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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Nachbetrachtung der 73. BERLINALE 2023

Eine vorösterlicche Spätlese

von Renate Feyerbacher

Am 16. Februar wurden zum 73. Mal die „Internationalen Filmfestspiele Berlin“ eröffnet. 2.800 Medienvertreter: innen aus 132 Ländern hatten sich akkreditiert. Das Publikum kaufte 320.00 Karten. Um die 400 Filme waren im Angebot der verschiedenen Sektionen. Nun kommen die Filme nach und nach auch ins Kino in den anderen Städten. In diesem Jahr war der Rote Teppich auf der Berlinale wieder für die Stars, aber auch fürs Publikum ausgerollt. Über ihn schritt wieder viel internationale Filmprominenz:

Foto-Galerie zu „Roter Himmel“ im Berlinale-Palast, Foto: Renate Feyerbacher

Anne Hathaway, Cate Blanchett („Tár) und Helen Mirren, Regisseur Sean Penn ( „Superpower“), Musiker Bono, Willem Dafoe, Margarethe von Trotta, („Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste“) und die Hauptdarsteller Vicky Krieps, Ronald Zehrfeld, Regisseur Christian Petzold war mit seinem Film „Roter Himmel“ vertreten mit Paula Beer, Thomas Schubert, Langston Uibel, Enno Trebs und Matthias Brandt. Auch Boris Becker („Boom! Boom the world vs. Boris Becker“) wurde gesichtet. Über ihn gab es einen dokumentarischen Beitrag. Eine riesengroße Aufmerksamkeit bekam Regisseur Steven Spielberg, der für sein Lebenswerk mit dem Goldenen Ehrenbären ausgezeichnet wurde. Sein neuer Film „The Fabelmans“ war im Programm.

Das neue Design der Berlinale , Foto: Renate Feyerbacher

Neunzehn Filme waren im Wettbewerb – davon fünf Deutsche Beiträge, die alle auf den einen Bären, die schöne kleine, angesehene Skulptur in Gold, Silber oder Glas hofften. Sie wurde bereits 1932 von der Bildhauerin Renée Sintenis kreiert und seit 1956  wird sie in neuer Version verliehen. Der Bär wurde zum Symbol für Berlin, der jedoch bei dieser BERLINALE, aber nicht mehr in den Straßen Berlins zusehen war. Das neue Logo bezieht das internationale, diverse Publikum mit ein.

Der Internationalen Jury stand die Schauspielerin, Drehbuchautorin und Regisseurin, die 32jährige Kirsten Stewart vor. Der Film „Spencer“ (2022), in dem sie Prinzessin Diana spielte, erhielt den Hessischen Filmpreis. Sie ist die einzige amerikanische Schauspielerin, die mit dem französischen Filmpreis César ausgezeichnet wurde. Ihr zur Seite standen in der Jury die iranisch-französische Schauspielerin Golshifteh Farahani, die deutsche Regisseurin Valseska Grisebach, der rumänische Regisseur, Drehbuchautor Radu Jude, der 2020 beim Festival des mittel- und osteuropäischen Films goEast in Wiesbaden zu Gast war,  und andere.

Anlässlich der Uraufführung vonSuperpower“, den Sean Penn und Aaron Kaufman – die beiden Regisseure wurden in Kiew von der russischen Invasion überrascht– sprach der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyi bei der Eröffnung der Berlinale per Video.

 

Vertraute Stimmung im Berlinale-Palast, Foto: Renate Feyerbacher

Die deutsch-eritreische Hörfunk-und Fernsehmoderatorin Hadnet Tesfai und der Fernsehmoderator und Journalist Jo Schück (Aspekte ZDF) führten fachkundig durch den Abend.

