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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für Juni, 2024

Engagement der Bürgerschaft – 100 Jahre Frankfurter  Patronatsverein in Frankfurt

2024, Juni 30.

Ein einmaliges Netzwerk der Kultur

 von Renate Feyerbacher

Mit einer Matinee in der Oper Frankfurt wurde das Jubiläum von Künstlerinnen und Künstlern von Schauspiel, Oper, Tanz und Frankfurter Opern- und Museumsorchester gefeiert. Alle drei Sektionen werden vom Patronatsverein gefördert. In den Programmheften ist immer wieder zu lesen: „Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins für die Städtischen Bühnen e.V.“, und dann wird die jeweilige Sparte genannt. Zum Beispiel zuletzt in der Oper „La Juive“, die bis Spielende noch zu sehen ist, bei „Aida“, Wiederaufnahme im November, oder in der Spielzeit die Premiere der Oper „Der Prinz von Homburg“ des deutschen Komponisten Hans Werner Henze.

Jubiläumsbroschüre, Foto: Renate Feyerbacher

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Bedeutende Bronzeplastik „Fressender Löwe“ von Rembrandt Bugatti nun im Städel

2024, Juni 27.

Erwerbung zum 125. Jubiläum des Städelschen Museums-Vereins

Der Städelsche Museums-Verein, der am 27. Juni 1899 gegründet  wurde, ist heute einer der ältesten und größten Fördervereine eines deutschen Museums. Sein 125-jähriges Bestehen feiert er mit einer bedeutenden Erwerbung: der Bronzeplastik Fressender Löwe von Rembrandt Bugatti (1884–1916). Zuletzt waren im Städel Museum Plastiken des Bildhauersim Jahr 2020 in der Sonderausstellung „En Passant. Impressionismus in Skulptur“ zu sehen. Die Jubiläumserwerbung gelangt als Leihgabe des Fördervereins in die Sammlungspräsentation „Kunst der Moderne“ des Städel Museums und ist nun im Impressionisten-Saal im Dialog mit Plastiken von Edgar Degas und Auguste Rodin zu sehen.

Ausstellungsansicht: Rembrandt Bugatti Fressender Löwe (Lion couché dévorant), 1908, Foto: Städel Museum – Norbert Miguletz

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Wagners fliegender Holländer an der Oper am Rhein

2024, Juni 26.

Von wilden Meeren, bunten Shopping Mails und singenden Fußballfans

Vasily Barkhatov überträgt Wagners fliegenden Holländer an der Oper am Rhein in Düsseldorf ins Hier und Jetzt.

von Simone Hamm

Wieder und wieder geht das kleine Mädchen mit seinen Eltern ins Kino. Sie schaut immer denselben Film: „Der fliegende Holländer“. Die Sage des verfluchten Seemanns, der über die Weltmeere irrt, der nicht sterben darf, bis die Liebe einer Frau ihn erlöst, berührt sie tief. Ihre Mutter lässt sich in die Arme anderer Kinobesucher fallen. Der Vater kommt lange schon nicht mehr mit, und immer noch sitzt die längst erwachsen gewordene Senta im Kino.

Der fliegende Holländer von Richard Wagner mit Bogdan Taloș (Daland), Anna Harvey (Mary), Foto: Sandra Then

 „La Juive“ Oper von Fromental Halévy in Frankfurt

2024, Juni 25.

Die Geschichte von Judenhass während des Kirchenkonzils in Konstanz von bedrückender Aktualität

Von Renate Feyerbacher

Fotos: Monika Rittershaus / Oper Frankfurt

Die Reaktionen bei der Uraufführung der Grand Opéra 1835 in Paris waren gespalten. Bei der Premiere von „La Juive“ am 16. Juni in der Oper Frankfurt wurde die Inszenierung von einigen lautstark ausgebuht. Warum? Denn die Inszenierung von Tatjana Gürbaca fasziniert, bedrückt – ein Spiegel der aktuellen Situation.

