Binding-Kulturpreis 2024 an Frankfurt LAB e.V.
Das Theater als Labor – Entfaltungsort des Experimentellen
von Renate Feyerbacher
Zum 29. Mal hat die Binding Kulturstiftung den mit 50.000 Euro dotierten Binding-Kulturpreis verliehen, der erstmals 1996 an das Ensemble Modern verliehen wurde. Das Frankfurt LAB e.V. nahm den Preis aus den Händen von Bergit Gräfin Douglas, der Vorsitzenden des Vorstands, in der Paulskirche entgegen. Sie, wie zuvor Stadträtin Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft, lobte die experimentelle Forschung und Entwicklung des Vereins, den es seit 15 Jahren gibt und zu einer bedeutenden Kultureinrichtung der Stadt Frankfurt wurde. „Ein Kultur-Hotspot von großen Bedeutung“, so Ina Hartwig.
von links: Otto J. Völker (Vorstand der Binding-Brauerei), Kerstin Hort-Schelm (Kanzlerin der HfMDK), Prof. Ingo Diehl (Präsident Hessische Theaterakademie), Paul Cannon (Ensemble Modern), Anna Wagner (Intendantin Künstler*innenhaus Mousonturm), Dr. Philipp Schulte (Vorstand Frankfurt LAB e.V.), Annika Glose (Geschäftsführerin Dresden Frankfurt Dance Company), Stadträtin Dr. Ina Hartwig (Dezernentin für Kultur und Wissenschaft), Marcus Dross (Intendant Künstler*innenhaus Mousonturm), Bergit Gräfin Douglas (Vorsitzende des Vorstands der Binding-Kulturstiftung) , Foto: Renate Feyerbacher
Wer ist bei Frankfurt LAB dabei? Das Ensemble Modern, die Hessische Theaterakademie, die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt, das Künstler*innenhaus Mousonturm und die gemeinschaftliche Initiative der Dresden Frankfurt Dance Company. Sein offizieller Name Frankfurt LAB e.V. – das Musik-, Theater- und Tanzlabor der Moderne für Frankfurt RheinMain e.V.
Paul Cannon und Léonce Noah Konan, Foto: Renate Feyerbacher
Kontrabassist Paul Cannon (Ensemble Modern) intonierte “Fury für Kontrabass“ (2005) der englischen Komponistin Rebecca Saunders. Dazu tanzte, performte Léonce Noah Konan in einer Choreografie von Rafaele Giovanola (CocoonDance) durch den Raum der Paulskirche.
Ein Genre, das von den Rändern arbeite, beschreibt Laudator Florian Malzacher, Freier Kurator und Autor, die Aktionen von Frankfurt LAB. Es gehe nicht um Zuschauer, sondern um die künstlerische Freiheit, die stets bei Null anfange – eine Herausforderung für die Künstler und eine Zumutung für die Zuschauer. 70 internationale, unterschiedliche Projekte hat es im letzten Jahr gegeben – organisiert von einem kleinen Team. Er wünscht sich für den Ort eine klare, notwendige Perspektive, denn die Wasserschäden sind groß, die Heizungskosten hoch und der Mietvertrag endet 2025. LAB „Bleibe porös“, (Zitat: Walter Benjamin)
Dr.Philipp Schulte, Vorsitzender Frankfurt LAB e.V.,Foto: Renate Feyerbacher
„Der Preis ist verdient“, so beginnt Dr. Schulte, der Vorsitzende von Frankfurt LAB e.V., selbstbewusst seinen Dank. Er lobt das gegenseitige Vertrauen der Künstler, ihre Neugierde aufeinander, die Verknotung, die immer weiter geht.
Derzeit hat LAB in den Räumen der ehemaligen Fabrik in der Schmidtstraße im Gallusviertel 650 Quadratmeter als große Szenenfläche und eine Studiobühne zum Probieren und Präsentieren zur Verfügung, das technische Niveau ist auf hohem Niveau. Es wird auf eine neue Bleibe in Bockenheim gehofft.
Bergit Gräfin Douglas im Gespräch, Foto: Renate Feyerbacher
Beim Empfang danach gab es frisch gezapftes Binding Bier.
Im Juli gibt es noch Veranstaltungen.
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