Der Goldene Bär ging an das Produzenten-Team des französisch-japanischen Beitrags „Sur L’Adamant“ („On the adammant“ ) des Dokumentarfilmers Nicolas Philibert. Co-Regisseurin war die Psychoanalytikerin Linda de Zitta. Keiner der Filmkenner hatte damit gerechnet. Die Kritiker bewerteten die Dokumentation als gut. 2002 wurde Philibert für seine Dokumentation „Être et avoir“ („Sein und Haben“) für den Europäischen Filmpreis nominiert. Das Thema: Mitten in Paris – fest verankert auf der Seine – gibt es eine schwimmende Tagesklinik für Menschen mit psychischen Problemen. Der Zuschauer wird an Bord gelassen und lernt die betroffenen Menschen und das Betreuungspersonal kennen.

Roter Himmel“ des deutschen Filmregisseurs  Christian Petzold hätte ebenso Goldenen Bären verdient. Er galt bereits im Vorfeld als einer der Favoriten. Er erhielt hingegen den zweiten wichtigen Preis der Berlinale: den Silbernen Bären. Mit einem deutschen Filmpreis wird er nicht ausgezeichnet, er wurde nicht nominiert. Warum? Hat Petzold es sich mit der Akademie verdorben?

Die Story: Der Schriftsteller Leon, ein Miesepeter, und Freund Felix machen Urlaub im Ferienhaus von Felix‘ Familie an der Ostsee. Das liegt idyllisch mitten im Wald. Leon will an seinem neuen  Roman arbeiten, Felix an seiner Bewerbungsmappe für die Kunsthochschule. Überrascht sind sie, Nadja, die als Eisverkäuferin jobbt, und den Rettungsschwimmer Devid im Haus anzutreffen. Vor allem ist Leon von der lauten Musik und dem vernehmbaren Liebesleben der beiden genervt und zieht schließlich in den Garten, um dort zu schlafen und zu arbeiten. Er entfernt sich mehr und mehr vom gemeinschaftlichen Leben, geht selbst mit Felix nicht ins Meer, sondern hockt missmutig, in voller Kleidung am Strand.

Die jungen Leute schenken den ständig über das Haus fliegenden Löschfahrzeugen kaum Bedeutung. Leon begegnet Nadja, hilft ihr, als sie mit dem Fahrrad stürzt, dabei kommen sie ins Gespräch. Leon vertraut ihr sein Manuskript an, das sie zu seiner großen Enttäuschung als „Bullshit“ bezeichnet. Verleger Helmut beschäftigt sich kaum mit Leos Manuskript. Ihn interessiert die Arbeit von Felix und vor allem Nadjas Promotion über Heinrich Heines Gedichtzyklus „Romanzero“.Während Nadja den krebskranken Helmut, der zusammenbricht, ins Krankenhaus fährt, kommt die Feuerwalze immer näher. Ein tragisches Ende und dennoch ein hoffnungsvoller Ausblick.

Der zunächst locker erscheinende Sommerfilm mit Momenten von Situationskomik Zärtlichkeit, aber auch Gleichgültigkeit erlebt durch die Waldbrände eine dramatische Wende.„Ein Film im Schwebezustand zwischen Symbolik und Realistik, komisch und zutiefst tragisch“, textete die Berlinale.

Christian Petzold im Berlinale Palast mit Paula Beer und Matthias Brandt (verdeckt), Foto: Renate Feyerbacher

Paula Beer, die in Petzolds Film „Undine“ (2020) auf der Berlinale den Silbernen Bären als beste Schauspielerin erhielt, spielt  Nadja und gefällt. Aber Thomas Schubert als Leon ist die Entdeckung. Für mich ist er ein Anwärter auf den Silbernen Bären als Bester Schauspieler. Der jedoch wurde einem achtjährigen Kind zugesprochen. Wie Schubert den mimosenhaften, schwächlichen Typ, der gerne großkotzig daherkommen möchte, umsetzt, ist eine beachtliche Leistung.

Der 1993 in Wien geborene Künstler kam per Zufall zur Schauspielerei. Mir war er unbekannt ebenso auch Langston Uibel, (*1998), der Felix spielt. Der in Berlin lebende Schauspieler ist seit zwei Jahrzehnten in Film und Theater aktiv. Eine gute Besetzung. Last not least Enno Trebs als Devid und Matthias Brandt als Helmut.

