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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für Juli, 2024

Giacomo Puccinis „Madama Butterfly“ beim Festival d’Aix-en-Provence

2024, Juli 18.

Kraniche unterm Sternenhimmel von Aix

Simone Hamm über Andrea Breths grandiose Inszenierung

Unterm Sternhimmel im großen Freilichttheater Theâtre de L’Archevéché wird Giacomo Puccinis Madama Butterfly gezeigt. Die sechzehnjährige Cio-Cio San, gennant Butterfly hält sich für die glücklichste Frau Japans, weil der amerikanische Marineoffizier Pinkerton sie heiratet. Für ihn ist es ein Spiel, er weiß, dass diese Hochzeit in Amerika nicht anerkannt werden wird und will nach seiner Rückkehr aus Nagasaki ohnehin eine Amerikanerin heiraten…

„Madama Butterfly“ Festival d’Aix-en-Provence 2024 © Ruth Walz

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„Palimpseste“ – Eine Tandem-Ausstellung von Susanne Windelen und Jochen Fischer im Haus am Dom

2024, Juli 17.

Vielschichtige Überschreibung fragiler Zeiteben

Ein Rundgang mit der Kunstwissenschaftlerin Brigitta Amalia Gonser  

In der astralen Atmosphäre des denkmalgeschützten Zollamtsaales mit dem seltsamen Indigoblaulicht der recycelten früheren Fensterfolien entfaltet sich, in einem offenen visuellen Diskurs effektvoll in Szene gesetzt, die Tandem-Ausstellung „Palimpseste“ mit Installationen, skulpturalen Objekten und Zeichnungen der arrivierten Frankfurter Künstler Susanne Windelen und Jochen Fischer. Zwei dialogierende „Mengen von Aussagen“, die – mit den Worten Michel Foucaults –  je „einem gleichen“ ästhetischen „Formationssystem zugehören“ empfangen den Betrachter.

Susanne Windelen, Gesamtansicht, Foto: © Michael Meisen, Frankfurt am Main

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„Meine italienische Reise“

2024, Juli 16.

Die Zitronenblüte war schon vorbei…

Reisenotizen von Eldad Stobezki

Mantua zum Beispiel

Meine ungeschriebene Wunschliste hat zwei Spalten: Die Autoren, von denen ich noch nichts gelesen habe und die Städte, die ich noch sehen möchte. Mantua zum Beispiel. Warum gerade Mantua? Wegen der drei künstlichen Seen, die die Stadt umgeben? Wegen der gut erhaltenen Renaissance-Architektur? Weil sich in Mantua bekanntermaßen die erste Stufe zur Durchdringung kabbalistischen Denkens im Judentum auf dem Weg nach Deutschland und Polen findet?

Der Turm der Basilika  Sant’Andrea  in Mantua, Foto: Eldad Stobezki

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Preis der Autorenstiftung 2024 für die Drehbuchautorin und Filmemacherin Sylke Ender

2024, Juli 15.

Schlamassel allüberall

von Renate Feyerbacher

„Was für ein Schlamassel“, was für eine verfahrene, unangenehme Situation, wieso bin ich da hineingeraten, so fragt man sich gelegentlich. Im Film „Schlamassel“ von Sylke Enders ist die Krise, die Klemme, die Ausweglosigkeit, sind Misslichkeiten ständig Thema. Konflikte über Konflikte, über die aber keiner bisher wirklich sprach. Der Film: das humorvolle Drama von Johanna, einer jungen Frau, einer Fotojournalistin, die mit sich und ihrer Familie ringt und eine andere, fremde Familie, deren Mutter, Oma, eine ehemalige KZ-Aufseherin in Ravensbrück, namens Anneliese Deckert in große Verwirrung stürzt…

Sylke Enders bei der Preisverleihung in Frankfurt, Foto:Renate Feyerbacher

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Uraufführung von William Kentridges Oper „The Gerat Yes, The Great No“ auf dem Festival in Aix-en-Provence

2024, Juli 14.

Ein Wirbelsturm aus Klängen, Bildern, Worten, Rhythmen

Von Simone Hamm

Marseille1941. Ein Frachtschiff nimmt Kurs auf Martinique. An Bord sind Juden und Staatenlose, Intellektuelle und Künstler, die vor dem Vichy- Regime fliehen. Darunter der Surrealist André Breton, der Ethnologe Claude Lévi-Strauss, die Schriftstellerin Anna Seghers, das Schriftstellerehepaar Suzanne und Aimé Césaire. Diese Überfahrt nach Martinique hat der der südafrikanische Künstler William Kentridge als Vorlage für seine Oper  „The Gerat Yes, The Great No“ genommen, die beim Festival in Aix-en-Provence uraufgeführt wurde.

„The Great Yes, The Great No“, Festival d’Aix-en-Provence 2024 Foto: © Monika Rittershaus

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Vorhang auf für die „Wälder“! Von der Romantik in die Zukunft: Eine Ausstellungstrilogie

2024, Juli 12.

