home

FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für August, 2023

„Frankreich entschlüsseln“: ein Standardwerk zum Verständnis

2023, August 12.

Die renommierte Publizistin Isabelle Bourgeois über das Nachbarland Frankreich unter vielfältigen Vorzeichen

Von Uwe Kammann

Vor kurzem berichtete die FAZ im Lokalteil – mit einiger Sorge oder mit nüchternem Tenor? –, dass der Finanzplatz Frankfurt in allen Belangen von Paris überholt worden sei, ganz anders als nach dem Brexit vorhergesagt. In französischen Zeitungen wie „Le Monde“ ist zuletzt – nicht ohne Genugtuung, Stolz oder gar Häme? – hervorgehoben worden, dass die französische Wirtschaft der globalen Krisensituation trotze, dass sie standhalte und sogar leicht wachse.

Blick auf das Centre Pompidou – Paris vereint Tradition und Moderne, Foto: Petra Kammann

Weiterlesen

Wider den bedrohten Garten Eden – 20 Jahre Fotofestival La Gacilly in der Bretagne

2023, August 11.

Visionen unseres Naturerbes

Impressionen von Petra Kammann

2004 eröffnete Yves Rochers Sohn Jacques Rocher in seinem Heimatdorf La Gacilly ein Festival für Fotografen wie Franck Horvat, Arnaud Baumann, Sanna Kannisto und andere talentierte Foto-Pioniere, die lediglich die Schönheit der Natur zeigen wollten. 20 Jahre später ist die Natur bedrohter denn je. Allüberal in La Gacilly hängen diesmal großformatige Fotografien von zeitgenössischen Fotografen wie Beth Moon, Luca Locatelli, Nazli Abbaspour oder Lucas Lenci, die sich mit dem Thema „La nature en Héritage“ beschäftigen. Teils erleben wir die Bilder in freier dschungelhafter Natur, teils in einer verlassenen Autowerkstätte, teils an den graugranitenen Fassaden der Häuser. Die Plein Air-Schau ist noch bis zum 1. Oktober für jedermann und jedefrau frei zugängig.

Wunsch nach Schutz und Erhaltung. Ein Stillleben mit der Welt der Vögel meditierend, Foto: Petra Kammann

Weiterlesen

„Tristan und Isolde“ bei den Bayreuther Festspielen bejubelt

2023, August 10.

Unendliche Weiten – unendliche Liebe

Von Simone Hamm

Ein Oval am Boden und eines am Himmel. Dazwischen Tristan und Isolde. Sie könnten am Pool eines Ozeandampfers, eines Luxusschiffes zwischen Plastikliegen stehen. Im Pool spiegeln sich Himmel und Wolken. Tristan soll Isolde zu ihrem künftigen Gatten König Marke nach Cornwall bringen. Doch dann färbt sich das (virtuelle) Wasser im Pool blutrot. Mühelos waten Tristan und Isolde hindurch, nur sie können in diesem Pool gehen, übers Wasser laufen.

Tristan und Isolde bei den Bayreuther Festspielen. „Shashvatam“ Sanskrit für „für Immer und ewig“ steht in neonrot-leuchtenden Lettern am linken unteren Bühnenrand, Foto: Enrico NeurathFoto: Enrico Neurath

Weiterlesen

„Plastic World“ – schrille Themenausstellung in der Schirn

2023, August 7.

Einladung zur kritischen Auseinandersetzung mit dem allgegenwärtigen „Kunst-Stoff“

Von Hans-Bernd Heier

Mit „Plastic World“ widmet die Schirn Kunsthalle Frankfurt der bewegten Geschichte von Plastik in der bildenden Kunst erstmals eine große Themenausstellung. Die beeindruckende Schau zeigt noch bis zum 1. Oktober 2023 das breite Panorama der künstlerischen Verwendung und Bewertung des Materials von den 1960er-Jahren bis heute. Das Spektrum reicht von der Euphorie der Popkultur über den futuristischen Einfluss des Space Age und die Trash-Arbeiten des Nouveau Réalisme bis hin zu ökokritischen Positionen der jüngsten Zeit.

Pascale Marthine Tayou „L’arbre à palabres“, 2023, Installationsansicht, © Schirn Kunsthalle Frankfurt 2023; Foto: Norbert Miguletz

Weiterlesen

Der Luberon und seine Dörfer voller Charme

2023, August 5.

Der Geschmack von Glück auf Erden

Von Petra Kammann

Der Luberon, die zwischen Alpen und Mittelmeer gelegene vielgestaltige Region im Süden Frankreichs, bietet  unterschiedlichste Sinneseindrücke. Hier reiht sich ein charmantes Dörfchen ans andere, zum Beispiel: Lourmarin, mit seinem malerischen Markt oder seinem Renaissanceschloss. Auf dem dortigen Friedhof befindet sich das Grab des Schriftstellers Albert Camus. Und ganz  in der Nähe, in Cadenet, bittet in der  Auberge de la Fenière die Sterneköchin Nadia Sammut glutenfrei zu Tisch. In Ménerbes wiederum lebte in einem majestätischen Stadtpalais aus dem 18. Jahrhundert Dora Maar, die surrealistische Fotografin und einstige Muse Picassos, zurückgezogen und einsam, während in einer bestens restaurierten und modernisierten Bastide bei Gordes, in Joucas, Sternekoch Xavier Matthieu alte provenzalische Gerichte ganz neu interpretiert ….

Typisch provenzalische Vegetation: der Vorgarten des Schlosses von Lourmarin, Foto: Petra Kammann

Weiterlesen

Augusto Varnesi – ein Italiener, der in Frankfurt Spuren hinterließ

2023, August 3.

Bildhauer, Medailleur und außerordentlicher Professor

Von Davide Zecca

Wenn man Neapel gesehen hat, kann man laut Goethes Zitat „Vedi Napoli e poi muori“ dann auch sterben. Eine Reise nach Italien an die beliebten Sehnsuchtsorte der Deutschen wie Gardasee, Toskana, Rom oder Neapel gehörte früher wie auch heute noch zum guten Ton eines jeden gut situierten Bildungsbürgers. Ganz anders sah es für die Italiener aus, die Anfang der 50er und 60er Jahre in die noch junge Bundesrepublik aus dem armen, industriell unterentwickelten Süden der Halbinsel kamen. Napoli hatten viele von ihnen schon gesehen. Sie wollten in Deutschland vor allem wirtschaftlich ihr Glück finden. Doch schon vor der Welle der angeworbenen italienischen Gastarbeiter gab es Italiener, die, wie Augusto Varnesi (1866-1941), nach Deutschland immigrierten und dort ihre Spuren hinterließen.

Die Abbildung des Künstlers wurde in einem L.I.S.A.-Beitrag der Gerda-Henkel-Stiftung gefunden

Weiterlesen