Ab dem 20. April ist dieser sehenswerte Streifen in den Kinos zu sehen.

Die achtjährige Sofia Otero wurde als Beste Schauspielerin ausgezeichnet. Zum ersten Mal bekam ein Kind diesen Preis für „20.000 especies de abejas“ (internationaler Titel: 20,000 Species of Bees“). „20.000 Bienenarten“ heißt die Arbeit der baskisch-spanischen Regisseurin Estibaliz Urresola Solaguren auf Deutsch. Lucia will sie heißen und kein Junge sein. Die Familie sieht das anders, auch ihre Mutter, die in eine berufliche Krise gerät und dann mit ihren Kindern zu ihrer Mutter in den Sommerurlaub fährt. Lucia erfährt, dass Großmutter und Tante ihr Geld mit der Imkerei verdienen. Sie schließt sich ihnen an, lernt die verschiedenen Bienenarten kennen und erkundet dabei ihre eigene Identität.

Ein wunderschöner, einfühlsamer Film mit dramatischen Momenten, dem der Der Gilde-Filmpreis und der Preis der Leserjury der Berliner Morgenpost zugesprochen wurde. Die spanische Community mit spanischem Botschafter begleiteten die Uraufführung.

Team mit Sofia Oetro und Regissuerin in geblümter Hose Foto: Renate Feyerbacher

Der portugiesisch-französische Film „Mal Viver“ (Bad Living) von João Canijo erhielt den Silbernen Bären Preis der Jury.

Fünf Frauen betreiben ein altes Hotel und versuchen, es vor dem Verfall zu retten. Auf ihnen lastet ein scheinbar unlösbarer Konflikt mit langer Vorgeschichte. „Sie sind Mütter, die nicht fähig sind, ihre Töchter zu lieben, die wiederum nicht fähig sind, Mütter zu sein.“ Ein Psychodrama von Strindbergscher Tiefe, das tragisch endet, von hervorragenden portugiesischen Schauspielerinnen realisiert. „Was sind wir und was wird aus uns, wenn die Vergangenheit uns verfolgt und die Gegenwart keinen rettenden Ausweg bietet? Statt einer eindeutigen Antwort liefert Canijo ein Spektrum unterschiedlicher Blickwinkel und setzt sie zu einem Gefüge zusammen, das unterschiedlichen Interpretationen von Raum und Zeit ebenso Rechnung trägt wie den Menschen, die diese durchschreiten.“ (Berlinale) Manche Szenen habe ich als zu lang empfunden – Dauer über zwei Stunden -, dadurch wurde immer wieder die Spannung genommen.

Totem“ hingegen, eine mexikanisch-dänisch- französische Produktion hat mich fasziniert. Familie und Freundinnen und Freunde kommen zusammen, um den Geburtstag des Malers Tona zu feiern. Gleichzeitig ist die Feier ein Abschiedsfest, denn Tona wird sterben. Die mexikanische Regisseurin Lila Avilés hat einen zutiefst berührenden, menschlichen  Film gedreht, der durch spontane, stürmische, fröhliche, außergewöhnliche Feierszenen den Abschiedsschmerz vor allem der kleinen Tochter mildern. Kein Ende in Verzweiflung. „Der Film bereitet den Weggang eines Menschen vor, ist aber voller Lebenszeichen und -formen: Tiere, Insekten, Pflanzen und ein Defilee wunderbarer Menschen, vereint in der Kraft des Miteinanders.“  Großartig „Totem“ gefiel auch der unabhängigen ökumenischen Jury, die ihren Preis dem Werk gab.

Die Regisseurin Margarethe von Trotta, Foto: Petra Kammann

Das neue System der Kartenbeschaffung  für die Filme der Berlinale wurde diesmal umständlicher gestaltet. Alle drei Tage musste man sich neu einloggen. Hatte man einen Film ausgesucht, war er im Nu auch schon wieder weg. Tickets zu zwei der deutschen Filme konnte ich aber ergattern: „Roter Himmel“ und „Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste“ von Margarethe von Trotta.

