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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Golden Planet Award für die Filmemacherin, Umweltaktivistin Ina Knobloch

von Renate Feyerbacher

Für ihr weltweites Umwelt-Engagement wurde die Dokumentarfilmerin, Buchautorin, Wissenschaftsjournalistin, Moderatorin und vor allem Umweltaktivistin Ina Knobloch im Oktober in Frankfurt mit dem Golden Planet Award von Voice Aid Association e.V., Gründerin Astrid Arens sowie des Projektes D.I.P.E.S.H. ausgezeichnet. Der Verein widmet sich digitalen Plattformen, die weltweit agierende Themen wie Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Humanität fokussieren.

Ina Knobloch und Astrid Arens (Voice of Aid Assosiatin / D.I.P.E.S.H.) Foto: Renate Feyerbacher

Schon 2018 hatte die Dokumentarfilmen Knoblauch den Hessischen Filmpreis für ihren Dokumentarfilm „Die Akte Oppenheimer“erhalten. Veranstalter der Preisverleihung im Oktober waren Astrid Arens und Stephan Schwenk, Gründer Radio Group GmbH. Ausgezeichnet für den Golden Planet Award von Voice Aid Association e.V. werden unter anderem Unternehmen, die Maßnahmen von Nachhaltigkeit vorbildlich umsetzen, Umweltschutz fördern und soziale Verantwortung übernehmen.

In diesem Sinne werden auch Einzelpersonen ausgezeichnet wie zum Beispiel Leiter von Organisationen, Filmschaffende, Schauspieler, Musiker, Sänger. In dieser Kategorie gab es neben Ina Knobloch weitere elf Preisträger, drei aus Afrika, einer aus den USA, eine aus der Ukraine, eine aus den Niederlanden und aus Deutschland.

Ina Knobloch, Foto: Renate Feyerbacher

Die in Karlsruhe geborene Ina Knobloch ist in Frankfurt aufgewachsen. Nach einem längeren Kanada-Aufenthalt studierte sie an der Frankfurter Goethe-Universität Biologie und promovierte über eine Kletterpflanze. Sie erhielt verschiedene Stipendien.

Schon als Kind war sie vom Dschungel begeistert und träumte von einem Baumhaus im Urwald. Sie reiste in die artenreichsten Gebiete der ganzen Welt, um Ideen für ein Baumhaus zu bekommen und entschied sich schließlich für Costa Rica, mittlerweile ihre zweite Heimat. Auf einem Grundstück, auf dem sie die Bäume selbst gepflanzt hatte, baute sie 1987 ihr Baumhaus. In ihrem Buch „Baumhaus mit Faultier“ (Ullstein) erzählt sie, wie sie sich ihren Lebenstraum erfüllte.

Aber es geht ihr nicht nur um ihren persönlichen Lebenstraum, sondern darum, die Bedeutung des so für unser Klima notwendigen Regenwalds bewusst zu machen. Sein Schutz wurde zu ihrer Lebensaufgabe. 1989 drehte sie den Film „Costa Rica – Chancen für ein bedrohtes Paradies“ (Buch, Regie, Produktion – fürs öffentlich-rechtliche Fernsehen)

Im selben Jahr war sie beteiligt an der Gründung des Vereins Tropica Verde, der Natur- Artenschutzprojekte in Costa Rica fördert. Es geht um den Erhalt, die Wiederaufforstung und den Schutz bedrohter Tierarten. Mit Bildungsprojekten, Vorträgen, Publikationen, Ausstellungen informiert der Verein über die Bedeutung der Regenwälder für uns alle und unterstützt Bildungsprojekte über Umwelt in Costa Rica.

Die Liste über ihre Filme, Artikel zum Thema Umwelt-Tierschutz ist lang. Zuletzt erschien 2019 das Buch „Aufschrei der Meere  – was unsere Ozeane bedroht und wie wir sie schützen müssen“  (Ullstein), geschrieben mit dem Schauspieler, Dokumentarfilmer, Drehbuchautor und Umweltaktivisten Hannes Jaenicke. Sie berichten über Wale und Delfine, die durch Plastikmüll verenden, über vernichtete Korallenriffe, leergefischte Ozeane. „Dabei ist nicht nur die Schönheit und Vielfalt der Meere bedroht, sondern auch das Überleben der Menschheit.“ Daher ihr Appell: “Rettet die Meere  – jetzt!“ Knobloch und Jaenicke sprachen zusammen auch auf dem FAZ Kongress im März 2023 über „Perspektiven in Krisenzeiten“.

Ina Knobloch ist auch medienpolitisch aktiv. Sie ist in Frankfurt Vorsitzende im Deutschen Journalisten-Verband (DJV), engagiert sich für die Reform der öffentlich-rechtlichen Sender und bewarb sich bei der Intendanten-Wahl des Hessischen Rundfunks, aber sie wurde nicht zum Bewerbungsgespräch eingeladen. Die taz schrieb am 28.10.2021: „Für Führungspositionen kommen in der Regel nur Leute ‚aus dem System‘ infrage, die gemäß einer internen Aufstiegsarithmetik ,dran‘ sind. Seiteneinsteiger?“

Können, Wissen, Energie und Charisma hat Ina Knobloch, die früher für den Hessischen Rundfunk aktiv war. „Eine derart vielfältige Arbeitsbiografie wäre eigentlich eine gute Voraussetzung für den Job der Senderchefin.“ (taz)

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