Wunderbare Waldszenen zwischen Waldangst und Waldlust

Ein Überblick und ein kleiner Einblick in die verschiedenen Ausstellungshäuser

von Petra Kammann

Sind Wälder heute für viele Menschen nicht Orte, in denen sie sich von der Hektik des Alltags erholen wollen und auch können? Drei große Institutionen  im Rhein-Main haben sich gemeinsam des Themas „Wald“ angenommen und dazu in einem großen mehrteiligen Ausstellungsprojekt von verschiedenen Seiten beleuchtet: das Deutsche Romantik-Museum, das Senckenberg Naturmuseum Frankfurt und das Museum Sinclair-Haus in Bad Homburg. Die dortigen Ausstellungen spannen den Bogen von den ersten Wäldern und Nutzwäldern, über die Sehnsuchtswälder der Romantik bis in die Gegenwart und die Zukunft vor dem Hintergrund ökologischer Krisen. Die facettenreiche Entdeckungsreise ist noch bis zum 11. August zu erleben.

August Cappelen (vollendet von Johann Wilhelm Schirmer), Sterbender Urwald nach dem Sturm (Urwald im Charakter der Telemark), 1851/52 © Museum Zitadelle Jülich, Landschaftsgalerie, Inv.-Nr.2021-0001 (Schenkung Dr. Matthias Bühler), Foto: Bernhard Dautzenberg

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Vielseitiges Programm beim diesjährigen Osthafen-Festival am 20. und 21. Juli

2024, Juli 11.

Frankfurts alle zwei Jahre stattfindende Hafen- und Musikfestival für die ganze Familie wird am Samstag, 20., und Sonntag, 21. Juli, im Osthafen entlang des Nordbeckens im Osthafen 1 und der parallel verlaufenden Lindleystraße vom Osthafenplatz bis zur East Garage gefeiert. Die Besucherinnen und Besucher erwartet erneut ein buntes Treiben aus Hafen-Attraktionen, Livemusik, Kunst und Kultur, Sport und einem vielseitigen Kinderprogramm – sowohl an Land als auch auf dem Wasser. Das Veranstaltungsgelände erstreckt sich . Im Sommer 2022 waren über 250.000 Besucherinnen und Besucher gekommen. Die nächste Chance, das Osthafen-Festival zu besuchen, ergibt sich erst wieder Ende Juli 2026…

Osthafen-Festival 2022 (1), Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Salome Roessler

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Die Himmelsdecke als UNESCO-Weltkulturerbe – Ein Wunderwerk in Präzision und Schönheit

2024, Juli 8.

Das Sonnensystem im Wohnzimmer

Von Paulina Heiligenthal

Die Sterne lauter ganze Noten. Der Himmel die Partitur. Der Mensch das Instrument. (Christian Morgenstern, 1871 – 1914)

Im friesischen Franeker/Niederlande bewegt sich eine einzigartige Himmelsdecke im Wohnzimmer eines Grachtenhauses: das älteste funktionsfähige Planetarium der Welt. Dieses Haus, das „Königliche Eise Eisinga Planetarium“, erzählt die wundersame, fast märchenhafte Geschichte des gleichnamigen Himmelsbauers und Freizeit-Astronomen „Vom Grundschüler zum Bauernprofessor“.

An der Wand über der Schlafstätte sieht man den sogenannten Himmelsplatz, Foto: Paulina Heiligenthal

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„INES „von Ondrej Adámek und Katharina Schmitt uraufgeführt

2024, Juli 7.

Radioaktiver Unfall an der Oper Köln

Stimmengewirr vor Beginn der Oper. Nach einer Weile erst bemerkt man, dass es keine Zuschauer sind, die da tuscheln, sondern, dass es aus Lautsprechern  kommt. Wir verstehen „Katastrophe“, „Unfall“. Der Chor der Kölner Oper nimmt das Wispern auf. So beginnt die Oper „INES“ des tschechischen Komponisten Ondrej Adámek und der Librettistin und Regisseurin Katharina Schmitt an der Kölner Oper.

Hagen Matzeit (O), Kathrin Zukowski (E) Foto: © Matthias Jung / Oper Köln

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Historisches Museum Frankfurt zeigt „Stadt der Fotografinnen – Frankfurt 1844–2024“ (2)

2024, Juli 6.

Die Fotografie als emanzipatorisches Medium

Von Hans-Bernd Heier

Frankfurt zieht seit der Erfindung der Fotografie Fotografinnen an, die mit regionalen, nationalen und internationalen Werken Fotogeschichte geschrieben haben. Erstmals werden in der großen Schau „Stadt der Fotografinnen“  im Historischen Museum Frankfurt herausragende Arbeiten von rund 40 Fotografinnen der Mainmetropole präsentiert. „Über den Dialog der gezeigten Werke bilden sich generationenspezifische, aber auch immer wiederkehrende Auseinandersetzungen mit gesellschaftlichen Themen und Fotogattungen heraus. Der urbane Raum wird dabei als sozialer, politischer und kultureller Ort ins Bild gesetzt und ist zugleich Motor wie Zielpunkt fotografischer Aktivität und Kreativität“, so Dr. Dorothee Linnemann, Projektleiterin und Kuratorin der Fotografischen Sammlung des Historischen Museums.

Ilse Bing „Selbstporträt der Fotografin Ilse Bing mit Leica im Spiegel“, 1931

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