Ich fand keinen Zugang zu dem elitären, viel Wissen voraussetzenden Porträt dieser Schriftstellerliebe, obwohl die Briefe zwischen Ingeborg Bachmann und Max FrischWir haben es nicht gut gemacht“ (Suhrkamp Verlag), die vor kurzem erschienen waren, einiges erklären, was die Beziehung dieser beiden literarischen Größen, die tragisch endete, betraf. Diese hatten versucht, eine offene Partnerschaft zu praktizieren, die aber keine Liebe zu anderen Partnern zuließ. Obwohl Bachmann selbst es war, die die Trennung von Max Frisch für unausweichlich hielt und die auch die Bedingungen für die „Scheidung“ diktierte, hat sie diese Trennung nie verkraftet. Davon erzählt der Film und auch von ihrer Bekanntschaft mit dem jüngeren, österreichischen Publizisten Adolf Opel, mit dem sie 1964 nach Ägypten reiste. In Berlin, wo sie sich kennenlernen, kommen sie gleich zur Sache.

Später auf einem Nil-Schiff spricht Ingeborg Bachmann erstmals von Max Frisch: „Sie spricht über ihre „Leidensgeschichte“, die „Verwüstung“, den angeblich mörderischen Existenzkampf in der Beziehung zu Frisch. Und sie rächt sich: Dem jungen Liebhaber gegenüber behauptet sie, Frisch habe „im Bett nie viel zu bieten gehabt“. (zitiert aus dem SPIEGEL Artikel :„Triumph des Sexus“ vom 12.5. 1996). Der Artikel hatte Adolf Opels Buch im Blick und gibt Aufschluss über den Wüstenaufenthalt von Ingeborg Bachmann mit Adolf Opel, der im Film ebenfalls erzählt wird. Vicky Krieps und Ronald Zehrfeld spielen das Paar Bachmann – Frisch exzellent.

Zum zweiten Mal wurde die deutsche Filmregisseurin, Drehbuchautorin und Professorin Angela Schanelec zur Berlinale eingeladen. Für ihren Film „Ich war zuhause, aber…“ (2019) erhielt sie zwar den Regiepreis, wurde aber international schlecht bewertet. Nun erhielt die Künstlerin für „Music“ (2023) den Preis für das beste Drehbuch. Der Mythos des Ödipus ist das Kernthema des Films. Ödipus wurde ausgesetzt, von einem Hirten gerettet und tötete, wie vom Orakel vorausgesagt, seinen Vater und heiratete schließlich seine Mutter, die er nicht kannte. Jokaste, die Mutter, erträgt die Schande nicht und erhängt sich. Ödipus sticht sich die Augen aus. Jo kommt in stürmischer Nacht in den griechischen Bergen zur Welt. Er wird ausgesetzt, adoptiert und macht sich strafbar. Die Gefängnisbeamtin Iro kümmert sich um ihn und nimmt mit dem Kassettenrekorder Musik für ihn auf: Barock, Monteverdi, Bach, Pergolesi und weitere. Jo verliert nach und nach seine Sehkraft und erblindet.„Die Ästhetik der Musik wird zum Programm. Sie spiegelt das Geschehen luzide enigmatisch, konkret abstrakt, lustvoll asketisch. Im barock-postmodernen Kino der Angela Schanelec gelten die Formeln der Affekten- und Figurenlehre. Eine intellektuell-sinnliche Herausforderung, die süchtig macht. Blind sehend“, urteilte filmportal.

Im Wettbewerb waren auch die deutschen Beiträge: „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“ von Emily Atef und Bis ans Ende der Nachtvon Christoph Hochhäusler.Als Beste Nebendarstellerin erhielt  Thea Ehre einen Bären.

Der  australische Beitrag „Survival of Kindness“  (Das Überleben der Freundschaft) wurde von zwölf Filmkritikerinnen und Kritkern aus der ganzen Welt von der „Fédération Internationale de la Presse Cinématographique (FIPRESCI)“ ausgezeichnet. Der Verband der deutschen Filmkritik gehört dazu. Ihre Begründung: „It is a film made with a deep sense of understanding of cinematic art, clearly standing out in the competition by dealing with dystopia in a fresh and strong way to bring across a political message against racism and colonization.”