Das Ensemble bei der Premiere von „La Juive“ am in der Oper Frankfurt, Foto: Monika Ritterhaus

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Ein Festtag für Wiesbaden: Das Museum Reinhard Ernst ist eröffnet

2024, Juni 24.

Das noble Kunst-Geschenk an der Wilhelmstraße soll Kreativität anfeuern und beflügeln

Von Uwe Kammann

Das Überflüssigste beim neuen Museum Reinhard Ernst? Dass irgendjemand meinte, diesem so klaren, kristallinen Bau – ein wahres Auftakt-Ausrufezeichen an der Wiesbadener Wilhelmstraße – einen Spitznamen geben zu müssen, einen, den viele Medien ohne kritische Distanz eilfertig als Bürgererfindung weiterreichen: Zuckerwürfel. Doch wer vom Marketing-Firlefanz absieht, der wird schlicht konstatieren: wirklich, ein strahlend schönes Museum ist in drei Planungs- und fünf Baujahren entstanden. Eines, das trotz seiner mächtigen Kuben den Boulevardrahmen nicht sprengt; und das trotz großflächiger, nur sparsam rhythmisierter Fassaden nicht erdrückend und abweisend, sondern durchaus leicht wirkt – was vor allem der Verkleidung mit hellweißen (‚Bethel White’) per Hammerbearbeitung leicht aufgerautem Granitplatten zu verdanken ist.

Das auf dem Bildschirm projizierte Gebäude, Foto: Uwe Kammann

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Endlich eröffnet: das museum reinhard ernst (rme) in Wiesbaden

2024, Juni 23.

Erste Foto-Impressionen

von Petra Kammann

„Dieses Haus gehört der Kunst, und die Kunst gehört allen.“
Sonja und Reinhard Ernst

Reinhard Ernst, Stifter und Sammler abstrakter Kunst, bei der Eröffnungsansprache im Maki-Forum, Fotos: Petra Kammann

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Helmut Werres und Christiane Hamacher: Mischwesen im Ausstellungsraum EULENGASSE 

2024, Juni 20.

Faszination für das Hybride

Von Brigitta Amalia Gonser

Die Ausstellung „Mischwesen“, mit Werken von Helmut Werres und Christiane Hamacher, als Kooperation zwischen den Kunstvereinen EULENGASSE Frankfurt am Main und Kunstbalkon Kassel, führt den Betrachter in das Reich ästhetischer Fiktionen, die das Ergebnis reger künstlerischer Imagination sind. Sie zeugen in Zeichnungen und Porzellanskulpturen von der uralten Faszination für Hybride, entstanden aus der Verschmelzung von Mensch und Tier.

Gemischte Hängung im Kunstverein EULENGASSE, Foto: Helmut Werres

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Binding-Kulturpreis 2024 an Frankfurt LAB e.V.

2024, Juni 19.

Das Theater als Labor – Entfaltungsort des Experimentellen

von Renate Feyerbacher

Zum 29. Mal hat die Binding Kulturstiftung den mit 50.000 Euro dotierten Binding-Kulturpreis verliehen, der erstmals 1996 an das Ensemble Modern verliehen wurde. Das Frankfurt LAB e.V. nahm den Preis aus den Händen von Bergit Gräfin Douglas, der Vorsitzenden des Vorstands, in der Paulskirche entgegen. Sie, wie zuvor Stadträtin Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft, lobte die experimentelle Forschung und Entwicklung des Vereins, den es seit 15 Jahren gibt und zu einer bedeutenden Kultureinrichtung der Stadt Frankfurt wurde. „Ein Kultur-Hotspot von großen Bedeutung“, so Ina Hartwig.

