Zeit für Bach – Frankfurter Bachkonzerte zu Gast bei der Frankfurter Bürgerstiftung im Holzhausenschlösschen
Es gibt nicht nur den einen Bach!
„Wurzeln und Flügel“– wie passend der Titel der Auftaktveranstaltung der Frankfurter Bachkonzerte am Donnerstag Abend war, die vom 12. bis 15. September 2024 zu Gast bei der Frankfurter Bürgerstiftung im Holzhausenschlösschen stattfinden. Mit Podiumsgesprächen anhand zahlreicher musikalischer Beispiele von, über und nach Johann Sebastian Bach! Und schlicht beglückend ist es, wenn drei so kenntnisreiche Musiker und Hochschullehrende wie die renommierte Cellistin Katharina Deserno, Professorin an der Musikhochschule in Würzburg, und zwei Professoren der Hochschule für Musik und Darstellende Künste, der Pianist und Cembalist Günter Albers und der Organist Carsten Wiebusch zusammenkommen, um sich auszutauschen zu Fragen, die Bachs musikalische Ausbildung und seine Persönlichkeit als Lehrer und Inspirator betrachten. Sie führten in aller Differenziertheit die Mehrstimmigkeit Bach‘scher Musik vor, die bis heute weder an Aktualität noch an Aura eingebüßt hat. Auch die nächsten Gesprächskonzerte bleiben spannend! pk
Gelungener Auftakt mit der Cellistin Prof. Katharina Deserno ( li), dem Pianisten Prof. Günter Albers (Mi) und Prof. Carsten Weibisch, Foto: Petra Kammann
Der Freitagabend widmet sich dann einem besonderen Instrument: Der international gefeierte Lautenist Joachim Held, Professor für Historische Lauteninstrumente an der Hochschule für Künste in Bremen, der Festivals in Europa, Afrika, Japan und Südamerika auftrat, wird „Wege zu Bach“ aufzeigen, die von der französischen Lautenmusik bis zu zentralen Werken Johann Sebastian Bachs führen. Dabei wird er uns gewiss Einsichten vermitteln, die die Entwicklung der barocken Musiksprache in der individuellen Behandlung des Großmeisters beleuchten.
Auf dem weiteren Programm stehen:
MUSIK FÜR LAUTE
Der international gefeierte Lautenist Joachim Held, Foto: Frankfurter Bachkonzerte
Ennemond Gaultier (1575 – 1651)
Suite in d-Moll
Johann Anton Losy (1650 – 1721)
Suite in F-Dur
Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)
Adagio (aus BWV 1001)
Fuge g-Moll (BWV 1000)
Silvius Leopold Weiss (1687 – 1750)
Sonate B-Dur
Johann Sebastian Bach
Suite in g-Moll (BWV 995)
Künstlerische Charaktere der Familie Bach
Am Samstag, 14. September 2024 geht es um Bachische Musik am preussischen Hof. Mitglieder der Staatskappelle Berlin Il Concertino Virtuoso (Andreas Jentzsch / Darya Varlamova / Yunna Weber Violinen, Holger Espig Viola, Isa von Wedemeyer Violoncello, Alf Moser Kontrabass, Günther Albers Cembalo sowie die Solistin Claudia Stein an der Flöte zeichnen in diesem dritten Konzert der diesjährigen Zeit für Bach-Reihe die unterschiedlichen künstlerischen Charaktere der Familie Bach nach und zeigen die Vielfalt der Fortentwicklung Bach’schen Komponierens in der Generation der Söhne. Dabei stellen sie den Bezug zu einem zentralen Werk des Vaters her, dem fünften Brandenburgischen Konzert.
Das Concertino Virtuoso und die Solistin Claudia Stein, Foto: Frankfurter Bachkonzerte
Wilhelm Friedemann Bach (1710 – 1784)
Sinfonie F-Dur F. 67
Carl Philip Emanuel Bach (1714 – 1788)
Flötenkonzert d-Moll H 484.1
Johann Christian Bach (1735-1795)
Quintett F-Dur W.B. 72
Johann Christoph Friedrich Bach (1732-1795)
Sinfonie d-Moll Wf I:3
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Brandenburgisches Konzert Nr. 5 D-Dur BWV 1050
Familienkonzert: „Ein Haus voller Musik – Bach und seine Söhne“
Sonntagsvergnügen mit dem Concertino Virtuoso, Frankfurter Bachkonzerte
Am Sonntag, den 15. September 2024 um 11 Uhr geht es um Einblicke in den Alltag. Davon, wie die Familie Bach gelebt hat, wie sie musiziert hat und wie die Söhne und Töchter des großen Komponisten ihre eigenen Wege gingen, wird erzählt. Günther Albers und seine Freunde vom Concertino Virtuoso Andreas Jentzsch / Darya Varlamova / Yunna Weber Violinen, Holger Espig Viola, Isa von Wedemeyer Violoncello, Alf Moser Kontrabass, Günther Albers Cembalo und Claudia Stein an der Flöte erzählen von dem lebendigen Treiben im Hause Johann Sebastian Bachs. Natürlich mit viel Musik! Ja, aber Kunst macht auch viel Arbeit. Immer gibt es etwas zu tun: Noten müssen abgeschrieben und für die nächste Aufführung vorbereitet werden, Instrumente gepflegt und gestimmt, natürlich muss auch geübt werden! Daneben gilt es, die jungen Söhne auf den Weg des Berufsmusikers vorzubereiten. Dabei legt Johann Sebastian größten Wert darauf, seine männlichen Nachkommen möglichst gut auszubilden: Neben dem musikalischen Handwerk gehörte selbstverständlich eine akademische Ausbildung an einer der großen Universitäten in Halle oder Leipzig dazu. Wussten Sie schon, dass der älteste Sohn Wilhelm Friedemann, ein begnadeter Orgelspieler, auch Mathematik studierte?