Eine schwarze Frau – genannt BlackWoman – wird in einem Käfig mitten in der Wüste ausgesetzt. Sie will nicht sterben und es gelingt ihr, die Stäbe des Käfigs nach und nach zu verbiegen. Sie wandert durch die Wüste über die Berge bis in die Stadt, wo sie diejenigen findet, die sie ausgesetzt hatten. Mwajemi Hussein spielt die Hauptrolle in „Survival of kindness“ des australisch-niederländischen Regisseurs Rolf de Heer. Bei der Pressekonferenz der Berlinale erzählt sie von ihrem Leben in Kenia, wo sie ohne Eltern aufwuchs. Nach Ausbruch des Krieges floh sie 1996 nach Tansania, wo sie dann acht Jahre lang in einem Flüchtlingslager lebte. Schließlich konnte sie mit ihrem Mann und den Kindern nach Australien auswandern.

Für den Regisseur war es ein Risiko, Mwajemi Hussein für die Rolle zu engagieren, denn sie hatte keinerlei schauspielerische Erfahrung. Sie selbst war nervös, hatte Angst, es nicht zu schaffen. So große Strapazen wie Barfußlaufen im heißen Wüstensand war sie aus Kenia gewohnt. „Mit Mwajemi könnte es vielleicht schlecht werden, aber es könnte auch großartig werden“, hatte sich Rolf de Heer gedacht. Es wurde großartig.

Die französische Kamerafrau Hélène Louvart erhielt den Silbernen Bär für eine herausragende, künstlerische Leistung. Außer Frankreich hatten sich noch Italien, Belgien und Polen an dem Film „Disco Boy“ von Giacomo Abbruzzese beteiligt, in dem Franz Rogowski überzeugend  die Hauptrolle spielt. Die Bildideen von Hélène Louvart sind herausragend.

Der Weißrusse Aleksei durchquert illegal ganz Europa, um sich in Frankreich der Fremdenlegion anzuschließen. Die französische Staatsbürgerschaft wird ihm versprochen. Sein Kampfeinsatz ist im Urwald des Niger-Deltas. Dort kämpfen die Fremdenlegionäre gegen die Rebellen.

„Limbo“ des australischen Filmemachers Ivan Sen, der das Drehbuch schrieb, die Kamera führte, schnitt und die Musik bestimmte, fand keinerlei Beachtung, dabei war sein in schwarz-weiß gedrehter Beitrag visuell beeindruckend.  Und auch schauspielerisch gefiel Simon Baker als Detektiv, der in einer Kleinstadt im australischen Outback einen zwanzig Jahre zurück liegenden Mordfall aufklären soll. Das Opfer war ein Aborigine-Mädchen. Bei seinen Ermittlungen deckt er harte Wahrheiten auf, die die Familie zerstörten. Ungerechtigkeiten, die die indigenen Völker in der Vergangenheit erdulden mussten, stehen im Fokus. Beeindruckend ist der Blick über die Opalfelder, welche die Landschaft total durchlöchern.

Claudia Roth im Berlinale Palast am 22. 2.2023, Foto: Renate Feyerbacher

Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und Abgeordnete des Deutschen Bundestages Claudia Roth, die zu den Uraufführungen der deutschen Filme in den Berlinale Palast kam, präsentierte anlässlich der Berlinale die neue Filmförderungs-Novelle. Seit Jahrzehnten gelten die deutschen Förderstrukturen als zu langsam, zu kompliziert und zu ineffizient. Nun soll ein Gesamtkonzept entstehen. Die Filmbranche wird umfassender als bisher bedacht, nämlich von der Stoffentwicklung über ökologisch und sozial nachhaltige Dreharbeiten bis hin zur Auswertung. Welche Rolle in Zukunft die Kinos und die Streaminplattformen spielen werden, bleibt allerdings offen. Es ist zu wünschen, dass die Novellierung der Filmförderung gelingt.

 

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