von links: Otto J. Völker (Vorstand der Binding-Brauerei), Kerstin Hort-Schelm (Kanzlerin der HfMDK), Prof. Ingo Diehl (Präsident Hessische Theaterakademie), Paul Cannon (Ensemble Modern), Anna Wagner (Intendantin Künstler*innenhaus Mousonturm), Dr. Philipp Schulte (Vorstand Frankfurt LAB e.V.), Annika Glose (Geschäftsführerin Dresden Frankfurt Dance Company), Stadträtin Dr. Ina Hartwig (Dezernentin für Kultur und Wissenschaft), Marcus Dross (Intendant Künstler*innenhaus Mousonturm), Bergit Gräfin Douglas (Vorsitzende des Vorstands der Binding-Kulturstiftung) , Foto: Renate Feyerbacher

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Florian Kochs MeterMorphosen – Geschichte und Geschichten am laufenden Meter

2024, Juni 18.

Mit Wissen und Witz – Auch Kulturmanagement geht so

Von Petra Kammann

Der Frankfurter Publizist, Kurator und Verleger Florian Koch schafft seit gut einem Vierteljahrhundert im Verlag MeterMorphosen, den er im Jahre 1998 mitbegründet hat, buchaffine sogenannte „Nonbooks“.  Dass etliche seiner einfallsreichen buchähnlichen Produkte mit Preisen ausgezeichnet oder nominiert wurden, wen wundert’s? So erschien u.a. bei MeterMorphosen schon 2015 das beliebte Redensarten-Memospiel des erfolgreichen Frankfurter Illustrators Philip Waechter. Aber Koch ist nicht nur Verleger. In Frankfurt/Rhein-Main betreibt er eine Kulturmanagement-Agentur: Dreimal jährlich kuratiert er in Sachsenhausen mit dem Künstler Daniel Hartlaub die Frankfurter KunstSäule, wo Künstler in drei Wechselausstellungen pro Jahr ihr Werk auf einer 3,80 m hohen Litfaßsäule präsentieren. Jährlich organisiert er für die Publikumsverlage den beliebten „Langen Tag der Bücher“, und er hilft auch seit 2004 dem Kulturamt der Stadt Frankfurt bei der Planung, Koordinierung und Umsetzung des zweijährlich stattfindenden Literaturfestivals LiteraTurm in den Hochhaustürmen der Stadt Frankfurt.

Der Nonbook-Verlag MeterMorphosen im Hinterhof in Oberrad, Foto: Petra Kammann

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Das Crespo Haus der Fotografin, Psychologin und Stiftungsgründerin Ulrike Crespo (1950–2019) kann ab sofort bespielt werden

2024, Juni 17.

Eine transparente Werkstatt im Herzen der Stadt

Von Petra Kammann

Mit der Crespo-Foundation unterstützt – so das Vermächtnis von Ulrike Crespo, Enkelin des Wella AG-Gründers Karl Ströher – Menschen, die nachteilige Startbedingungen haben, aber ihren eigenen Werdegang bewusst selbst gestalten wollen. Untergebracht war die Stiftung zuletzt wenig sichtbar im „Haus des Buches“ in der Braubachstraße. Nun aber ist sie umgezogen in ein denkmalgeschütztes, rundumsaniertes und weiterentwickeltes Haus aus den 1950er Jahren in der Weißfrauenstraße. Gelegen zwischen Theaterdoppelanlage, Römer und Paulskirche, in der Nähe der SCHIRN, dem Frankfurter Kunstverein und dem Museum MMK für Moderne Kunst und in unmittelbarer Nachbarschaft des Karmeliterklosters und damit des Instituts für Stadtgeschichte soll das Crespo Haus als Scharnier zwischen Bahnhofsviertel und Neuer Altstadt als offener Begegnungsort wirken. Die durchlässige Architektur spiegelt das Anliegen der Stiftung und macht es im Stadtbild sichtbar.

Zwischen dem historischen Gebäude des Karmeliterklosters und dem Crespo Haus wurde eine gläserne Verbindung geschaffen, Foto: Petra Kammann

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