Schaffen der US-Amerikanerin präsentiert. Nach der Premiere im „Berkeley Art Museum and Pacific Film Archive“ ist Wiesbaden die zweite Station der Ausstellungstournee.
Besucherin vor Alison Knowles „The Identical Lunch“, ©Alison Knowles; Foto Museum Wiesbaden Bernd Fickert
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Bildende Künste, Fotografie · Video · Film, Installation · Performance · Objektkunst, Kultur regional / Rhein Main, Kultur und Gesellschaft, Performance, Wiesbaden | Kommentare deaktiviert für Museum Wiesbaden ehrt Alison Knowles mit Retrospektive
2024, Oktober 4.
Englerts emphatische Alltagsszenen aus Rajasthan
Von Brigitta Amalia Gonser
Unter dem Titel „Masala“ – in Hindi die Bezeichnung für verschiedene Gewürzzubereitungen der indischen Küche, in übertragenem Sinne eine Mixtur verschiedener Elemente – präsentiert der Frankfurter Künstler Alexander Paul Englert eine reiche und pikante Original-Mischung authentischer Menschenbildnisse und spontan eingefangener Alltagsszenen indischen Lebens aus dem Bundesstaat Rajasthan im Goldenen Dreieck zwischen Delhi, Jaipur und Agra.
Der Frankfurter Fotokünstler und Filmemacher Alexander P. Englert, Foto: Manfred Kötter
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2024, Oktober 3.
Die Architekten Christoph Mäckler und Till Schneider plädieren für städtebauliche Neuordnung
Von Uwe Kammann
Ist die Bebauung des jetzigen Paulsplatzes – genau dort, wo seit fünfzig Jahren der streng geometrische Platanenhain die Paulskirche von Osten einfasst – ein absolutes Tabu? Das wollen die Frankfurter Architekten Christoph Mäckler und Till Schneider aufbrechen. Folglich präsentieren sie einen Vorschlag, der an der Ostseite den Platz zur Neuen Kräme abschließt, damit diese ehemals dominante Nord-Süd-Verbindung wieder zu einer richtigen Straße mit beidseitigen Häusern wird. Und der damit gleichzeitig die Paulskirche räumlich einschließt, so, wie es bis zur Kriegszerstörung die 1843 nach Plänen von Friedrich August Stüler errichtete Alte Börse tat.
Bettina Wiesmann, Vorsitzende des Bürgervereins Demokratieort Paulskirche, Foto: Petra Kammann
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2024, Oktober 3.
Hofmannsthal. Szenen. Die Kunst, Erlebnisse zu erfinden
Theaterszenen, biographische Szenen, Konfliktszenen sowie Einblicke in ein editorisches Großprojekt
Hugo von Hofmannsthal war und ist einer der bedeutendsten Vertreter der literarischen Moderne, ein Dichter und Dramatiker von internationalem Rang. Da sich 2024 sein Geburtstag zum 150ten mal jährt, erzählt die Jubiläumsausstellung Geschichten aus Leben und Werk des österreichischen Schriftstellers und schöpft dazu aus dem Nachlass, der seit dem Ende der 1960er Jahre im Freien Deutschen Hochstift verwahrt und erforscht wird. Die Kritische Ausgabe sämtlicher Werke des österreichischen Dichters wurde in 40 Bänden (mit 42 Teilbänden) erarbeitet und 2022 mit dem Erscheinen des vierten und letzten Bandes der Werkgruppe „Reden und Aufsätze“ (1920-1929) abgeschlossen. In der Sonderausstellung, die heute eröffnet wird, sind Archivalien zu sehen, an denen immer auch charakteristische Konstellationen der Epoche sichtbar werden: Hofmannsthals Anfänge als literarisches Wunderkind, seine Formexperimente am Beginn des neuen Jahrhunderts (‚Elektra‘), die große Form der Oper (‚Der Rosenkavalier‘) bis hin zu den Neuanfängen in der verstörenden Welt nach dem Ersten Weltkrieg, einer Zeit heftiger Umbrüche, welche die Fragen und Probleme des alten Europa aufwerfen.
Die beiden Kuratoren Konrad Heumann und Katja Kaluga, Foto: Petra Kammann Weiterlesen
Autoren, Bildung · Pisa von innen, Deutsches Romantik-Museum Frankfurt, Kultur Frankfurt, Kultur und Gesellschaft, Kunstszene überregional, Kunstszene Frankfurt/Offenbach | Kommentare deaktiviert für Jubiläumsausstellung zum 150. Geburtstag von Hugo von Hofmannsthal (1874–1929) im Deutschen Romantik-Museum
2024, Oktober 2.
Brennende Fragen der Zeit mit den Mitteln des Theaters
Von Walter H. Krämer
1984 wurde das Freie Schauspiel Ensemble von Dagmar Casse und Reinhard Hinzpeter mit fünf weiteren Theaterleuten gegründet. Nach jahrelangen Erfahrungen am Stadt- und Staatstheater wollten sie in dieser Zeit des Aufbruchs für ihre Theaterarbeit Produktionsbedingungen schaffen, die ihnen mehr Raum und Zeit boten, ihre eigene Kreativität zu entfalten. Sie wollten nicht mehr mit Kolleg*innen zusammenarbeiten, die zum Teil entgegengesetzte Auffassungen von Handwerk, von Ästhetik und der Rolle des Theaters in der Gesellschaft hatten. Das, so war die Überlegung, behindere die eigene Kreativität und eine gemeinsame Ausrichtung. Gleichzeitig ließen sie damit auch die meist sehr autoritär und patriarchal geführten Strukturen hinter sich. Wollten selbst entscheiden, was und wie gespielt wird und sich nicht den Zwängen des Marktes unterwerfen.
Gründungsfoto aus dem Jahr 1984: Auf den Stufen der Alten Oper. Obere Reihe von links: Axel Siefer, Reinhard Hinzpeter, Georg Weber, Hermann Josephs, Untere Reihe von links: Dagmar Casse, Jane Hempel, Ernst-Leopold Strachwitz, April Hailer, Foto: FSEF
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Bildung · Pisa von innen, Buch und Literatur, Kultur Frankfurt, Kultur und Gesellschaft, Schauspiel | Kommentare deaktiviert für Freies Schauspiel Ensemble Frankfurt – Seit 40 Jahren Theater für die Stadtgesellschaft
2024, Oktober 1.
„Salon kontrovers“ als Hommage zum 100. Geburtstag des Suhrkamp-Verlegers
Anlässlich des 100. Geburtstags des Verlegers Siegfried Unseld fand eine besondere Veranstaltung der Frankfurter Bürgerstiftung im Holzhausenschlösschen in der Reihe „Salon kontrovers: Briefe – schreiben und lesen“ statt. Einen Auszug aus dem Briefwechsel zwischen Siegfried Unseld und Thomas Bernhard lasen am 29.8.2024 vor vollem Haus die Schauspieler Wolfram Koch als Thomas Bernhard und Stephan Wolf-Schönberg als Siegfried Unseld. Die folgende einordnende Einführungsrede hielt der Literaturwissenschaftler und ehemalige Kulturradiomacher Ruthard Stäblein, die er FeuilletonFrankfurt zur Verfügung stellte.
Ruthard Stäblein konzipierte die Veranstaltung „Salon kontrovers“, Foto: Petra Kammann
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Autoren, Autorinnen und Autoren, Buch und Literatur, Kultur Frankfurt, Kultur und Gesellschaft, Schauspiel | Kommentare deaktiviert für Voller Spannung: Lesung aus dem Briefwechsel von Siegfried Unseld und Thomas Bernhard