Aufrüttelnder Report über den zunehmenden Trinkwasser-Mangel: „Zwischen Dürre und Flut“ von Uwe Ritzer
Deutschland vor dem Wassernotstand – Was jetzt passieren muss
Von Hans-Bernd Heier
Der Klimawandel hat Deutschland längst erreicht: Rekordtemperaturen, sinkende Grundwasserspiegel, ausgetrocknete und versiegelte Böden, die den Regen nicht mehr aufnehmen können und so Flutkatastrophen erst möglich machen. Wasser wird auch bei uns zunehmend zu einem raren Gut. Über den Report des Investigativjournalisten Uwe Ritzer Autor des aufrüttelnden Buchs, das soeben im Penguin Verlag erschienen ist.
Uwe Ritzer, Autor und SZ Redakteur, ©Martin Hangen/hangenfoto/Penguinbooks
Bereits heute entnehmen Industrie, Landwirtschaft und Haushalte mehr Wasser, als natürlich nachkommt. Doch in der öffentlichen Wahrnehmung werden die fatalen Folgen dieser sich immer deutlicher abzeichnenden Notlage noch viel zu wenig diskutiert, geschweige denn wird ihnen mit konsequenten Maßnahmen entgegengewirkt. Diese Auffassung vertritt auch der Autor des aufrüttelnden Buchs „Zwischen Dürre und Flut – Deutschland vor dem Wassernotstand – Was jetzt passieren muss“ Uwe Ritzer.
Erschreckend, wie verschwenderisch und wenig verantwortungsbewusst, wir mit unseren Wasser-Vorräten, speziell dem Trinkwasser, unserem Haupt-Nahrungsmittel, umgehen. Dabei finden laut Ritzer bereits jetzt Verteilungskämpfe hinter den Kulissen zwischen Unternehmen, Landwirtschaft und Kommunen sowie engagierten Bürger*innen statt, die jeden von uns schon bald so direkt betreffen werden wie heute jene um Gas und Strom.
In packenden Reportagen aus der gesamten Bundesrepublik und Analysen auf der Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse schreibt Uwe Ritzer, was heute geschehen muss, damit unsere Wasserversorgung auch morgen noch gewährleistet werden kann.
Dafür nimmt der Investigativ-Journalist die Leserinnen und Leser mit auf eine höchst informative Reise quer durch Deutschland, von Süd nach Nord, von West nach Ost, hin zu den Hotspots der Wasserknappheit. Das Ergebnis ist ein längst überfälliger Weckruf an Politik, Behörden und Verbraucher*innen, was uns in Deutschland bei dem zunehmenden Wassermangel erwartet.
Mit dem Buch gelingt es dem mehrfach ausgezeichneten Journalisten, das Bewusstsein dafür zu schärfen. Er will Alarm schlagen, ohne alarmistisch zu sein. Denn Ritzer ist der Auffassung, dass es „ (noch) möglich ist, die Trinkwasserversorgung auch in vom Klimawandel gebeutelten Deutschland langfristig sicherzustellen“. Für diese essentielle Zukunftsaufgabe brauche es – ohne Verzögerungen – „ein integriertes, vielfältiges Wassermanagement“.
Das Buch ist ein ebenso aufrüttelnder, wie motivierender Weckruf, um dem Wassernotstand entschlossen entgegenzuwirken!
Uwe Ritzer, Jahrgang 1965, ist Wirtschaftskorrespondent der Süddeutschen Zeitung und wurde als Investigativ-Reporter unter anderem bekannt für seine Berichte über krumme Geschäfte in der Energiewirtschaft und die Enthüllung des ADAC-Manipulationsskandals.
Für seine Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Wächterpreis, dem Henri-Nannen-Preis und dem Helmut-Schmidt-Journalistenpreis. Als Autor erschienen von ihm »Die Affäre Mollath« (2013, mit Olaf Przybilla), »Lobbykratie« (2016, mit Markus Balser) und zuletzt »Markus Söder« und »Die Spiele des Jahrhunderts« (2018 und 2020, beide mit Roman Deininger).
Uwe Ritzer
„Zwischen Dürre und Flut –
Deutschland vor dem Wassernotstand –
Was jetzt passieren muss“.
Penguin Verlag, Paperback
302 Seiten
ISBN: 978-3-328-11028-6
20,00 Euro